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SCHÖNSTATT, mkf. Gespannt, besorgt, betend, vorsichtig wohlwollend oder voller Ablehnung - alles blickt in diesen Tagen auf Papst Benedikt XVI in der Türkei. Manche hier wie dort hätten vielleicht gewünscht, er würde niemals türkischen Boden betreten - die einen, weil sie seine Worte aus der Regensburger Vorlesung falsch verstanden haben (oder vielleicht auch richtig und sie falsch verstehen wollten), andere aus eben demselben Grund aus Furcht um sein Leben und seine Gesundheit. Doch er wollte in die Türkei - als Botschafter der Liebe, als Botschafter der Ökumene, des Miteinander.
"Als Männer und Frauen der Religion stehen wir vor Herausforderungen, wenn es um die weit verbreitete Sehnsucht nach Gerechtigkeit, Entwicklung, Solidarität, Freiheit, Sicherheit, Frieden, Verteidigung des Lebens und Umweltschutz geht. Der beste Weg nach vorne ist ein authentischer Dialog zwischen Christen und Moslems, der auf der Wahrheit gründet und sich am aufrichtigen Willen ausrichtet, einander besser kennen zu lernen – im Respekt vor Unterschieden und in Anerkennung der Gemeinsamkeiten. Dies wird zu einem wahren Respekt für die verantwortlichen Entscheidungen führen, die jede Person trifft, besonders jene, die sich auf grundlegende Werte und persönliche religiöse Überzeugungen berufen.
Als Beispiel für brüderlichen Respekt möchte ich einige Worte zitieren, die Papst Gregor VII. im Jahr 1076 an einen nordafrikanischen muslimischen Prinzen richtete, der sich Christen gegenüber sehr wohlwollend verhalten hatte. Papst Gregor sprach über die besondere Nächstenliebe, die Christen und Moslems einander schulden, "weil wir an einen Gott glauben, wenngleich auf verschiedene Weise, und weil wir Ihn jeden Tag als Schöpfer und Herrscher der Welt loben und preisen." So seine Worte am Dienstagnachmittag an Ali Bardakoglu, den Leiter der türkischen Religionsbehörde.
Botschafter der Liebe: unter diesem Thema stand die Vigilfeier am 14. September, bei der Benedikt XVI und Pater Kentenich in Dialog traten über das Thema, das beiden am Herzen liegt: die Liebe in allen ihren Formen und Stufen. Die Sammlung von Texten aus "Deus Caritas est" und dazu in Beziehung gestellten Aussagen Pater Kentenichs ist jetzt auch als Broschüre erhältlich, herausgegeben vom Sekretariat Pater Kentenich und dem Josef Kentenich-Institut. Zusammen mit den Texten der Feier vom 14. September ist darin auch ein Artikel von Pater Dr. Joachim Schmiedl veröffentlicht, in dem er die Enzyklika vorstellt und das Gemeinsame in der Botschaft der Liebe bei Benedikt XVI und Pater Kentenich herausarbeitet.
Ein guter Tipp zum Nachlesen, Studieren, für Gruppengespräche oder als Weihnachtsgeschenk - und auch zur Begleitung von Papst Benedikt XVI auf seiner Türkeireise.
Zu beziehen im Sekretariat Pater Kentenich (sekretariat.pjk@t-online.de) und im Sekretariat Berg Moriah, Tel. 02620-9410