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Predigt von P. Angel Strada am 15. September 2007
Nachrichten - News - Noticias
 published: 2007-09-18

Bei Pater Kentenich steht man vor einer Gestalt, die auf große Horizonte hinweist und gleichzeitig diese Horizonte mit kleinen Schritten verbindet.

P. Angel Lorenzo Strada - PREDIGT, Anbetungskirche, 15. September 2007

 

P. Ángel L. Strada, Postulator

P. Ángel L. Strada, postulador

Fr. Angel L. Strada, postulator

P. Ángel L. Strada, Postulator

Foto: POS Fischer © 2007

 

Heute ist ein Tag der dankbaren Erinnerung. Der lebendige Gott war beim Tod unseres Gründers deutlich am Wirken, wie oft in der Geschichte unserer Familie. In der Tat geben die konkreten Umstände dieses Todes Zeugnis für ein solches Wirken. Kann man sich eine bessere Stunde für seinen Heimgang denken?

Unmittelbar nach der Eucharistiefeier,
in der Kirche, deren Bau er selbst gewünscht hatte,
begleitet von Hunderten von Mitgliedern seiner Familie,
an einem Sonntag, dem Tag des auferstandenen Herrn,
an einem Marienfest?

Fügungen Gottes, die wir vielleicht noch gar nicht in ihrer Tiefe und Bedeutung ausgelotet haben. Die letzte Handlung unseres Gründers war das Segnen von Rosenkränzen und die herzliche Einladung zum Mittagessen an Mitbrüder im priesterlichen Amt. Er, der bescheiden lebte, ohne jegliche Suche nach Ehre und Anerkennung, stirbt still und einfach, ohne große Worte. Er, der sein Herz in selbstloser Liebe so vielen Menschen schenkte, stirbt an einem Herzstillstand.

Heute, neununddreißig Jahre später, bewahren wir dieses gnadenvolle Ereignis in lebendiger Erinnerung. Gleichzeitig bewegt uns der Wille, Person und Botschaft Pater Kentenichs in ihrer bleibenden Bedeutung für Sein und Sendung unserer Familie besser und tiefer zu verstehen. Nur so werden wir unseren Beitrag in der Kirche und für die Kirche leisten können. Die unvermeidliche, immer größere Distanz zu seiner irdischen Existenz verlangt eine ständiges "aggiornamento", eine "Verheutigung" seines Charismas für Kirche und Welt. Es ist, auf einem anderen Niveau, derselbe Lebensprozess wie in der Gesamtkirche, die nach zwanzig Jahrhunderten beim Zweiten Vatikanischen Konzil und in den letzten Jahrzehnten die Verheutigung der Botschaft Christi sucht. Es ist sicherlich eine schöne und zugleich schwierige Aufgabe. Denn bei unserem Gründer steht man vor einer Gestalt, die auf große Horizonte hinweist und gleichzeitig diese Horizonte mit kleinen Schritten verbindet.

Schauen wir auf andere große Gestalten des Glaubens. So können wir auch den rechten Blick auf unseren Vater und Gründer gewinnen.

Von den großen Persönlichkeiten der Kirchengeschichte ist wahrscheinlich der heilige Paulus derjenige, bei dem diese schöpferische Spannung am stärksten vorkommt. Paulus, der Mann der großen Horizonte, der Völkerapostel, kämpft gegen die Enge der Synagoge, der Normen und Traditionen der jüdischen Religion. Sie verhindern die Weite und den Universalismus des Evangeliums Christi. Er scheut nicht die offene Auseinandersetzung mit Petrus und anderen Aposteln (Gal 2, 11f). Christus hat ein neues Leben für alle Völker gebracht, er will die Umkehr des Herzens und nicht ein äußeres Befolgen von alt gewordenen Riten und Normen. Wichtig ist die Offenheit für das Wirken des Geistes und nicht das Festhalten an der jüdischen Tradition. Paulus ist das auserwählte Werkzeug eines universellen, neuen Gottesvolkes aus allen Völkern und Rassen.

Gleichzeitig ist Paulus der Mann der kleinen Schritte. Die unbedingte Nachfolge Christi und die Treue zu seinem Auftrag drängen ihm zu einem selbstlosen Einsatz für die Seinen. Er wird Vater und Mutter von Menschen und Gemeinden (1 Kor 4, 14f; 1 Thess 2, 7f). Aus Liebe rügt er die Galater und mit klaren Worte ermahnt er die Korinther (Gal 3, 1f; 2 Kor 12, 11f). Paulus weist auf den täglichen Andrang zu ihm und die Sorge für alle Gemeinden hin. "Wer leidet unter seiner Schwachheit, ohne dass ich mit ihm leide? Wer kommt zu Fall, ohne dass ich von Sorge verzehrt werde?" (2 Kor 11, 28 f). Er trägt den Schatz des Glaubens in "zerbrechlichen Gefäßen". Er fühlt sich schwach und begrenzt. Doch er weiß, dass die Liebe Christi stärker ist und die Kraft des Heiligen Geistes in seinem Inneren wirkt.

In der jungen Kirche gibt es Streitigkeiten, Eifersucht und Neid, Suche nach Macht und Ehre. Einige halten zu Paulus, andere aber zu Apollos (1 Kor 3, 4f). Paulus leidet darunter. Er bekennt: "Ich habe mich für alle zum Sklaven gemacht, um möglichst viele zu gewinnen. Allen bin ich alles geworden, um auf jeden Fall einige zu retten" (1 Kor 9, 19f). Seine Liebe ist konkret und persönlich und gilt "dem geliebten Bruder Onesimus", "unserem lieben Freund Lukas", "dem geliebten Sohn Timotheus". Er grüßt ganz herzlich Priska und Aquila, die Mutter von Rufus, "die auch mir zur Mutter geworden ist", die liebe Persis, die "für den Herrn große Mühe auf sich genommen hat." (Röm 16, 1f)

Der Gott der Geschichte stellt auch unseren Gründer vor große Horizonte.

Die säkulare Zeitenwende verlangt einen neuen Menschen, der von innen heraus eine freie Entscheidung für Christus trifft. Sie ruft nach einer neuen Gemeinschaft, die tiefe Solidarität unter allen Mitgliedern und aktive Mitverantwortung für eine gemeinsame Sendung ihr eigen nennt. Unser Gründer hält die Hand an den Puls der Zeit und das Ohr an das Herz Gottes. Er lebt in einer Zeit, die alles andere ist als ruhig und harmonisch.

Säkulare Zeitenwende und Beschleunigung der Geschichte bilden den Rahmen der Biographie Pater Kentenichs. Die Miseren und Schatten dieser Zeit erschrecken ihn nicht. Im Gegenteil, er sucht neue Antriebe für seine Sendung zu gewinnen. Eine alte Welt ist am Verbrennen. Menschen und Völker leiden darunter und wir mit ihnen. Eine neue Welt ist am Entstehen. Wir teilen diese Hoffnung und wirken mit. "Heraus aus der Enge" ist sein Ruf nach der Gefangenschaft in Dachau. "Mit Maria, hoffnungsfreudig und siegesgewiss in die neueste Zeit"- das ist sein letzter Ruf an die Familie.

Die neueste Zeit verlangt die Erneuerung der Kirche. Sie ruft nach einer Kirche, die nicht sesshaft und bequem auf die Menschen wartet, sondern auf sie zugeht. Eine Kirche, die sich als Freundin und Helferin aller Menschen anbietet, besonders der Armen, Alleinstehenden, Benachteiligten. Eine Kirche, die die Freude des Evangeliums ausstrahlt, die sich als Ort einer lebendigen Gotteserfahrung erweist und in der alle apostolischen Kräfte zusammenarbeiten, so wie der heilige Vinzenz Pallotti es sich gedacht hat.

Unser Gründer wird von der Hoffnung getragen, dass Schönstatt eine solche Kirche antizipiert und wirksam an ihrer Gestaltung mitarbeitet.

Er verkündet diese großen Ziele, aber mit derselben Entschlossenheit arbeitet er für ihre Verwirklichung.

Will diese Botschaft der Erneuerung ihre Konkretheit und geschichtliche Wirksamkeit erreichen, muss sie den Weg der Kleinarbeit, der schrittweisen, mühevollen Verwirklichung gehen. Große Horizonte allein laufen Gefahr, in utopischen Träumen und leeren Deklarationen zu bleiben. Sie müssen Ansporn für klare Ziele und Basis für konkrete Projekte werden. Kleine Schritte allein könnten kleinkariert und unwirksam bleiben. Das neue Ufer liegt nicht ein paar Meter vom festen Boden entfernt, es verlangt Weitsicht und Wagemut. Geschichtlich wirksame Visionen verbinden große Horizonte und kleine Schritte, beide gehören zusammen.

Die kleinen Schritte sind für Pater Kentenich tägliches Programm. Die väterliche Sorge für die ihm Anvertrauten drängt ihn zu unzähligen Gesprächen und Briefen. Der selbstlose Dienst an seiner Gründung wird deutlich bei den täglichen Eucharistiefeiern, bei Exerzitien, Tagungen und Vorträgen, wo er starke Impulse und klare Orientierung schenkt. Er sagt:

"Es war ein langer, dornenreicher und durch kleinste Kleinarbeit gekennzeichneter Weg. Man halte fest: Nicht etwa nur oder hauptsächlich große Kurse spielten dabei eine Rolle. Ohne die persönliche, individuell gefärbte Seelenführung hätten alle ohne Ausnahme nicht viel bedeutet. Die genaue Kenntnis des Seelenlebens der Teilnehmer und die ständige lebendige Fühlung mit ihnen gab Richtung für die Kurse oder, besser gesagt, für die Wahl der Themata und die einzelnen Formulierungen an. Sie sicherte auch deren Wirksamkeit und Fruchtbarkeit." (1955)

Vor allem in seinem eigenen Leben nimmt Gestalt an, was er verkündet. Dies ist der tiefe Grund für seine hohe moralische Autorität. Maria, die Seele seiner Seele, schenkt ihm den weiten Blick für die großen Horizonte und die tägliche Kraft und Ausdauer für die kleinen Schritte.

Die dankbare Erinnerung an unserem Vater und Gründer ist Anruf an uns.

Mit ihm sind wir berufen, die Hand an den Puls unserer Zeit zu legen und unseren Blick für ihre vielfältigen Herausforderungen zu schärfen. Das ist sicher das beste Mittel gegen Lähmung, Routine oder ein unfruchtbares Kreisen um sich selbst.

Die großen Horizonte, die unser Gründer uns aufzeigte, mögen in uns Kreativität und neue Begeisterung wecken. Wir brauchen sie auf dem Weg zum Jahr 2014.

Und wir brauchen im selben Maße Mut und Ausdauer für die kleinen Schritte, die die Verwirklichung der Sendung von uns verlangt. Bitten wir ihn heute, dass er bei uns bleibt und mit uns geht. Amen

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