published: 2008-11-18 |
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Wenn Ehepaare bereit sind, anderen als Zeuge zur Seite stehenZertifikatsüberreichung und Sendungsfeier der Akademie für Ehe und Familie in Vallendar-Schönstatt |
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SCHÖNSTATT, mkf. Nicht einfach nur Lobbyarbeit für Familien und erst recht nicht Forderungen an Kirche oder Staat, sondern Stärkung von Ehe und Familie durch Ehepaare, die authentisch und kompetent anderen Ehepaaren nützliche Erfahrungen und hilfreiche Begleitung anbieten: das klingt immer noch sehr neu und sehr ungewohnt, auch wenn es bereits der sechste Kurs der Akademie für Ehe und Familie war, der am Sonntag, 16. November, in Vallendar-Schönstatt mit einer kirchlichen Sendungsfeier endete. Zehn Ehepaare, die den zweijährigen berufsbegleitenden Ausbildungskurs zum Familientrainer absolviert hatten, stellten sich an diesem Nachmittag der Kirche zum Dienst an Ehe und Familie zur Verfügung: ehrenamtlich, engagiert, selbstbewusst und mit originellen Themen im Gepäck für ihren künftigen Einsatz: von Stressbewältigung in der Ehe bis beziehungsfördernder Kultur körperlicher Nähe. Zehn Wochenenden und zwei Studienwochen haben die 10 Ehepaare in zwei Jahren in ihre Ausbildung investiert. Neben Familie und Beruf und einer ganzen Reihe anderer Aufgaben. Allein das schon ein starkes Zeugnis! Und ihre Botschaft trifft den Nerv auch und gerade der heutigen Menschen: die Sehnsucht nach geglückter Ehe und bleibender Beziehung, allen Statistiken und anders lautenden wie anders propagierten Erfahrungen zum Trotz. Ehe als Auftrag und Geschenk vermittelnVor 150 geladenen Gästen, darunter Weihbischof Jörg Michael Peters, Trier, und Vertretern der Presse stellten die zehn Ehepaare – aus den Bistümern Trier, Limburg, Paderborn, Essen, Fulda und Köln – die Themen vor, die sie sich im zweiten Ausbildungsjahr der Akademie erarbeitet hatten – Lieblingsthemen, die, da sie ihnen selbst am Herzen liegen und mit Erfahrungen und Emotionen verbunden sind, mehr Potential haben, bei anderen anzukommen, als irgendwelche "gemachten" Themen. Wenn da etwa Jutta und Dr. Frank Breitenbach, beide Ingenieure, Begriffe wie "schöpferische resultierende Kraft" in einer "Vektorgeometrie der Seele" verarbeiten, dann spürt man, da ist berufliches und geistliches Leben zusammengekommen. Die Ausbildung in der Akademie für Ehe und Familie, die auf der Ehe- und Familienspiritualität Pater Josef Kentenichs aufbaut und von Ehepaaren aus der Schönstatt-Bewegung initiiert wurde, habe sie als Ehepaar ausgerüstet, anderen Paaren im Umfeld und in der Gemeinde den Wert der Ehe zu vermitteln, so Martina und Tobias Ferber, denen es besonders wichtig ist, in Zukunft als "ausgebildete und ausgesandte Familientrainer" Ehe in ihrem ganzen Spektrum – als Auftrag und Geschenk – zu vermitteln. Kein SelbstzweckDass die Ausbildung auch der eigenen Ehe gut tut, spürt man in den Zeugnissen ganz deutlich. "Mit vielen Fragen unserer eigenen Beziehung hätten wir uns so tief nie befasst", so Angela und Theo Hoppe, und für Susanne und Thomas Fulda war es die eigene Grenzerfahrung einer berufsbedingten Wochenendehe, die den Anstoß zur Ausbildung gegeben hat: "Unsere Beziehung ist gewachsen, wir haben einander besser kennen gelernt und eine größere innere Nähe gewonnen durch die vielen gemeinsamen Paargespräche." Klar, dass "Beruf und Familie" ihr Thema wurde, klar aber auch, dass die Akademie nicht nur der Verbesserung der eigenen Beziehung dient. "Hier sind Ehepaare angetreten, die in konkreten, selbstgewählten Projekten anderen Ehepaaren vermitteln möchten, wie Ehe gelingen kann", so Prof. Dr. Hubertus Brantzen, Mainz, aus der Leitung der Akademie. Ein wenig Wehmut hängt doch in der Luft, bei den Teilnehmern wie Referenten dieses sechsten Kurses, der an diesem Tag mit der Sendungsfeier gipfelt, aber eben auch endet. Angelika Callegari: "Man ist schon in diesen beiden intensiven Jahren tief zusammengewachsen, da ist so ein Abschied schon eigen." Dankbar für die ZeugnisseEr sei dankbar für das Zeugnis, das die Ehepaare gegeben hätten, so Weihbischof Peters in der Eucharistiefeier, bei der die Paare Zertifikat und Sendungsauftrag erhielten. "Das hier ist kein rein binnenkirchliches Ereignis", betonte er und wies hin auf die gesellschaftliche Relevanz des ehrenamtlichen Engagements dieser Ehepaare, die "den Entwurf des Lebens in seiner Urzelle, der Familie, nicht allein der Analyse der Soziologen überlassen wollen". Und wenn Ehepaar Palm am Schluss meinte, sie hätten in dieser Akademie "Kirche von ihrer besten Seite" erlebt: "weit, schön, modern und lebensnah", dann kann Weihbischof Jörg Michael Peters nach diesem Nachmittag wohl das selbe sagen, wenn, wie er sagte, "Ehepaare bereit sind, sich senden zu lassen, um anderen als Zeuge zur Seite zu stehen" – und das mit Begeisterung und Dynamik, die auch in der schwungvollen musikalischen Gestaltung der Messe zu spüren war. Und irgendwie hatten sie schon recht, die aufgeweckten Zehnjährigen, die vor der Feier das Mikrofon im Saal an sich gerissen und sich als perfekte zukünftige Illners, Kerners und Jauchs erweisen: "Und was ist Ihnen für die Zukunft der Familie wichtig?" - Lässige Antwort: "Alle reden von Kindererzeihung. Wir machen jetzt in der Akademie was anderes, nämlich Elternerziehung! Das bringts!"
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25.11.2008