Im Schatten des Heiligtums: Klassik meets Jazz

Glanzvoller Abschluss der "Mittelrhein Musik Momente" in der Pilgerkirche in Schönstatt

La MTA presente... The MTA, silently present... Benjamin Schmid, Violine, Georg Breinschmid, Jazzbass, Stian Carstensen, Akkordeon, und sie ist dabei...
Fuerte aplauso... Applause Kräftiger Applaus
Público Audience Staatsorchester Rheinische Philharmonie, unter der Leitung von Daniel Raiskin Fotos: Mittelrhein-Musik-Momente © 2008

SCHÖNSTATT, Clemens Mann. Größer hätte der Unterschied fast nicht mehr sein können. Durfte man letztes Wochenende bei der Nacht des Heiligtums noch christliche Rock- und Popmusik hören, so konnte man am vergangenen Samstag, den 30.08.2008 in der Pilgerkirche in Schönstatt Musik ganz anderer Art, nämlich Klassik und Jazz, auf höchstem Niveau und in einzigartiger Kombination bestaunen...

Beim Abschlusskonzert der Mittelrhein Musik Momente hatten die Organisatoren des Festivals für das UNESCO Weltkulturerbe Oberes Mittelrheinteil noch mal zu einem ganz besonderen musikalischen Leckerbissen eingeladen: Violin-Solist Benjamin Schmid und das Staatsorchester Rheinische Philharmonie gaben sich in der Pilgerkirche in Schönstatt vor schätzungsweise 500 Gästen die Ehre.

Klassik und Jazz in einzigartiger Kombination

Vielseitig ist das Repertoire des Salzburger Solisten Schmid: Beethoven, Schubert, Mozart, Berg, Korngold und Kreisler sind nur einige Komponisten, mit denen sich der Österreicher besonders gerne beschäftigt. So ist es auch nicht verwunderlich, dass im ersten Programmteil des Konzertes Mozart und Kreisler im Zentrum stehen. Der zweite Teil sollte dann ganz seiner zweiten Leidenschaft gewidmet sein – dem Jazz. Schmid trat hierbei zuerst mit seinem Jazztrio (bestehend aus Violine, Kontrabass und Akkordeon) auf, das das Publikum mit atemberaubender Fingerfertigkeit und ausgeprägten Soli begeisterte. Abschließend sollte es nochmals zu einem Zusammenspiel von Jazz und Orchester kommen: 5 Songs aus den 1920er bzw. 1930er Jahren wurden in einzigartiger symbiotischer Beziehung zum Besten gegeben.

Den Solisten und dem Orchester gelang es von Beginn an meisterhaft unterschiedlichste Stimmungen für die Gäste erlebbar zu machen: mal pompös und prunkvoll, mal getragen, mal fröhlich-freundlich. Als Zuschauer hatte man zu jedem Zeitpunkt das Gefühl, dass die Künstler nicht nur ein weiteres Konzert ihrer Laufbahn spielen, sondern die Musik nachempfinden, dass sie mit ganzem Herzen bei der Sache sind und eine tiefe Begeisterung für die virtuose Welt der Töne ausstrahlen. Eine Begeisterung, die auch auf die annähernd 500 Gäste übergriff, und die es den Musikern mit minutenlangem Applaus und Bravo-Rufen dankte.

Schönstatt kennen lernen

Bereits zum fünften Mal in diesem Jahr fand in Schönstatt ein Konzert dieser Größe in der Pilgerkirche statt, die dafür nur wenig umgebaut werden muss und ein tolles Raumklangerlebnis ohne viel Technik bietet. Weitere Konzerte werden in Zukunft sicherlich folgen. Erfreulich ist dabei, dass die vielen Besucher quasi ohne großes Zutun mit Schönstatt in Kontakt kommen. So besteht beispielsweise in den Pausen die Gelegenheit, und diese wird auch reichlich wahrgenommen, sich über Spiritualität und Persönlichkeiten Schönstatts an den Plakaten in der Pilgerkirche zu informieren oder mit Flyern und Veranstaltungshinweisen einzudecken. Ganz automatisch kommt so der Name Schönstatt in das Bewusstsein der Menschen, ganz zu schweigen vom Bild der MTA, das bei dem virtuosen Klanggenuss unübersehbar war. So bleibt zum Schluss eigentlich nur noch eine Frage offen: "Hat die MTA auch mit gehört... ?