published: 2008-04-29 |
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"Dialogisch leben: Gesellschaft und Geschwisterlichkeit"Vortrag von Prof. Gesine Schwan beim Festakt der Fokolar-Bewegung in Berlin |
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DEUTSCHLAND, mkf. Das "Innenwort" Geschwisterlichkeit hatte die Fokolar-Bewegung beim Festakt zu ihrem 50jährigen Jubiläum des Bestehens in Deutschland in den gesellschaftlichen Dialog hineingestellt. "Wir haben auch mit Spannung erwartet, was Frau Professor Schwan mit dem Thema macht", so ein Kommentar aus der Bewegung. Schon am Abend in Berlin war dieser Vortrag und die Deutung des Wortes Geschwisterlichkeit ein Gesprächsthema, auch unter den anwesenden Schönstättern. Außergewöhnlich viele anregende Momente finden sich darin, die auch die Frage aufkommen ließen: Welche Worte würden wir als Schönstatt-Bewegung, vielleicht auf 2014 hin, in einen solchen Kontext stellen wollen? Liebesbündnis vielleicht? Oder Heiligtum? Bündniskultur? Groß ist jedenfalls die Freude, dass der Vortrag von Professor Dr. Gesine Schwan nun in der von ihr autorisierten Fassung vorliegt und zur Verfügung gestellt werden kann. "Das Thema, dass Sie mir zur Erörterung nahe gelegt haben, klingt für ein sozialwissenschaftlich trainiertes Ohr zunächst befremdlich. Wir sind gewohnt Gesellschaft und Gemeinschaft einander gegenüberzustellen oder Gesellschaft mit Wirtschaft, Recht oder Arbeit zu kontrastieren. "Geschwisterlichkeit" klingt dagegen in diesem Kontext wie ein Fremdkörper, und das haben Sie wohl auch so gewollt", so führte Prof. Schwan aus., und führte dann aus, wie das Prinzip des Dialogs gesellschaftliche Wirklichkeiten verändern könnte: Es verlangt von uns, neugierig auf das zu sein, was den anderen bewegt, es nicht immer schon vorab zu wissen und andere in fertige Schubladen zu stecken. Dazu ist es gut, wenn man sein eigenes Leben nicht in Abschnitte einteilt, die man z. T. selbst in Schubladen verschwinden lässt, weil man sich mit ihnen nicht mehr gerne konfrontiert. Dialogisch leben, heißt auch mit sich lebst im Dialog über die eigene Biographie zu bleiben und das andere in sich selbst, das möglicherweise Sperrige oder fremd Gewordene nicht auszuschließen. Je mehr wir mit dem Schwierigem in uns selbst umzugehen verstehen, desto offener werden wir auch gegenüber anderen, die uns nicht auf Anhieb zusagen. In einer Welt, in der wir einander international und interkulturell von einander abhängig geworden sind, ist solche Offenheit für ein friedliches Überleben unverzichtbar."
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Last Update: 29.04.2008