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 published: 2006-12-06

Adieu, "Hotel Mama"! – Hallo, "Eltern-Kind-WG"!

Allensbach-Umfrage für das FORUM FAMILIE STARK MACHEN e.V.

 

 

 

Generaciones

Generations

Generationen

Foto: Barocas/StockXchng © 2006

 

 

DEUTSCHLAND, Forum Familie stark machen. Eltern unterstützen ihre Kinder seit je. Die Unterstützung für erwachsene Kinder zeigt sich heute besonders in einem Umstand: Die meisten von ihnen leben deutlich länger im Haushalt der Eltern als ihre Vorgängergenerationen. Spöttisch werden sie als "Nesthocker" bezeichnet und man sagt ihnen nach, sie würden es sich im Hotel Mama bequem machen, weil sie sich die Hausarbeit sparen und nicht kochen, waschen, bügeln wollten. Das greift jedoch zu kurz, wie das GENERATIONEN-BAROMETER des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des FORUMs FAMILIE STARK MACHEN e.V. in einer Befragung von über 2.600 Menschen ab 16 Jahren herausfand.

Die Befunde belegen eindeutig: Junge Erwachsene zwischen 16 und 29 Jahren wohnen heute tatsächlich länger bei den Eltern als früher. Nur 71 Prozent der Vorgängergenerationen lebten als 18- bis 19-Jährige zu Hause. Von den heute 18- bis 19-Jährigen sitzen dagegen noch 89 Prozent bei Mama und Papa auf dem Sofa. Bei den Mittzwanzigern (24 bis 25 Jahre) sind es heute mit 34 Prozent sogar gut doppelt so viele wie bei früheren Generationen (16 Prozent). Unter den 28- bis 29-Jährigen waren es früher sieben Prozent, heute sind es zwölf.

Doch sind die häufig mit einem ironischen Unterton genannten Anlässe auch wirklich ausschlaggebend für das längere Zusammenleben mit den Eltern? Für einen Teil der Daheimgebliebenen sind offenbar Gründe wie längere Ausbildungszeiten von Bedeutung und die vergleichsweise späte Möglichkeit, selbstständig zu werden: 38 Prozent von ihnen sind Auszubildende, Schüler, Studenten oder Wehrpflichtige. Doch fast die Hälfte arbeitet Vollzeit und wäre materiell durchaus in der Lage, sich selbst zu versorgen. Erst der genaue Blick auf die veränderten Einstellungen und sozialen Bedingungen führt die entscheidenden Gründe zutage. Besonders interessant: 64 Prozent der jungen Leute im Elternhaus haben noch keinen Partner gefunden, mit dem sie sich die Gründung einer Familie vorstellen könnten. Bei den bereits Ausgezogenen sind nur 30 Prozent Singles. Zudem berichten die Spätauszieher viel seltener als die älteren Generationen von materiell und räumlich beengten Verhältnissen im Elternhaus: Heute wohnen 54 Prozent der jungen Erwachsenen mit ihren Eltern im elterlichen Eigenheim.

Familie ein Ort des Zusammenhalts

Ein weiterer wichtiger Grund ist das veränderte Miteinander in den Familien, das sich weg von den autoritären Strukturen entwickelt und hin zu einem partnerschaftlichen Umgang. Auch das lässt junge Erwachsene gern länger bei den Eltern verweilen. Dem autoritären Druck der Eltern zu entkommen war früher für viele ein Grund auszuziehen. Länger zu Hause zu wohnen heißt jedoch nicht, sich auf die faule Haut zu legen: 64 Prozent der Spätaus-zieher helfen regelmäßig im Haushalt mit. Vom viel zitierten Urlauberdasein kann also allgemein nicht die Rede sein.

Prof. Dr. Hubertus Brantzen, erster Vorsitzender des FORUMs FAMILIE STARK MACHEN e.V., zu den Befunden: "Die gängigen Klischees von Nesthockern und Spätentwicklern sind obsolet. Der Umgang in den Familien hat sich positiv verändert. Die vielfach autoritären Strukturen wichen einer partnerschaftlichen Beziehung zwischen Eltern und Kindern. Familie ist also nicht mehr das enge Korsett, aus dem es sich zu befreien gilt, sondern ein Ort des Zusammenhalts, den die meisten jungen Erwachsenen, die noch zu Hause leben, als etwas Wertvolles empfinden. Dass auch sie letztlich den Schritt hin zu einer eigenen Familie gehen, das wünschen wir uns."

FORUM FAMILIE STARK MACHEN e.V. FORUM FAMILIE STARK MACHEN e.V.

... ist ein überparteilicher und überkonfessioneller Zusammenschluss von Menschen, welche die Zukunft der Familien- und Generationen-Beziehungen aktiv gestalten wollen. Das derzeit von der Öffentlichkeit geprägte Image von Familie als Problemfall soll verbessert werden: Familie ist vor allem eine Leistung ihrer angehörigen Mitglieder, ihrer Haltung und Fähigkeit, Beziehungen zu gestalten. Die Familie als Ort der Sinnstiftung und des Lebensglückes. Das FORUM FAMILIE STARK MACHEN e.V. fördert und vertieft mit verschiedenen Maßnahmen und Projekten die Verständigung über die Kultur von Familien- und Generationen-Beziehungen in der Öffentlichkeit.

Die Initiatoren des FORUMs FAMILIE STARK MACHEN e.V. sind

  • Prof. Dr. Hubertus Brantzen, Mainz
  • Michael Behrent, Oberursel
  • Dr. Wilhelm Haumann, Allensbach
  • Manuel Herder, Freiburg
  • Karl-Heinz B. van Lier, Mainz

Dem Kuratorium gehören an: Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio, Richter des Bundesverfassungsgerichts, Gundula Gause, Journalistin, Manfred Kock, Präses i.R. der Evangelischen Kirche in Deutschland, Kardinal Karl Lehmann, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Markus Schächter, Intendant des ZDF, und Prof. Dr. Norbert Walter, Chefvolkswirt der Deutschen Bank AG.

 

 

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Last Update: 06.12.2006 Mail: Editor /Webmaster
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