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 published: 2006-10-19

Mein Liebesbündnis weiten

Abendliche Bündnisfeier am Urheiligtum – "Du führst mich hinaus ins Weite"

 

18 de octubre de 2006, renovación de la Alianza de Amor en el Santuario Original

October 18, 2006: Covenant Renewal at the Original Shrine

18. Oktober 2006: Bündniserneuerung am Urheiligtum

 

Padre Heinrich Walter: predica

Father Heinrich Walter: sermon

Pater Heinrich Walter bei der Predigt

 
 

Procesión hacia el Santuario Original

Procession to the Original Shrine

Prozession zum Urheiligtum

 
 

Ampliar la alianza y el corazón...

Opening the covenant and one’s own heart...

Das Bündnis und das eigene Herz weiten…

 
 

Antorchas iluminaron el Santuario

Torches illuminated the Shrine

Fackeln erhellen die Nacht

 
 

Oración: P. Lothar Penners, P. Franz Widmaier

Prayer: Fr. Lothar Penners, P. Franz Widmaier

Gebet: Pater Lothar Penners, P. Franz Widmaier

 
 

Quema del capital de gracias

The fire of the capital of grace

Im Feuer werden die Zettel aus den Krügen verbrannt

Fotos: POS Brehm © 2006

 

 

 

SCHÖNSTATT, mkf. Wie viele in aller Welt sind es, die viel darum geben würden, einmal im Leben hier zu sein, im Urheiligtum, und am 18. Oktober! Wie viele würden alles geben, jetzt mit hier um das Urheiligtum zu stehen, jetzt hier mit der Schönstattfamilie die Worte der Kleinen Weihe zu sprechen! Es ist nach neun Uhr, in der Dunkelheit leuchten die Fackeln, bildet die Schönstattfamilie mit Vertreter aus vielen Völkern und Nationen einen Kreis um das hell erleuchtete Urheiligtum. Es ist ganz still. Pater Heinrich Walter hat eingeladen, drei, vier, fünf, sechs Menschen jetzt bewusst geistig hier her zu holen. Ob sie spüren, dass sie jetzt hier sind - Freddy Aguirre, Tita, Inés, Juan, Gonzalo, Elena, Amy, Osvaldo... Der Kreis um das Heiligtum wird weit und weiter... Angela Merkel. Natascha Kampusch. Kim Jong Il. Marvin. Die Mitarbeiter von BenQ... Und sie wirkt.

Wie an jedem 18. gegen 19.30 Uhr, strömte es aus allen Richtungen Schönstatts zur Pilgerkirche. Es ist schon dämmrig, aber trotzdem sieht man: das sind mehr als an einem "gewöhnlichen" 18. des Monats. Das ist DER 18., der 18. Oktober. Eine recht große Gruppe aus Brasilien, Jugendliche aus zahlreichen Ländern, einzelne Pilger aus Portugal, Bolivien, Paraguay, México, die Schönstätter vom Ort und aus der Umgebung und die etwa 500 Delegierten der Oktoberwoche, die im Lauf des Nachmittags angereist sind. Zu Beginn der Messe begrüßt Pater Penners sie eigens und gibt ihnen einen kurzen Überblick über die Oktoberwoche und ihre Anliegen.

Verkünden, dass Gott real und lebendig ist

"Du führst mich hinaus ins Weite": dieses Wort aus dem Psalm 18 wählt Pater Heinrich Walter, Vorsitzender des Generalpräsidiums, als Leitmotiv seiner Predigt. Ausgehend von den Tageslesungen am Fest des Evangelisten Lukas spricht er von den "Areopagen" unserer Zeit, auf denen wir wie Paulus in Athen verkünden, ohne verstanden, aber oft verlacht zu werden: die Arbeitsstelle, der Freundeskreis, die eigene Verwandtschaft. Möchten wir nicht manchmal wie Paulus in heiligem Zorn sagen: Alles ist voller Götzen – Götzen, die nicht zu Gott führen. Heute am Bündnistag möchten wir uns aber auch fragen: Was verkünden wir auf den Areopagen, auf denen wir leben? Ist es nicht die Botschaft, dass Gott real und lebendig ist, und dass Maria uns diesem Gott des Lebens nahe bringt und uns zu ihm führen. Und wir wollen das mehr und mehr verkünden, dass wir das in dieser kleinen Kapelle erleben, die wir Heiligtum nennen, und das da das alles mit dem lebendigen Gott für uns zur Gewissheit wird, dass es diesem Dialog mit Gott dem Leben neuen Geschmack gibt, dass es dem Leid Sinn gibt, und dass mich dieses Bündnis mit anderen Menschen und Kulturen verbindet... So kommen wir zum Urheiligtum.

Andere reden von einem Weltethos und wir schließen ein Bündnis.

Auf dem Hintergrund der jetzigen Erfahrungen, so Pater Walter, möchten wir das Liebesbündnis erneuern. Das Bündnis führt uns in die Weite; das Bündnis führt uns in die Weite, und darum gibt es nichts auf der Welt, das uns nicht interessiert. Im Bündnis entsteht Antwort auf die Geschehnisse der Welt. Wir sind immer neu gefordert, das, was geschieht, an uns heranzulassen, und sei es nur, dass wir uns verbunden fühlen, so Walter. Wörtlich: "Andere reden von einem Weltethos und wir schließen ein Bündnis." Im Bündnis kommen uns die Völker näher. Wer Internet hat, so Pater Walter, wisse, dass in Paraguay heute das Silberjubiläum des Natilanheiligtums gefeiert werde; im Lauf des Tages würden zu den vier Messen mindestens 50.000 Pilger erwartet. "Todo Paraguay un Tuparenda", ganz Paraguay eine Wohung Gottes, das sei das Motto, das sie ausgegeben hätten. Eine Sonderbriefmarke sagt dasselbe im Symbol. Das verstehen sie als Sendung, dass ihr Land zur Wohnung Gottes wird und als kleines Land mitten in Amerika wollen sie Herz Amerikas werden. Und das ist nicht einfach nur ein Motto, so Walter. Der Beitrag sei konkret, die Schönstätter mischten sich ein, in der Politik, im sozialen Bereich. Das Engagement in der hohen Politik verstehen sie als Beitrag aus dem Liebesbündnis für ihr Land. Ähnlich die Initiative der Schönstatt-Bewegung von Venezuela: eine Million Kinder beten den Rosenkranz für den Frieden, an diesem 18. Oktober.

Es geht darum, aus dem Bündnis heraus sich zu interessieren für das, was in der Welt geschieht, das nicht "irgendwem" zu überlassen, sondern sich zu engagieren.

Das Charisma der Gastfreundschaft, ein Charisma des Gründungslandes

Das Bündnis führt in die Weite – und das hat auch den Effekt, das die Menschen nach Schönstatt kommen, aus aller Welt. Das bringe die Herausforderung: Wie begegnen wir als deutsche Schönstatt-Bewegung, diesen Menschen, die ja nicht nur kommen, um der Gottesmutter zu begegnen, sondern auch der Schönstattfamilie am Ort. "Aber es ist ja nicht nur so, dass sie etwas von hier mitnehmen, sie bringen auch viel mit", so Pater Walter, "und manchmal wünschte ich, wir könnten ihnen mehr begegnen." Wenn die Menschen kommen und man sieht, mit welcher Ur-Verliebtheit sie kommen, dann tut das gut – und es täte uns hier am Ort gut, sie mehr unter uns zu haben, uns mehr berühren zu lassen von ihrer ursprünglichen Schönstattfreude: diese Menschen sind der Rückstrom, von dem Pater Kentenich gesprochen hat.

In der Schweiz wächst die Bewegung vor allem unter den Ausländern, und dort ist es geglückt, diese Menschen in die Schweizer Schönstattfamilie zu interessieren.

Wo es um den Rückstrom geht, geht es darum, sich zu interessieren, das wahrzunehmen, anzunehmen, aufzunehmen. Deutschland hat bei der WM bewiesen, dass es gastfreundschaftlich sein kann. Das Charisma der Gastfreundschaft sei der deutschen Schönstattfamilie mitgegeben als Schönstattfamilie des Gründungslandes, und dieses Charisma werde für Deutschland in diesem internationalen Miteinander immer sehr wichtig sein.

Das Bündnis, das uns in die Weite führe, werde aber noch weiter greifen – und uns anregen, uns gesellschaftlich zu engagieren, uns den Fragen zu stellen, die unsere Gesellschaft bewegen. Wenn wir uns der Weite öffnen, wenn nichts uns unberührt lassen soll, was in der Welt geschieht, wird es immer auch um Tiefe gehen. Heute Abend lädt die Gottesmutter und ein, unser persönliches Liebesbündnis zu weiten und etwas oder jemanden darin einzuschließen – warum nicht die Politiker in Nordkorea? Die Gottesmutter will uns heute am Urheiligtum in die Weite führen.

Bündniserneuerung am Urheiligtum

Mit Fackeln, Fahnen, Bildern der Pilgernden Gottesmutter geht es zum Urheiligtum. Auch die Krüge aus den Heiligtümern werden zum Urheiligtum mitgetragen, einer sogar gefahren, in einem babyblau ausgeschlagenen Bollerwagen. Vielleicht weitet sich das Liebesbündnis einiger starker Männer und ersetzt demnächst dieses Wägelchen, das so manchen an die Kinder von Bullerbü denken lässt! Dr. Enrique Molas aus Paraguay trägt die Fahne seines Landes und einen Bogen der Schönstatt-Sondermarken. Jetzt beginnt gerade die Messe für die Kranken in Tuparenda...

Am Urheiligtum leitet Pater Walter die Weiheerneuerung in einem frei gesprochenen Gebet ein, bringt neu die Weitung und die Verbundenheit mit allen in der weltweiten Schönstattfamilie und darüber hinaus zum Ausdruck... Dann erneuern alle das Liebesbündnis, und mit dem Feuer, dem Verbrennen der Zettel aus den Krügen, Liedern und vielen Begegnungen klingt der Abend aus. Viele bleiben noch lange im stillen Gebet im Urheiligtum. Und irgendwo beginnt SIE zu wirken.


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Last Update: 19.10.2006 Mail: Editor /Webmaster
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