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 published: 2006-09-05

Für eine neue Gesellschaftsordnung

Erste Sozialtagung der Schönstatt-Bewegung in Argentinien

 

Primeras Jornadas Sociales del Movimiento de Schoenstatt en Argentina

First Social Convention of the Schoenstatt Movement in Argentina

Erste Sozial-Tagung der Schönstatt-Bewegung in Argentinien

 

Los participantes dejan el santuario del Padre después de la oración de inicio.

The participants leaving the Shrine of the Father after the opening prayer

Die Teilnehmer nach dem Eröffnungsgebet im Vaterheiligtum

 
 

Vista parcial de la concurrencia

Participants

Teilnehmer

 

Trabajo en talleres

Workshops

Arbeit in Gruppen

 
 

Carlos Nesa presenta a Quitito Asensio, Carlos Ferré y P. Alejandro Blanco

Carlos Nesa presenting Quitito Asensio, Carlos Ferré and Fr. Alejandro Blanco

Carlos Nesa stellt Quitito Asensio, Carlos Ferré und Pfr. Alejandro Blanco vor

 
 

El P. Horacio Sosa Carbó en una de sus pláticas

Father Horacio Sosa Carbó during one of his talks

Pater Horacio Sosa Carbó bei einem seiner Vorträge

Fotos: Zudaire © 2006

 
   

ARGENTINIEN, Anita y Héctor Zudaire. Am 2./3. September fand die erste Sozialtagung der Schönstatt-Bewegung Argentinien statt. Damit ging ein langgehegter Wunsch in Erfüllung, den der Leiter der Schönstatt-Bewegung in Argentinien, Pater Javier Arteaga, so formulierte: Wissen um die sozialen Aktivitäten der Schönstatt-Bewegung, Austausch von Erfahrungen und Vertiefung in der Soziallehre Pater Kentenichs und der Kirche.

Etwa 100 Verantwortliche hatte die Möglichkeit – und nutzten sie -, ihre Projekte darzustellen, über die aktuellen sozialen Probleme in Argentinien und ihre möglichen Ursachen zu sprechen und nachzudenken darüber, welche Antworten darauf die Schönstatt-Bewegung vielleicht nicht unmittelbar sofort, aber auf mittlere und lange Sicht hin geben kann und muss.

 

Eine Frage der Gerechtigkeit, nicht der Barmherzigkeit

Pater Horacio Sosa Carbó hielt den Einstiegs- und Schlussvortrag. Er stellte nachdrücklich dar, dass die soziale Frage zum Denken Pater Kentenichs wesentlich dazu gehört. Von seinen Aussagen her legte er das Konzept des Solidarismus, Personalismus und Providentialismus dar, zahlreichen Bezugnahmen zur Enzyklika Benedikts XVI., Deus caritas est.

Silvia Leporé, Diplom-Soziologin von der Katholischen Universität beschrieb die "sozialen Schulden" Argentiniens, wobei sie die Verantwortung betonten, die die bürgerliche Gesellschaft hat, vor allem, da weder Wirtschaft noch Markt diese übernehmen. Sie zeigte überzeugende Statistiken und Grafiken, in denen die Analyse der Armut auch die Komponenten der affektiven Beziehungen, des kreativen Umgangs mit Freiheit, Lebenssinn und Glücksempfinden einschließen. Sie zeigte auch auf, dass der fast verschwindend geringe Grad der politischen Aktivität der Masse des Volkes große Auswirkungen hat.

Beim Podiumsgespräch über das "Profil des sozialen Heiligen" definierte Pfarrer Alejandro Blanco vom Priesterbund die soziale Frage als die geschwisterliche Dimension des Liebesbündnisses, in dem sich Liebe zur Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt und Nächstenliebe organisch verbinden. Vom Denken Pater Kentenichs ausgehend begründete er soziales Handeln in der Gerechtigkeit, nicht zunächst in Barmherzigkeit oder Hochherzigkeit, verbunden mit der notwendigen Ergänzung durch kritisch-prophetische Analyse der Ursachen. Dr. Carlos Ferré ging aus vom Ideal des Führers, der das, was er führt, lieben und darum vorbehaltlos und vorurteilslos in seiner Werdegeschichte kennen muss. Dafür ist ein prophetischer Führungsstil wie der Pater Kentenichs nötig, der mit den Armen arm wird, ihre Schwäche und Begrenztheit annimmt, vertrauenswürdig und dienstbereit ist und den Erfolg des eigenen Tuns in den Händen Gottes und der Gottesmutter lässt. Quitito Asensio – aus der Gründergeneration Schönstatts in Paraná, Entre Ríos – spannte einen großen Rahmen: das Leben groß sehen und darin das Liebebündnis! Vom Alten und Neuen Testament über die erste Enzyklika des Papstes entwarf er ein Programm, das er zusammenfasste mit dem Wort: Ein sehendes Herz. Es bedeutet, sich der Probleme des Nächsten annehmen, Lösungen suchen, die einen selbst fordern, und beten.

Zeugnisse des sozialen Engagements Schönstatts

Mercedes Alfonso de Rom gab ein bewegendes Zeugnis davon, wie Gottes Vorsehung ihr durch die Erfahrung zunächst ihrer kranken Schwestern und dann ihrer Tochter mit Down-Syndrom und eines Kindes mit denselben Symptomen, aber aus einer mittellosen Familie und von dieser vernachlässigt, ihre Lebenssendung gezeigt hatte: sie gründete den "Hogar de Maria", in dem behinderte Kinder und Jugendliche aus mittellosen Familien eine Heimat finden und auch rechtlich abgesichert leben. Inzwischen arbeitet sie für den "Hogar de la Santisima Trinidad" für mittellose Erwachsene mit Behinderungen.

Marcela Besio und Marcela Agustoni sprachen über ihre Aktivitäten mit CRECER (Wachsen): sie verbinden sich tief mit den Familien - im Moment 12 - der Lehrlinge der "Josefs-Werkstätten": sie helfen übergangsweise finanziell über die Runden, vermitteln feste Arbeit, unterstützten schulisch, organisieren kulturelle Aktivitäten und Feste. Die Josefs-Werstätten (Taller San José) sind eine Einrichtung, die den Jugendlichen, die aus der Kindestagessätte "Casa del Niño Padre Jose Kentenich" in Florencio Varela kommen, Ausbildungen im technischen Bereich ermöglicht. Beides sind Einrichtungen der Schönstatt-Bewegung.

Ricardo Ricardo Fernández, Ingenieur aus Paraná, Entre Ríos, präsentierte eine Firma, deren 24-köpfiges Team Zufriedenheit bei der Arbeit wichtig ist und das sich als Verbündete der Zulieferer, Kunden, anderer Firmen und Ausbildungseinrichtungen versteht. Dort sind bisher 1500 Personen in Löt- und Schweißtechnik ausgebildet worden. Sein "Sprung ins Nichts", die Umstellung auf einen anderen Lebensstil als Familie, hat "Ferremat cms. s.a." entstehen lassen, bei der nach den Prinzipien der absouten Wertschätzung des Menschlichen gearbeitet wird und Persoönliches Ideal und Erziehungsmittel der Schönstatt-Pädagogik im Führungsstil sinngemäß angewendet werden.

Schwester Daniela erläuterte die soziale Arbeit der Marienschwestern in Florencia Varela, wo sie versuchen, die "Liebe zum Volk", die Pater Kentenich so wichtig war, umzusetzen. Im Moment arbeiten sie bei etwa 300 Familien. Zunächst werden Kinder im Alter von 6 -12 Jahren unterstützt, doch danach sollte es weitergehen. Mit der Gruppe "Familie des Vaters" haben sie nun eine kleine Lebensschule für Jugendliche bis 17 Jahren eröffnet, wo diese religiöse und kulturelle Bildung erhalten. Ein Projekt ist eine Musik-Band - die zur Freude der Tagungsteilnehmer aufspielte -, daneben gibt es eine Druckerei, Informatik-Kurse, Sprachkurse und Hausaufgabenbetreuung. Alle zwei Monate ist Elterntreffen.

Bis nächstes Jahr!

Die Workshops ließen genug Freiraum, dass jeder sich an den Erfahrungen der anderen bereichern konnte. Die Zeit war natürlich wie immer zu kurz, so wurde bei den Mahlzeiten am Thema weiterdiskutiert.

Zum Erlebnis der Tagung gehörten auch die liturgischen Elemente - heilige Messe, eine Präsentation des barmherzigen Samariters in der Kirche, Andacht im Heiligtum, Aussendung an der Vaterstatue.

Ein Kommunikationsnetz wurde angeregt, durch das nach Sektoren - Politik, Kinder, Arbeit - Austausch und Zusammenarbeit möglich sein soll. Pater Arteaga lud ein zur nächsten Sozialtagung im September 2007.

Und es blieb als Wort der Ermutigung und Mahnung: Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.


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Last Update: 29.09.2006 Mail: Editor /Webmaster
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