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 published: 2006-09-08

Sie müssen in die Weite wachsen! Es gilt eine Welt zu erobern!

Ein kleines Pfingsten - Begegnung des Mütterbundes aus Chile und Deutschland in Schönstatt

 

Un verdadero Cénaculo: el encuentro de la Federación de Señoras de Chile, y de Alemania, el 5 de septiembre

A real Cenacle: the encounter of the Mothers’ Federation of Chile, and of Germany, on September 5

Ein kleines Pfingsten: Begegnung des Mütterbundes aus Chile und aus Deutschland am 5. September

 

Madres de Alemania dan la bienvenida a sus hermanas chilenas

Mothers from Germany welcoming their sisters from Chile

Mütter aus Deutschland heißen ihre chilenischen Schwestern willkommen

 
 

El Padre Rudolf Mosbach después de su conferencia fue rodeado por señoras chilenas

After his talk, Fr. Rudolf Mosbach was surrounded by excited mothers from Chile

Nach seinem Vortrag war Pater Rudolf Mosbach von begeisterten chilenischen Müttern „belagert“

 
 

Presentación de ideales de curso: un arco iris para el Santuario

Presentation of course ideals: a rainbow for the Shrine

Vorstellung von Kursidealen: ein Regenbogen für das Heiligtum

 
 

Rosas de agradecimiento y compromiso

Roses of gratitude and commitment

Rosen des Dankes und der Bereitschaft

 

Despedida emotiva en la tumba del Padre

Emotional farewell at the tomb of Father Kentenich

Bewegender Abschied am Grab von Pater Kentenich

Fotos: POS Fischer © 2006

Albúm de fotos – photo album – Fotoalbum

 
   

SCHÖNSTATT, mkf. Am Schluss flossen Tränen. Zu schnell kam der Abschied, oder besser: zu viel hatte sich in diesen wenigen, intensiven Stunden aufgebaut: Die Begegnung von 29 Frauen aus dem Mütterbund in Chile – vom allerjüngsten bis zum ältesten Kurs waren fast alle vertreten – mit Müttern des deutschen Mütterbundes war von Herzlichkeit, Geschwisterlichkeit und dem Erlebnis einer gemeinsamen Sendung und Berufung geprägt. Anlässlich der Schönstatt-Pilgerfahrt des chilenischen Mütterbundes zum 25-jährigen Gründungsjubiläum war diese Begegnung – eine Fortsetzung der ersten größeren internationalen Begegnung in Chile 1999.

"Wir möchten aus tiefstem Herzen danken", sagt die Sprecherin des chilenischen Mütterbundes. "Was wir hier erlebt haben, sprengt alle unsere Erwartungen: schon die Begrüßung am Flughafen, dann die Wilkommensgrüße im Zimmer, und jetzt dieser Tag der Begegnung, das ist einfach nur wunderbar." Während in Assisi die Weltfriedenskonferenz von "Globalisierung mit menschlichem Gesicht" spricht, schauen im Konferenzsaal von Marienland fast 80 Menschen in dieses Gesicht – das Gesicht der Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt -, und schauen einander an und entdecken dieses "menschliche Gesicht der Globalisierung".

Herzlich willkommen zu Hause!

Mit einem großen Transparent stehen die deutschen Mütter am Morgen des 5. September vor dem Eingang von Marienland. Ein Chor stellt sich auf, es wird geschaut und geschaut: Kommen sie? Etwas zögernd steigen die ersten chilenischen Mütter aus den Autos, mit denen sie abgeholt wurden, schauen, winken vorsichtig, und dann bricht unter den Klängen des Willkommensliedes der Bann, es ist wie ein Wiedersehen von weit verstreut lebenden Geschwistern bei einem großen Familienfest.

Es soll mehr sein als ein schönes Kennenlernen: Es geht um einen Blick in die Geschichte – die als gemeinsame Geschichte entdeckt werden will. Es drängt die Mütter, gemeinsam zu danken, dass der Bund im Schönstattwerk für die Mütter geöffnet wurde und sie erwählt sind, in ernster Mitverantwortung das Werk in die Zukunft zu tragen. "Sie müssen in die Weite wachsen", hat Pater Kentenich bei der Gründung des Mütterbundes gesagt. "Es gilt eine Welt zu erobern." Das Bewusstsein, nur im Miteinander die weltweite Aufgabe des Mütterbundes erfüllen zu können, ist Triebkraft und Ziel dieser Begegnung.

Mit einigen spanischen Worten in ihrer kurzen Begrüßung erobert die Leiterin des deutschen Mütterbundes, Schwester Luciane Machens, die Herzen der chilenischen Mütter, und erst recht, als sie eine Kerze entzündet, die am 31. Mai bei der Jubiläumsfeier im Heiligtum von Bellavista, Chile, gebrannt hat.

Wenn der Bund sich hier verwirklicht hat, muss er auch im Ausland erstehen

Pater Rudolf Mosbach, der den Mütterbund über Jahre als Geistlicher Assistent begleitet hat, spricht über die Geschichte des Mütterbundes – sein Vortrag, begeistert und zündend in Spanisch gehalten, reißt mit (sogar die deutschen Mütter, die nichts verstehen!). Geschichte aus erster Hand, authentisch, spannend, aktuell. Was Pater Kentenich mit dem Mütterbund gewollt hat, wird deutlich. Ideale entstehen aus dem Leben und dem Erlebten. Eine Romfahrt, die Zerstörung der Pieta, das MTA-Bild, Transparent der MTA... Pilar Saenz greift den Faden auf, spricht von der Konstituierung des chilenischen Mütterbundes im Jahr 1981 und der Weihe von einigen Frauen zehn Jahre zuvor, ihrem Lebensangebot für das Werden des Mütterbundes in Chile. Sie haben sich dem deutschen Mütterbund verbunden, sich in die Weihe eines deutschen Kurses eingeschlossen. Sie haben den chilenischen Mütterbund mitgetragen, vielleicht ohne es wirklich konkret zu wissen. "Jetzt möchten wir wissen, ist jemand heute hier von diesem Kurs von 1971?" Manche Sekunden dauern Ewigkeiten... Eine Frau steht auf, drei, vier andere, dann fallen sich Deutsche und Chileninnen überwältigt in die Arme. Es hat damals Kontakte gegeben, die aber im Lauf der 35 Jahre verloren gegangen sind. Sprache als Barriere, damals. Jetzt verstehen sie einander. Es ist wie ein kleines Pfingsten. "Wenn der Bund sich hier verwirklicht hat, muss er auch im Ausland erstehen..." Worte Pater Kentenichs aus den Gründungsexerzitien, die Leben geworden sind. Liebevoll und anmutig verpackte Geschenke der chilenischen Mütter, persönlich überreicht, beschließen den dicht gefüllten Vormittag.

Ein Wort, ein Symbol, ein Ideal: "Das ist doch wie bei uns ..."

"Aber das Video von den Kursidealen in Deutschland, das musst du gesehen haben! Das war so schön, das war himmlisch schön! " Zwei junge chilenische Mütter stehen am Kuchenbuffet, die Mittagspause ist eigentlich vorbei und war ja auch gar keine wirkliche Pause: Infowände der deutschen Gebiete, ein Kurzvideo über die Kursideale – alles auf Spanisch übersetzt -, Besuch im Heiligtum, Austausch mit und ohne Übersetzer, liebevolles Zeigen von Symbolen, Fotos – Freude aneinander wächst und wächst.

Um 15.00 Uhr ist der chilenische Mütterbund an der Reihe. Dreizehn Kurse gibt es, der jüngste noch "namenlos", von allen Kursen außer dem zweitjüngsten sind Vertreterinnen da. Es dauert nicht lange, da merkt kaum noch jemand, dass fast alles übersetzt werden muss: das Leben springt über. Originell sind die Präsentationen und immer irgendwie passend zum Kursideal. Der Regenbogen-Kurs bringt fröhlich und ergriffen zugleich eine regenbogenfarbende Girlande am Heiligtum auf der Bühne an, ein junger Kurs strahlt mit seiner Lichtampel, Symbol der Sendung, um die Wette, einige bringen Kopien ihres Symbols für alle mit, und immer wieder geht ein Raunen durch die Reihen: Das ist wie bei uns, das haben doch auch wir... Worte, Symbole, Ideale, Inhalte treffen sich. Vom 12. Kurs ist niemand da, aber das große Geschenk dieses Kurses, der erst vor einem Monat sein Kursideal gefunden hat, muss erzählt werden. Dieser junge Kurs, dessen Mitglieder fast alle aus der Mädchenjugend kommen, hat in seinem Ideal inhaltlich und bis in Formulierungen hinein das Ideal des ersten Kurses aufgegriffen: ein Geschenk zum Silberjubiläum. Und dieser quicklebendige, dynamische und fröhliche Kurs versteht sich als "erster Kurs der neuen 25 Jahre". Und geht aufs Ganze: Der Ehemann einer der jungen Frauen ist unheilbar krank. Sie beten, dass ein Wunder geschieht auf die Fürbitte Pater Kentenichs. Sie beten, dass Pater Kentenichs damit selig gesprochen wird durch den chilenischen Mütterbund. Und dass dieses Wunder am 15. September geschieht – wenn alle mitbeten, alle...

Und auch der allerjüngste Kurs kommt noch zum Zug. "Das vom 12. Kurs kann man ja nicht mehr toppen", sagt die Vertreterin und trägt ihr Zeugnis in tadellosem Deutsch vor. "Wir sind der erste Kurs aus dem Süden Chiles", sagt sie, und später: "Ich habe alle Kursideale aufgeschrieben, auch alle deutschen, wir bekommen ganz bestimmt das aller-, allerschönste!"

Rosen in der Hand des Vaters

Was der Erzbischof von Cambrai wohl gedacht hat, als er gegen 17.00 Uhr zum Pater-Kentenich-Haus kommt? Aufstellung zum Familienfoto – achtzig Frauen (und ein paar Ehemänner, Priester, Schwestern), und in der Mitte, einen großer Strauß dunkelroter Rosen im Arm, Pater Kentenich. Im großen Kreis haben die Frauen vorher um die Vaterstatue gestanden. Alle haben ein Heft mit Texten in der Hand, alles ist zweisprachig Spanisch und Deutsch. Worte aus den Gründungsexerzitien, Worte zur Weltsendung des Mütterbundes erklingen. Dank klingt auf – für die Gründung des Apostolischen Bundes in Hörde, die Gründungsexerzitien des Mütterbundes, die Entfaltung der Ideale, Dank für 18 Kurse in Deutschland und 13 Kurse in Chile, Dank für die Kurse in Argentinien, Brasilien, Portugal,Paraguay, USA (Texas) und Südafrika, für die Konstituierung in Deutschland (1970), Chile (2003) und Argentinien (2003), für die internationale Begegnung 1999 und die erste internationale Leitungskonferenz 2002 und für so vieles mehr. Bei jedem Dank gehen deutsche und chilenische Mütter vor und schenken Pater Kentenich eine Rose... bis er einen einzigen wunderschönen Rosenstrauß in Händen hat.

Mit den Gaben bringen wir uns selbst...

Angelika Callegari, Maria Lohaus und Birgit Nikolayczik – die drei musikalischen Schwestern im Mütterbund – zaubern Festlichkeit und Anmut in die Anbetungskirche, wie schon bei den musikalischen Einlagen zuvor. Mit dem Chor des Mütterbundes im Westgebiet und begleitet von Ulrich Callegari gestalten sie musikalisch die Messfeier, die den krönenden Abschluss dieses gesegneten Tages bildet. Pater Theo Breitinger und Pater Claudio Martinez, der die chilenischen Mütter in diesen Tagen begleitet, konzelebrieren. Pater Breitinger greift das Erleben des Tages in seiner Predigt auf und bündelt. "Mit den Gaben bringen wir uns selbst..." singt der Chor zur Gabenbereitung, und das fasst zusammen, was in dieser Stunde bewegt.

Deine Sendung ist unsere Sendung

Nach dem Segen ziehen alle zum Grab Pater Kentenichs, um sich neu senden zu lassen für die weltweite Aufgabe des Mütterbundes. Vom Sarkophag nehmen sich die chilenischen Mütter kleine Geschenke des deutschen Mütterbundes – Weihwasser und Lichter vom Urheiligtum. Als Zeichen der Sendung erhält jede ein Foto Pater Kentenichs. Gemeinsam erneuern alle das Bündnis mit ihm: Vater, unser Herz in deinem Herzen... deine Sendung ist unsere Sendung...

Und damit ist auch schon die Stunde des Abschieds gekommen – das gemeinsame Abendessen, das um 22.00 Uhr mit einem Feuerwerk hätte ändern sollen, ist der nicht ganz so organischen Planung des Abends zum Opfer gefallen, die für die Chileninnen noch Audienz am Grab Pater Kentenichs vorsieht.

So beginnt der Abschied an Ort und Stelle, am Grab Pater Kentenichs, aber er hört da nicht auf... Zu viele Bindungen sind an diesem Tag neu geknüpft oder vertieft worden, um schnell eben Wiedersehen zu sagen. Und so schenkt man sich am Schluss auch noch gegenseitig Tempotaschentücher... "Und knüpfe innig das Familienband von Herz zu Herzen und von Land zu Land".

Manch eine der deutschen Mütter ist mehrere Stunden angereist, um dabei zu sein. Das Erlebnis der Begegnung mit dem Mütterbund in Texas im vergangenen Jahr war entscheidend für die Gestaltung dieser Begegnung: "Ich hätte mir das nicht vorstellen können, aber das heute war wirklich... Coenaculum."


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Last Update: 08.09.2006 Mail: Editor /Webmaster
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