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Gedanken zum 20. Januar - von Pater Elmar Busse
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 published: 2009-01-14

Zeitenstimmen

Gedanken zum 20. Januar - von Pater Elmar Busse

 

Der 20. Januar, ein Tag der Solidarität mit dem Gründer und der Familie

El 20 de enero – dia de la solidaridad con el Padre, y con la familia

January 20 – a day of solidarity with the Father, and the family

Der 20. Januar, ein Tag der Solidarität mit dem Gründer und der Familie

Foto: Aleya © 2009

 

Conan Doyle beschreibt in seinem Sherlock Holmes Roman "Ein Skandal in Böhmen" folgende Szene:

Mr. Watson besucht nach langer Zeit der Trennung wieder einmal seinen alten Freund Holmes. Dabei bemerkt Holmes:"Woher weiß ich wohl, dass Sie vor kurzem sehr nass geworden sind und dass sie ein äußerst ungeschicktes und achtloses Dienstmädchen haben?"

"Mein lieber Holmes", sagte ich, "das ist zu viel. Wenn Sie ein paar Jahrhunderte früher gelebt hätten, wären Sie mit Sicherheit auf den Scheiterhaufen gekommen. Es stimmt, dass sich am Donnerstag einen Spaziergang auf dem Land gemacht habe und fürchterlich durchweicht nachhause gekommen bin, aber da ich mich inzwischen umgezogen habe, kann ich mir nicht vorstellen, wie sie das folgern. Was Mary Jane angeht, ist sie einfach unverbesserlich und meine Frau hat ihr mittlerweile gekündigt, aber auch hier verstehe ich nicht, wie sie darauf kommen."

Er kicherte vor sich hin und rieb sich seine schmalen nervösen Hände.

"Nichts einfacher als das, sagte er, meine Augen verraten mir, dass das Leder an der Innenseite ihres linken Schuhs - genau dort, wo das Kaminfeuer darauf scheint - sechs beinahe parallele Kratzer aufweist. Offensichtlich wurden sie von jemandem verursacht, der mit sehr wenig Sorgfalt verkrusteten Schmutz von den Kanten der Sohle gekratzt hat. Daher meine doppelte Folgerung, dass sie bei scheußlichen Wetter unterwegs gewesen sind, und dass Sie mit einer besonders üblen stiefelzerkratzenden Vertreterin des Londoner Londoner Domestiken-Standes [Hauswirtschaftspersonal] geschlagen sind."

Ich musste einfach lachen über die Leichtigkeit, mit der eher seine Schlussfolgerungen erklärte. "Wenn ich höre, wie sie alles begründen", bemerkte ich, "kommt mir das Ganze immer so lächerlich simpel vor, als hätte ich es leicht selbst tun können, aber bei jeder neuen Kombination von Ihnen bin ich aufs neue verblüfft, bis sie ihren Gedankengang erläutern. Und doch glaube ich, dass meine Augen genauso gut sind wie ihre.

"Da haben Sie auch recht", antwortete er, zündete sich eine Zigarette an und ließ sich in einen Sessel fallen. Nur, Sie sehen, aber sie beobachten nicht. Das ist der große Unterschied. Zum Beispiel haben sie doch häufig die Treppe gesehen, die vom Hausflur zu diesem Zimmer hier herauf führt."

"Häufig." "Wie oft?"

"Nun, einige hundertmal." – "Wie viele Stufen hat sie dann?" - "Wie viele? Das weiß ich nicht."

"Allerdings! Sie haben nicht beobachtet und doch haben sie gesehen. Genau das ist der Punkt nicht dagegen weiß, dass es 17 Stufen sind, weil ich sowohl gesehen als auch beobachtet habe."

Sir Arthur Conan Doyle hatte mit seinem Sherlock Holmes wohl die berühmteste Detektiv-Figur geschaffen. Obwohl er selber gar nicht so rational eingestellt war wie sein Titelheld und am Ende seines Lebens in spiritistische und okkulte Praktiken abdriftete, so faszinieren doch immer wieder seine scharfsichtigen Analysen, die er seinen Detektiv anstellen lässt. Doyle starb am 7. Juli 1930 an einer Herzkrankheit. –

"Sie sollten mehr in den Seelen studieren als in den Büchern!"

Dieser kleine Ausflug in die Krimi-Literatur soll uns helfen, den Gründer Schönstatts besser zu verstehen. In Dachau sagte er zu seinem Mithäftling, Pater Fischer: "Falls ich hier nicht lebend herauskomme und ihr nach dem Krieg Schönstatt neu gründen müsst, dann denk daran: Das Neuartige und Wichtigste unserer Spiritualität sind die Zeitenstimmen und die Tiefenseele." Was heißt aber ‚Zeitenstimmen beobachten’?

Pater Kentenich konnte ja noch nicht auf soziologische Untersuchungen zurückgreifen. Die Soziologie steckt damals noch in den Kinderschuhen. Was er dem Mainzer Schönstatt-Priester Werner Krimm einmal geraten hatte, das praktizierte er selber: "Sie sollten mehr in den Seelen studieren als in den Büchern!" Wenn also Pater Kentenich als Seelsorger tätig war, dann schwang im Hintergrund für ihn immer die Frage mit: Was will mir der liebe Gott dadurch sagen, dass er mir diesen Menschen mit diesem Problem und dieser Fragestellung über den Weg schickt?

Wie ein Detektiv

Während Rechtsanwälte und Richter die allgemeinen erlassenen Gesetze auf einen Fall anwenden und konkretisieren – also in einem geschlossenen System denken und urteilen -, stellen Naturwissenschaftler eine Hypothese auf und versuchen, die Theorie durch Experimente zu beweisen. Naturwissenschaftler denken also in einem offenen Horizont. Und naturwissenschaftliche Theorien lassen sich durch Experimente bestätigen oder widerlegen.

Die Zeitenstimmenanalyse eines Josef Kentenich lässt sich weder den juristischen Praktiken (=Deduktion) noch der naturwissenschaftlichen Vorgehensweise (=Induktion) zuordnen. Sie gleicht eher der Tätigkeit eines Detektives, der eine konkrete Beobachtung in den Erfahrungsschatz einzusortieren versucht und dann zu Schlussfolgerungen kommt.

Diese Schlussfolgerungen haben aber erst den Charakter eines Verdachtes, werden durch Indizien erhärtet und im günstigsten Fall durch das Geständnis des Täters bestätigt.

Ein guter Detektiv zeichnet sich durch präzise Beobachtung, einen scharfsinnigen analytischen Verstand und durch intuitive Gabe aus. Alle diese drei Eigenschaften können natürlich unterschiedlich entwickelt sein.

Aus diesem Vergleich mit dem Detektiv können wir besser verstehen, worin die Genialität und die Neuartigkeit der Seelsorge eines Josef Kentenich bestanden. Und sie erklärt uns auch teilweise die Fruchtbarkeit seines Wirkens – auch wenn wir uns nur bedingt dem Gnadenhaft-Geheimnisvollen seiner Berufung annähern können. 1962 schreibt er über sich in der dritten Person: "Sein ganzes Leben hindurch schwebte ihn ein einziges großes Ideal vor Augen. Gott und die Seelen. Alles andere war für ihn Nebensache. Es wurde zielstrebig dieser einen großen Lebensidee ein- und untergeordnet. Es ging ihm immerdar darum, die Seele für Gott zu öffnen und sie mit ihm unzertrennlich in Verbindung zu bringen. Das verlangte aber unabdinglich dafür zu sorgen, dass die Seele womöglich bis in die letzten Tiefen für Gott und Göttliches geöffnet würde und geöffnet blieb. Darauf legte er vom ersten Augenblick seiner Erziehertätigkeit gebührend Gewicht. Es geschah also mehr als ein Jahrzehnt vor der Zeit, langsam die Öffentlichkeit anfing, sich damit zu beschäftigen. Seit 1919 weitete die göttliche Vorsehung seinen Arbeits- und Einflusskreis. Das geschah von da ab Jahr um Jahr in wachsendem Maße. So kam es, da sich ungezählt viele Seelen aus allen Ständen und Klassen aus allen Altern und Geschlechtern ihm weit öffneten."

Solidarität

Am 20.Januar gedenken wir der Entscheidung Pater Kentenichs von 1942, keine menschlichen Mittel mehr zu probieren, um vor dem Transport nach Dachau bewahrt zu bleiben. Er erhoffte, dass durch die gnadenhafte Solidarität "seiner" Schönstatt-Bewegung er doch besonders beschützt, ja sogar am Ende wieder frei werden würde.

So stellt sich für jeden Schönstätter gerade an diesem Datum die Frage: Wie bin ich mit dem Gründer verbunden?

Für Pater Kentenich wurde der 20.Januar aber auch zu einem Tag, an dem er die Solidarität der Schönstätter untereinander besonders betont wissen wollte.

Darum die Frage zwei am 20. Januar: Wie bin ich mit der Schönstattfamilie verbunden? Konkret?

 


 

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Last Update: 14.01.2009