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Weihbischof Saúl Figueroa Albornoz zu Besuch in Schönstatt
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 published: 2007-10-02

Die drei Wünsche eines Bischofs beim Betreten des Urheiligtums

Weihbischof Saúl Figueroa Albornoz, Venezuela, zu Besuch in Schönstatt – Gespräch über die Aufgabe der Bewegungen in der Kirche und "Eine Million Kinder beten"

 

Mons. Saúl Figueroa Albornoz, obispo auxiliar de Caracas, Venezuela, en la entrevista con la Oficina de Prensa de Schoenstatt

Auxiliary Bishop Saúl Figueroa Albornoz of Caracas, Venezuela, in the interview with PressOffice Schoenstatt

Weibischof Saúl Figueroa Albornoz von Caracas, Venezuela, beim Internview mit PressOffice Schönstatt

 

Mons. Saúl Figueroa Albornoz, P. Wilke

Auxiliary Bishop Saúl Figueroa Albornoz, Fr. Wilke

Weihbischof Saúl Figueroa Albornoz mit P. Wilke

 
 

Mons. Saúl Figueroa Albornoz

Auxiliary Bishop Saúl Figueroa Albornoz

Weihbischof Saúl Figueroa Albornoz

 
 

Teresa Blumers con sus invitados de Venezuela

Teresa Blumers with her guests from Venezuela

Teresa Blumers mit ihren Gästen aus Venezuela

 
 

Santa Misa en el Santuario Original

Holy Mass in the Original Shrine

Heilige Messe im Urheiligtum

Fotos: POS Fischer © 2007

 
 

SCHÖNSTATT, mkf. Weihbischof Saúl Figueroa Albornoz, von Caracas und Generalvikar für die Pastoralregion Südwest war für einen kurzen Augenblick erstaunt über die letzte – etwas gewagte – Frage im Interview, das er am Abend des 26. September im Kaminzimmer auf Berg Moriah in Schönstatt für PressOffice Schönstatt gab. "Herr Weihbischof, es gibt hier die Überlieferung, dass man drei Wünsche frei hat, wenn man zum ersten Mal eine Kirche oder eben ein Heiligtum betritt. Was waren oder wären denn Ihre drei Wünsche, als Sie ins Urheiligtum gegangen sind?" Das Gespräch bekommt mit einem Mal eine ganz tiefe geistliche Dimension. Weihbischof Saúl Figueroa besinnt sich einen kurzen Augenblick: er bittet für sein Land Venezuela, um Frieden und Toleranz und vor allem um Freiheit. Im Gespräch mit ihm ging es weiter um die Bedeutung der Laien-Bewegungen in der Kirche Venezuelas und ganz Südamerikas.

Weihbischof Saúl Figueroa Albornoz wurde am 25 Oktober 1947 in Caracas geboren; er empfing die Priesterweihe am 16. Oktober 1976. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 10. November 1997 zum Titularbischof von Amudarsa und Weihbischof von Caracas; die Bischofsweihe empfing era m 10. Januar 1998. Es ist das erste Mal, dass er Schönstatt besucht, und möglicherweise ist er der erste Bischof aus Venezuela überhaupt, der nach Schönstatt kommt. Ehepaar Konstantin und Teresa Blumers – er ist Deutscher, sie ist aus Paraguay – hatte ihn, als sie nach mehreren Jahren in Venezuela von dort wegzogen, eingeladen: Er müsse, wenn er einmal die Gelegenheit habe, unbedingt Schönstatt besuchen. Und jetzt, am 26. September, war es so weit. Kennen gelernt haben sie sich bei Treffen des Nationalen Laienrates von Venezuela. Von Schönstatt habe er wenig gewusst, sagt Weihbischof Figueroa. In Venezuela ist die Bewegung noch klein und begann damals erst, sich zu organisieren. Ehepaar Blumers lud ihn zu sich nach Hause ein, zum Bildstock der Gottesmutter von Schönstatt, sie erzählten ihm von Schönstatt. "Als sie vor ein paar Monaten dann aus Venezuela fortzogen, haben sie mich eingeladen. Wenn ich einmal nach Europa käme, sollte ich auch Schönstatt besuchen", sagt er. Die Entscheidung habe ihn einiges gekostet, denn "ein Bischof muss immer von einem Ort zum anderen unterwegs sein und hat kaum mal Zeit zum Ausspannen", sagt er mit einem offenen Lächeln. Er ist froh, sich so entschieden zu haben.

Die Laien-Bewegungen in der Kirche

Von Anfang an hat die Schönstatt-Bewegung in Venezuela das Miteinander der Bewegungen und eine gute Zusammenarbeit mit dem Nationalen Laienrat gesucht. Bei dem Gespräch auf Berg Moriah kommt die Rede schnell auf die Bedeutung der Bewegungen in der Kirche Lateinamerikas nach der V. Konferenz von Aparecida. "Als Bischof der katholischen Kirche habe ich persönlich die Vitalität der Bewegungen in vielen Pfarreien erlebt, den Einfluss der Bewegungen im christlichen Erleben, in der Gemeindebildung, in der Spiritualität", sagt er. "In Pfarreien, die praktisch tot waren, ganz am Boden, in schwierigsten pastoralen Situationen, haben sie entscheidend dazu beigetragen, diese Pfarreien wieder zu beleben", und, so fügt er hinzu, das gelte nicht nur für die Pfarreien, sondern für die Kirche insgesamt. Die gelebte Spiritualität sei es, die so beeindrucke, betont er. Und dann erzählt er von einem Schlüsselerlebnis, dem Treffen der Bewegungen und Neuen Gemeinschaften in Bogotá, Kolumbien, Anfang 2006. "Die Fokolar-Bewegung war da, das Neo-Katechumenat, die Legio Mariae, Schönstatt und viele andere", sagt er, "und mich hat das Zeugnis der Bewegungen sehr berührt, ihre Vitalitat, ihre Spiritualität. Auch für die Religiosen, für uns als Bischöfe und Priester, war das ein starkes Zeugnis." Nachdenklich fügt er hinzu: "Es ist gut, dass es die Bewegungen nicht nur für die Laien gibt, sondern auch für die Religiosen, für den Klerus." Schönstatt habe ja neben den Laien auch Gemeinschaften des geweihten Lebens, Priester, und es seien doch auch Bischöfe dabei...

Besonders in einem Land wie Venezuela, das eine starke politische Konfrontation erlebe, sagt der Weihbischof, sei der Ort der Bewegungen mit ihrem konkreten Charisma für die Erneuerung und Verlebendigung der Kirche sehr bedeutend.

Jeder nach seinem Charisma - und entscheidend ist die Spiritualität

In den letzten Jahren ist die soziale Verantwortung, die Option für die Armen, die Verantwortung der Christen in der Politik und für den Aufbau einer neues Gesellschaftsordnung immer mehr ins Bewusstsein gerückt. Laien reichen in Bereiche hinein, zu denen der Priester keinen Zugang hat.

Sicher, das sei wichtig, und ein Feld für die Bewegungen, jede nach ihrem Charisma, bestätigt der Bischof; es sei wichtig, dass die Bewegungen im Bereich der Caritas, bei den Armen, wirke, dort, wo oft der Priester nicht hinkomme. Unsere Länder, unser Volk brauchen die Präsenz von engagierten Laien angesichts der vielen Armen, der Kranken, der Obdachlosen, bekräftigt er. Doch für ihn sei das Wichtigste die gelebte Spiritualität. "Manchmal denken wir Priester, wir wissen alles, wir haben alles, wir sind schon heilig, und dann trifft man da auf Laien, die viel beten, die intensiv beten, die eine starke, persönliche Beziehung haben zu Christus, zu Maria, auf Laien, die ein beeindruckendes Apostolat treiben, die missionarisch wirken, die eine beeindruckende Spiritualität leben, wie etwa die Fokolare mit dem Wort des Lebens, die Charismatische Gemeindeerneuerung mit ihrem tiefen Gebetsleben..."

Bei seinem Deutschlandbesuch sagte der Heilige Vater, die Menschen suchten nicht irgendetwas, sondern Gott. Die Welt brauche Gott, sie habe Durst nach Gott. In den säkularisierten Gesellschaften Europas lässt sich schon seit längerer Zeit eine neue Suche nach Mystik, nach der Transzendenz, nach dem Geheimnis Gottes und einer innigen Begegnung mit ihm wahrnehmen. Oder kurz gesagt: Christen wollen nicht nur sozial, sondern auch fromm sein. Sie suchen nicht das Reden über Gott, sondern Gott. Gilt das auch für Lateinamerika, wo doch viel mehr Religiosität herrscht als in Europa?

"Die Globalisierung der Säkularisation ist eine Tatsache", sagt Weihbischof Figueroa. Auch in Lateinamerika ist die Säkularisierung spürbar. Kampf gegen Armut, Bemühen um eine neue Gesellschaftsordnung, politisches Engagement, die Erziehung, Einsatz für die Menschenwürde sind immens wichtig, aber immer mehr auch der Glaube, die Begegnung mit Gott. Die Menschen suchen das, suchen Spiritualität, suchen Gott.

In Venezuela, so der Weihbischof, steht eine starke politische Konfrontation an. Venezuela ist am Rand des Kommunismus, ist dabei, seine Freiheit zu verlieren. Und die Leute bitten uns Bischöfe, etwas dazu zu sagen, zu handeln. Aber die erste Aufgabe des Klerus ist nicht das politische Handeln, sondern die Pastoral, die Spendung der Sakramente, die spirituelle Unterstützung. Der Aufbau einer neuen Gesellschaftsordnung, einer neuen Sozialordnung, ist erste Aufgabe der christlichen Laien. Das Bewusstsein dieser Sendung müsse noch wachsen, sagt er überzeugt. Viele erwarten von den Bischöfen, dass sie etwas tun, dass sie reden, dass sie politisch aktiv werden, vor allem jetzt wo das Land in Gefahr ist, kommunistisch zu werden. Sie erbitten etwas vom Klerus, was wir nicht leisten können, sagt er. Das politische Handeln ist Aufgabe der christlichen Laien. Und er hat die Hoffnung, dass in den Bewegungen authentische Berufungen von Politkern und Sozialreformen heranwachsen.

Drei Bitten an die Gottesmutter im Urheiligtum

Und was sind die drei Wünsche des Bischofs an die Dreimal Wunderbare Mutter von Schönstatt? "Als ich ins Urheiligtum kam, habe ich mich niedergekniet, und die Gottesmutter für Venezuela gebeten, um Frieden, um Toleranz und besonders um Freiheit", sagt er. Mit Freiheit und Toleranz kann man vieles verbessern. Aber ohne Freiheit ist alles schwer, sagt er und wiederholt: Wir sind dabei, unsere Freiheit zu verlieren in Venezuela.

Der zweite Wunsch war für die Kirche, für ihre Heiligkeit und ein Wachsen in der tätigen Teilnahme. Der dritte Wunsch war für die Armen in Venezuela, die vielen Armen, denen so viel fehlt, sagt er, und der vierte für die Zusammenarbeit von Bischöfen, Laien, Ordensleuten zum Wohl der Kirche.

Das sind vier statt drei, doch die Gottesmutter wird großzügig sein. Pater Wilke, der den Weihbischof auf seiner Reise als Übersetzer begleitet und an diesem Abend "frei" hatte, mischt sich nun auch ein. Er hat auch drei Wünsche: erstens viele Priesterberufe für die Diözese Caracas, zweitens, dass die venezolanischen Laien sich mehr engagieren, und drittens, dass die Schönstatt-Bewegung wächst und "uns dahin führt, dass sich die ersten beiden Wünsche erfüllen".

In Venezuela entstanden: Eine Million Kinder beten

Das Gespräch kommt schließlich auf die Initiative, die "so ganz einfach" am Bildstock der Pilgernden Gottesmutter von Schönstatt auf der Plaza Humboldt im Stadtteil La Castellana von Caracas entstanden war, als acht Kinder den Rosenkranz beteten. Die Idee ist, dass an einem Tag eine Million Kinder miteinander für Frieden und Einheit beten. Der nationale Laienrat half bei der Verbreitung der Idee, eine Webseite wurde erstellt, und es ging los... In diesem Jahr hat die Venezolanische Bischofskonferenz die Verantwortung in Venezuela übernommen, auf internationaler Ebene koordiniert "Kirche in Not"; von dort wird auch das Material versandt. Alle sind überrascht, wie schnell sich die Idee verbreitet hat und in wie vielen Ländern sie aufgegriffen wird, sagt der Bischof. Normalerweise dauere es Jahre, bis eine Bischofskonferenz etwas anerkenne und sich zu Eigen mache, sagt er, das wisse er aus Erfahrung. "Am 18. September, also vor einer Woche genau, hatten wir in Caracas die offizielle Eröffnung der Kampagne Eine Million Kinder beten den Rosenkranz, mit einer sehr schönen Eucharistiefeier", berichtet er. "Es war ein voller Erfolg. Kinder, Schulleiter, Erzieherinnen, Leute aus den Bewegungen, Priester" waren bei dieser heiligen Messe dabei. Die Initiative wächst rasch und hat starke Wirkung. "Eine Lehrerin erzählte mir, dass sie letztes Jahr es an ihrer öffentlichen Schule machen wollten, doch die Schulaufsicht zwang sie auf, die Sache zu abzusagen. Und am 18. Oktober waren um 9.00 Uhr im Schulhof Kinder und beteten..."

Große Begeisterung löst die Nachricht aus, dass auch in Polen an vielen Orten Kinder beten werden, und dass Kinder aus polnischen Familien in Deutschland die Initiative ebenfalls aufgreifen werden. Schwester Damiana setzt sich mit Eifer dafür ein. "An diesem 18. Oktober werden die Engel keine Sekunde frei haben, so viele Kindergebete müssen sie durch die Wolken zum Himmel bringen", sagt Teresa Blumers. "Auf den Philippinen fängt es an und dann geht es weiter von einem Land zum anderen, Indien, Russland, Polen, dann Amerika..., 24 Stunden rund um den Globus beten Kinder um Frieden!"

Am 18. Oktober ist der Tag, an dem sich weltweit Kinder im echten, hochherzigen Rosenkranzgebet verbinden, als besonderes Geschenk der Liebe. Da jedes Kind "dort, wo es gerade ist", betet, sind weder Massenveranstaltungen oder hoher organisatorischer Aufwand nötig, nur das einfach Beten des Rosenkranzes, der mit den Augen Marias auf Jesus schauen lässt. Der Vorschlag ist, morgens um 9.00 Uhr zu beten, aber das ist nicht exklusiv gemeint. In Venezuela und den Niederlanden, in Paraguay und Polen, in Österreich und Argentinien – und auch im Urheiligtum in Schönstatt wird am 18. Oktober um 9.00 Uhr um Frieden gebetet. "Und die Kinder, die im Urheiligtum beten, beten bestimmt auch ein Ave für Venezuela, wo diese Initiative entstanden ist", wird Bischof Figueroa versprochen.

Am Morgen des 27. September feiert Bischof Figueroa zusammen mit zwei Priestern aus Puerto Rico und Deutschland im Urheiligtum die heilige Messe; zum Mittagessen war er auf Berg Sion eingeladen und traf dort Patres, die er auch schon von Bogota kannte.

Nun ist die MTA am Zug, vom Urheiligtum aus die Wünsche von Bischof Figueroa für sein Land und die Kirche zu erfüllen!

 

 


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Last Update: 05.10.2007 Mail: Editor /Webmaster
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