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Gedanken zu den 20 Priesterweihen der Schönstattpatres in diesem Jahr... Von P. Paul Vautier
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 published: 2007-08-07

Die Fussballtrainer

Gedanken zu den 20 Priesterweihen der Schönstattpatres in diesem Jahr...

 

Zwanzig Priesterweihen in diesem Jahr: 8 aus Lateinamerika, 3 aus Afrika, 8 aus Indien und ein Schweizer

Veinte ordenaciones sacerdotales este año: 8 de Latinoamérica, 3 de África, 8 de la India y 1 de Suiza

Twenty priestly ordinations this year: 8 from Latin America, 3 from Africa, 8 from India, and one from Switzerland

Zwanzig Priesterweihen in diesem Jahr: 8 aus Lateinamerika, 3 aus Afrika, 8 aus Indien und ein Schweizer

 

3. Juni in Bellavista: mehrere Priester- und Diakonatsweihen

3 de junio: En Bellavista, Chile, se celebran varias ordenaciones sacerdotales y diaconales

June 3: In Bellavista, Chile, several ordinations were celebrated

3. Juni in Bellavista: mehrere Priester- und Diakonatsweihen

 
Einzug von Seminaristen aus Chile, bereit zur Weihe  

Ingreso de seminaristas chilenos prontos a su ordenación sacerdotal

Entrance procession of seminarians from Chile, ready for their ordination

Einzug von Seminaristen aus Chile, bereit zur Weihe

 
Bellavista: Neupriester am Altar  

Bellavista: Los neo-sacerdotes en el altar

Bellavista: the newly ordained priests at the altar

Bellavista: Neupriester am Altar

Fotos: Fotos: Pablo Narvaez © 2007

 
Wenige Wochen vor der Priesterweihe von Tommy Dell’Oca, Argentinien, verwandelten sich das Sionsheiligtum und das gesamte Gelände in ein Winterwunderland – ein Jahrhundertereignis  

A pocas semanas de la ordenación sacerdotal de Tommy Dell’Oca, Argentina, el Santuario de Sión y el predio que lo rodea se vistieron de blanco....

A few weeks before the ordination of Tommy Dell’Oca, Argentina, the Sion Shrine and the land dressed in white – a once in a century event

Wenige Wochen vor der Priesterweihe von Tommy Dell’Oca, Argentinien, verwandelten sich das Sionsheiligtum und das gesamte Gelände in ein Winterwunderland – ein Jahrhundertereignis

Foto: P. Beltrán Gomez © 2007

 
 
Von P. Paul Vautier

Für den "Brief aus Horw" der Schweizer Schönstattpatres schrieb Pater Paul Vautier, am 31. Mai dieses Jahres ganz plötzlich verstorben, einen – gewohnt originellen und tiefen – Beitrag über die weltweit 20 Priesterweihen der Schönstattpatres in diesem Jahr. Illustriert mit den Fotos der Priesterweihen in Bellavista, Chile, die am ersten Wochenende nach seinem Tod stattfanden, soll dieser Beitrag über seine unmittelbare Botschaft hinaus auch eine Erinnerung an Pater Paul Vautier und sein Priesterleben sein. Herzlichen Dank an Pater Germann für die Erlaubnis zur Veröffentlichung auf schoenstatt.de .

Ich gestehe offen: ich bin kein Fussballfan. Aber das heisst nicht, dass ich mich nicht immer wieder mit dem Phänomen, das so viele Leute fesselt, beschäftige. Von meiner Schieflage, wie das meine Mitbrüder beurteilen, habe ich besonderes Interesse und auch besonderes Mitleid mit den Trainern. Interesse, weil ich das eine faszinierende Aufgabe finde, einen Trupp Männer zu einer gut funktionierenden Mannschaft zu bilden, und über längere Zeit zusammenzuhalten. Mitleid, weil jeder Trainer ja heute weiss, dass er gleich den schwarzen Peter bekommt, wenn seine Leute schlecht spielen oder kein Glück haben. Er muss oft den Hut nehmen, obwohl allen klar sein sollte, dass er ja keine Siege produzieren kann, und für die Niederlagen oft nicht verantwortlich gemacht werden kann. Er soll den Zauberer spielen für Kunststücke, für die es gar keine Zaubersprüche, noch weniger sichere Methoden gibt. Auf der andern Seite ist es uns auch klar, dass ein guter Trainer viel wecken kann, und dass manch einer nur durch einen guten Trainer seine Talente auspacken und entfalten konnte.

Wie der Untertitel sagt, erfährt unsere Gemeinschaft in diesem Jahr das Geschenk, dass 20 unserer Studenten die Priesterweihe empfangen dürfen — für eine Gemeinschaft von 300 Priestern ist das allerhand. Und natürlich noch schöner, dass auch ein Schweizer und drei Afrikaner dabei sind.

Wenn sich Seelsorge nicht mehr mit Seelen befasst

20 Priesterweihen — das sind Zahlen, die für unsere Verhältnisse aussergewöhnlich klingen. Nun, auch bei uns kommt die grosse Zahl nicht aus den Kandidaten aus europäischen Ländern zusammen, sondern es sind Lateinamerikaner (8), Afrikaner (3) und Inder (8). Trotzdem werden Sie sich vielleicht fragen, was in jenen Ländern junge Männer bewegt, sich für das Priestertum zu entscheiden.

Erwarten Sie bitte keine letzte Analyse der Frage, warum es heute bei uns wenig Berufe gibt. Es gibt viele Faktoren und noch mehr Theorien darüber. Ich möchte Ihnen einen Faktor zeigen, der mir auch für die Zukunft wichtig scheint.

Ich kenne alle unsere künftigen Priester und habe mit ihnen gearbeitet. Sie kommen aus Ländern, Völker und Kreisen, in denen das Leben noch viel persönlicher abläuft. Familie, Beziehung, Freundschaft nehmen mehr Raum ein. Das Bewusstsein, dass es wichtig ist, dass Leute «hinter mir stehen», mich begleiten, für mich da sind, wenn ich sie brauche, ist noch viel stärker. Gelernt wird viel mehr im Gespräch, in der Beziehung, nicht durch Information und Bücher.

Vielleicht ist das Leben auch hektisch — aber dann weniger wegen der Arbeit oder den vielen Sachen, sondern wegen der Beziehungen, die sie pflegen. Bei uns kombinieren sich die Hektik, der Druck der Arbeit, die perfekte Organisation, der hohe Lebenstandard und die Erwartung, dass alles fit und wenn möglich gestylt sein soll, zu einer oft relativ anonymen Kultur, in der der einsame Held, die perfekte Frau mit der besten Leistung gefragt ist und oft untergeht.

Für den priesterlichen Dienst wirkt sich das so aus, dass die Arbeit des Seelsorgers sich schon lange nicht mehr mit den Seelen befasst. Das Ausmass an Verwaltungsarbeit, an Organisation und Teamsitzungen ist gewaltig gestiegen. Die Zusammenlegung der Pfarreien bedeutet eine Steigerung in verwaltungsmässiger Routinearbeit und eine Verminderung der Zeit, die frei bleibt, sich wirklich einzelnen Menschen zu widmen, für sie da zu sein, ihnen zuzuhören und ihnen ein vertrauensvoller Begleiter zu sein. Mich wundern die geringen Zahlen für den Priesterberuf hierzulande gar nicht. Das normale Pfarramt heute ist für jemanden, der sich auf Menschen einstellen will, nicht mehr anziehend. Und je weniger sich auf diesen Weg begeben, desto schlimmer wird die Situation. Ein richtiger Teufelskreis. Durchbrechen können wir ihn nur, wenn wir gemeinsam dagegen angehen: dass sich ein guter Trupp junger Menschen findet, die wirklich für die Leute da sein wollen, und dass wir auf sie zugehen und von ihnen nicht Verwaltungsarbeit, sondern Zeit, Dasein, Mitgehen, «Coaching» fürs Leben erwarten und verlangen.

Im Fußball wie im Leben: Zusammenspiel gefragt

Viele unserer künftigen Priester haben das selber erfahren: von jemand begleitet und gestützt zu werden. Das Leben gleicht oft einem Fussballmatch: wir sind meist eingebunden in ein Team — ob wir wollen oder nicht —, der Ball kommt, die andern brauchen meine Reaktion im richtigen Moment: Platz halten, angreifen, vorlaufen, verteidigen... Unzählige Beobachtungen, Entscheidungen und Einsätze. Gut trainiert sein heisst: ich kenne mich und meine Fähigkeiten, was für mich Routine ist, und was noch Herausforderung. Einen Trainer haben heisst: jemand haben, der mich von innen kennenlernt und mir hilft, mit mir gut umzugehen und zu wachsen.

Es gibt immer mehr Menschen auf dieser Erde, und die Lösung unserer Probleme wird nicht von Häufung von Information und von noch mehr Ausstattung und Apparaten kommen, sondern vom Zusammenspiel der Familien, der Gesellschaften, der Völker, jeder mit seinem Beitrag und seiner Rücksichtnahme auf den andern. Gute Priester helfen uns, uns zu trainieren, gerade im Bereich der Beziehungen, der inneren Haltungen und Entscheidungen, in der Gestaltung meines ganz persönlichen Lebens, das immer die Grundlage bildet für das, was ich im Haus, im Beruf, und in der kleinen und grossen Öffentlichkeit bin und beitrage.

Es mag sein, dass unsere Mitbrüder aus den Entwicklungsländern mehr Vision für die Zukunft und für die Herausforderung in ihren Ländern haben. Wir im alten Europa sollten uns darauf besinnen, dass wir vieles nur erreicht haben, weil es bei uns die Priester und Mönche gab, die uns als Trainer halfen, das zu werden, was Gott in jeden einzelnen hineingelegt hat und dafür mitsorgten, dass das Spiel der Gesellschaft im Kleinen und Grossen einigermassen harmonisch verlief und langsam besser wurde.

Unser aller letztes Tor

Wir wünschen unseren Zwanzig eine gesegnete Wirksamkeit. Und Ihnen, liebe Leser, wünsche ich einen guten Match Ihres Lebens heute — und vielleicht belästigen sie wieder einmal ihren Trainer. Für mehr Fitness! Für mehr Verständnis! Für mehr Geist! Unser aller letztes Tor ist schliesslich — das Himmelstor.

 


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