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Einfügung der Biografie von Pater Kentenich ins Gedächtnisbuch in Dachau
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 published: 2009-03-27

Ein Baum, der Blüten treibt im Winter

Einfügung der Biografie von Pater Kentenich ins Gedächtnisbuch in Dachau

 

22. März 2009: die Biografie Pater Kentenichs wird ins Gedächtnisbuch in Dachau eingefügt

22 de marzo de 2009: se entregó la biografía del Padre Kentenich para le libro de memoria en Dachau

March 22, 2009: the biography of Fr. Kentenich is added to the Memory Book in Dachau

22. März 2009: die Biografie Pater Kentenichs wird ins Gedächtnisbuch in Dachau eingefügt

 

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Fotos: Seiser © 2009

 
   

DEUTSCHLAND, Sr. Maria Margarita Seiser. "Kommen jetzt noch die Biografien der anderen Schönstätter?", fragte Frau Dr. Heinemann – die Historikerin, die die Texte im Vorfeld redigiert hatte – als sich die Marienschwestern am 22. März nach der Veranstaltung zur Einfügung der Gedächtnisblätter von ihr verabschiedeten. Sie formulierte, dass sie beeindruckt von allen Darstellungen der Häftlinge an diesem Nachmittag war.

Gedächtnisbücher sind jüdische Tradition. Diese wurde im KZ Dachau unter dem Titel "Namen statt Nummern" aufgegriffen. Den vielen Nummern, die es im KZ gab, soll wieder ihr Name zurückgegeben werden. Vor zehn Jahren hat dieses Projekt begonnen. Frau Gerhardus und Herr Schultz hatten in einer Synagoge in Essen ein Gedächtnisbuch gesehen und wollten es nun in der KZ-Gedenkstätte Dachau beginnen.

Für die Marienschwestern vom Provinzhaus Kösching kam der erste Kontakt durch den Weltjugendtag (WJT) 2005. Damals versuchten sie, auch in Dachau präsent zu sein an den Tagen, an denen die Veranstaltungen des WJT in den Diözesen stattfanden und auch viele Jugendgruppen nach Dachau fuhren. Dabei machte evangelische Diakon Schultz dabei Schw. M. Elinor darauf aufmerksam, dass die Biografie von Karl Leisner bereits im Gedächtnisbuch ist. Am 22. März 2006 waren sie zum ersten Mal bei der Übergabe der Blätter für das Buch anwesend. Die Veranstaltung ist immer am 22. März, weil 1933 das erste KZ eröffnet wurde.

Im Jahr 2008 kam dann die Biografie von Dr. Fritz Kühr dazu, der im Konzentrationslager Dachau Mitgrüder des Schönstatt-Familienwerkes wurde.

In der Hölle von Dachau Familie geschaffen

Langsam entstand der Gedanke, auch für Pater Kentenich eine Biografie zu verfassen - sie wurde nun ein Geschenk zu seinem Namenstag!

Das Erstellen der Blätter, die sorgfältige Formulierung der Texte, die Suche nach den Bildern und vor allem das Layout forderten heraus. Letzteres gestaltete Frau Hildegard Hug aus Vallendar. Sie legte das Bild, das Walter Habdank 1985 zum 100. Geburtstag von Pater Kentenich gemalt hatte, der Titelseite zugrunde. Ihre Grundidee bei der Gestaltung: "Herr Pater hat in der Hölle von Dachau Familie geschaffen, die ihr Leben eingesetzt haben für das große Ganze." Darum erscheinen Bilder und Namen von Menschen, die in Dachau um Pater Kentenich zur Schönstatt-Familie wurden. Es geht nicht nur "gegen das Vergessen", so Frau Hug, sondern auch darum, dass so etwas wie Dachau nie mehr geschehen darf... und um die Botschaft, dass man dort nicht nur überleben, sondern Leben gestalten konnte. Eine Botschaft für die vielen, die in ihrem Leben in dachauähnliche Situationen geraten. "Ein Baum, der Blüten treibt im Winter", ist die Überschrift einer Seite der Biografie.

Am 22. März wurde bei der Einfügung der neuen Gedächtnisblätter dann auch Pater Kentenich vorgestellt. Es waren ca. 130 Personen – davon ca. 25 – 30 Schönstätter - im Meditationsraum des Karmelklosters versammelt. Zum Glück wurde die Veranstaltung kurzfristig dorthin verlegt, denn ursprünglich war der Seminarraum bei der evangelischen Versöhnungskirche geplant, wo das Gedächtnisbuch aufliegt. Dort hätten höchstens 60 Personen Platz gefunden. Die Veranstaltung hatte ein ganz internationales Flair: Es waren Besucher aus Tschechien, Holland, Rumänien, Österreich und aus den USA da. Auch zwei Überlebende aus dem ehemaligen KZ Dachau waren anwesend, unter ihnen der Jude Max Mannheimer (Vorsitzender der Lagergemeinschaft Dachau), sowie Vertreter aus Politik, Öffentlichkeit und Kirche.

Fragen, die immer neu gestellt werden müssen

Nach der Begrüßung und dem Rückblick auf 10 Jahre Gedächtnisbuch sprach ein Religionslehrer aus Klagenfurt (Österreich) darüber, dass er mit seinen Schülern und Schülerinnen (16 waren anwesend) in die "Forschungsarbeit" einsteigen möchte, wie viele Personen von Klagenfurt damals nach Dachau gekommen sind, usw. Sie möchten auch einige Biografien schreiben. Durch die Wanderausstellung "Namen statt Nummern", die auch in Klagenfurt zu sehen gewesen war, waren sie auf die Initiative "Gedächtnisbuch" aufmerksam geworden.

Hier kann man sich an die Rede von Bundespräsident Köhler zum Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus am 27.1.2009 erinnern: "Ich bin froh, dass gerade auch junge Menschen weiter Fragen stellen. Sie wollen wissen: Was geschah mit den Juden in unserer Stadt? Was wurde aus den Patienten der öffentlichen Psychiatrie? Wie lebten Christen und Juden in den Jahrzehnten und Jahrhunderten vor 1933 zusammen? Welches Schicksal hatten die überlebenden Opfer nach 1945 – welches die Täter? Und: Wie gehen wir heute mit Minderheiten um? Was können wir dagegen tun, wenn neuer Ungeist sich regt? Diese Fragen sind nicht neu. Aber es ist wichtig, dass sie immer neu gestellt werden."

In primitiven Verhältnissen nicht primitiv reagieren

Danach war Gelegenheit, Pater Kentenich kurz vorzustellen. Neben den wichtigsten biografischen Daten brachte Sr. Maria Margarita drei Botschaften über:

Pater Kentenich hat den Lageralltag aus dem Glauben heraus bewältigt und seine Seele so aus dem KZ herausbringen wollen, wie er sie hineingebracht hatte. Das Beispiel von der Aufnahme Pater Kentenichs im KZ, als ihn der Scharführer anbrüllte, er ganz ruhig reagierte und ihn schließlich am nächsten Tag fragte: "Warum haben Sie mich denn gestern so angebrüllt?" beeindruckte, besonders auch die Jugendlichen aus Österreich.

Ein weiterer Schwerpunkt der Darstellung war der Umgang Pater Kentenichs mit der Hungersituation in Dachau. Der kommunistische Blockführer Hugo Guttmann sagte von Pater Kentenich: "Der Mann gefällt mir. Wenn ich ihm etwas Besonders zum Essen zustecken will, lehnt er ab und bittet, es einem anderen zu geben." In der großen Überlebensnot erwählte Herr Pater dann die Gottesmutter zur Brot- und Heimmutter, zur Lagerkönigin. Ab Oktober 1942 konnten Essenspakete ins Lager geschickt werden, die neben Pater Kentenich auch vielen anderen das Leben retteten.

Der dritte Schwerpunkt war die geistige Kost, die Pater Kentenich in Dachau seinen Mithäftlingen reichte. Wir kennen sein Wort an die inhaftierten Priester: "Wir Priester im KZ Dachau wollen in primitiven Verhältnissen nicht primitiv ... reagieren und, und wenn Gott es will, entweder als starke Priesterpersönlichkeiten im Lager heldenhaft sterben, oder als gereifte Priester später einmal fürs Gottesreich eifrig und fruchtbar weiterarbeiten."

Jede Lebensgeschichte spricht...

Daran anschließend wurden noch weitere Häftlingsbiografien vorgestellt, u. a. eine Biografie eines Juden, dessen Schwester seit 1947 in den USA lebt. Eine junge Frau aus den USA, die durch die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste eine freiwillige Zeit in Dachau verbracht hatte, gestaltete diese Biografie. Ein weiteres Schicksal brachte der Neffe eines serbischen Mannes uns zu Bewusstsein. Dieser kämpfte auf Seiten des serbischen Widerstandes im ehemaligen durch Hitlerdeutschland besetzten Jugoslawien. Er wurde dann von seinem besten Freund denunziert und nach Dachau gebracht, wo er in einem Außenlager starb.

Die nächste Biografie wurde von einem Mann aus den Niederlanden vorgetragen. Dieser hatte einen KZ-Brief im Schaufenster eines Briefmarkenladens gesehen und suchte nun nach dem "Absender" des Briefes. Der Häftling von damals stammte aus Tschechien. Die Tochter, die bei der Inhaftierung des Vaters vier Jahre alt gewesen war, konnte an der Veranstaltung teilnehmen. Es existieren noch Briefe aus der Lagerzeit, in denen der Vater ganz liebevoll nach seinem Töchterchen frägt. Der Mann überlebte die Zeit in Dachau und starb im Jahr 1968. Sein Enkel war ebenfalls da und bedankte sich dafür, dass die Biografie seines Großvaters nun ins Gedächtnisbuch kam.

Pater Kentenich und Dachau

Nachdem alle Biografien vorgestellt waren, wurden die Blätter von den Verfassern und/oder Angehörigen signiert und die Teilnehmer aufgefordert, den 22. März 2010 im Kalender freizuhalten, denn dann werden die nächsten Biografien vorgestellt und eingefügt. Ob ein Schönstätter dabei sein wird? Die Kopien der Biografie Pater Kentenichs jedenfalls fanden großes Interesse unter den Anwesenden.

Zwei Tage vor der Veranstaltung war die Homepage der katholischen Gedenkstättenseelsorge fertig geworden und ins Netz gekommen. Dabei gibt es unter der Rubrik "Geistliche" auch einen Link zu Pater Kentenich und Schönstatt.

Vergleicht man die Erfahrung im März 2008 – zu diesem Zeitpunkt wurde die Biografie von Dr. Fritz Kühr ins Gedächtnisbuch eingefügt - mit dem März 2009 vergleichen, dann kann man sagen, dass Schönstatt und Pater Kentenich bei Verantwortlichen der Gedenkstätte Dachau an Bekanntheit gewonnen haben,

Pater Kentenich im Gedächtnisbuch:

Tapa de la biografía

Cover of the biography

Titel der Biographie

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Fotos: Hug © 2009

Otra pagina de la biografía

Another page of the biography

Andere Seite der Biographie

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Fotos: Hug © 2009

 


 

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Last Update: 27.03.2009