published: 2007-04-24 |
"Im Hause meines Vaters gibt es viele Wohnungen..."Kontemplativer Exerzitienkurs mit P. Markus Thomm auf Berg Sion |
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SCHÖNSTATT. Frauke Kraus. Exerzitien - seit den Anfängen Schönstatt spielen sie eine wichtige Rolle. Pater Kentenich selbst war zeitlebens ein gefragter Exerzitienmeister; er gab iganitianische Exerzitien, entwickelte die Kindlichkeitsexerzitien, hielt Vierwöchige Exerzitien für Priester und Jahresexerzitien in verschiedenen Ordensgemeinschaften in Deutschland, der Schweiz und Südamerika, begleitete die Exerzitien vor Priesterweihen und tiefgreifenden Einschnitten von Kursgemeinschaften der Schönstattfamilie. In der Schönstatt-Bewegung findet sich ein breites Spektrum an Anbetungs-, Vortrags-, Meditations-, Pilger-, Fasten-, Spurensucheexerzitien, mit Schweigezeiten oder durchgehendem Schweigen, prozesshaft orientiert, auf Ortssakramentale ausgerichtet, auf Verarbeitung von Erfahrungen ausgerichtet, auf Persönliches Ideal und Persönliche Führung oder auf individuelle geistliche Begleitung ... Von einem Ansatz von "Yoga für Christen" in Schönstatt berichtet die Autorin dieses Beitrags in einem sehr persönlichen Beitrag aus ihrer subjektiven Erfahrung. Eine unglaublich schöne Erfahrung durfte ich mit dem kontemplativen Exerzitien Mitte April auf Berg Sion im Vaterhaus der Schönstatt-Patres erleben: Jahrelang habe ich innerhalb Schönstatts vergebens nach einer Exerzitienform gesucht, die auf den persönlichen Weg ausgerichtet ist und den Körper mit einbezieht. Hier hatte ich sie dann gefunden! Meditaionsexerzitien mit Yoga-Elementen von P. Markus Thomm. Es hat mich zuvor nicht nur gewundert, sondern zum Teil auch richtig traurig gemacht, dass ich in einer spirituellen Bewegung wie der Schönstatt-Bewegung keine kontemplativ ausgerichteten Angebote gefunden habe. Sonst sind mir diese Angebote aus dem Bildungsprogrammen vieler Klöster bekannt und vertraut. Ich fand es schade, für solch eine Veranstaltung von Schönstatt weggehen zu müssen. Und es hat mich sogar daran zweifeln lassen, ob dies auf Dauer die richtige Gruppierung für mich ist. Was ich bis dahin nicht gefunden hatteViele wertvolle Erfahrungen lassen sich bei den in Schönstatt üblichen Gruppenexerzitien im Vortragsstil (Anmerkung: andere auch übliche Formen kannte die Autorin bis dahin nicht) machen. Aber noch mehr und eigentlich ist es für mich unvergleichlich, was in den kontemplativen Exerzitien im Schweigen und stillen Dasein vor Gott geschenkt wird. Durch die bewusste Einbeziehung des Körpers mit Hilfe von Wahrnehmungsübungen und Yoga, durch achtsames Atmen und einen guten Meditationssitz mit Bodenkontakt geschieht eine ganze Menge: Körper, Geist und Seele werden eins. Sie kommen nach und nach ganz in die Gegenwart. Gefühle, Gedanken, Sorgen und Anliegen treten immer mehr in den Hintergrund und machen frei, für die unmittelbare Begegnung mit der Gegenwart Gottes. Gott ist zwar immer und überall da. Allerdings kann der Gläubige ihn für gewöhnlich nur im Nachhinein wahrnehmen. Im gegenwärtigen Augenblick ist der Mensch innerlich meist viel zu voll und äußerlich viel zu beschäftigt. Vorträge können zwar wichtige Impulse geben. Sie führen mitunter zu neuen Erkenntnissen, die inhaltlich tief berühren können. Doch bleiben das Ganze meist nur "im Kopf hängen". Die Gedanken beschäftigen sich über Gott und sein Wirken in meinem Leben, aber es dreht sich ziemlich schnell nur noch um mich selbst und meine Bedürfnisse. Zeit an Gott verschenkenIn kontemplativen Exerzitien wie die von P. Markus Thomm angebotenen treten dagegen alle äußeren Aktivitäten zurück. Das Innere wird leer, man ist für die unmittelbar Gottesbegegnung offen. Es geht dann nicht mehr nur um mich, sondern ganz um Ihn. Einfach da zu sein, einfach für Ihn, ohne irgendetwas für mich haben zu wollen. Mit den Worten von Pater Markus ausgedrückt: Ich übe ein "diese Zeit an Gott zu verschenken". Und genau dahin geht meine Sehnsucht: Ich möchte lernen, Gott immer mehr um Seiner Selbstwillen zu lieben und mich an Ihn zu verschenken. Das ist unendlich schwierig. So ist es gut, dass eine Gruppe mich hält, die ein Stück "Weggemeinschaft" mit mir teilt. Trotz Schweigens und obwohl jeder Teilnehmer sich ganz auf sich selbst und seine unmittelbare Gottesbeziehung zurückzieht, entsteht eine tiefe Gemeinschaftserfahrung. Diese wächst aus der gemeinsamen Mitte heraus und geht oft tiefer als dies im Gespräch und durch den gegenseitigen Erfahrungsaustausch möglich ist. Hinwendung zum persönlichen GottDas was diese Exerzitientage für mich so besonders wertvoll gemacht haben und was sie von den Angeboten anderer, mir bekannter Bildungshäuser oder Klöster deutlich unterscheidet, war die Art und Weise, wie Pater Markus es geschafft hat, Yoga und Kontemplation mit den anderen Formen des Gebetes, der Eucharistie und der Liturgie zu verbinden. Wo Yoga und Kontemplationskurse angeboten werden, fällt meist die vertraute Beziehung zu unserem christlichen Gott, der ein persönlicher Gott ist, den wir mit "Du" ansprechen dürfen, heraus. Es tut zwar gut, sich bewusst zu machen, dass Gott der "ganz Andere" ist, den ich mit meinen menschlichen Vorstellungen und Bildern nie ganz fassen kann. Gleichsam tut es aber auch weh, ihn dabei als persönliches Gegenüber zu verlieren und die Aufmerksamkeit nur noch auf den nicht fassbaren Heiligen Geist zu richten. Ein weiteres Plus sah ich bei den jetzigen Meditationsexerzitien darin, dass täglich die gemeinsame Eucharistiefeier ihren festen Platz hat. Oft habe ich erlebt, dass dies nicht der Fall ist. Wenn ich dann Glück hatte, gab es die Möglichkeit an einem öffentlichen Gottesdienst teilzunehmen. Das gestaltete sich aber oft als schwierig. Bei den Exerziten von P. Markus war für mich alles im Einklang und dadurch ist mir ein Stück persönliche Gottesbeziehung zurückgeschenkt worden. Zusammenfassend konkret möchte ich die Schönheit dieser Exerzitien mit folgenden Punkten beschreiben.
So bin ich mit ganz viel Freude und neuer Lebensenergie in meinen Alltag zurückgekehrt und hoffe, dass mich die in diesen Tagen gemachten Erfahrungen noch lange Zeit begleiten und tragen. |
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Last Update: 24.04.2007
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