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Erzbischof Zollitsch ermutigt zum Abschluss des Katholikentags zum Hinschauen – in Häusern, Schulen, Arbeitsstätten, Krankenhäusern...
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 published: 2008-05-24

Wagen, was möglich ist

Erzbischof Zollitsch ermutigt zum Abschluss des Katholikentags zum Hinschauen – in Häusern, Schulen, Arbeitsstätten, Krankenhäusern...

 

Schlussgottesdienst des 97. Deutschen Katholikentages im Sportstadion Illoshöhe in Osnabrück

Foto: POS Fischer © 2008

 

Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, beim Einzug

 
 

Die Schönstattfahne hat sich unter die Fahnenträger eingereiht

Fotos: POS Brehm © 2008

 
 

Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, Freiburg, Bischof Dr. Franz-Josef Bode, Osnabrück, Bischof Dr. Gebhard Fürst, Rottenburg, Erzbischof Dr. Reinhard Marx, München, Erzbischof Dr. Jean-Claude Périsset, Apostolischer Nuntius in Deutschland, Berlin, Adrianus J. Kardinal Simonis, Nieuwkuijk/Niederlande, Erzbischof Dr. Werner Thissen, Hamburg

 
 

Viele Schönstätter waren am Halstuch mit dem Schönstattlogo zu erkennen

Fotos: POS Fischer © 2008

 

4 Tage als Helfer sind vorüber: glückliche Mitglieder der Schönstatt-Mannesjugend, Trier

 

Es hat Freude gemacht, Mutter-Eltern-Segen beim Katholikentag in Osnabrück zu organisieren

 

Steht auf ... geht hinaus ins Weite

 

Fotos: POS Brehm © 2008

 

KATHOLIKENTAG, mkf. Mit einem feierlichen Gottesdienst im Sportstadion Illoshöhe ist am Sonntag der 97. Deutsche Katholikentag in Osnabrück zu Ende gegangen. Etwa 25.000 Menschen waren gekommen, einige schon Stunden zuvor, um einen guten Platz zu bekommen. Der Hauptzelebrant und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, ermutigte zum realistischen Blick auf die Lebenswirklichkeit, zum ehrlichen, solidarischen Hinschauen – in Häusern, Schulen, Arbeitsstätten, Krankenhäusern... Christen dürften sich nicht abfinden mit Leid, Armut, Einsamkeit und Unrecht, mit einer ungerechten Verteilung der Güter in der Welt. Eine Weltordnung, die eigensüchtig unter wenigen die Güter aufteile, werde zerbrechen. Die gute Stimmung, die den Katholikentag geprägt hatte, überstand auch den Nieselregen dieses Vormittags.

Mit Bussen, PKWs und zu Fuß hatten sich die Menschen aufgemacht zum Abschlussgottesdienst. Auf den oberen Rängen wehten die Fahnen von Verbänden und Pfarreien – und auch eine große Schönstattfahne, Zielobjekt vieler Fotografen, ebenso wie die vereinzelt sichtbaren Tücher und Fähnchen, die immer wieder im Takt der geistlichen Lieder mitschwangen. Mit Hauptzelebrant Erzbischof Dr. Robert Zollitsch zogen unter anderem auch auch der Botschafter des Papstes in Deutschland, Erzbischof Jean-Claude Perisset, sowie die Bischöfe und Erzbischöfe Franz-Josef Bode (Osnabrück), Werner Thissen (Hamburg), Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart), Dr. Reinhard Marx und der niederländische Kardinal Adrianus Simonis zur Altarinsel in der Mitte des Stadions.

Damit wir uns nicht wund reiben

Die Spannung zwischen der ungeheuren Dynamik und mitreißenden Kraft des Psalmwortes „Du führst uns hinaus ins Weite“ und der Enge des Rahmens, in dem im konkreten Leben Gestaltungsmöglichkeiten gegeben sind, griff Erzbischof Zollitsch in seiner Predigt verständnisvoll auf: Es braucht viel Zustimmung zu den Realitäten unseres Lebens, damit wir uns nicht wund reiben; es braucht viel Kraft und Halt, um die Zuversicht nicht zu verlieren.“ Nein, das ist nicht „Kuschelkatholizismus“, das ist auch die pastorale Antwort an all diejenigen, die an den Wunden und Verwundungen, den Langsamkeiten und Förmlichkeiten der Kirche und den menschlichen Begrenztheiten ihrer Mitglieder leiden – und sie dennoch lieben wollen. Sonst würden sie sich ja nicht an ihr reiben. Aber wir sollen uns nicht wund reiben daran, damit die Kraft erhalten bleibt, die Veränderung schafft, eines Tages. „ Du führst mich hinaus ins Weite“ – das klingt, als wenn jemand unseren gesenkten Kopf behutsam in seine Hände nimmt, uns aufrichtet und uns über unseren Alltag und unser Leben hinausblicken lässt“, so Zollitsch. Und „Wie könnten wir, liebe Schwestern, liebe Brüder, vom Glück der Weite singen, wie dürften wir einer solchen Hoffnung das Wort reden, wenn wir den Blick in die Weite nicht auch mit einem festen Blick in die Nähe verbinden würden! Schauen wir uns um in den Häusern, in denen wir leben, an den Schulen, Ausbildungsstätten und Arbeitsstellen, in denen wir so viel Zeit des Tages verbringen; in den Krankenhäusern, wo nicht wenige um die Kraft der Hoffnung ringen und manchen in der Enge der Verzweiflung die Tränen kommen! „Du führst mich hinaus ins Weite“ – das bedeutet nicht, dass ich mich wegstehle aus diesem Leben, sondern dass ich in diese Weite hineingehe, die Weite nicht nur meines Lebens, sondern auch die der anderen. Dass ich wage, was möglich ist! Gottes Weite öffnet neue Perspektiven und schafft neue Möglichkeiten.“

Mehr Solidarität

Gleichzeitig mahnte Erzbischof Zollitsch zu mehr Solidarität, global wie im konkreten Nahbereich: „Vor Gott kann ein Leben auf Kosten anderer nicht bestehen. Wir leiden daran, dass es einigen materiell besser geht und andere schlechter gestellt sind, ja nicht wissen, wie sie den morgigen Tag bestehen sollen. Wir leiden daran, dass einige gesund zur Welt kommen und andere krank oder behindert. Wir leiden an vielfältigen Ungerechtigkeiten. Eine Gesellschaft, die denen nicht aufhilft, die aus eigener Kraft nicht durchs Leben gehen können, und eine Weltordnung, die eigensüchtig unter wenigen aufteilt, was Gott in Liebe für alle Menschen geschenkt hat, werden zerbrechen. Darum können und dürfen wir uns nicht damit abfinden, dass die Güter der Erde den einen vorenthalten werden und anderen zur Mehrung von Reichtum und Einfluss dienen.“ Anstelle von Anspruchsdenken und Versorgungsmentalität brauchten wir eine solidarische Gesellschaft: „Gott führt mich ins Weite heißt auch: er befreit mich vom egozentrischen Blick auf mich; von der Angst, mich ständig selbst behaupten zu müssen. Er macht mein Herz weit und lässt mich im anderen den Bruder, die Schwester erkennen; in der Gesellschaft, in der Kirche den Raum, der mir gegeben ist, um mich aktiv einzubringen.“

Nicht erstarren in der guten Erinnerung an das, was war

Die Zukunft der Kirche, so Erzbischof Zollitsch, beginne heute; darum „nicht zögerlich zurückschauen und erstarren in der guten Erinnerung an das, was war, oder in der Angst und Enge vor dem, was kommen könnte, sondern den ersten Schritt wagen“, denn als „ Getaufte und Gefirmte sind wir gefordert im Blick auf den auferstandenen Herrn Jesus Christus, dem Gesicht der Kirche in unserer Gesellschaft, in unserer Zeit, in unserer Welt einen glaubwürdig liebevollen Ausdruck zu verleihen. Es geht immer um mehr als Strukturen. Es geht um die vielen Frauen und Männer in der Kirche, die für ihre Nachbarn, Arbeitskollegen, Freunde und Verwandte, ja auch für ihre Feinde, das Gesicht der Kirche sind. Die Kirche am Beginn des dritten Jahrtausends wird von Gott hinausgeführt ins Weite. Wir besinnen uns auf unsere Sendung. Das ist die Mission der Kirche, das ist die Nachricht aller Nachrichten, das ist das Geheimnis des Glaubens: Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und Deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit.“ Die immer wieder von spontanem Beifall unterbrochene Predigt von Erzbischof Dr. Robert Zollitsch wurde in zahlreichen Medien – von Spiegel bis Bild – auffallend positiv aufgegriffen.

Am Schluss des Gottesdienstes grüßte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Hans Joachim Meyer, den ehemaligen Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, und seinen Nachfolger Zollitsch. Er erinnerte an die Armen und Entrechteten in Darfur, Tibet, Birma und Simbabwe. Der Münchner Erzbischof Dr. Reinhard Marx und der evangelische Landesbischof Johannes Friedrich luden zum zweiten Ökumenischen Kirchentag 2010 in München ein. «Die Welt soll sehen, dass uns viel mehr eint als trennt», sagte Friedrich. Der nächste Katholikentag ist dann 2012 in Mannheim – wenn Schönstatt auf 100 Jahre „Vorgründungsurkunde“ schaut.

Nach dem Katholikentag

Osnabrück ist wieder zu normalem Rhythmus zurückgekehrt. Die junge asiatische Kellnerin im „Steckenpferd“ bei der Stadthalle bedient strahlend ein paar Schönstätter, die sich hier noch stärken vor der Rückreise. Doch, es sei sehr viel Arbeit gewesen in diesen Tagen, meint sie, „nie langweilig“. Aber es habe auch Freude gemacht. „Die waren alle so schwungvoll“. Schwungvoll sind die beiden Stände der Schönstatt-Bewegung abgebaut worden. Der Katholikentag kann doch noch nicht wirklich zu Ende sein? Man wird ein wenig nostalgisch beim letzten Gang über den Schlossplatz zum Auto. Wie war das damals vor vierzig Jahren, nach diesem Katholikentag im Fieber des konziliaren Wandels, Essen 1968, zu dem Pater Kentenich das lange Grußwort geschrieben hatte mit dem Leitwort: „Mit Maria hoffnungsfreudig und siegesgewiss in die neueste Zeit?“ Fast so wie: Du führst uns hinaus ins Weite. Es ist das letzte Wort, das er schriftlich seiner Gründung mitgegeben hat auf ihren Weg in die Weite. Pater Kentenich hat damals – es waren seine letzten Lebenstage – täglich heimgekehrte Katholikentagsteilnehmer eingeladen, ihm ausführlich zu berichten von den Strömungen, den Erfahrungen. Er sagte, der Katholikentag müsse über Jahre hinweg Gegenstand des Studiums sein in Schönstatt.

Was würden Sie ihm erzählen? Was sollten wir studieren von diesem 97. Katholikentag in Osnabrück?

 



 

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Last Update: 25.05.2008