Göttliche Wirklichkeit mitten unter uns

Pater Dr. Penners bei der Gemeinschaft Immanuel: Eucharistie als Mitte der Liturgie

P. Dr. Lothar Penners sprach zum Thema Eucharistie Fotos: Rainer Straub © 2009

BEWEGUNGEN, Rainer Straub. Bei den Sonntags-Gemeinschaftstreffen in Ravensburg standen im Herbst "katholische Schätze" im Vordergrund. Nach Christoph Hembergers Gedanken zur "Liturgie" und Herbert Lüdtkes Impuls zu den "Sakramenten" predigte im Dezember ein ausgewiesener Experte über "Eucharistie": Prof. Dr. Lothar Penners von der philosophisch-theologischen Hochschule Vallendar. Er ist zugleich Leiter der Schönstattbewegung in Deutschland, einer der geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen, denen die Gemeinschaft Immanuel im Rahmen des Prozesses "Miteinander für Europa" verbunden ist.

Dr. Penners ging sehr einfühlsam auf seine Zuhörer ein, indem er auch die evangelischen und freikirchlichen Mitglieder und Besucher der Gemeinschaftstreffen "abholte". So ging er auch auf die Sicht des "Abendmahls" der Reformatoren wie Luther und Zwingli ein. Martin Luther habe betont, wenn der Herr selber sage "dies ist mein Leib und Blut", dann gebe es daran nichts zu deuteln. Wenn das Wort Gottes sich mit etwas Irdischem/Materiellen verbindet, werde aus dem Symbol von Brot und Wein ein Sakrament – etwas Göttliches, ein Teil der göttlichen Wirklichkeit. Deshalb sei Eucharistie mehr als eine bloße Erinnerung an das Geschehen im Abendmahlssaal.

Eucharistie als Geschenk

Genauso sei Liturgie mehr als das private Beten: Das Tun der Glaubenden verbindet sich mit dem Tun Gottes. Wenn wir Liturgie feiern, treten wir hinzu zur immer währenden himmlischen Liturgie, in den ständigen Lobpreis im Himmel. Gleichzeitig sei die Eucharistie auch ein Geschenk an uns. Ein Geschenk sei rein materiell betrachtet zunächst nur ein Gegenstand. Erst wenn man den Geist des Schenkers hinter dem Geschenk wahrnimmt, wird es kostbar und bedeutend für uns. So bringt uns der Heilige Geist in Verbindung mit der Beziehung zwischen Christus und der Kirche bzw. Christus und dem Vater. – Fazit: Es lohnt sich, die Predigt auf CD anzuhören – zu bestellen im Büro.

Abschließend stellte Dr. Penners noch kurz die Schönstattbewegung vor. In ihren Gruppen, so Pater Dr. Penners, seien die Mitglieder gemeinsam auf der Suche nach dem, was Gott im Leben des Einzelnen durch Führungen und Fügungen wirkt. "Dem Gott des Lebens auf der Spur sein", ist ein weiterer wichtiger Gedanke. Es geht um die Heiligung des Werktages mit den drei Aspekten Arbeit – Mitmensch – Gott und um ein "Bündnis der Liebe" mit Gott und untereinander. Hier, so erklärte der Referent, nehmen die Schönstattgruppen die Lebensgemeinschaft zwischen Maria und dem Apostel Johannes als Vorbild.

Gemeinschaft Immanuel Ravensburg

Die Gemeinschaft Immanuel Ravensburg e.V., die im Mai 2008 ihr zwanzigjähriges Bestehen feierte, ist eine katholische Laiengemeinschaft, die sich einsetzt für die Evangelisierung, die Förderung der Einheit unter den Christen und die Erneuerung von Kirche und Gesellschaft. "Wir wollen ein bisschen frischen Wind in die Kirche bringen durch kreative Jugendarbeit, Lobpreis und Anbetung, Kunst, Kultur, Musik, Bücher und vieles mehr", so ihre Botschaft.

Ende letzten Jahres begeisterte die Gemeinschaft mit ihrem Musical "David, echt scha(r)f". "Echt & begeistert – als Frau nach Gottes Herzen" lautet das Thema der Immanuel Frauenkonferenz, die vom 20. bis 22. März bereits zum zehnten Mal stattfindet. Rund 200 Teilnehmerinnen werden wieder erwartet.

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