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 published: 2007-01-26

Wer nach Milwaukee geht, kommt verwandelt zurück

Milwaukee-Pilger-Exerzitien - zweite Auflage eines geglückten Experiments

 

Una oferta especial: Retiro-Peregrinación en Milwaukee

A special invitation: Pilgrim Retreat in Milwaukee

Eine besondere Einladung: Pilger-Exerzitien in Milwaukee

Foto: Knoch © 2007

 

Mons. Heinz Dresbach con el Padre Kentenich

Fr. Heinz Dresbach with Fr. Kentenich

Rektor Dresbach mit P Kentenich

Fotos: Archiv© 2007

 
 

Testigos: el matrimonio Gmeinder

Witnesses: the Gmeinder family

Zeitzeugen: Familie Gmeinder

 
 

Santuario Hogar de los Horn

Home Shrine of the Horn family

Hausheiligtum der Familie Horn

 
 

Cuadro de la MTA en la cocina de los Horn, con firma del Padre Kentenich

MTA picture in the kitchen of the Horn’s, with signature of Fr. Kentenich

Mta-Bild in der Küche von Frau Horn,  von P. Kentenich signiert

 
 

Folleto

Brochure

Einladung

Fotos: Wieland © 2007

 

 

 

DEUTSCHLAND, Dr. Rainer Birkenmaier. Schönstatt, Dachau, Rom, Gymnich, Milwaukee, Bellavista, Nuevo Schoenstatt, Nueva Helvecia, Santa Maria... Stätten und Schulen des Schönstattgeistes in den Spuren Pater Kentenichs. Objektive Wichtigkeit entsteht aus dem, was dort für das Leben Schönstatts geschehen ist, subjektive aus der Wirksamkeit dieser Orte im Leben, durch die Lebensvorgänge, die ein "gläubiges Berühren" auslöst, Ortssakramentale erfahren lässt. Milwaukee: Faszination aus der Ferne für die Schönstattfamilie außerhalb des Exilslands, oder mehr? Viele haben in den vergangenen Jahren erlebt: mehr. Ein Besuch in Milwaukee verwandelt.

Und zugleich die Suche nach neuen Konzepten, neuen Modellen des Besuchs an Gnadenorten. Lebensvorgänge geschehen nicht zwischen Einkaufstour und Schnappschussjagd, nicht in der Hektik eines Besichtigungsmarathons. Nicht Besichtigung, sondern Begegnung ist angesagt. Beide Anliegen verbinden sich in den Milwaukee-Pilger-Exerzitien, die in diesem April zum zweiten Mal stattfinden. Vielleicht auch ein Modell für Schönstatt, Dachau, Rom...

Eine unruhige Nacht und die Folgen

Manchmal kann eine unruhige Nacht gute Folgen haben. Msgre Heinz Dresbach, der mit Pater Kentenich in Dachau gewesen war, schreckte in einer Nacht auf und es überfiel ihn jäh folgender Gedanke: Wenn Pater Kentenich sterben würde: Hätten wir alles getan, um mit ihm in Kontakt zu kommen?

Das war 1960; Pater Kentenich lebte im Exil in Milwaukee, total isoliert von seiner Familie. Für Priester schien ein Kontakt unmöglich. Rektor Dresbach sah sein nächtliches Aufschrecken als Zeichen der Vorsehung; er überlegte nicht lange, buchte den nächst möglichen Flug und verschwand für 3 Wochen nach Milwaukee. Niemand außer seiner Schwester wusste davon.

Bei der ersten Begegnung drängte Pater Kentenich, der ja vielen kirchlichen Auflagen unterlag, zuerst auf die Klärung der Frage: "ob wir beide überhaupt miteinander sprechen dürfen?" Diese Frage zeigt, dass Pater Kentenich hinsichtlich des Gehorsams korrekt war. Heinz Dresbach antwortete mit bestem Gewissen und mit der Leichtigkeit eines Rheinländers: "Da Sie mein Seelenführer seit Dachau-Tagen sind, darf ich Sie in allen entsprechenden Fragen angehen." Damit war der Bann gebrochen. Aus der Begegnung ging viel Segen hervor besonders für die jungen Priester, mit denen Heinz Dresbach im Kontakt war. Der Milwaukee-Fahrer Dresbach wurde zu einer lebendigen Brücke hin zum Vater.

Könnte es geschehen, dass?

Es könnte geschehen, dass auch heute jemand in der Nacht aufschreckt mit dem Gedanken: Wenn jetzt die letzten Zeitzeugen in Milwaukee sterben würden: Hätten wir alles getan, um den lebendigen Schatz dieser besonderen Zeit im Leben von Pater Kentenich zu heben? Hätten wir die Zeit genutzt, dem "Milwaukee-Vater" in den Zeugen zu begegnen?

Pater Kentenich hat in Milwaukee in sehr beengten Verhältnissen gelebt; er war mit einer überschaubaren Anzahl von ganz gewöhnlichen Menschen in einem langen und intensiven Kontakt. Und in diesem Kontakt haben sich die Seelen der Menschen geöffnet und verwandelt. Die Begegnung mit ihm hat ihr Leben neu werden lassen. Noch leben einige dieser Menschen und sie öffnen gerne ihr Herz und ihre Häuser. Wir wünschen diesen lieben Menschen, dass sie hundert Jahre alt werden. Wir müssen aber für ihre Gesundheit beten, dass sie noch recht lange in so liebenswürdiger und echter Weise Zeugnis von Vater geben können.

Die große Überraschung

Die Überraschung vieler Milwaukee-Pilger ist groß. Sie kennen und lieben Pater Kentenich und schauen zu ihm auf als Vater und Gründer, als Prophet und Lehrer. Viele verehren ihn und erleben ihn als Helfer und Fürbitter. In Milwaukee erscheint zunächst alles sehr schlicht; alles ist sehr "normal" und einfach; aber auch "wunderbar" und beglückend: Pater Kentenich wird hier in einer ganz neuen Weise als Vater erlebt. Die Frucht der Exilszeit ist – nach seiner eigenen Deutung das "neue Vater- Kindes- und Gemeinschaftsbild". Das sind in Milwaukee keine Schlagworte und hohe Ideen, sondern gelebtes Leben. Und dieses Leben kann – bei entsprechender Offenheit der Pilger – überspringen und zur eigenen Erfahrung werden: "Herr Pater" ist (mein) Vater". Was in den stillen Zwiegesprächen bei der Vater-Statue in der Seele geschieht, bleibt ein Geheimnis zwischen Vater und Kind. Die sehr lebendige Vater-Statue steht beim Heiligtum und internationalen Zentrum in Waukesha, wo die Pilger einquartiert sind und von den Marienschwestern sehr gastfreundlich empfangen werden.

So war Vater

Im Milwaukee lebt zum Beispiel die deutsch-ungarische Familie Horn, die bald nach dem Krieg hierher kam und Pater Kentenich als Pfarrer in St. Michael kennen und lieben lernte. Für sie war er einfach "Vater". Sie wussten nicht, dass er Gründer einer großen geistlichen Familie und dass er im Exil war. Die Beziehung wurde immer tiefer; alle Sorgen und Freuden brachten sie zu Vater, der an ihrem Leben Anteil nahm. Bei einem Besuch im Haus der Familie Horn segnete Vater alle Räume. Für Mutter Horn hat Vater auf ein MTA-Bild geschrieben: "Wer dient regiert. Liebe überwindet alles. JK". Auf die verwunderte Frage, warum er auf der Vorseite und nicht wie gewöhnlich auf die Rückseite des Bildes geschrieben habe, meinte er, dass eine Mutter bei all ihrer Arbeit nicht so viel Zeit habe, das Bild herumzudrehen. So war Vater.

Ein Experiment

Vor zwei Jahren fand ein Experiment statt mit dem eigenartigen Titel: "Milwaukee-Pilger-Exerzitien"; Auch in diesem Jahr werden sie wiederholt. Die Tage sind auf der einen Seite eine geistliche Pilgerfahrt: alle wichtigen Orte, an den Pater Kentenich gelebt und gewirkt hat, werden besucht. Es finden lebendige Begegnungen mit den Menschen statt, die ihn erleben durften. (Ein klein wenig Tourismus ist auch dabei: Stadt und Umgebung von Milwaukee und Madison; Möglichkeit einer Tagesfahrt nach Chicago). Auf der anderen Seite aber sind die Tage wirkliche Exerzitien, phasenweise im Schweigen. Durch das Schweigen und die geistlichen Impulse kann sich die Seele öffnen und mit ihren eigenen Prozessen in Kontakt kommen. Was in der Seele vor sich geht, kann auf diesem Wege zum Vater kommen. Pater Kentenich wird nicht nur im Verstand und Willen aufgenommen, sondern in der Tiefe der Seele erfahren als der, der er war und ist: der Kenner und Erwecker der Seelen. In der Begegnung mit Vater geschieht Verwandlung, Heilung, seelisches Wachstum. Die Pilgerfahrt gewinnt so eine große Tiefe. Erfahrung eines Milwaukee-Pilgers: "Wer nach Milwaukee geht, kommt verwandelt zurück".

Hunger nach Vater

In vielen Mitgliedern der Schönstattfamilie meldet sich ein "Hunger nach Vater". Das verwundert auf den ersten Blick, da wir doch so viel von ihm lesen und hören. Auf den zweiten Blick ist es nicht verwunderlich. Viele haben Vater nur kurz (1965-1968) erleben dürfen; viele sind erst nach seinem Tod in die Familie gekommen. Der Zugang zu seiner Person scheint nicht immer in dem Umfang zu gelingen, dass die Seele davon berührt wird. Es braucht aber einen erlebnismäßigen Zugang, damit das, was man hört und liest, angelagert werden kann. Wir sind Menschen aus Fleisch und Blut, die etwas anschauen und berühren wollen. Das kann in Milwaukee geschehen. Mit diesem Ort verbindet sich die Hoffnung, dass dieser Hunger nach Vater gestillt wird und Vater "berührt" werden kann.

Ob es in Zukunft zu den Ausbildungswegen der Schönstattgemeinschaften gehören wird, dass die jungen Mitglieder eine Zeit in Milwaukee verbringen? Das ist vielleicht auch so ein Traum.

Den Gnadenort entdecken

Milwaukee ist ein Gnadenort, weil man Pater Kentenich begegnet; nicht als Idee, sondern als Person. In der Begegnung mit ihm und auf seine Fürsprache werden hier viele Gnaden geschenkt. Der Gnadenort Milwaukee "schlummert" allerdings noch. Noch sind es verhältnismäßig wenige, die dorthin pilgern; der Weg ist ja auch weit, die Kosten nicht gering. Ob der Traum, von dem oben die Rede war, einem Wunsch der Vorsehung entspricht? Ob dieser Gnadenort von vielen entdeckt wird? Vater wird es zeigen.

Im April dieses Jahres finden wieder "Milwaukee-Pilger-Exerzitien" statt. Das Thema lautet: "VICTORIA PATRIS – Wachstum und Verwandlung unserer Berufung in der Begegnung mit Pater Kentenich" Die geistliche Leitung liegt bei Msgre. Pfr. Dr. Rainer Birkenmaier, St. Peter im Schwarzwald und bei Sr. Carol Winkler, Waukesha / Milwaukee. Noch sind einige Plätze frei.

Nähere Information zu den Milwaukee-Pilger-Exerzitien (pdf-flyer)
 

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Last Update: 26.01.2007 Mail: Editor /Webmaster
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