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 published: 2006-11-14

Ihr Priestertum ist auch das unsere

Priesterweihe von Lorenzo und Borja – Die Weihe von zwei Schönstatt-Patres in Madrid aus der Sicht ihrer Mütter

 

Madrid, España: Ordenación sacerdotal del P. Lorenzo y del Padre Borja

Madrid, Spain: Ordination of Father Lorenzo and Father Borja

Madrid, Spanien: Priesterweihe von Pater Lorenzo und Pater Borja

 

Un momento de entrega total

A moment of total surrender

Eine Stunde totaler Hingabe

 
 

Imposición de manos

Imposition of hands

Handauflegung

 
 

Santa Misa

Holy Mass

Heilige Messe

 
 

Abrazo fraternal

Greeting the parents

Friedensgruß mit den Eltern

 
 

Ofrenda floral a la Mater

Flower gift to the MTA

Blumengabe an die MTA

 

 

 

SPANIEN, Aileen Heegard und María Luisa Erhardt. Zwei Wochen vor der Priesterweihe unserer Söhne kamen schon die ersten Verwandten und Bekannten aus dem Ausland an, um Lorenzo und Borja am Tag ihrer Weihe zu begleiten. Für Aileen und mich waren es Tage der inneren Vorbereitung auf das von unseren Söhnen und für sie so sehr ersehnte große Ereignis.

Wie bei jeder Feier gab es noch viel zu tun, weshalb Aileen und ich dauernd in Kontakt waren. Eine Woche vor der Priesterweihe gingen Lorenzo und Borja außerhalb von Madrid in die Stille der Exerzitien. In dieser Zeit spürte ich, dass auch wir beide, wie unsere Söhne, eine besondere Zeit erlebten, wie unsere Söhne, eine Zeit der Exerzitien, in denen wir erneut dem Gott unserer persönlichen Lebensgeschichte begegnet sind; uns erfüllte Frieden, Dankbarkeit und Glück. Gott erwählte wieder einmal auf unserem Weg als Mütter zukünftiger Priester die MTA, unsre Dreimal Wunderbar Mutter von Schönstatt, als Führerin und Lehrmeisterin unserer inneren Vorbereitung, mit der wir unsere Söhne auf den großen Tag hin begleiteten. Unser Motto war: In Gott leben – aufmerksam für die Stimme Gottes, und in Gott ganz geben.

Aileen verschwendete Großherzigkeit und konkretes Tun, damit alles gut würde; das einzige, was sie nicht in den Griff bekam, war der Schlaf – vor lauter Aufregung konnte sie kein Auge zu tun! Nach so vielen Jahren in Spanien und als Teil der Schönstattfamilie Spaniens hat sie sich offensichtlich an unserem romanischen Charakter kräftig angesteckt! Ich hingegen erlebte eine Zeit der Gelassenheit und inneren Ruhe wie selten, und im Gegensatz zu Aileen schlief ich jede Nacht tief und fest!

Festlich und innig zugleich

Es fällt nicht leicht, als Mütter unser Erleben des Priesterweihetags unserer Söhne zu beschreiben. Wir möchten zwei wesentliche Aspekte betonen: das äußere Erlebnis, die Feier; und das innere Erlebnis, das Persönliche.

Das äußere Erlebnis: Der 28. Oktober, ein Samstag, beginnt mit klarem, blauem Himmel und strahlender Sonne, ein herrlicher Morgen. Die Jesuitenkirche ein Schmuckstück, hell erleuchtet und edel geschmückt mit großartigen Arrangements von weißen und gelben Blüten – Vatikanfarben! – und ein wenig Grün. Schon früh um 10.00 Uhr kamen die Ersten, um sich gute Plätze zu sichern. Die Bänke füllten sich mehr und mehr mit Angehörigen und Freunden. Die Feier war festlich und innig zugleich. Es war beeindruckend, die Kirche so voll zu sehen, über 1000 Personen waren dabei. Und mehrfach im Lauf der liturgischen Feier brachen Freude und Bewegung bei allen durch.

Elf Jahre der Begleitung auf ihrem Weg zum Priestertum

Das innere Erleben: Freude, Gelassenheit, Demut, Frieden – so sah es in uns aus. Wir fühlten uns dankbar und klein vor Gott, und das half uns, offen zu sein für die Gnade. Unsere Söhne, die wir während dieser fast elf Jahre der Ausbildung und Erziehung zum Priestertum begleitet hatten, die wir hatten reifen sehen, deren Berufung wir mitgelebt hatten, deren Gottesgeheimnis in ihnen wir erfahren hatten, nun in der Prozession mit den Priestern zum Alter schreiten zu sehen...um durch die Gnade Gottes ein "anderer Christus" zu werden, war unbeschreiblich. Uns überwältigten die Gefühle und uns streifte das Mysterium der Gnade. Ist das mein Junge? Und womit verdiene ich, Mutter dieses Sohnes zu sein? Wir erneuerten unsere Verfügbarkeit dem Herrn gegenüber. Sind uns vollkommen bewusst, wie Gottes Barmherzigkeit sich an uns und unseren Söhnen verschwendet hat. Die Worte der heiligen Teresa von Avila kommen in den Sinn und das Herz: "Dein bin ich, für dich bin ich geboren, was willst du aus mir machen?"

Als Mütter schenken wir uns mit ihnen dem Herrn

Wir wollen jeden Augenblick der Priesterweihe mitleben, und so verbinden wir uns geistlich mit unseren Söhnen in den verschiedenen Momenten der Feier. Als Lorenzo und Borja öffentlich ihr Ja sagen zu Gott und der Kirche, erneuern wir unsere Hingabe an Gott, in Christus und Maria, und begleiten sie auf ihrem priesterlichen Weg. Während der Niederwerfung vor dem Altar bei der Allerheiligenlitanei, einem Augenblick, in dem Himmel und Erde sich verbinden, erbitten wir aus ganzem Herzen den Heiligen Geist für sie und bieten uns erneut als Mütter mit ihnen dem Herrn an. Der Akt der Handauflegung ist besonders schön und tief; während Lorenzo und Borja demütig knien bleiben, empfangen sie das Priestertum und die Liebe jedes Priesters, eingehüllt in Christus... Und wir legen ihnen im Geiste unsre Hände auf und spenden unseren mütterlichen Segen in bedingungsloser Liebe.

In der Gemeinschaft der Schönstatt-Patres

In all diesen Jahren hat die Gemeinschaft der Schönstatt-Patres sie hochherzig aufgenommen und beheimatet, begleitet und für das Priestertum gebildet, und sie waren von Anfang an glücklich, zu dieser Gemeinschaft zu gehören; so sollte man annehmen, dass wir als Mütter nach so vielen Jahren, in denen sie außer Landes waren und zu dieser Gemeinschaft gehören, uns daran gewöhnt hätten. Und doch ist es erst in dem Moment, als Pater Mark Niehaus Lorenzo beim Anlegen der priesterlichen Gewändern hilft und Pater José Maria Garcia Borja, und sie zum Altar gehen, um als Neupriester die Messe weiter mitzufeiern, dass wir das Gefühl haben, unsere Söhne ganz dem Institut der Schönstatt-Patres überlassen zu haben. Sie dort am Altar zu sehen, glückstrahlend und bewegt von dem, was es für sie bedeutet, Priester zu sein und das Geheimnis Christi zu verkörpern, zu sehen, wie in unseren Söhnen Christus Gestalt annimmt, das erfüllt und mit Glück und überwältigt uns...

Lorenzo und Borja sind glücklich, weil sie Gott gesucht und erfahren haben, ihn mehr lieben wollten als alles und sich darum ihm ganz übergeben haben. Ganz, ein biblisches Wort. Du sollst den Herrn deinen Gott lieben aus ganzem Herzen, aus ganzer Seele, mit deinem ganzen Willen, mit deinem ganzen Sein.

Jesus hat von Maria gelernt, Abba, Vater zu sagen. In Maria wurde die Geschichte Jesu geschrieben. In der heiligen Helena wurde die Geschichte Konstantins geschrieben, in der heiligen Monika die ihres Sohnes Augustinus, und durch Gottes Gnade schreibt sich in mir und Aileen die Geschichte unseres Söhne Lorenzo und Borja.

Und so wollen wir der ganzen Schönstattfamilie in Spanien, Chile, Portugal, Paraguay, Deutschland, Brasilien, Argentinien, Indien danken für die Begleitung im Gebet, für die Hochherzigkeit und die Liebe, die Lorenzo, Borja und ihre Familien immer erfahren haben. Ihr Priestertum ist auch das unsere.

Bendición sacerdotal del Padre Borja

Priestly blessing: Father Borja

Priesterlicher Segen: Pater Borja

Fotos: Fernando Ariam © 2006


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Last Update: 17.11.2006 Mail: Editor /Webmaster
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