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Pastoral und Umstrukturierung
Zum Weiterdenken - Considerations - Para reflexionar
 published: 2008-06-03

Sicht frei!

Vom verborgenen Idyll in die Mitte der Kirche: Umstrukturierungsprozesse in der deutschen Kirche als Chance - Gedanken nach dem Katholikentag

 
Schönstatt auf dem Katholikentag in Osnabrück und immer: mittendrin in der Kirche und dabei

Schoenstatt en la Jornada de Catolicos en Osnabrueck y siempre: en medio de la iglesia, dando su aporte

Schoenstatt at the Catholics’ Day in Osnabruech and always: in the center of the church, contributing

Schönstatt auf dem Katholikentag in Osnabrück und immer: mittendrin in der Kirche und dabei

Foto: POS Fischer © 2008

 

Von Pater Elmar Busse

Während des Katholikentages in Osnabrück konnte ich im nahe gelegenen Georgsmarienhütte übernachten. Am Freitagmorgen zeigte mir die Gastgeberfamilie den Bildstock am Holzhausener Berg. Ende der 70er Jahre hatte mein Mitbruder, Pater Theo Abt, mit einer Jungengruppe Pläne für diesen Bildstock geschmiedet. Die Jungen, deren Väter und andere Schönstätter aus der Gegend, die sich für dieses Projekt begeistern ließen, rodeten und planierten nach Absprache mit dem Eigentümer in diesem Waldgebiet ein schönes Plätzchen. Am 20. Mai 1980 wurde ein solider, großer Bildstock eingeweiht. Später wurde noch ein Holzaltar mit Überdachung und Sitzgelegenheiten für ca. 100 Personen geschaffen. Die jungen Fichten, die sehr dicht standen, verliehen dem ganzen die Atmosphäre eines verborgenen Idylls.

An Marienfesten feierten die Pfarrer der Umgebung dort eine Messe, Gruppen kamen und verbanden eine Maiandacht mit einem Ausflug ins Grüne – ein typischer Insidertipp. Eine Schutzhütte in der Nähe und 2 Fußballtore auf der Waldwiese lassen so manches Kinderherz höher schlagen.

Nun hat im Frühjahr das Sturmtief Emma dafür gesorgt, dass manche der inzwischen groß gewordenen Fichten entwurzelt wurden und geräumt werden mussten. Nun ist auf einmal der Blick frei auf den Bildstock, auch wenn noch genügend Fichten und Buchen dort stehen, um Schatten zu spenden.

Was Schönstatt mit diesem Bildstock gemeinsam hat

Auf dem Katholikentag in Osnabrück hatte ich den Eindruck, dass es Schönstatt als ganzem so geht wie dem Bildstöckchen in der Nähe. Der Sturm der letzten Jahre hat in der Kirche so manches einfach entwurzelt und geknickt. Finanznöte der einzelnen Diözesen tragen ihrerseits dazu bei, dass sicher geglaubte Bastionen geschleift werden. Als Beispiel diene die Diözese Essen, in der zur Zeit 70 Kirchen geschlossen, verkauft, abgerissen oder umgewidmet werden. Das ist mit Erschütterungen und Trauer verbunden. Diejenigen, die sich nicht selber im Trotz verschließen und auch nicht dem Bischof den Schwarzen Peter unterjubeln, sondern den Mut haben, die Wirklichkeit wahrzunehmen, wie sie nun einmal ist, sind auf der Suche: Wie soll eine Kirche aussehen, die mit weniger Geld, weniger hauptamtlichem Personal, weniger Gottesdiensträumen zurechtkommen muss?

Als Pater Kentenich im Frühjahr 1948 von Lateinamerika aus Familien in Deutschland per Brief ermunterte, der Gottesmutter einen Ehrenplatz in ihren Wohnungen einzuräumen und neue Bräuche und Formen zu entwickeln, schien in der deutschen Kirche noch alles bestens zu laufen. Schönstatt war – wie der Bildstock am Holzhausener Berg - eine verborgene Idylle. War Schönstatt Ende der 20er und Anfang der 30er Jahre des 20.Jahrhunderts in Deutschland ein viel diskutierter Neuaufbruch, so war es in den 50er Jahren um Schönstatt still geworden, der Gründer vom Heiligen Offizium in die Wüste geschickt, die treuesten Mitarbeiter und Geistträger mehr oder weniger aufs Abstellgeleise geschoben. Trotzdem wuchs Schönstatt gerade auch unter den Laien still und oft unbemerkt von den Meinungsträgern in der Kirche. Inzwischen hat sich das Blatt gewendet. Wurden die Analysen und Warnrufe des Propheten Kentenich vor 60 Jahren als Kassandra-Rufe abgetan oder erst gar nicht verstanden, so teilen heute viele die Analyse des Gründers.

Der strategische Vorteil des Josef Kentenich

Der strategische Vorteil eines Josef Kentenich bestand aber darin, dass er nicht nur aufgrund seiner psychologischen Begabung und seiner interkulturellen Beobachtungen auf seinen Weltreisen Diagnosen erstellen konnte, sondern dass er über Jahrzehnte auch Gelegenheit hatte, mit den Gläubigen in den verschiedenen Schönstatt-Gemeinschaften ganz im Stillen den Gestaltwandel der Kirche vorzubereiten.

1951, bevor er Deutschland verlassen musste, sagte er in seiner pädagogischen Tagung:

"Sie werden mich fragen: Wird es möglich sein, diese idealen Familien zu schaffen? Selbst wenn Sie zweifeln, ist es der Mühe wert, die Zusammenhänge zu sehen, sonst greifen wir nicht an die Wurzel der Übel. Jedenfalls müssen wir vor Augen haben: Wollen wir unsere Gemeinde erneuern, dann müssen wir die Familie erneuern, müssen eine Familienbewegung schaffen, müssen unsere Jugend langsam darauf einstellen, daß sie ihre ganze Lebenskraft benutzt, um nach dem Bilde der Heiligen Familie das Leben zu formen und zu gestalten.

Wenn ein wirkliches, edles, natürliches Vater- und Muttererlebnis vorhanden ist, hat das unterbewusste, das triebmäßige Seelenleben des Kindes eine gute Voreinstellung. Das dürfen Sie heute niemals unterschätzen. Das intellektuelle Wissen mag wertvoll und gut sein, aber wir können heute das unterbewusste, triebmäßige Erfasst- und Erfülltsein nicht hoch genug einschätzen. Wo also ein Kind wirklich am Vater hängt, prägt sich dem Gemüt, dem Unterbewusstsein eine triebhafte Sicherheit des Seelenlebens ein. Bei einem wirklichen Kindes- und Muttererlebnis prägt sich dem Gemüt das Erlebnis des Geborgenseins ein. Und das ist von Bedeutung für den Menschen einer Zeit, die so überaus verworren, hilflos und unsicher ist. Das Charakteristikum der heutigen Zeit liegt ja in vielgestaltiger Ungesichertheit und Ungeborgenheit. Es fällt uns nicht schwer zu verstehen, wie nach dem Gesetz der Gefühlsübertragung eine solche triebmäßige Sicherheit sich auf den Vatergott überträgt, eine triebmäßige Geborgenheit auf die Gottesmutter und damit erneut auf den Vatergott. Das alles ist doppelt und dreifach möglich, wenn es glückt, gleichzeitig den Verstand zu klären und zu dem natürlichen Vater- und Muttererlebnis ein geklärtes Vaterbild und ein abgeklärtes Mutterbild hinzuzufügen. Wer die Zusammenhänge versteht, der hat damit ein ganzes Reformprogramm, ein großes Erziehungsprogramm vor sich, dessen Erfüllung unser ganzes Leben ausfüllen dürfte. Wenn wir allerdings diese Radikalkur der totalen Erneuerung der Familie anstreben, müssen wir auf weite Sicht arbeiten und große Geduld aufbringen. Von heute auf morgen lassen sich die Familien nicht erneuern."

Geist und Leben

Ein Jahr später schrieb er von Lateinamerika aus in einem Brief:

"Was Schönstatt seine Existenz gegeben, was es fruchtbar gemacht und mit fühlbarer Dynamik in weiteste Kreise eindringen ließ, war der überflutende Strom von Geist und Leben, nicht die Berufung auf Gesetz und Form, auf Organisation und Bestimmung. Der treibenden Kräfte, die ihm in verhältnismäßig kurzer Zeit in der Öffentlichkeit einen Platz errungen haben, mögen viele sein. Wir kommen später darauf zu sprechen. Hier wollen wir sie unter dem Sammelnamen zusammenfassen: Geist und Leben. Wir sind uns bewusst, dass die dadurch bezeichnete Großmacht nicht nur in sich gesehen und bewertet werden will, sondern auch und vor allem in ihrem Grundverhältnis zur Organisation."

Ob nicht doch Vieles dafür spricht, dass wir von uns aus uns stärker einbringen sollten in die Umstrukturierungsprozesse der Kirche? Ist die Zeit nicht reif und offen für die Erfahrungen, die Ehepaare und Eltern mit der Schönstatt-Pädagogik und mit dem Liebesbündnis gesammelt haben? Die wachsende Zahl der Pilgerheiligtümer-Kreise in Deutschland spricht eine deutliche Sprache.

Ich habe eine Bitte: Bitte schreiben Sie uns, wie Sie Ihre Erfahrungen, Ihre Geist- und Lebensfülle in die jeweiligen Ortsgemeinden einbringen konnten!

  • Tipp: Das Thema "Hausheiligtum" ist Gegenstand des 5. Pädagogischen Briefes von Yvonne Barzil, Mai 2008: Fokus unseres spirituellen Lebens. Zu bestellen (einzeln oder gleich als Abo, kostenlos): mta.letters@gmail.com

 

 



 

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Last Update: 03.06.2008