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 published: 2006-11-21

Know-how zum Thema Ehe und Familie anwenden und vermitteln

Zertifikatsüberreichung und Sendungsfeier für Absolventen des vierten Kurses der Akademie für Ehe und Familie

 

Entrega de certificados a matrimonios que cumplieron el curso de la Academia para Matrimonio y Familia

Presentation of diploma to couples from the Academy for Marriage and Family

Zertifikatsüberreichung an Absolventen der Akademie für Ehe und Familie

 

Cada matrimonio presentó su „tema matrimonial“ – en una charla breve...

Each couple presented their “marriage theme” – in a short talk…

Jedes Ehepaar stellte sein “Ehe-Thema” vor – in einem Kurzvortrag...

 
 

... y en un panel

... and at a display

… und auf einer Tafel

 
 

Predica en la Misa de envío: Mons. Franz Josef Gebert

Sermon in the Mission Mass: Mons. Franz-Josef Gebert

Predigt in der Eucharistiefier: Prälat Dr. Franz-Josef Gebert

 
 

Durante la Misa

During Mass

Während der Messe

 
 

Entregan una tinaja a Mons. Gebert

A jar is given as a gift to Mons. Gebert

Prälat Gebert erhält einen Krug als Geschenk

 
 

Conversación: Prof. Dr. Hubertus Brantzen, P. Günther Niehüser,  Mons. Gebert

Conversation: Prof. Dr. Hubertus Brantzen, P. Günther Niehüser,  Mons. Gebert

Reger Austausch: Prof. Dr. Hubertus Brantzen, P. Günther Niehüser,  Mons. Gebert

Fotos: POS Fischer © 2006

Albúm de fotos – photo album – Fotoalbum

 

 

 

SCHÖNSTATT, mkf. Drei Stunden öffentliches gesellschaftliches Gespräch zum Thema Familie, engagiert und kompetent. Forderungen nach mehr staatlicher Unterstützung, Elterngeld, Steuervergünstigungen: Fehlanzeige. Forderungen an die Kirche nach qualifizierter Familienarbeit, Zuschüssen, Pastoralpapieren, mehr Kindergartenplätzen: Fehlanzeige ebenso. Überhaupt keine Forderungen. Betroffenheitsrhetorik: ebenso nichts. Problemfall Familie? Kein Thema. Stattdessen: unverblümte Freude an Ehe und Familie und ein klares Übernahmeangebot: Ehepaare machen das selbst. Was? Ehe und Familie stärken, aus eigener Erfahrung und Kompetenz: in den Pfarreien, in Verbänden und geistlichen Gemeinschaften, in Ehevorbereitungskursen, Organisation von Familienwochenenden, Workshops in Schulen, in der Begleitung und Stärkung von Familien aus dem nachbarschaftlichen und beruflichen Umfeld.

Weil freie Kindergartenplätze allein nicht mehr Kinder auf die Welt bringen und Steuererleichterung keine Ehe haltbar macht, lassen sich Ehepaare zu Familientrainern ausbilden, um als Paar aktiv Kirche und Gesellschaft mitzugestalten und Verantwortung zu übernehmen. Am 19. November erhielten sieben Ehepaare als Absolventen des vierten Ausbildungskurses der Akademie für Ehe und Familie, Mainz, ihre Zertifikate und ließen sich aussenden, um weiterzugeben, was sie leben: Es lohnt sich, in Ehe und Familie zu investieren, und: es bringt Gewinn.

Ehepaare als Experten für Ehe und Familie

Die Akademieleiter, Maria-Theresia und Professor Dr. Hubertus Brantzen, Mainz, stellten den Gästen – gut 100 Angehörige der neuen Familientrainer, in der Familienarbeit tätige Priestern und Schönstätter Marienschwestern, Vertreter des Bistums Trier und der Presse - Ziele und Inhalte des zweijährigen Ausbildungsganges vor. Die christliche Ehe und Familie würde in unsrer Gesellschaft immer mehr in Frage gestellt, erklärten sie zum Auftakt der feierlichen Verleihung der Zertifikate durch den Caritasdirektor des Bistums Trier, Prälat Franz Josef Gebert, als Vertreter des durch den verlängerten Ad-Limina-Besuch in Rom verhinderten Bischofs Dr. Reinhard Marx. "Wir möchten diesem Trend entgegenwirken und Ehe Familie ganz konkret fördern", so Hubertus Brantzen. "Wir fördern Ehepaare, die sich in Kirche und Gesellschaft für Ehe und Familie einsetzen wollen. Die Attraktivität von Ehe und Familie wird durch Ehepaare selbst ausgestrahlt, denen man ansieht, dass sie miteinander glücklich sind. Ehepaare, die authentisch über ihre Erfahrungen sprechen, sind glaubwürdige und kompetente Gesprächspartner." Know-how zum Thema Ehe und Familie anwenden und vermitteln zu können, das ist, kurz gesagt, was die Familientrainer in der Akademie lernen. Systematisch werden die Ehepaare angeleitet, ihre originellen Ressourcen und Stärken als Ehepaar zu entdecken – ihr "Ehe-Thema" -, und daraus ihre Botschaft zu verkünden. Nichts Angelerntes soll also an andere Ehepaare herangebracht werden, sondern Lieblingsthemen, gelebtes Leben pur.

Sieben Ehepaare, sieben Themen

Wie das konkret aussieht, zeigten die sieben Absolventen-Ehepaare – zwischen 10 und 25 Jahren verheiratet - bei der Vorstellung ihrer Themen: Kreisen die einen um das Thema: "Kinder sind Gottes schönstes Geschenk", werben andere dafür, "Zeit füreinander zu investieren im Ehegespräch", und wieder andere zeigen, wie wichtig es ist und wie es geht, "die Liebessprache des Partners zu erlernen". Und klar ist: "Wenn Ehe funktionieren soll, muss man Zeit, Kraft und Energie hinein investieren. Aber die Investition zahlt sich aus." Displays in der Halle vor der Hauskapelle in Haus Marienland, wo die Feier stattfand, und später im Sendungsgottesdienst Symbole – von Krug über Paar-Plastik bis Wasserkanister – ergänzten die Darstellungen der Ehepaare. Was sich bei Pater Josef Kentenich in Idealpädagogik, prozess- und wachstumsorientierter Bildungsarbeit, Wert- und Symbolpädagogik in Blick auf Ehe und Familie findet, und was die Familien-Akademie konsequent systematisiert und methodisiert hat, kommt einem in den Darstellungen der neuen Familientrainer faszinierend klar und persönlich-paarlich gefärbt entgegen. Eigene Wachstumsprozesse des jeweiligen Ehepaares in seinen Paar- und Familienbeziehungen – Anliegen des ersten Ausbildungsjahres – gehen organisch über in den Wunsch und die Bereitschaft zum konkreten Vermitteln des Gelernten in der Begleitung anderer Ehepaare und Familien.

Aus der eigenen Sendung und Kompetenz als Eheleute handeln

Ausgehend von der Großen Sendungsrede Jesu zeigte Prälat Gebert den Ehepaaren, die sich im anschließenden Gottesdienst in besonderer Weise senden ließen, dass sie keine Tricks brauchen und niemanden überlisten wollen, sondern sich in die Offenheit und Wehrlosigkeit Jesu und seiner Gesandten hinein nehmen lassen. Wenn sie als Ehepaare sich heute für Ehepaare senden ließen, dann ginge es nicht darum, als "Hilfsarbeiter von Bischöfen oder Pfarrern oder sonstigen Institutionen" tätig zu werden, sondern "dass Sie selber aus Ihrer eigenen Sendung und Kompetenz als Eheleute handeln."

Gesandte seien Boten, Apostel, die nicht für sich selber sprechen, sondern ganz in ihrer Botschaft aufgehen; sie seinen nicht einfach "Nachrichtensprecher", die eine sachliche Information richtig und deutlich vermitteln sollen, ganz gleich, wie sie selbst dazu stehen. Botschafter eines Staates etwa seien nicht nur "Kontaktpersonen", sondern repräsentieren in ihrer Person und Aufgabe den Staat, der sie entsendet. Der Bote steht für den und an Stelle dessen, der ihn gesandt hat. Die Ehepaare, die sich heute in besonderer Weise für Ehe und Familie aussenden ließen, dürften sich in der Reihe der 72 Jünger sehen, die Jesus aussendet. Jesus möchte seine Jünger und alle, die er sendet, freimachen von so viel Vorbereitung, Organisation und Absicherung, dass für die eigentliche Sendung kaum noch Zeit bleibt – so wie es manchmal auch heute in der kirchlichen Arbeit der Fall sei. Den Erfolg oder Misserfolg dürften wir dem Herrn überlassen.

Im Reigen der religiösen Überzeugungen sei das Verständnis der Ehe als Sakrament etwas Revolutionäres, so Gebert. Durch die sakramentale Ehe werde der als Ehepaar gestaltete Alltag zum Ort der verbürgten Präsenz und Erfahrbarkeit Gottes. Wie die Gegenwart Gottes in der Welt als solche aber allein noch nicht weiterführt, sondern erst wirksam wird, wenn diese Gegenwart in eine menschliche Kommunikation hineinkomme, so werde auch die Präsenz Gottes im ehelichen Leben erst wirksam durch ihre geglückte Kommunikation. Das sei der Auftrag, dem sich die neuen Familientrainer stellten.

Die Sendungsfeier klang aus bei einem Imbiss, der Raum für intensive Kommunikation gab.

Die Akademie für Ehe und Familie ist eine Initiative von engagierten Ehepaaren in der katholischen Kirche. Sie wird getragen von der Schönstatt-Familienbewegung im Bistum Mainz.

Info: www.akademie-ehe-familie.de
Zum Nachhören: Predigt von Prälat Josef Gebert

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Last Update: 23.11.2006 Mail: Editor /Webmaster
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