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Spontane Gedanken zum 31. Mai
Zum Weiterdenken - Considerations - Para reflexionar
 published: 2008-05-27

Der "seltsame" Meilenstein …

Spontane Gedanken zum 31. Mai

 
Die Herausforderung des “und”: Gedanken am Vorabend des 31. Mai

El desafío del „y“: reflexiones en visperas del 31 de mayo

The challenge of “and”: reflections on the eve of May 31

Die Herausforderung des “und”: Gedanken am Vorabend des 31. Mai

 

Meilenstein auf dem Jakonsweg

 

Piedra miliar en el Camino de Compostela

Mile stone of the road to Santiago de Compostela

Meilenstein auf dem Jakonsweg

Fotos: Pixelio © 2008

 

 

Von Hildegard Fischer

Vor ein paar Jahren habe ich eine Fortbildung gemacht … Natürlich durften wir – um das Zertifikat zu erlangen – eine Projektarbeit machen, natürlich sollte sie in Teilschritte untergliedert werden, jeder Teilabschnitt sollte ein logischer Aufbau auf den nächsten sein und jeder Teilschritte sollte etwas Neues einleiten. Die Referenten – begeisterte Jakobswegpilger – brachten zur Erläuterung ein neues Bild in ihrer Powerpoint-Präsentation: einen Meilenstein auf dem Jakobsweg. Schlagworte zum Thema "Teilabschnitt –Meilenstein" waren: ein neuer Abschnitt, eine Wende, eine flotte Überschrift; jeder soll verstehen, was gemeint ist.

Soweit die Analogie zur Schönstattgeschichte, soweit so gut. Klar, kann ich die Meilensteine aufsagen, Klar, bezeichnen sie in der Schönstatt-Geschichte Wendepunkte. Klar, beginnt mit ihnen ein neuer Abschnitt. Klar, haben sie flotte Überschriften.

Auch der dritte Meilenstein.

Datum: 31.Mai 1949
Wendepunkt/Teilabschnitt: Brief im Heiligtum in Bellavista, Auseinandersetzung mit der Kirche, was letztlich zur Verbannung des Gründers führte
Flotte Überschrift: organisches Denken
Und: jeder soll verstehen, was gemeint ist. ?!?

"Organisches Denken, Leben und Lieben", sagt Pater Kentenich. Der Gegensatz dazu ist das mechanistische Denken, in dem unser Vater und Gründer die große Gefahr für die Kirche und die Welt sieht. Mechanistisches Denken trennt, zerstückelt, macht kaputt, tötet: Denken, Leben und Lieben. Pater Kentenich bietet der Kirche sein Schönstattwerk – und ganz speziell das organische Denken an, als Angebot, als Versuch, als Rettungschance für die Kirche, aus dem mechanistischen Denken, Leben und Lieben herauszukommen…

Denken – Leben – Lieben

Wenn ich ehrlich sein soll, klingt das ganz klar nach einer flotten Überschrift, aber der berühmte "Jeder" versteht das sicher nicht. Und ich bin auch nicht ganz sicher, was ich verstanden habe.

Ich denke schon mal in Analogien. Wenn ich mein Liebesbündnis (erster Meilenstein) richtig "verstehen", d.h. richtig denken, leben und lieben will, d.h. ganz in meinem Kopf, in meinem Alltag und in meinem Herzen haben möchte, dann schnappe ich mir die Gründungsurkunde, oder auch nur den Text der kleinen Weihe, mein Hausheiligtum, meinen Alltag und etwas Zeit … und schon beginnt das, was ich mit dem ersten Meilenstein verbinde, was wir unter dem ersten Meilenstein verstehen, zu leben; das Bündnisangebot Gottes wird ganz konkret in einzelnen Menschen, in einzelnen Alltagen, in der Schönstattfamilie. Nicht, dass ich das immer umsetzen kann, aber auch, wenn ich um etwas ringe und bitte, beginnt Denken, Leben, Lieben.

Mit dem zweiten Meilenstein geht das genauso: Himmelwärts – Alltag – Zeit mit Gott und der Gottesmutter. Und auch dann geht es los. Nicht, dass ich das immer leicht finde. Aber auch wenn ich mich schwer tue, mich an etwas in Schönstatt reibe, beginnt Denken, Leben, Lieben.

Dann sollte das also auch mit dem dritten Meilenstein so gehen – aber da fängt’s schon an. Den Originaltext kann sich der schon mehrfach erwähnte "Jeder" nicht schnappen. Also habe ich einfach mal im Lexikon der Schönstattbegriffe nachgeschaut, was die so schreiben und auf welche Texte die verweisen. Diesen Versuch habe ich zügig abgebrochen, denn was dort steht, habe ich nicht verstanden, und die Texte, auf die verwiesen wird, sind Texte über den 31. Mai oder das organische Denken und keine Texte, die etwas mit einem (oder gar meinem) Lebensvollzug zu tun haben.

Dann also mein Alltag und Zeit mit Gott?

Ich gebe zu, das war auch kein besonders sinnvoller Versuch; denn "Verstehen" im Sinne des organischen Denkens unseres Gründers, heißt eben nicht "nur" einen theoretischen Text rational zu verstehen. Organisches Denken meint eben, Denken, Leben und Lieben nicht zu trennen, sondern es in Personen, in Lebensvorgängen und im Alltag zu verbinden.

Organisches Denken heißt: Keines darf alleine stehen – wir dürfen nicht leben, ohne zu denken und zu lieben und genauso wenig dürfen wir denken, ohne zu lieben und zu leben. Und auch Lieben ohne Denken und Leben ist mechanistisch. Im Alltag ist das verflixt hart. Mechanistisches Denken ist eindeutig leichter und bequemer. Ich denke, es ist kein Zufall, dass wir als Schönstattfamilie so gut wie keine Rituale und Bräuche rund um den 31. Mai entwickelt haben.

Mechanistisches Denken trennt eben. Wenn ich mir – siehe oben – Zeit nehme, Zeit mit meinem Gott für meinen Alltag, dann sehe ich irgendwann, wo ich trenne, wo ich Gott aus meinem Alltag heraustrenne, wo ich Leben von Lieben trenne, wo ich nur denke, aber nicht mehr lebe, geschweige denn liebe ….

Und

Jeder kennt sicher so ein paar von diesen klassisch mechanistischen Denkansätzen. Ich bekomme jedes Mal eine Gänsehaut, wenn jemand von "drinnen" (= Kirche oder Schönstatt) und "draußen" (=Welt und Alltag) redet oder wenn jemand zwischen seinem Verhalten im Beruf und seinem Verhalten im Glauben und im Liebesbündnis unterscheidet. Diese gänsehaut-machenden mechanistischen Denk-, Lebens- und Liebesansätze sind für den mit der Gänsehaut vollkommen ungefährlich. Man tappt sicherlich immer wieder in die gleiche Falle, und trennt mal wieder, was zusammengehört, aber es fällt einem auf und ist Ansporn, an sich zu arbeiten.

Schwieriger sind die unerkanntem, im eigenen Alltag gut verorteten mechanistischen Denkansätze. Dann müssen wir eben auf die Gänsehaut der anderen achten, sie aktiv erfragen und in unsere Gewissenserforschung hinein nehmen, wo wir trennen, wo wir diese trennende "und" nicht nur denken, sondern leben und lieben. Wenn jeder von uns aus einem trennenden "und" ein verbindendes "und" machen würde (und das am besten auch noch hier und jetzt) – das gäbe vielleicht mal einen 31. Mai, der nicht seltsam, sondern unübersehbar wäre.

 


 

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Last Update: 30.05.2008