Warning: include_once(x_include/xzz-include-einstellungen.php) [function.include-once]: failed to open stream: No such file or directory in /homepages/29/d69818482/htdocs/schoenstatt/news2007/06/7t0667de-deu-berlin-all-saints.php on line 10

Warning: include_once() [function.include]: Failed opening 'x_include/xzz-include-einstellungen.php' for inclusion (include_path='.:/usr/lib/php5') in /homepages/29/d69818482/htdocs/schoenstatt/news2007/06/7t0667de-deu-berlin-all-saints.php on line 10
50 Jahre All Saints in Berlin
Nachrichten - News - Noticias
 published: 2007-06-08

Gottes Volk, berufen aus allen Völkern und Sprachen

Mitten in Berlin: ein Fest des Glaubens und der Freude an Vielfalt und Verschiedenheit beim 50jährigen Jubiläum von "All Saints"

 

50° Aniversario de la Capilla de Todos los Santos en Berlin, 3 de junio de 2007

50th anniversary of All Saints’ in Berlin, June 3, 2007

Goldenes Jubiläum von “All Saints” in Berlin, 3. Juni 2007

 

 

Procesión de entrada

Entrance procession

Festlicher Einzug

 
 

Coro

Choir

Chor

 
 

Llamados de todas las naciones y culturas...

Called from many peoples and nations...

Aus allen Völkern und Sprachen gerufen

 
 

Encuentros

Encounters

Begegnungen

 
 

Una fiesta maravillosa...

It was a beautiful feast

Es war ein wunderbares Fest

Fotos: POS Fischer © 2007

Album de fotos – photo album – Fotoalbum

 
   

DEUTSCHLAND, mkf. Ein Deutscher, zwei Nigerianerinnen, drei Filipinos, zwei Frauen aus Sri Lanka – eine Bank in der Amerikanischen Kirche, in All Saints, am Dreifaltigkeitssonntag, 3. Juni, in Berlin-Zehlendorf. Sie feiern die Vielfalt des Volkes Gottes, "dem dreifaltigen Gott wie aus dem Gesicht geschnitten". "Bringen wir die verschiedenen Gaben, singen wir in vielen Tönen eine neue Kirche ins Leben, eins in Glauben, Liebe, Dank", erklingt von über 400 Stimmen in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kapelle, die an diesem Tag ihr fünfzigjähriges Bestehen feiert. Eine junge Kirche ist das – selten sieht man so viele Kinder in einer Sonntagsmesse in Deutschland! -, eine farbige, vielfältige, lebendige Kirche, gerufen aus vielen Völkern und Sprachen, kulturellen Hintergründen und Lebenswegen. Eine echt katholische - allumfassende -, weltweite Kirche. Es fühlt sich ein wenig an wie Petersplatz in Rom, wie Urheiligtum 2014, aber dies ist Berlin, und das ist Hoffnung pur.

Berlin, 3. Juni, 9.30 Uhr. Bus 285 schaukelt durch die Straßen von Zehlendorf. Er ist voller als sonst: zwei deutsche Marienschwestern, mehrere Afrikanerinnen in farbenprächtigen Gewändern und Babys auf dem Rücken, eine philippinische Familie, Jugendliche mit asiatischen Gesichtszügen, ein junger Mann aus Sri Lanka. Von Haltestelle zu Haltestelle werden es mehr im Bus. Aber das hat nichts Fremdes oder gar Bedrohliches an sich, wie so oft in düsteren Artikeln über Migrationsprobleme vermittelt. Endhaltestelle Waldfriedhof Dahlem. Alle steigen aus, alle marschieren in Richtung Hüttenweg. Sie haben das selbe Ziel, das sie nicht nur Heimat nennen, sondern auch einander und Gott zur Heimat machen mitten in dieser großen, fremden Stadt Berlin. Wie viel Reden über die Kirchenkrise in Berlin, wie viel Reden von einer sterbenden Kirche mit immer weniger Gottesdienstbesuchern, von fehlendem Geld und geschlossenen Kirchen. Wie viele düstere Kommentare über ganze Stadtbezirke wie Kreuzberg, in denen keine Deutschen mehr wohnen , über Gewalt an den Schulen, Armut und Einwanderungsproblematik. Am Vorabend des G8-Gipfels, wenige Stunden bevor die Demonstrationen in Rostock in blutige Krawalle umschlagen, zeigt Berlin hier sein anderes, sein hoffnungsvolles Gesicht: Gottes Volk mitten in Berlin, eins im Singen und Beten, Freude im Gesicht, Engagement im Herzen, Heimat in ihrer – unserer – Kirche. Hat irgendjemand geglaubt, dass die Mauer fallen würde? Glaubt irgendjemand, dass wir eine "neue Kirche ins Leben singen können, eins in Glauben und Dank"? Im Jahr 1950 schrieb Pater Kentenich, der Gründer Schönstatts, auf die Rückseite eines MTA-Bildes: Sie ist der große Missionar, sie wird Wunder wirken – auch in Berlin. Ein Wort, das auch auf der Rückseite des MTA-Bildes zu stehen scheint, das vor einiger Zeit in der Sakramentskapelle von All Saints einen Platz gefunden hat.

Hier versammelt sich eine neue Kirche – Junge Familien, Babys, Kinder, Jugendliche aller Kulturen und Nationen singen und beten und teilen ihre Freude am Glauben...

Heimat – das sind Lieder, Orte, Sprache ...

Der Festgottesdienst zum Goldenen Hubiläum von "All Saints" beginnt mit dem Fahnenakt: Boy Scouts (Pfadfinder) tragen die US-Flagge und die Fahne ihrer Einheit zum Altarraum. Die Feier verweist auf die Ursprünge dieser Gemeinde. Es ist das "Goldene Jubiläum der Einweihung der US-Militär-Kirche und der katholischen All Saints-Gemeinde", sagt Dr. Konrad Giersdorf, Vorsitzender des Gemeinderates von All Saints, später in der Festansprache. "Im Jahr 1957 wurde diese Amerikanische Kirche gebaut als geistige Heimat und ökumenische Gebetsstätte für die verschiedenen Religionen und Konfessionen – römisch-katholisch, protestantisch und jüdisch vor allem – im US-Militär." Der Ursprung von amerikanischen Militärangehörigen, die in Busgröße nach Schönstatt pilgerten, liegt hier in All Saints. Konrad Giersdorf – selbst Mitglied der Schönstatt-Bewegung -, lud Schwester Jean Frisk und Schwester Jessica Swedzinsky nach Berlin ein, um mit den Familien des US-Militärs pastoral zu arbeiten. Viele von denen, die eine Zeitlang in Berlin waren, nahmen die Ideen Schönstatts und vor allem das MTA-Bild, das Gnadenbild Schönstatts, mit nach Hause oder zu ihren neuen Wirkungsstätten.

An diesem 3. Juni waren mehrere Vertreter des US-Militärs nach Berlin gekommen, um mit der All Saints Gemeinde das Jubiläum zu feiern – einer Gemeinde, die heute ein ganz anderes Gesicht hat und den gleichen Geist: es geht wieder und immer neu darum, natürlich-übernatürlich Heimat zu schaffen in Orten, in Erlebnissen, in Menschen, in Liedern, Sprache, wie es Pfr. Dr. Herbert Gillessen von der Englischen Katholischen Mission des Erzbistums Berlin in seiner Predigt sagte.

Die Heilige Messe beginnt mit dem festlichen Einzug der Messdiener und Priester: Pfr. Dr. Herbert Gillessen, P. Klein SJ, mehrere andere Prieter, die in den englischsprachigen Gemeinden Berlins wirken oder in den Militärgemeinden. Eine besondere Freude ist es für alle, dass Pfr. Finlay, der erste Seelsorger von All Saints nach dem Weggang der Amerikaner, eigens aus New York gekommen ist, um in und mit "All Saints" zu feiern.

Ein engagierter Chos aus Amerikanern, Deutschen und Filipinos gestaltet die Messe musikalisch mit, begleitet mit Klavier und Querflöte, und trägt bei zur festlich-frohen Atmosphäre in der Kirche, die am Tag zuvor wunderschön dekoriert worden ist mit von Rothe Gartenbau in der nahen Clay Alley gesponsorten Blumen. Freunde von All Saints. Diese Gemeinde lebt nicht von Kirchensteuern, sondern finanziert sich selbst, kommt selbst auf für Unterhalt und Miete der Gebäude und für die Seelsorger. Ein in der kirchensteuer-getragenen Kirche in Deutschland wenig bekanntes Modell – allerdings durchaus erprobt in Schönstatt und anderen Bewegungen. Gemeindemitglieder streichen die Wände, reparieren das Dach, geben Deutschunterricht, putzen, schmücken, sorgen...

Zur Gabenbereitung werden haltbare Lebensmittel zum Altar gebracht: All Saints unterstützt die Suppenküche der Sisters of Charity in Kreuzberg. Dort wird Essen dringend gebraucht.

In der Predigt deutet Pfr. Dr. Herbert Gillessen die Charakteristik dieser Gemeinde, die darin besteht, Heimat zu geben. Vor 50 Jahren wurde sie erbaut für Menschen mit Migrationshintergrund. In der Herausforderung der fremden Sprache, der manchmal seltsamen Gewohnheiten des neuen Landes, und die Schwierigkeit, mit Familie und Freunden daheim in Kontakt zu bleiben, ist es wichtig, einen Ort zu haben, wo man sich zu Hause fühlen kann, wo man Menschen trifft, die in der selben Lage sind und wo man eure Lieder singt." Der Name dieser Kirche und Gemeinde, so führt er weiter aus, ist ein Programm: es ist ein für alle offener Ort, offen für den Reichtum der Verschiedenheit, offen für "alle Heiligen" aus Gottes wunderbarem Volk, seien sie nun aus Asien, Afrika, Europa, Australien oder Amerika...

Am Schluss der Messe erneuern die Boy Scouts "46 Berlin", die auch ihr Goldenes Jubiläum feiern, ihre Versprechen, die Festrede wird gehalten, und dann wird es schon höchste Zeit, die Kapelle umzuräumen für den Gottesdienst der Baptisten...

Teilen und begegnen

Die Feier geht im Gemeindehaus nebenan weiter. Am Tag zuvor ist der große Saal von zahlreichen Gemeindemitgliedern geputzt und geschmückt worden. In der nigerianischen Botschaft dürfte an diesem Wochenende kein einziges Bild mehr an der Wand gehangen haben – die stehen nämlich jetzt an der Längsseite des Saales und sprechen von der Schönheit dieses Landes. Große Bilder von Sri Lanka und von den Philippinen sind auch aufgestellt. Plakate an den Wänden zeigen Bilder aus der Geschichte der Gemeinde, zeigen aber vor allem die vielen Verbindungen in alle Welt, die es gibt – Briefe und Mails mit Glückwünschen zum Goldenen Jubiläum sind länderweise ausgestellt, zusammen mit Fotos und Postkarten: Singapur, Philippinen, China, Sri Lanka, Indien, Kanada, USA, Österreich, Russland, Weißrussland, Chile, Jordanien, Vereinigte Arabische Emirate, Indonesien, Nigeria, Eritrea… Immer wieder dazwischen auch bekannte Namen aus der Schönstattbewegung, und: das MTA-Bild. Das MTA-Bild in Kapellen und Kirchen in Singapur, Jordanien, Russland, Indien, Sri Lanka... Die "Berliner" nehmen gern das MTA-Bild mit nach Hause oder wohin es sie verschlägt. Philippinische Familien verteilen dann MTA-Bilder in Jordanien und brauchen immer mehr... MTA-Bilder sind in Häusern und Kapellen von Ländern, die noch auf die Ankunft der Schönstatt-Bewegung warten – Sri Lanka, Indonesien, Malaysia... Der Boden ist bereitet, die Gnaden schon verströmt, die Herzen offen. Eine Heimat fern von zu Hause, Gnade der Beheimatung: auch die MTA erlebt das.

Philippinische Familien, Familien aus Sri Lanka, aus Afrika haben typische Speisen ihrer Länder mitgebracht, die auf einem langen Tisch im Saal stehen. Im Hintergrund leistet das Küchenteam lächelnd Schwerarbeit beim Kaffeekochen, Getränkeausgeben, Spülen... Draußen vor der Kirche, im Innenhof, auf dem kleinen Spielplatz, in der Vorhalle, im Saal, überall stehen Grüppchen beieinander, lachen, erzählen, freuen sich aneinander. Begrüßen, Vorstellen, Erinnerungen, neue Freunde kennen lernen und alte wiedersehen. Ein Professor aus Kanada, Botschaftsangehörige aus Nigeria, Vertreter des US-Militärs, Priester aus Deutschland und den USA, Schwester Irmtraud vom Schönstattzentrum, Studenten, Arbeiter – alle kommen hier zusammen und können miteinander reden.

Klassische Lieder von den Philippinen, ein deutscher Schlager aus den Siebzigern, ein Flötenstück von Vivaldi eröffnen das kulturelle Programm. Eine philippinische Tanzgruppe führt meisterhaft einen Tanz mit brennenden Teelichtern auf, dann den Bambusstock-Tanz, der die Füße (und die Nerven der Zuschauer) in Gefahr bringt, vor allem, als die Tänzer Leute aus dem Publikum einladen zum Mitmachen. Wie immer sie das hinkriegen, alles bleibt heil. Ein Riesenspaß. Kleine Mädchen aus Sri Lanka, in goldenen und gelben Gewändern, kichern scheu vor ihrem Auftritt vor so vielen und bringen dann mit einem grazilen Tanz asiatische Kultur nah. Jugendliche und junge Frauen aus Sri Lanka machen Fortsetzung mit einem professionell dargebotenen "Elefantentanz".

Musik, Lachen, Freude – ein wunderbares Fest.

Verliebt in Berlin

"Madison?Eine Mail aus Madison? Da bin ich doch geboren!", sagt ein Amerikaner, der den Glückwunsch von Schwester Jessica liest und von Ehepaar Gmeinder. Madison ist die Wiege Schönstatts in den USA, erfährt er. Das Netz beginnt zu entstehen... "Verliebt in Berlin" heißt eine der erfolgreichsten deutschen Telenovelas. Diese Feier in All Saints macht viele der Besucher "verliebt in Berlin". Berlin ist voller Christen, voller Katholiken mit Sehnsucht nach Spiritualität. Und dies ist hier ja nur ein Lebensaufbruch. Unter polnischen Familien wandert hier die Pilgernde Gottesmutter.

"Mit all den Botschaften in Berlin und der Universität, sind so viele Afrikaner in Berlin, dass man nur für sie eine Kirche aufmachen könnte", sagt Dr. Konrad Giersdorf. "Stellen Sie sich mal vor", träumt jemand einen Berliner Traum, "zwei, drei Schönstattpatres aus Nigeria in Berlin, im Dienst der afrikanischen Christen hier. Was für ein Potential für die Kirche steckt hier...". Zum zweiten Mal kommen demnächst chinesische Schüler und Lehrer ins Schönstattzentrum in Berlin. Zur Verpflegung. Die letzte Gruppe ging gern mit ins Heiligtum, betete dort, nahm MTA-Bilder mit.

Es ist schon fast zu Ende, das Fest. Einige philippinische Frauen teilen Einladungen aus zum "Asienfest".

"Stellen Sie sich vor, ein oder zwei philippinische Schwestern wären da und würden Kontakte herstellen..." Miteinander für Berlin? Unrealistisch? Der Fall der Mauer war auch unrealistisch, und sie ist verschwunden. "Die katholsichen Immigranten in Berlin könnten Missionare werden für die Kirche in Deutschland... und für Schönstatt..."

Sie wird Wunder wirken, auch in Berlin. Und vielleicht hat sie schon damit angefangen.

 

 

Zurück/Back: [Seitenanfang / Top] [letzte Seite / last page] [Homepage]

Last Update: 28.06.2007 Mail: Editor /Webmaster
© 2007 Schönstatt-Bewegung in Deutschland, PressOffice Schönstatt, hbre, All rights reserved, Impressum