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 published: 2006-10-22

Die Schönheit, Christ zu sein

Bischof Dr. Josef Clemens, Sekretär des Päpstlichen Rates für die Laien: unverlierbare universale Menschenwürde als genuin christlicher Durchbruch – Zeugnisse aus

 

Die Delegierten der Oktoberwoche, Freunde aus verschiedenen geistlichen Gemeinschaften sowie Gäste aus nah und Fern bei der Begegnung in der Pilgerkirche in Schönstatt.

 

Videorückblick auf das zweite Welttreffen der Kirchlichen Bewegungen in Rom und auf den Besuch des Hl. Vaters in Deutschland

 

Bischof Dr. Josef Clemens, Rom, Sekretär des Päpstlichen Rates für die Laien sprach zum Thema: "Die Schönheit, Christ zu sein" - ein Wort, das aufhorchen lässt.

 
 

"Von der Schönheit, einem Plan Gottes auf der Spur zu sein": Zeugnis von Prof. Dr. Hubertus Brantzen, Mainz,

 
 

"Von der Schönheit einer Liebe, die im anderen mehr sieht als nur den Anderen": Zeugnis von Monika Terhaar-Blommel, Ahrau-Graes

 
 

Kurz-Intervievs mit Paaren aus der Schönstattbewegung

 
 

"Von der Schönheit, als Frau den 'neuen Weg' zu gehen": Zeignis von Ulrike Eichenberg, Vallendar

 
 

"Von der Schönheit, 'vom Evangelium, von Christus gefunden zu werden' (Benedikt XVI.)": Zeugnis von Schw. M. Sofja Spitsyna, Kaliningrad

 
 

Sr. Nurit Stosiek moderierte den Nachmittag

 
 

"Geistlichen Reichtum miteinander teilen: Gott sammelt sein Volk": Helmut Nicklas, CVJM München

 
 

Pater Dr. Lothar Penners im Interview mit Helmut Nicklas, CVJM München

 
 

"Von Sion. der Krone der Schönheit, geht Gott strahlend auf" (Ps 50,2): Pater Lothar Penners erklärt "Warum wir uns beim Heiligtum einfinden ..."

 
 

Freunde aus der Fokolarbewegung

 

Fotos: POS Brehm © 2006

 

SCHOENSTATT, mkf. Die Schönheit des Christseins und die Freude, dies anderen mitzuteilen: Ereignis und Thema der Begegnung Papst Benedikts XVI mit den Bewegungen und neuen geistlichen Gemeinschaften aufgreifen wollte die Schönstatt-Bewegung an diesem Wochenende und hatte dazu Bischof Josef Clemens, Sekretär des Päpstlichen Rates für die Laien eingeladen. Gut 800 Vertreter der Schönstatt-Bewegung, verschiedener Bewegungen und Interessierte aus der Umgebung befassten sich mit der "Schönheit" von Glauben und Christsein als wesentlichem Element der Verkündigung Benedikts XVI.

Nach einer herzlichen Begrüßung von Bischof Josef Clemens, Rom, Ehepaar Niklas, Fr. München, Dr. Marianne Tigges, Prof. Dr. Paul Rheinbay und Freunden aus den Geistlichen Bewegungen durch den Leiter der deutschen Schönstatt-Bewegung, Pater Dr. Lothar Penners, führte Schwester Dr. Nurit Stosiek in Thematik und Anliegen der Veranstaltung ein. Videos aus dem Vatikanfernsehen (mit Kommentar von Radio Vatikan), K-TV sowie des Bayrischen Rundfunks ließen die Ereignisse von Pfingsten und des Papstbesuches in Bayern aufleben, wobei letzterer den zeitlichen und inhaltlichen Schwerpunkt bildete.

Es ist schön, ein Christ zu sein, weil uns der Glaube die Gewissheit der göttlichen Kindschaft und der unverlierbaren Würde gibt

Zu Beginn seines Vortrags erfüllte Bischof Josef Clemens, der am Vormittag bereits den Schönstatt-Frauenbund besucht hatte, die "ehrenvolle Aufgabe", herzliche Grüße des Heiligen Vaters auszurichten. Der Papst wisse, dass er hier sei, und habe einen "Korb" voller guter Wünsche mitgegeben.

"Es gibt nichts Schöneres, als vom Evangelium, von Christus gefunden zu werden. Es gibt nichts Schöneres, als ihn zu kennen und anderen die Freundschaft mit ihm zu schenken. Die Arbeit des Hirten, des Menschenfischers mag oft mühsam erscheinen. Aber sie ist schön und groß, weil sie letzten Endes Dienst an der Freude Gottes ist, die in der Welt Einzug halten möchte" (Predigt zum Beginn des Pontifikates). Diese Worte, so Clemens, stünden in dem Teil der Predigt zur Amtseinführung, in dem Papst Benedikt XVI. das Symbol des Fischerringes deute. Er reihe sich damit ein in die Schar der Glaubenszeugen, die den Menschen die Schönheit des Christseins, die Schönheit des Glaubens künden. In der Vigilfeier, so Clemens, habe der Papst die Schönheit, Christ zu sein, in den Zusammenhang der "Schulen der Freiheit" gestellt, die die Bewegungen sein sollen:

Die kirchlichen Bewegungen wollen und müssen Schulen der Freiheit, dieser wahren Freiheit sein. Dort wollen wir diese wahre Freiheit lernen – nicht die sklavenhafte, die darauf aus ist, ein Stück des Kuchens, der für alle bestimmt ist, für sich selbst abzuschneiden, selbst dann, wenn dem anderen dann etwas fehlt. Wir ersehnen die wahre und große Freiheit, die Freiheit der Erben, die Freiheit der Söhne Gottes. In dieser Welt, die so sehr von fiktiven Freiheiten erfüllt ist, die die Umwelt und den Menschen zerstören, wollen wir mit der Kraft des Heiligen Geistes zusammen die wahre Freiheit erlernen, Schulen der Freiheit errichten und den anderen mit unserem Leben zeigen, dass wir frei sind, und wie schön es ist, wahrhaft frei zu sein in der wahren Freiheit der Kinder Gottes. Bischof Clemens griff konkret den Gedanken der gemeinsamen Kindschaft und gleichen Würde auf. Eine Betrachtung über die Würde des Menschen führe fast von selbst zur Betrachtung der Schönheit des Schöpfers und des Christseins. (Ansprache bei der Vigilfeier)

Man kann sich dem Thema auch nähern mit der Frage, was wäre unser Leben, was wären unsere Gesellschaften ohne den Glauben, ohne das christliche Menschenbild?

Schönheit des Christseins tritt hervor in der Würde des Menschen, die allen gleichermaßen eigen ist. Es ist schön, ein Christ zu sein, weil uns der Glaube die Gewissheit der göttlichen Kindschaft und der unverlierbaren menschlichen Würde gibt; diese Würde kann uns niemand außer Gott verleihen und auch niemand nehmen.

Der christliche Durchbruch von der gleichen Würde aller

In der Verkündigung Jesu ist der Durchbruch zur Erkenntnis der universalen Menschenwürde geglückt; Jesus hat sie verkündet und in seinem Handeln bezeugt. Das Bewusstsein von der gleichen Würde vereint. Alle Menschen sind Kinder Gottes und darum untereinander Brüder und Schwestern. An der Sicht des Menschen scheiden sich auch heute die Geister, betonte Clemens. Viele gesellschaftspolitische Entscheidungen und Gesetzesvorhaben zeigen, wie weit man sich in Europa von einer christlich inspirierten Sicht des Menschen entfernt hat. Viele Vorschläge zur so genannten Modernisierung der Rechtslage verlassen schleichend christlich geprägte anthropologische Grundlagen, etwa in den Bereichen Lebensschutz, Ehe und Familie, Religionsfreiheit.

Armut, Hunger und soziale Ungerechtigkeiten in der Welt sind nur zu oft auch Folge eines Menschenbildes, das nicht von der universalen Menschenwürde ausgeht, zeigte Bischof Clemens auf: Wo man dem, der nicht verwandt ist, nicht helfen braucht, wo der Ungläubige, der Fremde oder die Frau als Mensch zweiter Klasse gilt, da kann der Kreislauf des Unrechts nicht überwunden werden.

Manche Gegenbilder zum christlichen Menschenbild – viele davon letztlich inspiriert von eben diesem - seien natürlich auch entstanden, weil dieses Menschenbild im Leben der Christen nicht immer erfahrbar gewesen sei.

Clemens ermutigte die Zuhörer, als engagierte Glieder von Bewegungen leinen entscheidenden Dienst an der Gesellschaft zu leisten, indem sie die ausgewogene Sicht des Menschen aus christlicher Sicht in die öffentliche Diskussion einbringen. Sklaverei, Frondienst, Kastensysteme, Ausbeutung von Frauen und Kindern, die leider allzu sehr auch heute noch Realität sind, seien letztlich Ausdruck von anderen Menschenbildern, die nicht von der gleichen Würde aller Menschen ausgehen. Der christliche Durchbruch von der gleichen Würde aller Menschen sei nicht von allen mit vollzogen, man gehe vielfach auch wieder hinter ihn zurück vielfach. Müsste die Überzeugung von der Minderwertigkeit eines weiblichen Neugeborenen nicht aufschreien lassen? Das Gesagte sie nicht zu verstehen, so betonte er, als ein Aufruf zum Kampf der Kulturen, sondern als Aufruf zur Wachsamkeit und Besinnung auf unsere kulturellen und geistigen Wurzeln und deren Bedeutung für die Gesellschaft.

Die Stunde der Bewegungen: Kreative Minderheiten

Was bedeutet dies alles nun für Bewegungen? Die Idee der universalen Würde der Menschen erhält Strahlkraft durch ihre Umsetzung im Leben, so Bischof Clemens.

Die Bewegungen sollen und können als Schulen der Freiheit Zellen der Humanität sein. Die Lebenspraxis im Innenbereich und das Zeugnis nach außen müssen von dieser Grundperspektive der gemeinsamen Kindschaft und gemeinsamen Würde geprägt sein.

So entstehen kreative Minderheiten, deren Wirkung nicht ausbleiben wird.

Die Lehre von der Würde des Menschen muss heute neu übersetzt und gelebt werden.

In der tätigen Hilfe für den alten und den kranken Menschen hat sich seit der Zeit Jesu der Durchbruch zum Leben aus dem Bewusstsein der universalen Menschenwürde gezeigt.

"Das Handeln gläubiger Christen ging der Formulierung der Menschenrechte voraus", so Bischof Clemens.

Katholische Einrichtungen, so Clemens, zeichnen sich im Idealtyp aus durch ein Plus an Menschlichkeit; dieses Mehr gehört zur christlichen Umsetzung des Menschenbildes im Handeln, das über das Bezahlte und Geschuldete hinaus geht. Dieses Mehr an Menschlichkeit ist und soll sein Mehr an Wachsamkeit, Mut, Entschiedenheit, Verlässlichkeit, Dauerhaftigkeit.

Die Bereitschaft, Lebensprojekte und nicht nur begrenztes Engagement im Dienst am Nächsten einzugehen, zeige die ganze Schönheit des Christseins.

Im Blick auf Ehe und Familie wachse aus dem christlichen Menschenbild ein prophetisches Plus: Ehe und Familie sind für den Christen eben keine Spielplätze, die ich heute aus Spaß betrete und morgen aus fehlendem Spaß wieder verlasse. Im Bereich von Ehe und Familie gilt: Der Christ gibt nicht auf, was von der rein menschlichen Statistik als verlorenes Terrain anzusehen ist.

Gelebter Glaube, so Clemens abschließend, lässt aufhorchen. Die Kraft und Dynamik der Tat der Nächstenliebe lässt aufhorchen: "Zeugen wir in Wort und Tat von der Schönheit des Glaubens, wie sie in der Lehre von der gleichen Würde aller Menschen so wunderbar widerstrahlt!"

Wir alle spiegeln mit enthülltem Antlitz die Herrlichkeit des Herrn

Lieder von der Schönheit des Christseins hatte Gertraud Wackerbauer schon zur Einstimmung in den Nachmittag gesungen, Lieder von der Schönheit des Christseins, vom Charisma, und Musikstücke gaben dem ganzen Programm einen eigenen "Glanz des Schönen".

"Wir alle spiegeln mit enthülltem Antlitz die Herrlichkeit des Herrn" (2 Kor 3,19): dass, wie Bischof Clemens gesagt hatte, gelebter Glaube aufhorchen lässt, konnte man sehen, hören, spüren, als Professor Dr. Hubertus Brantzen, Monika Terhaar-Blommel, Ulrike Eichenberg und Schwester Maria Sofia Spitsyna Zeugnis davon gaben, wie sie als Schönstätter die Schönheit des Christseins erleben und vermitteln.

Gotteserfahrungen im Alltag, Begegnung mit dem Gott des Lebens im Urlaub am Strand, beim 60. Hochzeitstag der Schwiegereltern, bei den Fernsehnachrichten aus dem Irak oder in einem Fliegenpilz: Was für ihn beim Zeltlager in den sechziger Jahren mit Pfarrer Krimm begonnen hat, das hat Professor Dr. Hubertus Brantzen zu seiner Lieblingsbeschäftigung und seinem Apostolat gemacht: Spuren des lebendigen Gottes suchen. Getrau der Erkenntnis von Jim Connel (Good to Great) aus der Spitzenunternehmensforschung entsprechend, dass man das und nur das, wovon man überzeugt ist, dass es Spitze ist, zu Spitzenqualität bringt und auf diesem Niveau hält, kam bei diesem Zeugnis einfach rüber, dass es schön ist, dem Gott des Lebens und seinem Plan auf der Spur zu sein, Spuren überall zu entdecken und dann zu spüren, wie Gott über alle Menschen und Ereignisse den Bogen seines Liebesbundes ausspannt. "Das haben wir im Heiligtum gelernt in das wir hineingegangen sind mit einem gottsuchenden Herzen", sagte Professor Brantzen, "und ich möchte der Gottesmutter danken, dass sie uns dort sensibel macht für die Schönheit des Glaubens."

Monika Terhaar-Blommel ist seit 30 Tagen verheiratet. Mit norddeutsch-trockenem Charme vermittelte sie, warum das Weihnachtsgeschenk, das das Christkind ihr zur Jubiläumsweihnacht 2000 geschenkt hat – ihr heutiger Ehemann, mit dem sie seit Weihnachten 2000 zusammen ist -, und das Verheiratetsein mit ihm so unfassbar schön ist. Die Geschichte ihrer zusammenwachsenden Beziehung, die auch ein Wachsen im Religiösen war, erzählte sie ursprünglich und originell – von Pater Kentenich als ihrem und Schwester Emilie als Markus’ Hochzeitsplaner über die eroberte gemeinsame Sonntagsmesse bis zur Hochzeitsreise nach Rom – und vermittelte dabei wie nebenbei, welch wichtige Rolle Gott in ihrer Beziehung spielt. Junge und mittelalte Ehepaare aus der Schönstattbewegung ergänzten mit Ein-Satz-Statements. "Wer glaubt, ist nie allein, das dürfen wir hautnah erleben", sagte Frau Pfaffenzeller, und Herr Callegari: Gott geht mit und gibt uns ein grenzenloses Vertrauen zueinander...

Das Geschenk meines Lebens

Gerade vierzig geworden war Ulrike Eichenberg, als sie Schönstatt kennen lernte und in einer schwierigen familiären und persönlichen Situation. Geprägt von der Idee, alles selbst und alles perfekt machen zu müssen, zerbrach sie fast am Weggang ihrer Tochter aus dem Elternhaus, in das diese bis heute den Weg zurück nicht gefunden hat. "Ich gab mir die Schuld daran", sagt sie. Im Bündnis mit Maria habe sie gelernt, bei ihr Kind zu sein und nah am Herzen ihres Sohnes. "Mit Maria zu gehen entlastet", bekannte sie – entlastet auch in einer schwierigen Situation am Arbeitsplatz und gibt Kraft und Impuls, sich einzusetzen dafür, dass auch andere Frauen den Weg mit Maria finden. Im Lichtzeichen e.V., dessen Gründungsmitglied sie ist, engagiert sie sich - "gerne, sehr gerne" – für Frauen, die durch eine Schwangerschaft in Konfliktsituationen geraten sind. "Die Frauen, die hier mitarbeiten, sind enorm gewachsen", sagt sie, und: "Die Begegnung mit Maria ist für mich das Geschenk meines Lebens."

Das Geschenk ihres Lebens hat auch Schwester Sofia Spitsyna erfahren. Kommunistisch und frei von jeder Spur von Religion in Kaliningrad aufgewachsen, hörte sie das Wort "Gott" zum ersten Mal 1989 in einem Ferienlager in Litauen. Da war sie 11 Jahre alt. In den Religionsunterricht ging sie dort aber nicht, einmal, weil sie kein Litauisch verstand, und weil sie wusste, Religion ist Opium für das Volk. Die heilige Messe am Sonntag gehörte aber zum Programm des Ferienlagers, und da ging sie hin, ohne zu verstehen, was das war. Da im Lager sonst nicht viel los war, las sie in dem einzigen russischen Buch, das es dort gab: einer Bibel.

dazu, war gern da. Im Lager war nicht viel los. Das einzige Buch in Russisch war die Bibel. Im folgenden Jahr war sie wieder dabei ("In den Ferien zu Hause war noch langweiliger!"), und diesmal nahm sie am Religionsunterricht. Teil – und am Schluss der ersten Woche meldete sie sich zur Taufe. "Ich habe die Worte des Ritus nicht verstanden, aber im Herzen gewusst, dass ein neues Leben anfängt." Sie entschloss sich nach der Taufe, sich gegen das kommunistische Regime zu stellen – und schwänzte an Ostern und Weihnachten, wenn es die einzigen Gottesdienste im Jahr gab, die Schule, um zur Messe zu gehen. "Das Lebensgefühl des Anfangs ist immer noch da", sagt sie. "Leichtigkeit und Freude. Ich kann unterscheiden was das Leben mit und ohne Gott ist." Später, so erzählt sie wie beiläufig, wurden auch ihre Eltern und ihr Bruder katholisch. Die Eltern jetzt in der katholischen Familienbewegung in Russland," und mein Bruder ist im Juli zum Priester geweiht worden." Seine Primiz feierte er am MTA-Altar in St. Petersburg. Warum? "Er hatte seine Berufung im Heiligtum in Friedrichroda gefunden. Da hat er gebetet, als er auf dem Weg war zu meiner Einkleidung."

Gott sammelt sein Volk

Sprachlos sei er, so Helmut Niklas vom CVJM München, einer der Mitinitiatoren von "Miteinander für Europa" und charismatischer Mitträger des Miteinander der geistliches Bewegungen und Gemeinschaften aus dem "Bündnis der gegenseitigen Liebe" im Sinne der Worte Jesu: "Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben." (Joh 13,34).

Im Gespräch mit Pater Penners griff er das Jesuswort aus Johannes 1,16 auf: Von seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade um Gnade. Es habe nie Zeiten gegeben, so Helmut Niklas, in denen die Gnade nicht angeboten worden sei, aber es habe immer Zeiten gegeben, wo Gnaden nicht erkannt oder erkannten Gnaden nicht der Raum gegeben worden sei, den sie gebraucht hätten. Der Weg hin zur Kirche als Gemeinschaft der Gemeinschaften, in einem Bund gegenseitiger Liebe geeint, gehe über die "Selbstvergessenheit". Wo eine Gemeinschaft in sich nicht das Ganze sein kann und will, ist sie bedürftig, und damit gemeinschaftsfähig.

In einer Hand, so Niklas, müssten wir das haben, was Gott uns gegeben hat, und die andere müsse leer sein, um zu empfangen was die anderen haben und teilen wollen. Wo Bedürftigkeit ins Bewusstheit komme, sei Offenheit da für das, was von den anderen kommt.

"Ich spüre", so Helmut Niklas, " dass die Zeit kommt, wo wir ein einziges Zeugnis sind für den einen Christus. Es gibt keinen katholischen Christus und keinen reformatorischen Christus, es gibt einen Christus, und ihn können wir nur gemeinsam bezeugen."

Der Heilige Geist führe sein Volk auf einen Kulminationspunkt hin, so seine Überzeugung: dass das Volk Gottes sich sammelt und tief im Herzen die Sendung Jesu auf sich nimmt. Der Heilige Geist sei dabei, eine Bewegung zu schaffen, in der wir Freunde werden, weil sich Jesus uns als Freund nähere.

Dem Wirken des Geistes nachspürend, berichteten Helmut Niklas und Pater Penners, wie es beim ersten Miteinander-Treffen in München zum Wort "Bündnis der gegenseitigen Liebe" kam, und wie Maria in diesem Vorgang des Miteinander ins Spiel gekommen sei: in der Offenheit eines evangelischen Christen – Helmut Niklas - für das offensichtliche Wirken des Geistes.

 Zum Nachhören: Vortrag von Bischof Dr. Josef Clemens

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