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 published: 2007-03-06

Eltern wollen mehr Zeit für Kinder – Betreuungsangebote entlasten vom Gefühl des Zeitmangels

Allensbach-Umfrage für das FORUM FAMILIE STARK MACHEN e.V.

 

Grafik: forum-familie-stark-machen.de

 

 

 

Nur etwa jeder dritte Vater in Deutschland hat das Gefühl, sich genügend Zeit für seine Kinder zu nehmen

 

über zwei Drittel der Mütter das Zeitbudget für ihre Mutterrolle als ausreichend empfinden

 

Fotos: Archiv

 

DEUTSCHLAND, ffsm. Väter gehen zurzeit besonders hart mit sich ins Gericht. Nur etwa jeder dritte Vater in Deutschland hat das Gefühl, sich genügend Zeit für seine Kinder zu nehmen (37 Prozent), wohingegen über zwei Drittel der Mütter das Zeitbudget für ihre Mutterrolle als ausreichend empfinden (69 Prozent). Das ergibt eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des FORUMs FAMILIE STARK MACHEN e.V. Befragt wurde eine repräsentative Bevölkerungsstichprobe von 1.851 Personen, darunter rund 400 Personen mit Kindern unter 15 Jahren.

Der persönliche Eindruck, zu wenig Zeit für den Nachwuchs zu haben, hängt dabei stark mit einer Berufstätigkeit und nur mittelbar mit dem Geschlecht zusammen: Wer arbeitet, hat das Gefühl, sich eigentlich mehr Zeit für die Kinder nehmen zu müssen. Das betrifft Väter wie Mütter: Während nicht berufstätige Frauen zu 88 Prozent von genügend Zeit berichten, sagen das von den Vollzeit berufstätigen Frauen weniger als die Hälfte (45 Prozent).

Doch ganz gleich, ob Vollzeit berufstätig oder nicht: Eine gute Betreuungssituation vor Ort entlastet die berufstätigen Mütter offenbar von der Sorge, sich zu wenig Zeit zu nehmen. Fast zwei Drittel der berufstätigen Mütter, welche die Betreuungssituation vor Ort als ausreichend einschätzen, berichten von genügend Zeit für ihre Kinder (69 Prozent). Wo die institutionelle Betreuung dagegen nicht als ausreichend eingeschätzt wird, sagt nur etwa jede zweite der berufstätigen Mütter, sie hätte genügend Zeit für ihre Kinder (48 Prozent).

Während die selbst aufgewandte Zeit bereits recht kritisch eingeschätzt wird, werden die Verhältnisse in deutschen Familien insgesamt als noch einmal deutlich schlechter wahrgenommen. Die meisten nehmen an, in anderen Familien werde sich noch viel weniger Zeit für Kinder genommen. Nur jeder Fünfte (22 Prozent) ist der Meinung, die meisten Eltern von jungen Kindern nähmen sich genügend Zeit für Erziehung oder gemeinsame Aktivitäten, fast jeder zweite (rund 48 Prozent) verneint das.

Sich bewusst Zeit nehmen

Dieser Widerspruch besteht aber nur vordergründig. Die Zeit für die Kinder scheint nicht nur eine Frage der verfügbaren "Freizeit" zu sein, sondern auch eine Frage des bewussten Sich-Zeit-Nehmens. Darin sind die Mütter offensichtlich besser: Befragt man Vollzeit berufstätige Mütter und Väter, antworten weniger als ein Drittel der Väter (31 Prozent), jedoch fast die Hälfte der Mütter (45 Prozent), sie nähmen sich genügend Zeit für ihre Kinder.

Professor Hubertus Brantzen, erster Vorsitzender des FORUMs FAMILIE STARK MACHEN e.V., zu den Ergebnissen:

"Die Umfrageergebnisse zeigen klar, dass viele Eltern einen Entscheidungskonflikt zwischen Beruf und Kind erleben. Es ist zu befürchten, dass der zunehmende ökonomische Druck diesen Konflikt verschärft. Wir ziehen den Schluss, dass die Politik sich nicht einseitig auf die Entlastung der Eltern durch mehr Krippenplätze konzentrieren darf. Zugleich muss sie die Betreuung der Kleinkinder zu Hause finanziell erleichtern, damit sie nicht zum Privileg wohlhabender Schichten wird. Wir sind überzeugt, dass dies auch die Bereitschaft vieler junger Paare fördern würde, sich für Kinder zu entscheiden. Auf der anderen Seite müssen Eltern auch ganz klar für sich die Frage beantworten: ‚Wie viel Zeit möchte ich für meine Kinder aufbringen?’

FORUM FAMILIE STARK MACHEN e.V. FORUM FAMILIE STARK MACHEN e.V. ist ein überparteilicher und überkonfessioneller Zusammenschluss von Menschen, welche die Zukunft der Familien- und Generationen-Beziehungen aktiv gestalten wollen. Das derzeit von der Öffentlichkeit geprägte Image von Familie als Problemfall soll verbessert werden: Familie ist vor allem eine Leistung ihrer angehörigen Mitglieder, ihrer Haltung und Fähigkeit, Beziehungen zu gestalten. Die Familie ist ein Ort der Sinnstiftung und des Lebensglücks. Das FORUM FAMILIE STARK MACHEN e.V. fördert und vertieft mit verschiedenen Maßnahmen und Projekten die Verständigung über die Kultur von Familien- und Generationen-Beziehungen in der Öffentlichkeit.

 

 

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Last Update: 06.03.2007 Mail: Editor /Webmaster
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