published: 2008-05-27 |
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Auch "die anderen" sehnen sich nach FriedenFriedenswallfahrt von Mont Sion Gikungu nach Kamenge |
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BURUNDI, P. Deogratias Maruhukiro/mkf. Der Stadtteil Kamenge im Norden der Stadt Bujumbura war in den Jahren 1994/5 einer der Brennpunkte der gewaltsamen Auseinandersetzungen in Burundi. Gut und Eigentum der Bewohner wurde geplündert, ein großer Teil der Bevölkerung vertrieben. Kamenge ist seitdem ein Synonym für die schrecklichen folgen des blutigen Konfliktes, der Burundi in Armut, Elend und Trauer gestürzt hat. Und genau dorthin wollte die Internationale Auxiliar der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter am 18. Mai kommen. Die Wallfahrt nach Kamenge fand statt, kurz nachdem eine Bombe der Rebellen beinahe das Gebäude der Apostolischen Nuntiatur zerstört hatte, in einer Zeit, in der erneute Aufflammen von Gewalt die Menschen in Angst und Entsetzen gestürzt hatte. Die Hoffnung auf Frieden, der schon so greifbar nahe gewesen schien, zerrann... Und genau in dieses Klima der Enttäuschung, Angst und Verzweiflung hinein fand diese Wallfahrt statt. Sehr viele Menschen nahmen teil, vor allem Politiker. Als es galt, die Auxiliar zu tragen, wechselten Offiziere von Polizei und Militär einander ab, ebenso ein Abgeordneter der Partei, die die letzten Wahlen gewonnen hat, die Frau des ehemaligen Präsidenten, die zusammen mit der jetzigen Handelsministerin die Auxiliar trug, sowie zahlreiche weitere hochrangige Politiker. Zur heiligen Messe kam auch der Vize-Präsident Burundis mit seiner Frau. Hauptzelebrant der heiligen Messe war der Generalvikar der Erzdiözese Bujumbura. Nach der Messe waren alle eingeladen, das Liebesbündnis zu erneuern und ihre Beiträge zum Gnadenkapital zu schenken - für den Frieden. Solidarität weltweit - die Stärke SchönstattsAm selben Abend noch kam im Fernsehen ein guter Bericht über diese Wallfahrt. "Für die Journalisten war es besonders interessant, dass andere in fernen Ländern mit uns und für uns beten; für uns ist es so wichtig, uns im Gebet von der Schönstattfamilie und vor allem von der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter begleitet zu wissen", so Pater Deogratias Maruhukiro. "Ich bitte vor allem die Kampagne in Paraguay - die ich während meiner Arbeit dort auf ihrer Wallfahrt nach Santa Maria begleitet habe -, dass sie sich erhebt und uns im Gebet begleitet. Wir brauchen viel Gebet und wir erleben, dass Maria wirklich wirkt, dass sich viele Dinge verändern. Ich habe wunderbare Zeugnisse besonders aus den Gebieten, in denen es wieder bewaffnete Auseinandersetzungen gegeben hat. Die einzige Rebellengruppe, die noch weiterkämpft, hat jetzt doch Verhandlungen mit der Regierung aufgenommen. Beten wir, dass diese Verhandlungen Frieden bringen. Und die Missionare vor allem in Argentinien, Chile und Paraguay bitte ich inständig um Hilfe im Gebet. Ich sage immer den ganzen Leuten, was ich auch heute im Fernsehinterview gesagt habe: Menschen aus diesen Ländern beten für uns hier!" Nur ihr Bild berühren bedeutet GnadeAloys Kadoyi, der frühere Innenminister, ein Nachbar von Mont Sion, trug die Auxiliar zusammen mit seiner Frau ein Stück des Pilgerweges. Für beide war es eine enorme Freude. "Ich weiß nicht", so Pater Deogratias, "ob man das für europäische Leser sagen kann: Aber für die Menschen hier ist das nicht irgendein Bild, das man trägt. Es ist für sie die Gottesmutter selbst..." "Wir durften das Bild der Gottesmutter und unserer Mutter tragen", schreibt Aloys Kadoyi. "Eine große Ehre und ein großes Glück. Wer sie nur berührt, empfängt Segen. Dafür danken wir Gott. Die Wallfahrt verlief sehr ruhig. Es gab keine Drängelei, und niemand wurde müde. Dass die Sonne nicht schien, hat die Pilger auch nicht beunruhigt. Die Predigt von Monsignore Jean Louis Nahimana, der auch die Heilige Messe feierte, hat uns sehr gefallen. Auch gab es viele gute Worte von all denen, die etwas zur Situation sagten. Die Ganden, die wir erhalten haben sind unzählig. Menschen, mit denen wir lange keinen Kontakt hatten, haben wir wieder getroffen. Auf ihren Gesichtern konnte man die Freude erkennen, von der sie Zeugnis gaben." Früh am Morgen war die Wallfahrt von Mont Sion Gikungu aus nach Kamenge aufgebrochen; die vielen Pilger sangen Eine große Menschenmenge sang Lobes- und Friedenslieder. Auf Spruchbändern, getragen von früheren Straßenkindern, die von der Stiftung ‚Maryia Ararfasha’ (Maria hilft) aufgenommen wurden, wurde zum Frieden aufgerufen: Frieden in den Familien, in allen Provinzen und in ganz Burundi. Viele Katholiken aus Kamenge waren mit ihrem Pfarrer entgegengekommen um die Pilger auf halbem Weg zu empfangen. Hutus, Tutsis und Batwas sind alle BurundesenWährend der fast zweieinhalb Stunden dauernden heiligen Hl. Messe wies Mons. Jean Louis darauf hin, dass Hutus, Tutsis und Batwas, auch wenn sie verschieden, doch alle Burundesen sind. An der heiligen Messe nahmen der zweite Vizepräsident der Republik, M. Gabriel Ntisezerana, Frau Ode Ndayizeye, die Gattin des früheren Präsidenten, einige Parlamentarier und Offiziere der Armee und der nationalen Polizei teil. Die Zeit sollte vorbei sein, die andern ins Unrecht zu setzen. Mons. Nahimana rief auf, das Beste zu tun, nämlich einzustehen für ein friedliches Miteinander in brüderlicher Liebe. Er mahnte auch, den Wert der Einheit und der gegenseitigen Hilfe wieder neu zu schätzen. Wunder der VersöhnungDer Organisator dieser Wallfahrt, P. Déo Maruhukiro, Rektor des Heiligtums auf Mont Sion Gikungu erinnerte im Interview daran, dass diese Wallfahrt sich einfügt in all die Wallfahrten zur Vorbereitung auf die Krönung der Gottesmutter als Königin des Friedens. Diese Wallfahrten ermöglichen es den Menschen, einander zu treffen und so einander praktisch neu kennen zu lernen. Sie haben einen vereinenden Charakter. Menschen, die früher Orte gemieden haben, weil sie auf Grund der Krise, die Burundi erschüttert hat, als gefährlich und "feindlich" galten, werden nun bei diesen Wallfahrten wieder besucht. Und sie entdecken: die anderen sind Menschen, die auch Sehnsucht nach Frieden haben, genaus so wie sie selbst; die nichts anderes möchten als ein Ende des Blutvergießens und der Feindschaft. Die Wunder der Versöhnung, die bei jeder dieser Wallfahrten geschehen, sind aber nicht nur dadurch zu erklären; sie sind das Werk der großen "Missionarin des Friedens", die aus Argentinien (über Schönstatt) nach Afrika gekommen ist, um Burundi in ein Land des Friedens zu verwandeln. |
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Last Update: 27.05.2008