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 published: 2007-05-10

Den Geist der Zuwendung zum Menschen nach Europa tragen

Von Stuttgart I nach Stuttgart II: Wegerfahrungen – Zeugnisse des Wirken Gottes in seinem Volk

 

Más de 2500 participantes en el centro de congresos Liederhalle, Stuttgart

Over 2,500 participantes in the Congreso Center Liederhalle, Stuttgart

Über 2500 Teilnehmer in der Liederhalle

Foto: Ulz © 2007

 

Piedras de varios colores, simbolo de unidad y diversidad: Jovenes saludando en diferentes idiomas

Colored stones, symbol of unity and diversity: Young people greeting the participants in different languages

Bausteine auf dem gemeinsamen Weg : Jugendliche begrüßen die Teilnehmer in verschiedenen Sprachen

Foto: Ulz © 2007

 

Etapas del „Juntos para Europa“ desde 2004: Walter Heidenreich, Freie Christliche Jugendgemeinschaft Lüdenscheid, P. Heinrich Walter, Schönstatt, Friedrich Aschoff, GGE, Cardenal Vlk, Prag, Gerhard Proß, YMCA Esslingen

Stages of „Together“ since 2004: Walter Heidenreich, Freie Christliche Jugendgemeinschaft Lüdenscheid, Fr. Heinrich Walter, Schönstatt, Friedrich Aschoff, GGE, Cardinal Vlk, Prag, Gerhard Proß, YMCA Esslingen

Stationen des "Miteinanders" seit 2004: Walter Heidenreich, Freie Christliche Jugendgemeinschaft Lüdenscheid, P. Heinrich Walter, Schönstatt, Friedrich Aschoff, GGE, Kardinal Vlk, Prag, Gerhard Proß, CVJM Esslingen

Foto: Distefano © 2007

 

Walter Heidenreich, P. Heinrich Walter

Walter Heidenreich, Fr. Heinrich Walter

Walter Heidenreich, P. Heinrich Walter

Foto: Distefano © 2007

 

Friedrich Aschoff, Cardenal Vlk

Friedrich Aschoff, Cardinal Vlk

Friedrich Aschoff, Kardenal Vlk

Foto: Distefano © 2007

 

Alegría en „Juntos en camino“:Siegfried Grossmann, Presidente de BCGF, Rev.  Evmenios Tamiolakis, Representante del Patriarcado Ecumenico de Constantinople,   Mons. Gebhard Fürst, diócesis de Rottenburg-Stuttgart, Rev. Frank Otfried July, obispo de Württembergische Landeskirche

Joy in „Together, on the way“: Siegfried Grossmann, President of BCGF, Rev.  Evmenios Tamiolakis, Representative of the Ecumenical Patriarchate of Constantinople,   Bishop Gebhard Fürst, diocese of Rottenburg-Stuttgart, Rev. Frank Otfried July, bishop of the Württembergische Landeskirche

Freude am Miteinander der Bewegungen : Siegfried Grossmann, Präsident der BCGF, Bischof Evmenios Tamiolakis, Vertreter des Ökumenischen Patriarchates Konstantinopel, Bischof Gebhard Fürst, Rottenburg-Stuttgart, Landesbischof Frank Otfried July, Württembergische Landeskirche

Foto: Distefano © 2007

 

Hno,  Franziskus Joest, Fraternidad de  Gnadenthal

Br. Franziskus Joest, Fraternity of  Gnadenthal

Br. Franziskus Joest, Jesus-Bruderschaft Gnadenthal

Foto: Distefano © 2007

 

Renata Simon leyendo el aporte de Chiara Lubich

Renata Simon reading the message sent by Chiara Lubich

Vortrag von Chiara Lubich: Wie die Spiritualität der Einheit für den gemeinsamen Weg fruchtbar wurde gelesen von: Renata Simon, Fokolar-Bewegung

Foto: Distefano © 2007

 
   

MITEINANDER FÜR EUROPA, mkf. Der selbe Ort, die selben Lieder, die selben Gesichter auf der Bühne, die selbe spirituelle Dichte, das selbe Schlüsselwort "Miteinander": Fast ein Deja-vue Erlebnis selbst für die, die vor drei Jahren nicht dabei waren, sondern das Erlebnis in unzähligen Videos, Fotos und Zeugnissen so aufgenommen haben, als wären sie selbst dabei gewesen: die Eröffnung des Kongresses "Miteinander auf dem Weg" am Morgen des 10. Mai weckt Erinnerungen, lässt die Erlebnisse von "Stuttgart I" neu wach werden, und doch ist etwas anders: die Faszination von 2004, die Sensation des Ersterlebnisses, des Neuen, des eigentlich Undenkbaren. Vertrautheit stattdessen, Freude am Wiedersehen, staunendes Schauen auf das, was weitergegangen ist, Gewissheit – es war kein Strohfeuer, es geht weiter, es ist unser aller "Miteinander auf dem Weg", nicht mehr nur bestaunt, sondern miteinander erlebt, miteinander getragen, miteinander in die Weite und weiter geführt. Der Geist Gottes ist da. Faszination 2007.

Mehr als 2.500 Teilnehmer aus etwa 20 Ländern, Vertreter von 250 evangelischen, katholischen, anglikanischen und orthodoxen Bewegungen sowie 25 Bischöfe sind in der Liederhalle versammelt. Kunterbunt ist das Spektrum Charismen und Spiritualitäten, der Gebets- und Evangelisierungserfahrungen, die hier zusammen kommen, kunterbunt wie die Würfel, die am Beginn auf der Bühne und im Saal zusammengewürfelt werden. Sie bleiben verschieden und werden doch zu einem Ganzen – Bild für das, was seit Stuttgart I geworden und weiter gewachsen ist. Kunterbunt ist auch das Miteinander im Backstage-Bereich: ob im Presse-Zentrum oder bei der Technik, an der Garderobe, beim Übersetzen; was der eine vergessen hat, hat der andere ohne eigenen Auftrag und ohne viel Aufhebens schon gemacht.

Gerhard Proß stimmt mit Schriftlesung und Auslegung in den Tag ein: dem Herrn den Weg bereiten. "Möge dieser Kongress eine der Brücken werden, die nötig sind, dass das Volk Gottes darauf gehen kann. Dass die Täler und Schluchten überwunden werden: die kulturellen und die konfessionellen, die nationalen und die persönlichen, die rationalen und die emotionalen..." Er benutzt ein Bild, das noch mehrfach auftauchen soll: "Erneut ruft uns der Heilige Geist auch in diesen Tagen, unsere Rechthabereien und Eitelkeiten, unsere ‚Kronen' abzulegen", in Anlehnung an das Bild aus der Offenbarung des Johannes, wo die Ältesten ihre Kronen niederlegen vor dem Lamm Gottes auf dem Thron. Die Kronen deutet Proß als Charismen und Dienste, die uns anvertraut sind und die es doch vor dem Thron Gottes niederzulegen gilt, nicht, damit Einheitsbrei entstehe, sondern versöhnte Vielfalt. In Lobpreis und Gebet mündet die Verkündigung ein, "wie aus einem Mund" und aus einem Herzen: Gelobt sei Gott... (AUDIO The sound of Stuttgart)

Wirkungsgeschichten des Miteinander

An einen schlaglichtartigen Blick auf Begegnungen und konkrete Initiativen im Sinn des Miteinander in verschiedenen Ländern Europas und darüber hinaus – Miteinander für Karlsruhe, Miteinander für Oberschwaben, Miteinander für Venezuela, Miteinander für Mittelamerika – schließt sich das Zeugnis von drei Jugendlichen an. Sie berichten von ihren Begegnungen "miteinander", vom Achten auf "sorgfältige Sprache", um einander zu verstehen.

Kardinal Vlk, Prag, Friedrich Aschoff (GGE), Pater Heinrich Walter (Schönstatt) und Walter Heidenreich (FCJG Lüdenscheid) sprechen von Erfahrungen auf dem Weg von Stuttgart I nach Stuttgart II. Bischöfe, die der Fokolar-Bewegung nahestehen, luden das Leitungsteam zu ihrem Treffen in Rolle, Schweiz, ein, und: "Ich habe ein Wunder erlebt", so der Kardinal. Wie nie habe er eine tiefe Einheit über alle Grenzen hinweg gespürt, eine Einheit mit Jesus in der Mitte, die in einer Umarmung als Brüder mündete. Ein Geschenk Gottes, so Friedrich Aschoff: "Wir sehen schon etwas von der Kirche nach dem Herzen Gottes."

Eine missionarisch-freikirchliche Bewegung und eine katholisch-marianische zusammen – geht das? Geht, sagen Pater Heinrich Walter und Walter Heidenreich. Wenn auch beim Besuch der Schönstätter in Lüdenscheid Zittern auf beiden Seiten war, wenn sie auch einige gefragt haben: Was passiert hier eigentlich?, dann ist das Zeugnis doch klar: "Das Band ist die Liebe". Gastfreundschaft im Miteinander ist mehr: es ist, das eigene Haus öffnen für den anderen und das des anderen betreten. "Die Begegnung hat eine Herzenserweiterung bewirkt", so Heidenreich, und: "Jesus macht sich auf, seinen Leib zu heilen."

Johannes Fichtenbauer und Manfred Nüesch fügen beeindruckende Erfahrungen aus Wien und vom Christustag in der Schweiz an. Christen finden zueinander und geben miteinander Zeugnis.

"Charismatiker und Marienverehrer geben ‚Zeugnis der Versöhnung'", heißt es dazu in einer Meldung der evangelischen Nachrichtenagentur IDEA.

Die Ökumene der spirituellen Erfahrung geht der Ökumene der Theologie voraus

Aufhorchen im Saal und bei den anwesenden Journalisten beim Interview mit dem württembergischen Bischof Frank Otfried July (Stuttgart). Theologische Lehrgespräche sollten auf der Grundlage einer "Ökumene der Liebe und des Geistes" geführt werden, sagte er und dankte für das Einüben "versöhnter Verschiedenheit" unter den Konfessionen. Zuvor hatte der katholische Bischof Gebhard Fürst auf den Bistumspatron Martin hingewiesen: den Geist der Liebe zum Nächsten, den Geist der Zuwendung zum Menschen sollten die Christen nach Europa tragen. Europa, so Fürst, brauche die vom Geist Gottes bewegten Gemeinschaften, um nicht in Bürokratie und materiellen Interessen zu erstarren.

Der Vertreter der griechisch-orthodoxen Metropolie, Bischof Evmenios von Lefka, bezeichnete die Weggemeinschaft von Christen aus allen Konfessionen, begründet in der Taufe, als Geschenk für Europa.

Im Namen der Vereinigung Evangelischer Freikirchen sagte der Präsident des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden), Siegfried Großmann (Seesen), die Ökumene der spirituellen Erfahrung gehe der Ökumene der Theologie voraus. Die Zielgestalt der Ökumene sei ein Netzwerk – so wie jetzt das Netzwerk der Bewegungen.

Ein Austausch in kleinen Gruppen gab die Möglichkeit, eigene Weg- und Wirkungsgeschichten einzubringen. Der Geräuschpegel sprach von sehr, sehr vielen Geschichten, die darauf warteten, erzählt zu werden!

Die Dreifaltigkeit als Urbild der Ökumene

Bruder Franziskus Joest (Gnadenthal) trug das Referat vor, das der im vergangenen August plötzlich verstorbene Dr. Karl Heinz Michel noch vorbereitet hatte: Einheit im Dreifaltigen Gott – versöhnte Verschiedenheit unter uns. Das Bild der Dreifaltigkeit als Urbild der Ökumene hatte schon im Vorfeld von Stuttgart bewegt. Pater Michael Marmann, Schönstatt, dazu:

Probleme bringt das ökumenische Miteinander immer dann, wenn man das praktiziert, was ich "Profil-Ökumene" nennen würde. .

wir in unseren ökumenischen Gesprächen die trinitarische Perspektive oft genug vernachlässigen. Der Blick auf unseren dreifaltigen Gott lehrt uns viel über die unvermischte Verschiedenheit dreier Personen, die doch in der Mitte, im Wesen, in der Liebe eins sind. Vater, Sohn und Heiliger Geist, ewig verschieden und auf ewig eins. Die Dreifaltigkeit ist das Urbild, das Vorbild der Ökumene. Das Volk Gottes ist doch seinem Gott wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich."

Der Dreifaltige Gott als Urbild und Ursprung von Einheit und von Verschiedenheit, die somit gleichursprünglich sind, wie der Theologe Gisbert Greshake sagt. Der Mensch als Bild Gottes ist Beziehung, "von vorneherein in der Mehrzahl erschaffen", von vorneherein in der spannungsreichen Verschiedenheit von Mann und Frau geschaffen. Menschen seien als Beziehungswesen konzipiert – weil Gott Beziehung ist. Gott ist ein Gott der Vielfalt, so Br. Franziskus Joest, ein Gott, der die Vielfältigkeit lebt und liebt. "Eine Harmonie, die alles einerlei sein lässt, tötet alle Fragen, sie tötet sogar Leben". Andersartigkeit könne zur Feindseligkeit werden. "Deswegen will Gott die Versöhnung, eine versöhnte Verschiedenheit, die sich offen hält für das Wirken Gottes im anderen." Von daher müsse es für Christen immer eine Option geben für Subsidiarität, Föderalismus, für den Runden Tisch. Tugenden der Einheit, so Joest, seien im biblischen Sinn Demut, Sanftmut und Großmut, "um die Gesinnung, den Geschwistern zu dienen."

Vater, mach uns eins...

Zeugnisse der Versöhnung schlossen sich an; Edith Wegner berichtete auf sehr persönliche Weise, wie im Prozess des Miteinanders ihre tiefe Enttäuschung und Verletzung an der katholischen Kirche in Versöhnung und Vergebung hineinwachsen konnte.

Chiara Lubich, die Gründerin der Fokolar-Bewegung, schenkte dem Kongress einen Beitrag – von Renata Simon verlesen -, wie die Spiritualität der Einheit für den gemeinsamen Weg fruchtbar wurde: "Vater, alle sollen eins sein." Das Wort, das die Spiritualität der Fokolar-Bewegung auf einen Fingernagel schreiben lässt, das Vermächtnis Jesu, ist auch ein Wort, Das den Weg des Miteinander in der Tiefe beschreibt. Es ist Jesus, der es hineinspricht, der es auch hineinsprach in die Liederhalle, an diesem Morgen.

Günther Rattey (Bruderschaft vom gemeinsamen Weg) zeigte auf, wie es darauf ankommt, dass man auch und gerade in einem Kreis wie dem "Treffen von Verantwortlichen" auf Selbstdarstellungen und Einflussnahme verzichten müsse. "Wenn Platzhirsche sich in Demut üben", so Gerhard Proß, da werde versöhnte Verschiedenheit.

Und dann wurden alle in die "versöhnte Verschiedenheit" der Mittagspause entlassen – zu Imbiss oder Teller beim CVJM, ins vorbestellte Restaurant oder auf eigene Faust... und alle aßen und wurden satt!

Mehr auf: www.europ2007.org

B

Foto: Ulz © 2007

 

 

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