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 published: 2006-11-10

Leben blüht in vielen Farben

Vielfalttage zum Thema „Mit meinem Gott überspringe ich Mauern.“

 

 

Vielfalttage in Schönstatt: "Menschenkicker" auf der Wiese der Sonnenau

 

 

Auch Pippi Langstrumpf tauchte mit ihrem Pferd auf

 

 

Vielfältiges Kreativprogramm für Jung und Alt: z.B. Ytong-Steine künstlerisch bearbeiten

 

 

Vielfältiges Kreativprogramm für Jung und Alt: z.B. gemeinsam backen

 

 

Vielfältiges Kreativprogramm für Jung und Alt: z.B. Schwerter und Schilde herstellen

 

 

 

Blues-Klänge im Gottesdienst

 

 

Jesus gebietet dem Sturm auf dem Meer

 

 

 

Stephanie Kipping, Pater Heinrich Walter, Schwester Gertrud-Maria

 

 

Podium zum Tagesthema "Mit meinem Gott überspringe ich Mauern."

 
   

SCHÖNSTATT, Claudia Brehm: Am Freitagabend wird es lebhaft vor Haus Sonnenau in Schönstatt. Wer wissen möchte, welche Gruppierung hier anreist, tut sich schwer, das sofort zu entschlüsseln. Man sieht sowohl junge Familien mit kleinen und größeren Kindern, auch Singles und Jugendliche, sogar Großeltern steigen aus den Autos: also ein Jugendtreffen ist es nicht, ein Familientreffen auch nicht. Hier kann es sich nur um die Vielfalttage handeln.

Vielfältiges Programm

Leben blüht in vielen Farben. Vielfältig ist der Teilnehmerkreis, vielfältig das Programm. Jeder kann wählen, ob er sich in den zahlreichen Workshops von Pater Kentenich faszinieren lassen möchte, den Umgang mit streitenden Geschwisterkindern neu überdenken will, Impulse zum Partnergespräch sucht, die Wirkung von Nahrungsmitteln hinterfragen möchte, einen Wegweiser zum Persönlichen Ideal sucht oder sich mehr in praktischen Workshops einbringen will. Auch da ist das Angebot riesig: von der Adventswerkstatt, über tanzen, backen, arbeiten mit Holz oder Ytong, bis zum ungewohnten Basteln mit Licht ist alles vorhanden.

Da alle Angebote zwischen 45 Minuten und 1,5 Stunden dauern, hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit bis zu vier Angebote wahr zu nehmen, wenn er die ganze Fülle ausschöpfen möchte.

Die Teilnehmer schätzen das ganz besonders. Immer wieder wird angemerkt wie bereichern die Vielfalt des Programms und wie wohltuend die flexiblen Einstiegs- und Ausstiegszeiten ins Programm wären.

Blues-Klänge im Gottesdienst

Am Sonntagmorgen wird im Foyer der Sonnenau zu bluesigem Keyboard und Gitarrenklängen Messe gefeiert zum Thema des Tages: „Mit meinem Gott überspringe ich Mauern.“ Die Kinder stellen zum Evangelium in überzeugender weise den schlafenden Jesus im Boot dar. Selbst bei höchstem Wellengang schläft er gelassen weiter und fordert seine furchtsamen Jünger zu mehr Vertrauen auf.

Mauern überwinden

Im abschließenden Podium zum Tagesthema stellt Schwester Gertrud-Maria dar, wie sich in jedem Leben kleine, halbhohe und haushohe Mauern aufbauen können, die die bisherigen Lebensräume zu zerstören drohen.

Ein Stein aus der Mauer des Waisenhauses, indem Pater Kentenich als 9-jähriger war, machte deutlich, dass er schon als Kind Mauern überwinden wollte und musste (z.B. als er aus dem Heim ausriss). Auch in seinem späteren Leben stand er oft vor haushohen Mauern, die er jedes Mal mit dem Stabhochsprung des Liebesbündnisses zu nehmen verstand.

Frau Stephanie Kipping, die im vergangenen Sommer ihre Refrendariatszeit an einem Gymnasium abschloss und sich auf die dort ausgeschriebene Planstelle bewarb, erzählte lebhaft und anschaulich wie sie darum bangte die Stelle zu bekommen. Als auch noch eine erfahrene Konkurrentin auf den Plan trat, schien die Stelle für sie gestorben. Das Publikum der Vielfalttage zitterte richtig mit, ob die haushohe Mauer von Frau Kipping übersprungen werden konnte und atmete erleichtert auf, als klar wurde, dass am Ende die Konkurrentin selbst absagte. Alle Aufregung also umsonst? Nein, absolut nicht. „Ich, die ich normalerweise Dinge fest in der Hand haben möchte und sie dorthin lenken möchte, wo ich sie haben will, habe gelernt, dass es Dinge gibt, die ich nur auf mich zukommen lassen kann und dass es Wünsche gibt, die ich nicht festhalten kann,“ so Stephanie Kipping. „Das Gefühl in der Luft zu hängen, ohne Boden unter den Füßen, aushalten zu müssen mit einem ungewissen Ausgang und die Abhängigkeit von Gott zu spüren, war für mich sehr heilsam.“

Naiv sein im Sinne von wagemutig, voll Power und Kraft

Genau hin zu schauen, unter welchen Mauern ich leide, dazu forderte Pater Heinrich Walter, Vorsitzender des Generalpräsidiums der internationalen Schönstattbewegung auf, wenn Mauern sich im Leben auftürmen. Sind es die physischen, die seelischen, die moralischen, die intellektuellen Grenzen, die einen fertig machen? Wie gehe ich damit um, wenn sich solche Mauern auftürmen? Unterdrücke ich sie, werde ich blind, leugne ich sie, wie das z.B. oft beim Alkoholismus der Fall ist? Verzweifle ich daran? Oder gelingt es mir, eine positive Einstellung zu ihnen zu finden? Beschränkungen, die ich als Mauern erfahre, sind ein Teil von mir. Kann ich liebevoll mit ihnen umgehen, dann entschleiert sich oft das Negative und ein Zugang und später ein Umgang damit wird möglich.

Pater Walter zeigte, dass Pater Kentenichs Weg im Umgang mit Mauern in seinem Leben, der Weg des kindlichen Vertrauens war. „Da gibt es einen Gott, der mich führt, der einen Plan mit mir hat, der mit mir rechnet, dessen Lieblingsbeschäftigung ich bin.“ Und da bin ich mit all meinen Begrenzungen und einer großen Sehnsucht JA sagen zu wollen. „Wir dürfen naiv sein, nicht naiv im Sinne von dumm und hilflos ergeben, sondern im Sinne von wagemutig, voll Power und Kraft: ich werfe mich in seine Arme.“ Diese Kraft führt dann zu innerer Gelassenheit.

Vertrauen: ganz konkret und praktisch

Ins Bild vom Seiltänzer gefasst, der eine Schubkarre übers Seil fährt, in die er die Zuschauer bittet, einzusteigen, wenn sie ihm vertrauen, heißt das ganz konkret und praktisch: einsteigen in diese Karre, unsere Grenzen und Mauern auch mit hinein nehmen und sich freuen, da oben auf dem Seil zu schaukeln. Maria, die Mutter Jesu kann und will helfen, mit allem Gepäck in die Karre ein zu steigen und diese kindliche Gelassenheit zu lernen.

„Es fasziniert mich immer wieder neu“, so eine Teilnehmerin, „wie reichhaltig das Programm der Vielfalttage ausfällt, welch großer Mitarbeiterstab gerne und fröhlich mitarbeitet und sich ehrenamtlich engagiert und wie ansprechend die manchmal komplizierte wirkende Schönstattspiritualität hier ins praktische Leben umgesetzt wird. Ich möchte nächstes Jahr wieder dabei sein.“

 

 

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Last Update: 09.11.2006 Mail: Editor /Webmaster
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