published: 2008-02-01 |
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Ein Mann des Herzens – ein Mann nach dem Herzen GottesEin Abschied, der keiner ist: Beisetzung von Monsignore Šešo, dem Leiter der kroatischen Schönstatt-Bewegung – Betroffenheit über den Tod von Rada Munčan |
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KROATIEN, Hedwig M. Weinzierl. "Woran anders als am Herzen hätte Monsignore Šešo sterben können?” Diese Frage stellte Weihbischof Đuro Hranić in der Abschiedsmesse am 21. Januar in der Heilig-Geist-Kirche in Slavonski Brod. Tausende waren gekommen, die Kirchentüren waren weit geöffnet, und vor der Kirche standen noch mindestens soviel Leute, wie in der überfüllten Kirche Platz gefunden hatten. Der Bischof fuhr fort: "Denn er war ganz einfach ein Mann des Herzens, der Güte und Liebe… Wir, die bei weitem nicht an ihn heranreichen, werden sagen: Ja, ein Mensch des Herzens, der Güte und Liebe, aber ohne Maß, ohne Grenzen, bis zur Unvernünftigkeit. Dieser Mann hat nicht nur gegeben, er hat vor allem sich selbst gegeben, und dann alles, was er hatte. Und so war er immer, sein ganzes Leben lang." Ein Kollege sagte, auf ihn träfe das zu, was die Jünger zu Jesus gesagt hatten: "Alle suchen dich!" Einige Male wurde auch Schönstatt erwähnt, denn alle wussten um seine Zugehörigkeit. In der Konzelebration waren neben Bischof Đuro Hranić der römisch-katholische und der griechisch-katholische Dekan sowie ca. fünfzig Priester. Ein MenschenfischerDas Totenamt war am 22. Januar in der Michaelskirche in Osijek, seiner Tauf- und Primizkirche. Diese sehr große Kirche war restlos überfüllt, und auch viele Schönstätter standen auf dem Platz vor der Kirche und sahen nichts und hörten wenig von der heiligen Messe und waren doch ganz dabei. Das Totenamt hielt Bischof Dr. Marin Srakić mit seinen beiden Weihbischöfen und ca. 150 Priestern. Viele Theologiestudenten, Ordensleute und Tausende Gläubige nahmen teil. Bischof Srakić hob in seiner Predigt hervor, dass der Verstorbene seinen priesterlichen Dienst in Bescheidenheit und Einfachheit lebte; Heiterkeit und Optimismus prägten ihn. Er war wirklich ein Menschenfischer nicht nur in der Diözese Đakovo, sondern weit darüber hinaus. Mit seinem Leben bezeugte er, dass die Kirche nicht aus guter Organisation geboren wird, sondern aus einem guten Herzen, aus geistigen, hohen und adeligen Idealen. Ein lebendiger Grundstein für das werdende HeiligtumPater Christoph Horn nahm im Namen der kroatischen Schönstattfamilie von deren Vorsitzenden Abschied. Er war extra aus der Schweiz gekommen, um Gott zu danken für Msgr. Šešo, aber auch ihm, weil die Schönstatt-Bewegung in ihm einen geistlichen Vater, einen guten Hirten, Beichtvater, Freund und Bruder hatte. "Dank dir, lieber Ivan, weil du als Spiritual des Priesterseminars die schönstättische Geistigkeit verstanden und angenommen hast, weil du dich so außerordentlich für die Entwicklung unserer Bewegung eingesetzt hast. Nach dem Vorbild von Pater Kentenich hat du geistig ungezählte Mitglieder unserer Familie begleitet. Du hast uns verbunden und vereint. Mein letztes Gespräch mit dir war vor neun Tagen über die Grundsteinlegung des ersten kroatischen Heiligtums. Nach deinem Tod habe ich verstanden, dass du ein lebendiger Grundstein für das Heiligtum der Dreimal Wunderbaren Mutter geworden bist, die du so sehr geliebt hast. Deine Beerdigung am 22., am Tag unserer Königin und Siegerin, ist uns ein besonderes Zeichen und Symbol." Es folgte die Beerdigung im nicht zu weit entfernten Friedhof. Tausende und Abertausende Trauergäste blockierten fast den Verkehr. Die Schönstätter hatten eine rote Rose in Händen, die sie als Zeichen ihres Dankes ins Grab warfen: Lieber Monsignore Ivan, wir danken Ihnen für all Ihren Einsatz, aber auch für die Freude, die Sie ausgestrahlt haben. Wir sind stolz, dass Sie zu uns gehörten und bitten um Ihre Fürsprache in unseren großen Problemen, besonders wegen des Baus unseres ersten Heiligtums und des Ausbaus unserer Familie. Heute bin ich so stolz, Schönstätter zu seinViele Mitglieder der Schönstattfamilie der Diözese Đakovo fuhren dann sofort nach Đakovo. Bei strömendem Regen nahmen sie an der Beerdigung von Rada Munčan teil, der 47-jährigen Leiterin der örtlichen Gruppe der Schönstatt-Mütter. Rada hatte auch sorgfältig und mit Liebe das Bündnisbuch der kroatischen Schönstattfamilie geführt. Am Nachmittag des Todestages von Msgr. Šešo war sie direkt neben der Kathedrale von einem Auto angefahren worden. Trotz sofortiger Operation konnte sie nicht gerettet werden. Die Beerdigung hielt der Pfarrer und Dekan von Đakovo, der Schönstattpriester Tomislav Ćorluka. Pater Christoph Horn bedankte sich bei Rada im Namen der Schönstattfamilie. Schwester Mariana, die sich für die Mütter-Bewegung in Kroatien einsetzt, hatte einen Nachruf gesandt, der nach der Aussegnung verlesen wurde. Die kroatische Schönstattfamilie ist betroffen über zwei Beerdigungen von führenden Mitgliedern aus ihren Reihen am gleichen Nachmittag. Aber sie ist dankbar für die beiden Bauopfer und weiß, dass sie Fürbitter im Himmel hat, die ihre Probleme hautnah kennen. Inmitten aller Trauer sagte ein Mann nach den Beerdigungen: Heute bin ich so stolz, Schönstätter zu sein.
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Last Update: 01.02.2008