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Kurienkardinal Kasper feierte Goldenes Priesterjubiläum in Vallendar
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 published: 2007-06-08

Eine Ökumene des Austauschs

Kurienkardinal Kasper feierte Goldenes Priesterjubiläum in Vallendar

 

Kardinal Walter Kasper

Foto: Distefano © 2007

 

Symposion an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar aus Anlass des Goldenen Priesterjubiläums von Kardinal Kasper: v.l.n.r.: Kardinal Kasper, Pater Heribert Niederschlag, Karl Peter Bruch, Innenminister von Rheinland-Pfalz.

 
 

Ökumene ist ein Prozess der "Geduld, lächelnde Gelassenheit sowie die Entschiedenheit braucht, den Weg des Konzils weiter zu gehen." (Kardinal Kasper im Resümee des Symposions)

 

 
   

Fotos: PTHV © 2007

 

DEUTSCHLAND, pos. Hohe Repräsentanten aus Kirche, Politik und Gesellschaft sind am vergangenen Wochenende in Vallendar zur Feier des Goldenen Priesterjubiläums von Kurienkardinal Walter Kasper zusammen gekommen. Zu Ehren des Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Förderung der Einheit der Christen hatte die Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar und das nach ihm benannte Institut für Theologie, Ökumene und Spiritualität zu einem Festakt und einem theologischen Fachsymposium eingeladen. Zum Abschluss feierte der 74jährige Kardinal, der Ehrendoktor der Vallendarer Hochschule ist, am Sonntag, 3. Juni, mit Freunden und Weggefährten ein Pontifikalamt in der Pfarrkirche St. Marzellinus und Petrus in Vallendar.

Seine Ansprache bei dem Festakt stellte Kardinal Kasper unter das Leitwort aus dem Korintherbrief: "Wir sind nicht Herren eures Glaubens, sondern Diener eurer Freude". In dem Vortrag blickte er auf sein 50jähriges Wirken als Priester, Lehrer, Bischof und Förderer der Ökumene zurück. Eine große Bedeutung misst er der Familie bei den Priesterberufungen zu: "Die Familie ist für viele junge Menschen das erste und wichtigste Priesterseminar; sie muss in der Kirche Priorität haben, denn die Krise der Familie ist auch das Epizentrum der gegenwärtigen kulturellen und moralischen Krise der Gesellschaft." An die Pfarrgemeinden appellierte er, eine Atmosphäre zu schaffen, wo junge Menschen zum Priestertum ermutigt werden. Weiter ermutigte er, "den Weg des Konzils weiter zu gehen". Seiner Ansicht nach in der Kirche manchmal zu viel von der Kirche gesprochen. Sie sei schließlich eine Gemeinschaft von Menschen, auch von sündigen Menschen. Vielmehr gelte es, auf die Person Jesus Christus zu schauen und die Gottesfrage ins Zentrum zu rücken. "Es muss wieder eine Selbstverständlichkeit werden, von Gott zu reden", lautete einer seiner Merksätze. Er erzählte auch von bewegenden Gesprächen in Rom mit Bischöfen aus anderen Kirchen und stellte fest: "Der Heilige Geist erlaubt sich auch außerhalb unserer Kirche zu blasen". Zum Thema Ökumene plädierte er dafür, die Unterschiede klar zu benennen. Man müsse nicht unbedingt von einer "Ökumene der Profile" sprechen. Es gehe vielmehr "um eine Ökumene des Austauschs, bei der man unheimlich viel voneinander lernen kann". Die Zuhörer lernten in dem Vortrag auch den Menschen Walter Kasper kennen: "Bei allem Ernst gilt es im Leben das Lächeln, den Humor, das Schmunzeln zu bewahren", meinte der Kardinal. Ein Lächeln sei "Zeichen der Souveränität christlicher Freiheit: "Gelegentlich lächelt auch Gott über uns, über die Kirche, über manche Eifersüchteleien, Streitereien und Rechthabereien." Natürlich gelte es auch zu verändern. Kardinal Kasper: "Aber es gilt, das Lächeln, den Humor, das Schmunzeln zu bewahren. Das scheint mir auch ein Ausdruck der Menschenfreundlichkeit und der Humanitas Gottes zu sein. Ich denke, ein solches Lächeln ist auch heute möglich und wirkt befreiend."

Für sein Wirken in der Kirche dankten in Grußworten der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, Erzbischof Dr. Mesrob Krikorian von der Armenisch-Apostolischen Kirche aus Wien, der Griechisch-Orthodoxe Metropolit in Deutschland, Augustinos Lambardakis, der Vorsitzende der Ökumene-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller aus Regensburg, der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Koblenz, Dr. Markus Dröge, der rheinland-pfälzische Innenminister Karl Peter Bruch und der Vallendarer Stadtbürgermeister Wolfgang Helbach.

Pressekonferenz zum Thema Ökumene

Als "Baustelle der Zukunft der Kirche" sieht Kurienkardinal Walter Kasper das ökumenische Bemühen um die Einheit der Christen. "Es gibt hierzu keine Alternative", betonte er bei der vorausgehenden Pressekonferenz. . Die Ökumene ist nach den Erfahrungen Kaspers "mühsam und setzt viel Geduld voraus, aber auch eine faszinierende Aufgabe". Als "neue und ernst zu nehmende Herausforderung" bezeichnete er das "ungeheure Wachstum neuer charismatischer Gemeinschaften, insbesondere der Pfingstkirchen". Seit Beginn des vergangenen Jahrhunderts sei deren Zahl von Null in Los Angeles ausgehend auf heute weltweit 600 Millionen Mitgliedern angewachsen, vor allem in der südlichen Hemisphäre, in Asien, Afrika, aber auch in Europa. Angesichts dieser Zahlen müsse nach dem Grund gesucht werden, warum die Menschen ihre Kirchen verlassen und sich anderen Gemeinschaften anschließen. Überlegt werden müsse aber auch, was rein seelsorglich geändert werden müsse. "Es wäre schön, wenn es uns gelänge, auch die Pfingstkirchen in einen Dialog einzubinden", sagte der Kardinal.

Europa braucht eine gemeinsame Seele

Mit Blick auf das Verhältnis zu den Kirchen des Ostens wies der Präsident des Einheitsrates auf den mit diesen Kirchen im vergangenen Jahr in Belgrad wieder aufgenommenen internationalen Dialog hin. Im Oktober 2007 sei ein weiteres Treffen in Ravenna über das Verhältnis von Primat und Konziliarität geplant. Die Gespräche würden "selbstverständlich nicht leicht" sein, aber auf allen Seiten herrsche Offenheit, über diese Thematik zu diskutieren. Kardinal Kasper: "Ich habe mir persönlich das Ziel gesetzt, mit den orientalischen Kirchen ein Stück weiter zu kommen; ob zur vollen Einheit, das kann ich mir eigentlich schlecht denken." Aber bei der Ökumene mit den Ostkirchen gehe es nicht nur um theologische Fragen im engeren Sinn. Die Integration von West- und Osteuropa könne ohne die Kirchen nicht gelingen. Schließlich sei die Kultur Osteuropas über Jahrhunderte durch die orthodoxen Kirchen geprägt worden. "Die muss man mit ins Boot nehmen, sonst gelingt das Ganze nicht", betonte der Kardinal. Europa müsse sich um seiner Zukunft willen auf seine christliche Herkunft besinnen. Denn so Kardinal Kasper, "die Völker Europas können nur zusammen leben, wenn sie eine gemeinsame Idee, eine gemeinsame Seele haben". Dazu gehört nach seinen Worten auch das gemeinsame Bemühen der Kirchen, "dass der Gottesname in die europäische Verfassung eingeschrieben wird".

Der Dialog mit der Evangelischen Kirche ist nach Aussage des Kardinals in letzter Zeit etwas langsam geworden. "Ich hoffe, dass wir den Dialog etwas mehr auf Fahrt bringen können", fügte er hinzu. Ausdrücklich begrüßte er die jüngste gegenseitige Anerkennung der Taufe zwischen elf christlichen Kirchen: "Das ist ein sehr positiver Schritt gewesen, weil er auf das Fundament verweist, das wir gemeinsam haben."

 

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Last Update: 28.06.2007 Mail: Editor /Webmaster
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