Dreihundert Theologen aus aller Welt beschäftigten sich mit Maria

Internationaler Mariologischer Kongress in Lourdes

Participantes del congreso; a la izquierda: la Hna. M. Isabell Naumann Participants of the Congress; left: Sr. M. Isabell Naumann Teilnehmer des Kongresses; links Sr. M. Isabell Naumann
El Cardenal Poupard con la Hna. M. Danielle Peters (izq.) y Hna. M. Elena Lugo Cardinal Poupard with Sister M. Danielle Peters (left) and Sr. M. Elena Lugo Kardinal Poupard mit Sr. M. Danielle Peters (links) und Sr. M. Elena Lugo
Peregrinos en la gruta de Lourdes Pilgrims at the Lourdes grotto Pilger an der Grotte von Lourdes
Durante la conferencia During the Conference Beim Kongress
P. René Laurentín Fr. René Laurentín Prof. René Laurentin Fotos: Sr. Danielle Peters © 2008

INTERNATIONAL, Sr. Danielle Peters. Vom 4.- 8. September 2008 tagte der XXII. Internationale Mariologisch-Marianische Kongress in Lourdes mit dem Thema: Die Erscheinungen der seligen Jungfrau Maria in Geschichte, Glaube und Theologie. Die Internationale Päpstliche Marianische Akademie ist ein päpstliche Einrichtung, die alle an der Mariologie Interessierten vereint: Katholiken, Orthodoxe, Protestanten sowie Muslime. Die Veranstaltung unter der Schirmherrschaft von Kardinal Paul Poupard, emeritierter Präsident des Päpstlichen Rates für die Kultur und Sondergesandter Benedikts XVI. widmete sich dem Ereignis der Erscheinungen der Muttergottes in Massabielle vor 150 Jahren.

Der Kongress wurde vom Bischof von Tarbes und Lourdes, Jacques Perrier, dem Präsidenten der französischen Gesellschaft für marianische Studien, Jean Longère, dem Präsidenten der Marianischen Akademie, P. Vincenzo Battaglia OFM, dem Rektor des Heiligtums, P. Raymond Zambelli, und Kardinal Poupard gemeinsam eröffnet.

Schönstatt in fünf Sprachgruppen vertreten

Insgesamt nahmen etwa 300 Mariologen aus aller Welt, darunter acht Bischöfe, an der viertägigen Fachtagung teil. Jeden Morgen wurden drei Vorträge im Plenum angeboten, die simultan übersetzt wurden. Nachmittags traf man sich in 14 Sprachgruppen. Schönstatt war in fünf dieser Sprachgruppen mit Beiträgen vertreten. Schwester Prof. Dr. Isabell Naumann (Australien) sprach in der asiatischen Abteilung über Schönstatts Wallfahrtsorte in Australien: Ein Ort der Begegnung vieler Kulturen und Nationen. P. Professor Dr. Alexandre Awi de Mello, Brasilien, gab in der brasilianischen Arbeitsgruppe eine Vortrag mit dem Thema: Die Erscheinungen Unserer Lieben Frau und die Verehrung Marias in Brasilien. In der deutschen Sektion referierten Pater Dr. Herbert King mit dem Thema Maria, die sich den Menschen mitteilt. Überlegungen zu einer Theologie marianischer Frömmigkeit und P. Prof. Dr. Joachim Schmiedl über Maria im Kulturkampf. Dietrichswalde und Marpingen. In der englischen Sprachgruppe gab es einen Vortrag von Schwester M. Danielle Peters mit dem Thema: Ich bin die Unbefleckte Empfängnis: Anthropologische Implikationen für eine Pädagogik der Heiligkeit bei Johannes Paul II und Pater Joseph Kentenich. In der Latein-Amerikanischen Gruppe sprach Schwester Prof. Dr. Elena Lugo über Erscheinungen der Jungfrau Maria - Immakulata und Assumpta - und deren Beitrag für das Fachgebiet und die Methode des Studiums der Bioethik. Insgesamt wurden circa 170 Vorträge während des Kongresses angeboten.

Angesichts der zahlreichen Marienheiligtümer und ihrer Anziehungskraft auf die Gläubigen hat der Kongress eine pastorale, spirituelle und formative Zielsetzung, erklärte der Präsident der Akademie, P. Vincenzo Battaglia.

Begegnungen

Die Abendveranstaltungen luden ein, an der täglichen Lichterprozession teilzunehmen. Am zweiten Abend stellte der 91jährige wohl renommierteste französischer Mariologe unserer Zeit, René Laurentin, sein Lexikon über Marienerscheinungen vor. Wesentliche Teile der dogmatischen Aussagen des Konzils zu Maria wurden von ihm entworfen. Wegen seiner hohen Reputation wurde Laurentin zu den Marienerscheinungen in Lourdes, Fátima, Pontmain und anderen auf der ganzen Welt zu Rate gezogen. Er publizierte zahlreiche Arbeiten über Marienerscheinungen. Dabei geht er von einem theologischen Ansatz aus (keinem religionswissenschaftlichen oder psychologischen), um das Wesen der Sache beschreiben zu können.

Am dritten Abend sprach der Bischof von Ruanda über die Erscheinungen in Kibeho - im Juli diesen Jahres erst besuchte eine Delegation aus Burundi diesen Wallfahrtsort und brachte die Internationale Auxiliar der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter dorthin. Am Rande des Mariologischen Kongresses, kam es zu manchen überraschenden Begegnungen mit Schönstättern aus Argentinien, die zur gleichen Zeit in Lourdes waren.

Mit einem Pontifikalhochamt, dem Kardinal Poupard vorstand, fand der Kongress seinen feierlichen Abschluss.