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Gedanken zum 8. Dezember, Fest der Immaculata
Reflexion - Reflection - Reflexión
 published: 2007-12-07

Vom Ursprung her vollkommen

Gedanken zum 8. Dezember, Fest der Immaculata

 

Foto: Albin Moroder, „Madonna“ © 2007

 
   
Von P. Elmar Busse

Neulich überholte ich auf der Autobahn einen LKW. Auf seiner Plane wurde für ein Mineralwasser geworben: "Vom Ursprung her vollkommen". Leider konnte ich in der Schnelle nicht die Marke erkennen. Spätere Recherchen im Internet führten mich zu der Marke "Rheinfels-Quelle". Die Firma hatte nämlich ihren Werbeslogan als Marke schützen lassen wollen, war aber vor dem Europäischen Gerichtshof gescheitert. Daher gab es viele Treffer bei den Suchmaschinen. "Vom Ursprung her vollkommen" – liebend gerne würde ich einmal mit der Werbeagentur sprechen, die dieses Motto für eine Mineralwassermarke entwickelt hat. Das wird aber wahrscheinlich erst im März möglich sein, wenn ich von dem Angebot einer Betriebsführung Gebrauch mache. Unter den ca. 300 Mineralwassermarken, die auf dem deutschen Markt sind, ist es sicher für eine einzelne Marke schwer, sich zu behaupten. Und auch das Besondere und Unterscheidende der eigenen Marke im Vergleich zu den anderen herauszuarbeiten, ist sicher nicht so einfach, wenn man als Anbieter ehrlich bleiben will. Denn ob nun 8,6 oder 11,2 Milligramm Kalium-Ionen, ob nun 356 Milligramm Hydrogencarbonat oder doch nur 245 in jedem Liter des Mineralwassers vorhanden sind, das kann ich beim besten Willen nicht herausschmecken. Darum geht es dem Anbieter auch nicht.

Er greift mit seinem Werbeslogan unsere Sehnsucht nach Ursprünglichkeit und Vollkommenheit auf. Und er traut sich, dies zu tun, auch wenn zur selben Zeit "Vollkommenheit" von manchen selbsternannten "Befreiern" als "Perfektionswahn" abqualifiziert wird. Keiner von uns kann einen Kreis freihändig zeichnen, und doch können wir zu Recht beurteilen, ob ein freihändig gezeichneter Kreis dem vollkommenen, mit einem Zirkel gezeichneten Kreis näher kommt als ein anderer freihändig gezeichneter Kreis. Der Kreis ist eine vollkommene geometrische Figur. Aber worin liegt die Vollkommenheit eines Mineralwassers? – Keimfreiheit versteht sich von selber, schal soll es auch nicht schmecken, aber auch nicht so intensiv wie ein Heilwasser aus dem Radiumbad Bad Brambach. Schließlich ist "vollkommen" etwas anderes als "gesund". Ich lasse die Frage einfach offen. Vielleicht fällt Ihnen eine Antwort ein, und Sie schreiben sie mir? "Vom Ursprung her vollkommen" – die Assoziation, die mir damals noch auf der Autobahn kam, war der Gedanke an die Gottesmutter als Immaculata. Und am 8.Dezember feiern wir ihr Fest. "Gottes unverdorbener Plan vom Menschen" – so umschreibt ein Lied aus der Mädchenjugend das Wort "Immaculata".

Wie Gott den Menschen eigentlich gedacht hat

Wenn wir also sehen wollen, wie Gott den Menschen eigentlich gedacht hat, dann müssen wir auf Maria schauen. Pater Kentenich fasst die kirchliche Lehre zusammen und bringt es auf den Punkt: "Ihr Wille ist stark, ihr Verstand klar, ihr Gemüt rein." Ich kann mich noch an eine Diskussion nach einem Vortrag über Maria erinnern, in der eine Frau sagte: "Ich fühle mich so an die Wand gedrückt von dieser Vollkommenheit." Später erfuhr ich von einer anderen Teilnehmerin, dass diese Frau sehr leicht zu Eifersucht neige und auch im Betrieb immer sehr schnell eine Beziehung unter dem Aspekt der Konkurrenz betrachtete. – Bei dieser Art der Wahrnehmung muss Maria zur Rivalin werden, gegenüber der eine andere Frau keine Chance hat. Wenn man dagegen sich befreien kann von diesem Taxieren und Vergleichen, wenn man so vorurteilsarm wie möglich dem voll erlösten Menschen Maria begegnet, dann tut eine solche Begegnung gut. Ich genieße es, Menschen zu begegnen, die eine positive Ausstrahlung haben, und fühle mich dadurch bereichert. Wie viel mehr gilt das für den Menschen Maria! Pater Kentenich berücksichtigt in seinen Meditationen über die Immaculata aber auch die Konkurrenztypen und meint: Der Glaube an die Gottesmutter als Immaculata schließt ein Credo in sich (= der Glaube an das christliche Menschenbild, an Erbsünde und Erlösung), ein Confiteor (= das Erkennen und Anerkennen der eigenen Schuld und Gebrechlichkeit) und ein Magnifikat ( ein Lob auf die Erlösungsgnade Gottes im Leben Marias wie im eigenen Leben). Wichtig war es also für Pater Kentenich, dass man nicht im "Confiteor" steckenblieb, sondern weiterging zum "Magnifikat". Es darf sein, dass in der Begegnung mit Maria die eigene Unvollkommenheit schmerzlicher erlebt wird, als wenn wir in der Zeitung das Bild eines Kriegsverbrechers sehen und denken: So etwas könnte mir nie passieren. Das "Confiteor" hat also seine Berechtigung, aber nur als Durchgangsstadium. Der Mensch, der sich in der Begegnung mit Maria nicht aus Scham verschließt, sondern sich ihr öffnet, darf eintauchen in die Atmosphäre, die sie um sich verbreitet.

Garant des echt Menschlichen

Pater Kentenich greift die kirchliche Lehre über das Paradies und den Menschen im Paradies auf und schlussfolgert: Wenn Maria der Mensch ohne Erbsünde ist, dann hat sie eine ungebrochene Natur, eine natürlich-übernatürliche Lebensfülle, Kampfesmut und Siegesgewissheit. Es fällt auf, dass Pater Kentenich nicht so sehr die übernatürliche Seite und christologische Dimension des Immaculata-Dogmas durchmeditiert, wie es die liturgischen Texte des 8.Dezembers tun: "Großer und heiliger Gott, im Hinblick auf den Erlösertod Christi hast du die selige Jungfrau Maria schon im ersten Augenblick ihres Daseins vor jeder Sünde bewahrt, um deinem Sohn eine würdige Wohnung zu bereiten." Pater Kentenich betont die natürlichen Folgen der Freiheit von der Erbsünde. Maria wird für ihn zum Repräsentant und Garant des echt Menschlichen.

Zwar ist die Zeit des Advents eher die Zeit des Glühweins und der heißen Tees, doch wird es immer wieder Momente geben, in denen Sie Ihren Durst mit Mineralwasser stillen. Auch wenn Sie eine Marke bevorzugen, die nicht von sich behauptet, vom Ursprung her vollkommen zu sein, so sind Sie sich doch sicher, dass Sie sich beim Trinken keine Gefahr einhandeln, sondern etwas Gutes tun. Und wie Sie Ihrem Körper immer wieder einen Schluck Mineralwasser gönnen, so gönnen Sie Ihrer Seele immer wieder eine Begegnung mit dem ganz heilen und voll erlösten Menschen Maria. Ihre Seele wird es zu schätzen wissen. Und Maria hat Freude daran, Menschen in aller Offenheit begegnen zu können – auch mit ihren Schätzen.

 

 

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Last Update: 18.12.2007