published: 2009-04-09 |
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Missionarisches Schönstatt – was sonst?Die Misiones – eine der weltweit fruchtbarsten Initiativen der Schönstattjugend |
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SCHOENSTATT, mkf. Mercedes (Mechi) Trovato, aus Argentinien, 19, und Camila Gallardo , 20, aus Chile, beide aktiv im Helferteam der Konferenz 2014, sind nach ihrer "Schönstatt-Zeit" wieder in ihre Heimatländer zurückgekehrt – mit dem ganz starken Bewusstsein einer Sendung, das Schönstatt nach der Konferenz 2014 mitzugestalten. Denn sie waren dabei... Vor ihrer Rückkehr erzählten sie im PressOffice-Gespräch von einer anderen starken Erfahrung – von den Misiones, einer der weltweit fruchtbarsten Initiativen der Schönstattjugend. "Für mich", so Mercedes (Mechi) gleich zu Beginn, "sind die Misiones nicht ein nettes Beiwerk zu meinem spirituellen Leben, sondern etwas absolut fundamentales, ohne das ich Schönstatt nicht leben könnte. Drei Jahre nacheinander waren mit den Misiones der Mannes- und Mädchenjugend, die vor zehn Jahren begonnen haben, im selben Dorf gewesen. Jetzt gingen wir an neue Orte, vier Dörfer im Süden der Provinz Buenos Aires." Die Misiones, die die Jugendlichen gern auch in anderen Provinzen gemacht hätten, was aber an finanzielle Grenzen stieß, gehen immer nach dem gleichen bewährten Muster, wie Mechi erklärt: "Morgens gehen wir jeweils zu zweit, einer aus der Mannes- und einer aus der Mädchenjugend, mit der Pilgernden Gottesmutter auf Hausbesuch. Mit den Familien, die wir antreffen, beten wir je nach Situation den Rosenkranz, sprechen über alles, was sie bewegt, erzählen, wie wichtig uns persönlich das Gebet und die tägliche heilige Messe sind, laden sie ein zu den Angeboten, die wir am Nachmittag machen. Unsere Misiones-Gruppe teilte sich auf in fünf Gemeinschaften zu je 35 Personen (sprich: 175 Jugenlich insgesamt!), je eine Gruppe für ein Dorf." Und wie wird das Ganze organisiert? Man spürt, dass Mechi die letzten Misiones, im Januar 2009, als Leiterin begleitet hat, denn sie sprudelt nur so: "Für das Leben der Gruppe und ihre Aktiviäten gibt es jeweils Verantwortliche, etwa für das ganze Thema Geld, Abrechnung, Essen; das Spiritualitäts-Team sorgt für Morgengebet, Messgestaltung und Anbetung des Allerheiligsten; es gibt ein Team für die Kinder, für die Jugendlichen und für die Erwachsenen. Alle sind für etwas verantwortlich, alle haben aber auch etwas, um das sie sich nicht selbst kümmern und das sie einfach genießen können; und insgesamt machen alle Misiones und erfahren selbst, dass sie dabei missioniert werden. Alles durch Maria zu Christus." Den Grund bereitenUnd wie sieht die Vorbereitung auf die Misiones aus? "Die Vorbereitungstreffen fangen schon im Oktober an, mit der Gemeinschaft, die dann auf Misiones geht. Es gibt ein allgemeines Vorbereitungstreffen, wo erklärt wird, das die Misiones sind, wo die neuen Misioneros eingeführt werden, und wo dann Listen gemacht werden, auf denen sich alle für die Orte und Daten eintragen können, wo sie mitmachen möchten. Wenn dann so die einzelnen Gemeinschaften gebildet sindf, haben diese jede Woche ein Treffen für sich, von Oktober bis Dezember. Diese Treffen werden von den Verantwortlichen der Gemeinschaften organsiert und gehen jeweils um ein konkretes Thema. So wächst schon in der Vorbereitung viel Gemeinschaftsgeist und wenn wir zu den Misiones gehen, kennen wir schon die Leute, mit denen wir dann 10 Tage so intensiv zusammen leben werden." Nicht immer ist es leichtGehen Misiones nur da, wo schon ein starkes Glaubens- und Gemeindeleben da ist, oder auch anderswo? "Klar!", erklärt Mechi. "Bei den letzten Misiones gerade kamen wir in ein Dorf, wo es wegen eines Problems mit einem Priester einen regelrechten Zorn auf die Kirche gab. Richtig heftige Ablehnung, ein ewiges Geschimpfe! Wir haben viel gebetet, haben auf vieles verzichtet, und schließlich wurden wir angenommen von den Leuten. Das gemeinsame Beten und die Nähe, die wir ihnen geschenkt haben, haben bewirkt, dass viele dann doch mitgemacht haben. Am Schluss hat sich eine Familie sogar verpflichtet, weiterzumachen mit dem gemeinsamen Rosenkranzgebet in der Gemeinde." Wer bei den Misiones mitmacht, muss bereit sein für Glaubensproben hinter jeder Ecke, für Herausforderungen... Aber – die Gottesmutter siegt am Ende, immer! Was ist es, das diese besondere Faszination der Misiones ausmacht? "Man lässt vieles hinter sich, tollen Urlaub zum Beispiel, den man stattdessen machen könnte, Freundinnen, die Annehmlichkeiten von zu Hause... Mein Bruder sagt immer, diesmal ist das letzte Mal. Wenn wir wiederkommen, frage ich ihn: Und, war das jetzt das letzte Mal? Ach was! Ich hab noch von keinem gehört, dass er nicht wieder dabei sein will, alle wollen unbedingt wieder mit und immer aus dem gleichen Grund: anderen etwas geben bringt so viel! Misiones machen ist nicht leicht, aber es ist auch nicht leicht, danach wieder in den normalen Alltag zurück zu gehen, wo es ja auch nicht einfach ist. Aber man hat die Batterien aufgeladen für ein ganzes Jahr!" BaltasarGibt eine konkrete Geschichte aus den letzten Misiones, an die Mechi sich besonders erinnert? "J, das mit Baltasar. Das war ein kleiner Kerl, der immer, wenn wir etwas für die Kinder gemacht haben, anschließend nicht mehr nach Hause wollte, und der auch schwierig war, immer Aufmerksamkeit brauchte. Wri haben ein wenig nachgeforscht und merkten, es gab Probleme zu Hause, seine Mutter schlug ihn... Eines Tages kam seine Mutter wütend zu uns, um ihn abzuholen, sie schrie schon auf dem Weg: Ich bring ihn um, den Dreckskerl! Ich lief ihr entgegen und sprach lange mit ihr, und in dem Gespräch beruhigte sie sich, es kam auch ganz viel raus, was ihr eine Last war, was sie schon lange mit sich herumtrug. Ich habe ihr dann ein Bild der Gottesmutter geschenkt – die Mutter mit dem Kind im Arm- und wir haben miteinander gebetet, für sie und für Baltasar. Sie sah auf einmal ganz anders aus. Als Baltasar dann angetrollt kam, war sie ganz lieb zu ihm: Komm mal, Schätzchen, sagte sie, nahm in in den Arm. Das hat mich dann richtig gerührt. Das war die Gottesmutter, sie ist der große Missionar, sie hat da Wunder gewirkt!" Misiones der MädchenjugendIn Chile, so erzählt Camila, ist erstmals ein anderes Modell der Misiones ausprobiert wurden: die Mädchenjugend geht für sich. "Es war eine Initiative der Mädchenjugend, weil wir besonders das Thema Frau betonen wollten, die Frau als Mutter und als Berufstätige in unserer Gesellschaft. Wir haben die Misiones in der Zeit der Schul- und Semesterferien im Winter gemacht. Es war das erste Mal und ich glaube, ein Erfolg. Wir waren in Casa Blanca, einem städtischen Wohngebiet. Sonst sind die Misiones in Chile eigentlich eher auf dem Land, in armen Gegenden, aber diesmal wollten wir in die Stadt und die städtische Frau ansprechen, die eben nicht zu Hause ist und Haushalt und Kinder versorgt, sondern auch noch arbeiten geht. Sonst war es wie in den üblichen Misiones: Wir teilten uns in Gemeinschaften auf, wir nennen diese Coenaculum. Die Leiterinnen der Misiones besorgten die T-Shirts, die Anstecker und alles Material, gaben uns auch spirituellen Input und damit den Misiones Tiefe und Sinn." Es gab Angebote für Senioren (im Altenheim von Casa Blanca), für Kinder, Jugendliche und Frauen, alles auf das Thema Frau hin orientiert. "Wir Missionarinnen hatten immer gemeinsames Morgengebet, gemeinsame Mahlzeiten und als Grundlage für alles die Abendgebete, eine Zeit des geistlichen Austausches und gemeinsames Gebetes vor dem Allerheiligsten, und damit des Teilens von den Erfahrungen, in denen uns Gott jeden Tag nahe kam." Man geht auf misiones… und kommt missioniert zurück"Vom Apostolat her ging es um die Frau, die neue Frau, die Beruf und Familie verbindet. Wir wollten sagen: Christus ist in jeder Frau, und sie trägt ihn in die Familie, in die Berufswelt, in unsere Gesellschaft. Mit jedem Tag, den die Misiones gingen, kamen mehr Leute, vor allem Jugendliche, dazu. In den täglichen heiligen Messen waren immer mehr Leute. Eins ist klar: Misiones sind dazu dazu, Menschen für Gott zu gewinnen, Menschen näher zu Gott zu führen. Wenn wir in die Häuser gingen und die Familien besucht haben, und dann da diese Frauen gesehen haben, die alles für ihre Kinder tun und die Liebe der Gottesmutter wiederspiegeln, das hat uns sehrt beeindruckt und bereichert. Wir Jugendlichen denken ja manchmal, dass wir alles wissen, alles besser wissen und schon alles haben. Aber bei den Besuchen in den Familien sind wir so viel Opfergeist begegnet, so viel Liebe, und wir hatten das Gefühl, dass wir durch diese Menschen näher zu Gott kamen! Das ist ein Lernen für uns, dass wir uns klar werden, nicht wir sind es, die alles haben und wissen und die Welt retten, sondern wir lernen von ihnen. Man geht auf Misiones und kommt missioniert zurück." Auch Camila erinnert sich an eine besondere Begegnung. "Das war, als ich zu einer verwitweten Frau kam mit zwei Mädchen, sechs und neun Jahre alt. Sie arbeitet von ein Uhr mittags bis zehn Uhr abends an einer Mautstelle, setzt alles für ihre Kinder ein, leidet sehr unter dem Tod ihres Mannes, will aber vor den Kindern stark sein. Swie erzählte mir, immer, wenn es ganz schwer würde und sie das Gefühl hätte, nicht mehr zu können, würde sie sich sagen: Gott schenkt uns auch im Leid seine Liebe, er ist immer da. Ich habe ihr ein Bild der Gottesmutter geschenkt. Als ich das nächste Mal kam, sah ich, dass die Mädchen das Bild der Gottesmutter geschmückt und einen richtigen kleinen Altar aufgebaut hatten. Die Frau sagte mir, es mache doch wirklich keinen Sinn, im Leiden hängen zu bleiben und dass Gott ja wirklich niemanden verlassen. Und am letzten Tag, an dem ich sie sah, sagte sie mir: Eigentlich ist es nicht recht von mir gewesen, dass ich all die Zeit vergessen habe, dass ich zwei liebe, gesunde Mädchen habe; dass ich selbst gesund bin und Kraft habe, mit Freude weiterzukämpfen. Und dann meinte sie: Ich hatte das Gefühl, dass Maria mein Haus besucht hat (und so war es ja auch!), als Sie gekommen sind, und seitdem kommt es mir vor, als sie sie jeden Tag an meiner Seite!" Der Hundertjahrfeier des Liebesbündnisses entgegenVon den Misiones auf die Konferenz 2014… Wie war das für Mechi? "Einfach nur ein Geschenk! Wir sind die Jugendgeneration dazwischen, zwischen den ersten und den zweiten hundert Jahren der Schönstattgeschichte. Wir sind die missionarische Jugend des Liebesbündnisses! Die Konferenz 2014 war ein Erlebnis für sich mit ganz vielen Erfahrungen – etwa, dass nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch Familien, Patres und Schwestern so für Schönstatt glühen und sich zusammensetzen und Schönstatts in sein nächstes Jahrhundert tragen wollen! Man spürt: da ist eine Antwort, und man muss einen großen Plan haben... Und eins weiß ich: Wir sehen uns 2014, hier!" Und Camila? "Die Konferenz 2014 hat so stark auf das Missionarische hingezielt, auf das Liebesbündnis, darauf, dass die Pädagogik Pater Kentenichs sich verbereiten muss – und wir Jugendliche sind die Werkzeuge, die dieses Charisma weitergeben, unterstützt von den Älteren. Ich werde niemals die beiden Momente vergessen, als ich im Namen der Jugend gesprochen habe – so eine Verantwortung! Ja, und klar: Wir sehen uns 2014!" |
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Last Update:
09.04.2009