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 published: 2007-03-27

Wir leben heute miteinander, wie es nie zuvor möglich war

Fünfzig Jahre vereintes Europa: "Miteinander für Europa" als Beitrag

 

Las estrellas de la bandera de Europa... 50 años de la Unión Europea

The stars of the European flag… 50 years of European Union

Die Sterne der Europafahne … 50 Jahre EU

Szymon Slomcynski/ SXC © 2007

 

Juntos por Europa

Together for Europe

Miteinander für Europa

Foto: SXC © 2007

 
   

EUROPA, mkf. "Europa war über Jahrhunderte eine Idee, eine Hoffnung auf Frieden und Verständigung. Diese Hoffnung hat sich erfüllt. Die europäische Einigung hat uns Frieden und Wohlstand ermöglicht. Sie hat Gemeinsamkeit gestiftet und Gegensätze überwunden. Jedes Mitglied hat geholfen, Europa zu einigen und Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu stärken. Der Freiheitsliebe der Menschen in Mittel- und Osteuropa verdanken wir, dass heute Europas unnatürliche Teilung endgültig überwunden ist. Wir haben mit der europäischen Einigung unsere Lehren aus blutigen Auseinandersetzungen und leidvoller Geschichte gezogen. Wir leben heute miteinander, wie es nie zuvor möglich war." So beginnt die am 25. März unterzeichnete "Berliner Erklärung".

Sätze, die sicher alle, die sich "miteinander für Europa" auf dem Weg wissen, mit Aufmerksamkeit hören. Wir leben heute miteinander, wie es nie zuvor möglich war: trotz alles Dissenzen und Enttäuschungen, eines ist fünfzig Jahre nach der Unterzeichnung der Europäischen Verträge klar: nie zuvor hat Europa so lange so in Frieden gelebt, nie zuvor war Freiheit und Frieden so sicher wie in der Europäischen Union, die heute Länder umgreift, die bei Abschluss der Verträge, die diese Union begründeten, hinter einem unüberwindlichen Eisernen Vorhang waren und denen immer mehr auch ein Feindbild anhaftete, ob man es wollte oder nicht.

"Wir leben heute miteinander, wie es nie zuvor möglich war": Ein Satz, der auch von den Bewegungen und Gemeinschaften gesagt sein könnte, die sich auf "Miteinander für Europa" am 12. Mai und den zuvor stattfindenden Kongress vorbereiten. Beteiligt sind inzwischen mehr als 170 Bewegungen, Gemeinschaften, Kommunitäten und Werke. Als Grundlage ihres Miteinander haben sie formuliert: Das Miteinander christlicher Bewegungen ist gelebte Gemeinschaft unter selbständigen Gruppierungen mit unterschiedlichen Charismen und Strukturen. Zu ihnen gehören evangelische, katholische, orthodoxe, anglikanische und reformierte Christen, ebenso Mitglieder von Freikirchen und neuen Gemeinden. Dieses Miteinander lebt aus dem Bündnis der gegenseitigen Liebe im Sinne der Worte Jesu: "Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben." (Joh 13,34)

Ein Miteinander, wie es vor Jahren nicht als möglich erträumt worden wäre. Ein Miteinander, das nicht Selbstzweck ist, nicht einmal "nur" der wachsenden Einheit der Christen dienen soll, sondern darüber hinaus zielt: Europa helfen, Gemeinsamkeit zu finden, Gegensätze zu überwinden und zu einem Miteinander zu finden, in dem jeder Freude hat am Wachsen des anderen, wo Vielfalt auf der Grundlage großer Freiheit und großer gegenseitiger Ehrfurcht das Leben nicht komplizierter, sondern spannender und reicher macht.

Wer die Geschichte mitschreiben will, sollte dabei sein: am 12. Mai 2007 in Stuttgart.

Das, was Europa auszeichnet, das, was seine Seele ausmacht, ist der Umgang mit unserer Vielfalt.

"Manche denken, der Versuch, das Wesen Europas bestimmen zu wollen, bringe wenig", so Angel Merkel in einer Rede wenige Tage vor dem fünfzigjährigen Jubiläum der Römischen Verträge. " Ich sehe das, offen gesagt, völlig anders. Ich erinnere an Jacques Delors. Er hat den berühmten Satz gesagt: "Wir müssen Europa eine Seele geben". Ich darf mit meinen Worten hinzufügen: Wir müssen Europas Seele finden. Denn eigentlich brauchen wir sie Europa nicht zu geben, weil sie schon bei uns ist. Ist die Vielfalt diese Seele? Kaum jemand hat das schöner ausgedrückt als der Schriftsteller Karel Capek, ein großer Europäer aus Prag, ich zitiere: "Der Schöpfer Europas machte es klein und teilte es sogar in winzige Stücke auf, so dass sich unsere Herzen nicht an der Größe, sondern an der Vielfalt erfreuen."

Vielfalt? Ganz zweifellos ist richtig, wenn gesagt wird, dass Europa von seiner Vielfalt lebt. Die Unterschiede zwischen unseren Nationen, zwischen den Regionen Europas, die Vielfalt der Sprachen und Mentalitäten – das alles wollen wir bewahren. Wir können und wollen nicht alles harmonisieren, was harmonisierbar wäre. Ja, es ist wahr, Europa lebt von seiner Vielfalt. Aber wahr ist auch, die Vielfalt als solches kann nicht das gleichsam universelle europäische Prinzip sein, das uns hilft zu verstehen, was Europa im Innersten zusammenhält, was also seine Seele ausmacht. Doch mit der Erkenntnis der Vielfalt der Nationen und Menschen schaffen wir etwas Anderes. So schaffen wir es, zu der eigentlich richtigen Frage zu kommen, die wir beantworten müssen. Sie lautet: Was ermöglicht die Vielfalt Europas?

Ich meine, die Antwort auf diese Frage ist eindeutig: Die Freiheit ermöglicht unsere Vielfalt. Die Freiheit ist Voraussetzung für unsere Vielfalt, und zwar die Freiheit in all ihren Ausprägungen: die Freiheit, die eigene Meinung öffentlich zu sagen, auch wenn dies andere stört, die Freiheit, zu glauben oder nicht zu glauben, die Freiheit des unternehmerischen Handelns, die Freiheit des Künstlers, sein Werk nach seinen Vorstellungen zu gestalten. Diese Freiheit braucht Europa wie die Luft zum Atmen. Wo sie eingeschränkt wird, verkümmern wir."

Vielfalt als solche kann nicht Seele Europas sein, Freiheit aber ermöglicht eine Vielfalt in allen Ausprägungen – so die politische Aussage der derzeitigen EU-Ratspräsidentin. Vielfalt auf der Grundlage der Freiheit, ein Umgang mit der Vielfalt, der von gegenseitiger Liebe geprägt ist: das ist die Idee hinter dem Miteinander der Bewegungen: " Das Gebet Jesu Christi um die Einheit ist die Grundlage unserer Vision des Miteinanders des Volkes Gottes in der Vielfalt der unterschiedlichen Bewegungen. Unser Ziel ist nicht die organisatorische Einheit oder das Verschmelzen, sondern das Miteinander eigenständiger christlicher Bewegungen, die je ihr Charisma und ihre Spiritualität leben und diese ins Miteinander einbringen. Die Mitte ist Jesus Christus und die Treue zu seinem Evangelium, wie es uns in der Heiligen Schrift begegnet. In den Bewegungen finden sich reichhaltige und vielfältige Spiritualitäten. Sie helfen in der je eigenständigen Form zu einer lebendigen Gottesbeziehung und laden ein zu einem konsequenten Leben aus dem Glauben. Das Miteinander der Bewegungen stellt einen Teil des Eins-Werdens des Volkes Gottes dar. Da zu den Bewegungen Glieder der verschiedenen Konfessionen und kirchlichen Gemeinschaften gehören, und alle ihrer kirchlichen Tradition treu bleiben, erhält die Ökumene durch dieses Miteinander eine neue Dimension und neue Impulse." Diese Idee berührbar, hörbar, erlebbar erfahren: dazu bietet der Mitarbeiterkongress am 10./11. Mai 2007 in Suttgart eine einmalige Gelegenheit. Noch gibt es etwa 900 freie Plätze.

Busfahrten "miteinander"

Das Umgehen mit der Vielfalt wird schon in kleinen Formen der Zusammenarbeit sichtbar: da weiß man etwa in der Schönstatt-Bewegung des Erzbistums Freiburg nicht, ob man tatsächlich einen Bus voll kriegt für die Fahrt nach Stuttgart. Und erfährt, dass auch andere Bewegungen Busse einsetzen. Auf der Homepage www.europ2007.org soll in Kürze auf Mitfahrgelegenheiten mit Bussen hingewiesen werden. Bitte einfach alle notwendigen Angaben (Kontaktadresse, Abfahrtsort und –zeit, Kosten) melden an: admin@europ2007.org

 

 

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