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 published: 2007-03-23

Aus Liebe zu Schönstatt

Pater Nicolás Schwizer: Meine ersten Kontakte mit Schönstatt und dem Gründer (1958-1968)

 

El Padre Nicolás durante un encuentro de la naciente Campaña del Rosario, a mediados de la decada de los ochenta

Father Nicolas during a meeting of the Rosary Campaign in the middle of the eighties

Pater Nicolas Mitte der achtziger Jahre bei einem Treffen der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter

Foto: Crivelli © 2007

 

Manuscrito de la conferencia del Padre Nicolás

Manuscript of this conference, by Fr. Nicolas

Manuskript des Vortrags von P. Nicolas

Foto: Cabral © 2007

 

Durante una Misa en Santa Maria

During a  Mass in Santa Maria

Bei einer Messe in Santa Maria

Foto: Crivelli © 2007

 
   

PARAGUAY, Javier Cabral. Die "Virtuellen Exerzitien mit Pater Nicolas", vierzehntägliche Mailsendungen mit Themen und Anregungen aus Exerzitien von Pater Nicolas Schwizer, anfangs nur in Spanisch, mittlerweile auch in Englisch und Portugiesisch, ziehen weite Kreise; immer mehr abonnieren die kurz "PN" genannten Impulse für das Schönstattleben im Alltag, und fragen dabei auch: Wer ist dieser Pater Nicolas? Um darauf eine Antwort zu geben, haben wir einen Vortrag, den Pater Nicolas Schwizer vor Jahren für das Sekretariat Pater Kentenich in Asunción, Paraguay, gehalten hat, ausgegraben; darin berichtet er von seinen ersten Kontakten mit Schönstatt und Pater Kentenich.

Im ersten Teil dieses Vortrags berichtet Pater Nicolás Schwizer:

Nachdem ich einen Verwaltungsberuf erlernt hatte (als Notar bei der Stadt), entschloss ich mich mit 20 Jahren zum Priestertum; dazu musste ich zunächst das Abitur machen. Ich trat im Kolleg der Pallottiner in Ebikon ein, wo ich Schönstatt kennen lernte und mich einer Gruppe anschloss.

Meine erste Weihe (Liebesbündnis) machte ich am 28. Juni 1959. Nachdem ich an einer Führerschule teilgenommen hatte, machte ich am 13. Mai meine zweite Weihe (Mitgliedsweihe). Es war ein langsames, organisches Kennenlernen der Schönstattwelt, vor allem der MTA und des Heiligtums. Vom Gründer wurde wenig gesprochen, er war weit weg, um Exil in Milwaukee. Trotz dieser Situation war er aber von uns als unser Gründer angenommen und anerkannt.

Im letzten Jahr meiner Studien in Gossau entschloss ich mich, in die Gemeinschaft der Pallottiner einzutreten, aber aus Liebe zu Schönstatt. (Das war damals der übliche Weg für alle, die Schönstatt als Priester dienen wollten).

Im Noviziat

Im Jahr 1963 trat ich ins Noviziat der Pallottiner ein, in einem kleinen Dorf in den Bergen der Zentralschweiz, Morschach. Dort verbrachte ich zwei herrliche Jahre, die wichtig wurden für mein spirituelles Wachsen und meine Schönstattberufung. Ich war Bibilothekar und las viel über Herrn Pater und Schönstatt. Das erweiterte meinen Horizont, ich lernte die Sendung viel tiefer kennen, ebenso die Pädogogik und Spiritualtität Schönstatts. So trat auch der Gründer mehr und mehr in den Vordergrund meines Lebens. In der Gemeinschaft gingen zugleich die Diskussionen und Kämpfe um die Stellung und Sendung Herrn Paters weiter. Für mich war das sehr positiv, denn je mehr er umkämpft war, um so mehr nahm ich ihn an, um so näher kam ich ihm auch.

Studium

Nach dem Noviziat begann ich meines theologischen Studien an der Universität Fribourg. Dort lernte ich viele Chilenen aus der Gemeinschaft kennen, die im selben wohnten, etwa Pater Sydney Fones. Durch sie und ihre schlichte, starke Kindlichkeit entdeckte ich einen neuen und tieferen Zugang zu unserem Gründer.

Bald danach, 1965, wurde die Gemeinschaft der Schönstattpatres gegründet. Damit kam der Zeitpunkt der Trennung. Praktisch alle Studenten verließen die Gemeinschaft der Pallottiner und tragen in die Neue Gemeinschaft ein (1966). Wir taten es aus Liebe zu Schönstatt. Wir wollten der Gottesmutter treu sein und ihrer Führung, die wir hinter all dem spürten.

Beim Eintritt in die neue Gemeinschaften wurden die Studenten eingeladen, ein mehrmonatiges Terziat zu machen, das heißt, eine Zeit der Einführung, Schulung, des lebensmäßigen Austauschs und Studiums. Dort traf ich zum ersten Mal die argentinischen, chilenischen und paraguayischen Studenten der selben Generation. Wir arbeiteten intensiv am Thema 20. Januar und Dachau und lernten so eine entscheidende Zeit im Leben des Gründers kennen.

Doch das große Erlebnis des Terziates war es, endlich Herrn Pater persönlich kennen zu lernen. Wir machten alle gemeinsam eine Wallfahrt zum Ursprungsort Schönstatt. Und dort hatte ich, genau an meinem Geburtstag, dem 17. Juli 1966, meine erste Begegnung mit dem Vater und Gründer, eine lang ersehnte Begegnung. Inzwischen hatte ich schon so viel über ihn gehört und gelesen. So gab es in sich keine große Überraschung. Doch es bewegte mich persönlich zutiefst, ihn endlich kennen zu lernen.

Im Studentat Münster

Am Schluss des Terziates setzten wir unsere Studien an der Universität fort; wir lebten alle in einem großen gemieteten Haus, etwa 30 Studenten aus Europa und Amerika. Eine fruchtbare Zeit für das Erleben des Vaters war für mich die Suche unseres Kurses nach dem Kursideal. Wir dachten viel nach über den Gründergeist. Wir wollten den selben Geist in uns wecken und pflegen. Wir wollten den Vater in unserem Leben nachahmen, seine Haltung, seinen Einsatz, seine Väterlichkeit. Wir formulierten schließlich: In Sión Spiritus Patris uniens et vivificans, ex María Virgine. Am 12. Mai 1968 hatte mein Kurs das Glück, die Weihe auf das Ideal vor unserem Vater ablegen zu dürfen. Er deutete uns fast eine Stunde lang das Ideal, sprach vor allem von Heiligen Geist als Geist des Vaters. Bei dieser Gelegenheit schrieb er mir zur Erinnerung auf eine Karte mit dem Bild des heiligen Niklas von der Flüe die folgenden Worte: "¡Vives in Spiritu Sancto! Mphcev: J. K." – Lebe im Heiligen Geist. Die Mutter wird vollkommen sorgen und siegen. J.K." Es war ein sehr schönes, nahes, persönliches Treffen. Eine Stunde lang hatten wir den Vater für uns allein, sechs kleine Studentlein!"

P. Nicolás Schwizer ist ein Schweizer Schönstatt-Pater, der in den siebziger Jahren nach Paraguay kam, um dort für Schönstatt zu arbeiten, was er mit großer Fruchtbarkeit tat. Im Jahr 2000 verunglückte er schwer; bei diesem Unfall, den er nur wie durch ein Wunder überhaupt überlebte, erlitt er schwerste Hirnverletzungen und war monatelang im Koma. Die Verletzungen haben bleibende schwere Schädigungen hinterlassen. Heute lebt er "aus Liebe zu Schönstatt" das Zeugnis seiner priesterlichen Würde in seiner Behinderung. Und predigt weiter über Internet in drei Sprachen (seine eigene Muttersprache, Deutsch, fehlt noch). Seine Worte erreichen über 600 Personen, die sie ihrerseits weiterverbreiten. Er predigt weiter "aus Liebe zu Schönstatt".

Quelle: "Mis vivencias y encuentros con el Padre y Fundador". Vortrag für das Sekretariat Pater Kentenich, Asunción, Paraguay.

 

 

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