Wozu stehe ich morgens auf?

Zum ersten Mal: Frauenfrühstück beim Schönstatt-Heiligtum in Bocholt-Biemenhorst

Un deleite para los ojos A feast for the eyes Eine Augenweide Fotos: Heßling © 2008

DEUTSCHLAND, Bernhard Heßling. Mittwoch, 23. April 2008, erstes Frauenfrühstück beim Schönstatt-Kapellchen in Bocholt-Biemenhorst von 09.00 Uhr bis 11.30 Uhr mit Schwester Marie-Jeanette Wagner, der spirituellen Leiterin der Schönstattbewegung Frauen und Mütter im Bistum Münster.

Fast vierzig Frauen haben sich im kleinen Schönstattzentrum Marienhorst eingefunden. Jeder Platz ist belegt. Fleißige Hände haben ein auserlesenes Frühstücks-Buffet gerichtet. Nach einigen gemeinsam gesungenen Liedern und der Begrüßung führt Schwester Marie-Jeannette in kurzen Ausführungen in das Thema ein: "mit den täglichen Herausforderungen leben" und eröffnet mit einem wunderbaren Kaffeesong - mittels CD-Player - das Frühstück. Alle strömen zum Buffet. Besonders schön ist die Dekoration anzusehen und verlockend sind auch die vielfältigen Speisen, besonders die Wurst- und Käseplatten, geschenkt und garniert von der Metzgerei Bauhaus.

An den Tischen beginnt ein intensives Kennenlernen und Erzählen. Über eine Stunden Zeit ist dafür vorgesehen. Das stärkt und entspannt ebenso wie das Aufnehmen der guten Frühstücksgaben.

Mit den täglichen Herausforderungen leben

Als Schwester Marie-Jeannette Wagner aus Münster gegen 10.30 mit ihren Ausführungen beginnt, sind alle sehr aufmerksam und interessiert. Das Thema trifft ins Schwarze. Welche Frau und Mutter hat nicht täglich mit Herausforderungen zu kämpfen? "Nimm’s als Abenteuer mit den täglichen Herausforderungen (zu) leben" – Wie oft erleben wir, dass es an einem Tag ganz anders läuft wie wir geplant… Eine Situation fordert uns heraus und wir wissen nicht, ob unsere Kraft reicht … Jeden Tag dasselbe – Die Eintönigkeit des Alltags macht müde und mürbe ….

Viele nicken sich bei den Ausführungen einander zu. Sie fühlen sich angesprochen und verstanden. Die Referentin macht Mut: "Wo wir in den täglichen Herausforderungen nicht nur Störfaktoren sehen, sondern den Anruf, etwas neu zu wagen, wird unser Leben gelassener und bunter."

In drei Schritten und durch viele praktische Beispiele aus dem Leben wird das Thema ausgeführt. Besonders der dritte Schritt geht ins Lebensgefühl der meisten ein. Da stellt die Referentin die Frage: "Wozu stehe ich morgens auf?" und verbindet dies mit den Aufgaben einer Frau und Mutter. Das Aufstehen am Morgen bringt für manche schon die erste Herausforderung mit sich, die sie nicht immer bewältigen. Da hilft nur ein Ziel. Ich stehe auf für…, für wen? Für meinem Mann, der keine Arbeit hat, für eines meiner Kinder, die Tochter, die im Examen steht, den Sohn, der eine Ausbildungsstelle sucht oder mit schlechten Freunden verkehrt, für meine kranken alten Eltern…. Ich stehe auf für den Frieden in meiner Familie, meiner Umgebung, der Welt. Ich stehe auf! Mit diesem Imperativ gehen die Teilnehmer in ihren Alltag zurück.….

Mit einem kurzen Gebet im Schönstatt-Kapellchen endet die Veranstaltung. "Es war wunderschön", meint eine Frau mittleren Alters beim Verabschieden. "Was hat das gut getan", hört man eine andere sprechen. "Ich freue mich auf das nächste Frühstück im September." – "Das war ein Morgen, der sich gelohnt hat."