In einer lauten Welt die leise Stimme Gottes hören

"Kurzparkzonen für die Seele IV" von Elmar Busse - Von Volksliedern, Schalke 04 und der DDR

DEUTSCHLAND, Clemens Mann. Bereits drei Bände sind von der Reihe "Kurzparkzonen für die Seele" von Pater Elmar Busse erschienen. Nun wurde ein vierter Teil mit Meditationsimpulsen veröffentlicht. Da drängt sich berechtigterweise ein Frage in Anlehnung an den Religionskritiker und Nihilisten Friedrich Nietzsche (1844 – 1900) auf: "Nur eine Wiederkehr des Immer-Gleichen?" – Weit gefehlt...

Nur 62 Seiten umfasst das kleine Büchlein, das beim Patris-Velag dieses Jahr erschienen ist . Es findet leicht in jedem noch so prallgefüllten Bücherregal Platz und ist mit einem angemessenen Preis um die fünf Euro auch für den kleinen Geldbeutel geeignet. Was aber in den 22 kleinen Meditationen angesprochen wird, die sich laut Umschlag besonders an Menschen richten, die wachsen wollen, ist ein geballter Erfahrungs- und Erlebnisschatz des im Jahre 1951 geborenen Autors. Busse schöpft dabei aus seiner langjährigen Tätigkeit als Seelsorger für Jugendliche, Familien und in der Pfarrei. Dass sich damit der Mensch mit seinen konkreten Lebenswelt und Denkhorizonten im Mittel- bzw. Ausgangspunkt der Geschichten befindet, versteht sich von selbst. Und so erzählt der Schönstatt-Pater auf eine fesselnde Art und Weise, vielseitig und mit viel Liebe zum Detail und wo es sich anbietet auch amüsant von Volksliedern, Schalke 04 und seinen Erfahrungen in der DDR und landet schließlich doch immer bei sehr geistreichen Impulsen, die meist von der Spiritualität Schönstatts durchdrungen sind und oftmals gut in das Kirchenjahr zu verorten sind. Dabei lassen die Meditationen dem Einzelnen - das Buch ist aber durchaus für kleinere Gruppen und nicht nur für Schönstätter, sondern auch Interessenten im Umfeld der Schönstattbewegung und spirituell interessierten Menschen geeignet - genügend Raum für das Entwickeln von eigenen Gedanken. Das Ziel und die Intention des Buches den Leser der jeweils zwei bis drei Seiten langen Meditationen mitten in den alltäglichen Verrichtungen zur Kontaktaufnahme mit Gott und zum Hören der manchmal schwer verständlichen und leisen Stimme zu bewegen, hat der Autor auf jeden Fall gekonnt erreicht.

Bleibt am Ende eigentlich nur das Bedauern über den kleinen Umfang des Buches, ist man doch beim ersten Blick schon ständig in der Gefahr, alle Geschichten an einem Stück durchzulesen. Aber glücklicherweise gibt es ja auch noch drei weitere Bände. Von einer trostlosen Wiederkehr des Immer-Gleichen also kann überhaupt keine Rede sein...