Wo ist die neue Gründergeneration?

Junge Schönstätter studieren Pater Kentenich - Betonung des Pädagogischen

En la Casa Padre Kentenich In the Father Kentenich House Im Pater-Kentenich-Haus
Conferencistas Speakers Referenten
Audiencia Audience Publikum Fotos: Maier © 2007

SCHÖNSTATT; Birgit Maier,. "Wir dürfen uns vorstellen, dass Pater Josef Kentenich zu uns spricht: Ihr seid meine Gründergeneration des 3. Jahrtausends. Mein Charisma geht auch euch über, habt den Mut, meinem Charisma euer jugendliches Gesicht zu geben, teilt Pater Heinrich Walter beim Jugendfestival 2005 den jungen Zuhörern mit. Ein interessanter Gedanke, aber was waren die Inhalte, für die Pater Kentenich gelebt hat?

Josef Kentenich entwickelte eine eigenen Pädagogik-Linie (Idealpädagogik, Vertrauenspädagogik, Freiheitspädagogik und Bündnispädagogik), weshalb er bis heute auch in nichtkirchlichen Kreisen als großer Pädagoge und Psychologe gilt. Die Schönstattbewegung, die er gegründet hat, ist auch eine pädagogische Bewegung (im Dienst des Apostolates als grundlegendem Ziel Schönstatts). Pater Kentenich spricht vom "neuen Menschen in neuer Gemeinschaft" und von einem Gott, der den einzelnen Menschen zu Lieblingsbeschäftigung hat.

Die "neue Gemeinschaft" ist eine Gemeinschaft, die sich am anderen freut und jedem Einzelnen Wohlwollen schenkt. Der "neue Mensch" ist gekennzeichnet durch ein gesundes Selbstwertgefühl, ein inneres Freiheitsstreben und Selbständigkeit durch Gottgebundenheit, was im Gegensatz steht zum Massenmenschentum. Kentenichs Idealpädagogik ist topaktuell, da sie zum Ziel die Freiheit und Vollentfaltung des Menschen hat. Dabei steht die geistige und seelische Bindungsfähigkeit und Bindungsfülle des Menschen im Mittelpunkt. Durchgehend begegnen wir bei Kentenich einem Gottesbild, wonach Gott der liebende Erzieher des Menschen ist. Auch sein Marienbild ist davon geprägt. Maria ist die Erzieherin schlechthin und wird damit zur Bündnispartnerin.

Neu gründen

"Habt den Mut meinem Charisma euer jugendliches Gesicht zu geben", dieser Satz könnte aus dem Mund Pater Kentenichs stammen, weil er der festen Überzeugung war, dass Schönstatt von jeder Generation neu gegründet werden muss. Bei einer Neugründung geht man der Sache neu auf den Grund. Schönstatt neu gründen heißt letztlich nichts anderes als sich Schönstatt in einer ureigenen Weise zu Eigen zu machen und nicht einfach etwas zu übernehmen, was andere geformt haben, was einem selbst jedoch fremd bleibt, weil es mit dem eigenen Leben nichts zu tun hat.

Erobern, entdecken, erstürmen

Damit ist die Aufforderung verbunden sich in eine Sache hineinzukämpfen, sich eine eigene Meinung zu bilden, das Altbekannte und oft Gehörte zu hinterfragen, Neues auszuprobieren und zu reflektieren, Wertvolles für sich zu entdecken und zu erobern. Hier geht es also um Auseinandersetzung, je subjektiver desto besser. Dieses Abenteuer hat zum Ziel, die neu gefundene Sache aus vollem Herzen lieben zu können.

Zu-Neigung

Liebe hat etwas mit Zuneigung zu tun und dieses Wort bringt zum Ausdruck, wie wichtig die Bewegung zu etwas ist (Neigung), auch wenn sie körperliche und geistige Anstrengung kostet. Nur was wirklich verinnerlicht ist und aus innerer Motivation heraus geformt wird, kann authentisch gelebt werden. Diesen Prozess der Konfrontation/Zuneigung konsequent umgesetzt, ist gelebte Schönstattpädagogik.

Der Ausdruck Konfrontation ist ernst gemeint und macht verständlich warum Pater Walter dem Gründer die Worte in den Mund legt: "Habt den Mut, meinem Charisma euer jugendliches Gesicht zu geben". Ein jugendliches Gesicht passt weder zu den Traditionalisten noch zu den Skeptikern. Der geforderte Mut hat nichts zu tun mit den Zweiflern und "man müsste"-Sagern. Ausreden gibt es genug. Hier geht es also darum allen Pessimismus außen vor zu lassen und anzufangen, im Vertrauen darauf, dass Pater Kentenichs Charisma auf jeden übergeht, der sich mit ihm auseinandersetzt.

Aufbrüche

Derzeit bietet das Junge Schönstatt in Zusammenarbeit mit dem Josef Kentenich Institut eine Kentenich Akademie für junge Erwachsene an. Knapp 20 junge Erwachsene reservierten sich vier Wochenenden in ihrem Terminkalender, um sich bewusst mit Pater Kentenich auseinander zu setzen, einen vertieften Zugang zu seiner Person und seinen Gedanken zu bekommen. Kompetenten Personen des Josef-Kentenich-Institutes, die Pater Kentenich kennen gelernt und/oder ihn lange Zeit studierten stellten sich für die Akademie zur Verfügung.

Die zweite Veranstaltung hat gerade stattgefunden und die Teilnehmer genießen es, gemeinsam auf dem Weg zu sein, sich Schönstatt zu erobern. Die Akademie ist eine echte Chance für die junge Generation, Schönstatt zu entdecken und ins Leben zu übersetzen. Die Jungen erwachsenen wünsche sich, dass durch ihre nach außen kleine und unscheinbar wirkende Initiative die Schönstattbewegung neu motiviert wird, ihren Gründer in den Blick zunehmen.

Weitere Infos unter:www.junges-schoenstatt.de/kentenichakademie