Königin von Afrika

Die kleine Schönstattfamilie von Zimbabwe hält die Fahne des Liebesbündnisses hoch - trotz allem

ZIMBABWE, Marlene Peter. Zimbabwe... Armut, Gewalt, Verfall, Obdachlosigkeit, Hunger, Hoffnungen – und Schönstatt. Am 1. Juni versammelte sich die Schönstattfamilie wieder einmal, um Maria, die Königin von Afrika, zu krönen.

 Am Montag, den 1. Juni, kam Pater Michael Hagan aus Kapstadt, um die jährliche Krönungsmesse in der katholischen Kirche St. Francis zu feiern. Dieses Versprechen, die Dreimal wunderbare Mutter und Königin jedes Jahr um den 31. Mai zur Königin von Afrika zu krönen, war das Geschenk an Pater Kentenich zu seinem 100. Geburtstag im Jahr 1985. Und jedes Jahr seit 1981 hat diese kleine Schar sowohl in guten wie in schlechten Zeiten ihr Versprechen eingelöst. "Sie war hier für uns, wie eine gute Mutter für ihre Kinder da ist", sagte ein Mitglied des Mütterbundes. Zum ersten Mal feierte dabei P. Michael Hagan allein die heilige Messe, da Pfr. Dieter sich aufgrund einer Operation derzeit im Krankenhaus befindet. Auffallend war, dass es diesmal, wie eigentlich sonst üblich, zu keinen Stromausfällen kam. Daher musste auch der Generator nicht mit viel kostbarem Öl neu gestartet werden. Welch ein Segen!

Neue Kraft schöpfen

Pater Michael kommt schon seit einigen Jahren den ganzen Weg aus Kapstadt in Südafrika hier her und jeder ist ihm unglaublich dankbar, dass er an diese kleine Schönstattfamilie glaubt. Er bestärkt sie, an ihren Hoffnungen festzuhalten.

Bei der Messe entschied sich Pater Michael für die Pfingstlesungen. Er sagte, dass wir nun das tun werden, was die Jünger lange Zeit vor uns taten. Sie gingen zu Maria ins Heiligtum und dann zusammen ins Obergeschoss des Gemeindezentrums, genauer gesagt in den Abendmahlsaal, wo sie für den Heiligen Geist beteten. Sie kamen zu Maria als Menschen voller Ängste und dann, wie es schon von den Aposteln geschrieben steht, erfuhren sie den Heiligen Geist. Und wir wissen, was danach passierte. Als wir schließlich unsere liebe Frau als Königin von Afrika erneut krönten, gingen wir abermals als furchtsame Leute ins Heiligtum, mit der Hoffnung, dass wir vom Heiligen Geist berührt werden, damit wir all unsere Ängste bewältigen können. Der Pater sagte, die Krönung solle uns helfen, mit dem Heiligen Geist erfüllt zu werden, Pfingstliche Menschen, die inmitten von Schwierigkeiten leben, aber ohne Angst; Menschen, die das Gesicht Afrikas erneuern möchten, besonders Zimbabwe und Südafrika. Der Heilige Geist ist eine Kostbarkeit, die uns die Stärke gab, die letzten 9 Jahre zu überstehen. Als Pater Michael sprach, bezog er sich auf die Szene der Pfingstlesung, die die Eigenschaften des Heiligen Geistes beschreibt und er leitete davon ab, wie der Schönstattfamilie durch die Kraft des Heiligen Geistes während der ganzen Schwierigkeiten, durch die das Land gegangen ist, geholfen wurde. Zuletzt sagte Pater Michael, dass der Heilige Geist uns FREUDE schenkt. Die Menschen auf der ganzen Welt nehmen nun wahr, welchen Missständen Zimbabwe seit 9 Jahren ausgesetzt ist – Sorgen über Arbeitslosigkeit, Zahlungspflicht von Hypothekenbürgschaften, Arztrechnungen, Obdachlosigkeit, Hunger, politische Unruhen, etc. Unsere heutige Welt ist ein Ort von Unsicherheit und Hoffnungslosigkeit; deshalb ist es aufgrund dieser Situation eine richtige Herausforderung, FREUDE inmitten all dessen zu erleben.

Aufbau einer neuen Gesellschaft

Als nun alle erneut unsere Königin von Afrika gekrönt und ihr für alle positiven Geschehnisse im Land gedankt haben, vertrauten sie sich ihr abermals an. Sie wollten als geisterfüllte Menschen trotz Müdigkeit und häufiger Frustration FREUDIGE KREUZTRÄGER sein, die eine neue Gesellschaft aufbauen, um dabei das Gesicht von Afrika zu erneuern.

In so einer Nacht profitieren wir von Pater Kentenichs Erfahrungen in Dachau, vor allem von seiner Geduld und Erfahrung innerlicher Freiheit inmitten all dem Leid. Wir sind dazu berufen, in Afrika zu leben und dabei zu helfen, dort das Königreich Gottes aufzubauen. Das Christentum wird kein bedeutungsvolles Volk, bis die Leute tatsächlich dazu bereit sind, alle dem Beispiel der frühen Kirche zu folgen. Als sie unsere liebe Frau krönten, ernannten sie sie ebenso zur Königin der Hoffnung. Zimbabwe bewegt sich von der Verzweiflung zur Hoffnung. Die Mitglieder der Schönstattfamilie und die Pilger danken der Mutter und Königin, und während der Weg, der vor uns liegt, nicht einfach wird, werden sie sich bemühen, freudige Kreuzträger zu sein, Leichttürme der Hoffnung.

Das Altarheiligtum in Sheila Colemans Zuhause ist die große Kostbarkeit von Schönstatt in Zimbabwe. Es ist der Altar für ein zukünftiges Heiligtum. Alle sehnten sich seit so vielen Jahren nach einem Heiligtum in Zimbabwe, seit Schönstatt im Jahr 1977 entstand. So viele Menschen kamen mit Schönstatt damals in Berührung. Viele aber sind inzwischen ausgewandert und die Gründungsmitglieder werden immer älter. Aber es gibt Hoffnung für mehr Schönstattleben in Zimbabwe.

Übersetzung: Teresa Seebacher, Deutschland