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Pilger- und Bildungsreise auf den Spuren von Gertraud von Bullion
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 published: 2008-10-14

Zwischen Beruf und Berufung

Pilger- und Bildungsreise auf den Spuren von Gertraud von Bullion

 

Gruppenfoto am Grab von Gertraud von Bullion in Kempten

Todo el grupo en la tumba de Gertraud von Bullion in Kempten

The group at the tomb of Gertraud von Bullion in Kempten

Gruppenfoto am Grab von Gertraud von Bullion in Kempten

 

Heilige. Messe mit Bischof em. Paul Werner Scheele in Würzburg

Santa Misa con Mons . Scheele, en Würzburg

Holy Mass with Bishop em. Scheele in W ürzburg

Heilige. Messe mit Bischof em. Paul Werner Scheele in Würzburg

 
Schloss Esting  

El castillo de Esting

Esting Castle

Schloss Esting

 
Ernte - Dank für das Leben und Wirken von Gertraud von Bullion  

Simbolos de agradecimiento

Symbols of gratitude for her life

Ernte - Dank für das Leben und Wirken von Gertraud von Bullion

Fotos: Mertke © 2008

 
   

DEUTSCHLAND, Renate Steinhöfel. Vom 1. bis 5. Oktober 2008 war eine Reisegruppe von Schönstatt aus unterwegs, um Orte in Süddeutschland zu besuchen, die Gertraud von Bullion geprägt haben und wo sie Spuren hinterließ. Organisiert wurde die Reise von der Pilgerzentrale, zusammen mit dem Schönstatt-Frauenbund, der für die inhaltliche Gestaltung verantwortlich zeichnete. Die Pilger ließen sich berühren von dieser großen Frau, deren Leben von einer tiefen Christus- und Marienliebe, aber auch von einem unermüdlichem Einsatz für das Wohl ihrer Mitmenschen geprägt war. Sie ist die Frau, die sich beharrlich für die Aufnahme von Frauen in den Apostolischen Bund von Schönstatt einsetzte.

Das erste Ziel der Reise war Würzburg. Nahe dem Dom stand ihr Geburtshaus. Bischof em. Paul Werner Scheele feierte mit den Reisenden und weiteren Mitgliedern der Würzburger Schönstattfamilie im Gedenken an Gertrauds Taufe eine Tauferinnerungs- und Eucharistiefeier. Er deutete in der Predigt Gertrauds Leben als missionarischen Dienst im Werktag. Zum Mittagessen ging es zum Schönstattzentrum auf die Marienhöhe. Neben einem Besuch im Gründerzimmer richtete sich das Interesse auf das Gertraudzimmer mit der Bilddokumentation über ihr Leben, insbesondere über die frühkindliche Phase in Würzburg. Es wurde daran erinnert, dass Gertraud von Bullion zu den Mitgründern Schönstatts gehört. Mit dem Segen aus dem Mitgründerheiligtum ging die Reise weiter in ihre spätere Heimatstadt Augsburg.

Wieder ganz nahe beim Dom steht das Haus, in dem Gertraud von früher Kindheit bis zu ihrem Lebensende zuhause war. Die Pilgergruppe nahm am Domgottesdienst teil, wie Gertraud es tat, und erinnerte sich in der Marienkapelle an die erste Marienweihe Gertrauds vom 8. Dezember 1920 zur Aufnahme in den Apostolischen Bund. Das war der kleine und doch bedeutsame Beginn der Frauenbewegung Schönstatts.

Auf dem kulturellen Programm standen in der alten Reichsstadt Augsburg außerdem die Fuggersiedlung, die erste Sozialsiedlung der Welt, das Rathaus mit seinem Goldenen Saal und die Kirche St. Peter im Perlach, die das originelle Bild der Gottesmutter als der "Knotenlöserin" birgt.

Ein Leben im Rahmen der Frauenbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Als Gertraud nach der schulischen Ausbildung in verschiedenen Ländern wieder in Augsburg war, schloss sie sich der Marianischen Kongregation der Kirche St. Sebastian an, der Fabrikarbeiterinnen und Hausangestellte angehörten und in der sie engagiert und segensreich wirkte.

In dieser Kirche St. Sebastian referierte am Abend Frau Prof. Dr. Johanna Rahner, Dogmatikerin an der Universität Bamberg, zum Thema: "Zwischen Beruf und Berufung – Leben und Wirken der Augsburgerin Gertraud von Bullion". Die Referentin stellte Gertrauds Leben in den großen Rahmen der Frauenbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ihr Leben habe geradezu prophetischen Charakter, da sie die Spiritualität lebte, die das II. Vatikanische Konzil später für die Laien in Welt und Kirche kündete.

Die Fahrt ging weiter Richtung Olching bei München. Hier wohnte Gertrauds ältester Bruder mit seiner Familie im Schloss Esting. In der schön restaurierten, mittelalterlichen Schloss- und Wallfahrtskapelle Esting erinnerte man sich an den Dienst, den Gertraud hier ihrem Bruder bei seinem Sterben und ihrer Schwägerin in der Trauer leistete. Gertrauds dienende Liebe und Beziehungsstärke wurden sichtbar. Ihr Dasein hatte heilende Wirkung auf die verwundeten Seelen der ihr anvertrauten Menschen.

Im Benediktinerkloster St. Ottilien feierte die Gruppe Eucharistie in der Ottilienkapelle mit Pater Michael Czysch, Diözesanpräses der Münchner Schönstattfamilie. Gertraud lud 1924 Pater Kentenich hierhin ein, um Frauen, die sich für Schönstatt interessierten, eine Einführungstagung zu halten. Pater Kentenich kam für eine Handvoll Frauen. "Er sprach über den Wert der menschlichen Seele, das Apostolat und die Spiritualität Schönstatts. Seine Worte zündeten...", heißt es in einem Bericht. Es entstand die erste Frauengruppe in der Diözese Augsburg mit Gertraud von Bullion als Führerin.

Auf der Fahrt zum Quartier "Schönstatt auf ‘m Berg" in Memhölz leuchteten den Reisenden die ersten schneebedeckten Berge der Alpen entgegen.

Dienen

Am nächsten Tag war Schloss Illerfeld bei Memmingen das Reiseziel. Hier verbrachte Gertraud öfter erholsame Wochen bei ihrer Lieblingsschwester Hedwig von Lupin. Sie konnte sich hier herzlich freuen an den Gaben der Schöpfung und sie genießen. Sie musizierte gern zusammen mit ihrer Schwester. Die heutige Hausherrin Baronin von Lupin begrüßte die Reisegruppe herzlich, zeigte einige Räume des Schlosses und erzählte, wie es zur Zeit Gertrauds auf dem Schloss zuging, u. a. von der Bescherung für die Dorfkinder an Weihnachten. Gertraud war es eine Freude, andere zu beschenken. Davon zeugt ein Puppenstübchen, aus Ansichtskarten gebastelt, das Gertraud bei einer Weihnachtsfeier einem Mädchen schenkte. Dieses ist heute im Haus Gertraud von Bullion, Höhrerstraße 95 in Schönstatt zu sehen.

Gertraud bat in der Notzeit der Inflation ihre Schwester um Lebensmittelpakete für bedürftige Familien. Sie selbst hatte nur das Notwendigste zum Leben, half aber, wo sie nur konnte. Die materielle Not der Menschen ging ihr zu Herzen. Sie regte die Dorfjugend in Ferthofen nahe Illerfeld an, die Gottesdienste mit Liedern zu verschönern, übte mit ihnen und begleitete den von ihr gegründeten kleinen Chor auf dem Harmonium. In diesem barocken "Antonius-Kirchle" von Ferthofen feierten die Reisegruppe und Gäste aus dem Umkreis mit Pfarrer Kothmeier, dem Diözesanpräses der Augsburger Schönstattfamilie, Eucharistie mit Predigt über Gertrauds Fähigkeit, sich ganz einzusetzen für das leibliche und seelische Wohl ihrer Mitmenschen und ihrer Stärke, "das Kreuz zu umarmen".

Im Glasbläserdorf Schmidsfelden erfuhren die Pilger von der Familie Christmann, die dort zur Zeit Gertrauds wohnte. Gertraud begeisterte ihre Cousine Marie Christmann für Schönstatt und weihte sich zusammen mit ihr der Dreimal Wunderbaren Mutter.

Am Sonntagmorgen war an der Familiengruft der Grafen von Bullion auf dem Friedhof in Kempten Abschluss der Spurensuche. Im Rückblick auf die besuchten Orte leuchtete noch einmal Gertrauds großes Lebensmotto auf: "Serviam – Dienen will ich!" Die Reisenden brachten mit einem kleinen Licht ihren Dank und erinnerten sich an Gertrauds Lebensfreude und Nächstenliebe. Kein Opfer war ihr zu viel, wenn sie für andere tätig sein konnte. Sie hatte eine Paulusnatur. Ihr war ein großes Verantwortungsgefühl für die christlichen Werte in der Gesellschaft zu eigen. Sie war von dem unverzichtbaren Beitrag überzeugt, den Frauen in der Kirche und Gesellschaft leisten. Die Kraft zum Dienst an den Menschen wurde ihr geschenkt durch ihre tiefe Christus- und Marienliebe.

An Gertrauds Grab wurde sinnbildlich bewusst: "Das Saatkorn, das in die Erde gesenkt wird, bringt reiche Frucht." Diese Frucht sehen wir heute in der Schönstatt-Bewegung.

Ein festlich-musikalischer Erntedankgottesdienst in der Kemptener St. Lorenz-Basilika brachte den Dank für die bis heute ausstrahlende Berufung von Gertraud von Bullion im Charisma Pater Kentenichs zum Klingen.

 


 

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Last Update: 14.10.2008