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 published: 2006-11-21

Wir werden zu dem, worauf wir schauen

Knapp 1000 Pilger aus Rottenburg-Stuttgart gemeinsam mit ihrem Bischof, Dr. Gebhard Fürst, in Schönstatt

 

Peregrinacion de Suabia con Mons. Fürst: peregrinos entregan tinajas

Pilgrimage from Suabia with Bishop Fürst: pilgrims offering jars

Wallfahrt aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart mit Bischof Fürst: Pilger bringen Krüge zum Altar

 

Presentación de las regiones de la diocesis

Presentation of the regions of the diocese

Vorstellung der Regionen der Diözese

 
 

Casi mil peregrinos estuvieron en Schoenstatt

Almost 1,000 pilgrims came to Schoenstatt

Fast tausend Pilger waren nach Schönstatt gekommen

 
 

Conferencia: Mons. Gebhard Fürst

Conference: Bishop Gebhard Fürst

Ansprache: Bischof Dr. Gebhard Fürst

 
 

En el Santuario Original

In the Original Shrine

Im Urheiligtum

 
 

Domingo, 19 de noviembre: envío

Sunday, November 19: sending out

Sonntag, 19. November: Aussendung

 
 

Recuerdo y motiviación

Souvenir and motivation

Zur Erinnerung und Motivierung

Fotos: POS Fischer © 2006

 

Album de fotos – photo album – Fotoalbum

 

 

 

SCHÖNSTATT, mkf. Zählt man die am Ort Schönstatt lebenden Exil-Schwaben dazu, dann ist die Zahl Tausend sicherlich eher zu niedrig gegriffen: die Wallfahrt aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart am 18./19. November füllte ganz Schönstatt mit schwäbischen Klängen und bewies, dass novembriges Wetter kein Hindernis ist, wenn es gilt, zum Gnadenort der Gottesmutter von Schönstatt zu pilgern.

Es ist 18. November, Bündnistag, kurz vor 12.00 Uhr. Im Minutentakt kommen Busse an, strömen Pilgergruppen Richtung Urheiligtum. Es ist trocken trotz grauem, wolkenverhangenen Novemberhimmel, die knallgelben Textblätter mit den Gebeten, die an die Pilger ausgeteilt werden, bilden schöne Farbtupfen. Es wird eng vor und im Urheiligtum. Rechts hineingehen in die Gnadenkapelle, links heraus, weist eine der Schwestern per Lautsprecher an. "Noi, für eine Gnadenkapelle stell ich mich nicht an, ich will ins Heiligtum!", empört sich eine resolute Seniorin in breitem Schwäbisch. "Ich geh da morgen früh hin, da hat man mehr Platz und Ruhe zum Beten," erklärt eine jüngere Frau ihren Bekannten auf dem Weg zum Mittagessen in Haus Marienau. "Das müsst ihr auch machen, wisst ihr, das wirkt erst richtig, wenn man eine längere Zeit drin ist. Und ich habe so vielen versprochen, für sie zu beten." Das Leben schreibt das Programm ihrer ganz persönlichen Wallfahrt, und nicht nur ihrer: der Mann der Nachbarin arbeitslos, ein Sohn ohne Lehrstelle, eine Bekannte aus dem Kirchenchor hat Krebs, eine Nichte gerade mit dem Freund Schluss gemacht, sie selbst Abladeplatz für so viele menschliche Sorgen... Da tut es gut, ins Heiligtum zu gehen und alles der Gottesmutter zu sagen, zu geben. Eine Erfahrung auch für die vielen Pilger, die zum ersten Mal in Schönstatt waren.

Auf Gestalten schauen, in denen gutes, gelingendes Leben, Leben aus Christi Geist erfahrbar wird

Bischof Dr. Gebhard Fürst, zum ersten Mal in Schönstatt, dankte am Nachmittag zu Beginn seiner Ansprache an die Pilger für die Vorstellung der sieben Regionen der Diözese und das geistliche Leben, das sich dort in der Schönstatt-Bewegung entfaltet. Mit einem Video über die Geschichte der Marienschwestern im Bistum und den Besuch Pater Kentenichs auf der Liebfrauenhöhe vor vierzig Jahren hatte die Feierstunde begonnen, in deren Verlauf Vertreter der Regionen ausführlich die Geschichte Schönstatts, Heiligtümer, Kapellen und Bildstöcke und die Ideale der jeweiligen Regionen vorstellten und dies jeweils in einem Geschenk für Pater Kentenich an seinem Geburtstag bündelten. Die Vertreter der Region Oberland etwa brachten ein Bild der Gottesmutter von Schönstatt aus dem Nachlass eines Priesters, der mit Pater Kentenich gemeinsam im KZ Dachau gewesen war. Auf der Rückseite des Bildes steht von Pater Kentenich eigenhändig geschrieben: Sie ist der große Missionar, sie wird Wunder wirken. Starke Glaubenskraft zeige sich in den Darbietungen, so der Bischof.

Wir werden zu dem, worauf wir schauen: Dieses Wort stellte Bischof Fürst über seine Ausführungen. "Sie schauen heute und morgen auf Ihren Gründervater Pater Josef Kentenich", sagte er, "auf sein Lebenswerk, seine Lebensgeschichte und das, was ihn von innen her geprägt hat... und werden geprägt von dem, was Ihre Gründergestalt Ihnen mitgegeben hat."

Pater Kentenich habe auf Maria geschaut; das Schauen auf Maria könne Menschen verwandeln und zu "Tätern der Liebe" machen, das zeige sein Leben. Beide schauten auf Jesus Christus, seien geworden zu dem, was sie sind, aus Gnade, auf Gott hinblickend, der uns in Jesus Christus erschienen ist. "Wenn wir mit Pater Kentenich und Maria auf Jesus schauen, dann werden wir zu dem, auf was wir schauen, zu dem, dessen Namen wir tragen, zu Christen in dieser Zeit." Als Anliegen gab er den Pilgern mit, die Kinder und Jugendlichen in den Familien auf etwas Gutes schauen zu lassen, auf Gestalten, in denen gutes, gelingendes Leben, Leben aus Christi Geist erfahrbar werde.

Zum Abschluss gingen Vertreter des Bistums und der Regionen mit Bischof Fürst zum Grab von Pater Kentenich, und alle Pilger waren eingeladen, dort ebenfalls einen Besuch zu machen. Das anschließende vielfältige Programm bot Möglichkeiten für jeden Geschmack. Das Gespräch mit den Anbetungsschwestern und der Besuch in deren Heiligtum war besonders gefragt, ebenso das Angebot zur Beichte und zum stillen Beten am Grab Pater Kentenichs. Die Kindergartenkinder gratulieren Pater Kentenich mit Blumen und gemalten Bildern zum Geburtstag: jedes Kind hat ein anderes Kind gemalt und bringt dieses Bild nun zu Pater Kentenich.

Am Abend nahmen die schwäbischen Pilger an der Bündnisfeier teil. Am Sonntag gab es vor dem festlichen Pilgergottesdienst zunächst verschiedene Angebote im Tal rund ums Urheiligtum und Lichterrosenkranz in der Pilgerkirche.

Der rote Faden

"Das ist aber schön!" Ganz überrascht schaut die Pilgerin auf das kleine Minibuch aus Holz in ihrer Hand, mit dem roten Faden daran. Iden Regenschirm balancierend, klappt sie es auf: ein Bild der Gottesmutter von Schönstatt und ein Bild des Heiligtums ist ihr da mit auf den Weg gegeben worden. Es ist Abschluss der Diözesanwallfahrt, Aussendungsfeier am Urheiligtum, Auftakt für das Jahr der Berufung, das die Diözese für 2007 ausgerufen hat. Berufung - das ist der rote Faden, den Gott in mein Leben, in jedes Leben hineingedacht und hineingeliegt hat. Diesen Faden gilt es aufzugreifen und festzuhalten, um zur Fülle des Lebens zu kommen. Anita Doll aus der Schönstatt-Bewegung Frauen und Mütter hatte die Idee zu diesem originellen Erinnerungs- und Motivationsgeschenk für die schwäbischen Pilger, das sie bei einem Besuch in Schönstatt entdeckt hatte. Und die Reaktionen der Pilger zeigen, dass es eine gute Idee war. "Das ist ja richtig edel", meint eine jüngere Frau. "Das landet nicht in der Krimskramslade, das stell ich bei mir zu Hause auf!" – "Nein, mach ich nicht," entgegnet ihre Bekannte. "Das passt in meine Handtasche." Handtasche oder Wohnzimmer oder wo auch immer: eine Erinnerung an den roten Faden des Lebens und an den Gnadenort Schönstatt geht mit den schwäbischen Pilgern und ihrem Bischof mit.

Ansprache von Bischof Dr. Gebhard Fürst


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Last Update: 23.11.2006 Mail: Editor /Webmaster
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