Nachrichten - News - Noticias
 published: 2006-09-15

Gott in den Mittelpunkt stellen

Gedenkgottesdienst am Todestag von Pater Josef Kentenich im Zeichen des Papstbesuchs

 

15 de septiembre: aniversario del fallecimiento del Padre Kentenich. Después de la Misa, los peregrinos recen en su tumba

September 15: anniversary of Father Kentenich’s death. After the Mass, pilgrims pray at his tomb

15. September, Todestag von Pater Kentenich. Nach der Messe in der Todesstunde beten Pilger an seinem Grab

Foto: POS Fischer © 2006

 

 

Misa conmemorativa en la Iglesia de la Adoración: Procesión de entrada de los sacerdotes

Commemorative Mass in the Adoration Church:  Entrance procession of the priests

Heilige Messe in der Anbetungskirche zur Todesstunde: Einzug der Priester

 
 

Durante la Misa: P. Joachim Schmiedl, P. Angel Strada, Mons. Hermann Zimmerer (de izq.)

During Mass: Fr. Joachim Schmiedl, Fr. Angel Strada, Mons. Hermann Zimmerer (from left.)

Bei der Messe: P. Joachim Schmiedl, P. Angel Strada, Mons. Hermann Zimmerer (von links)

Fotos: Bagnières © 2006

 
 

La carpeta de claveles y azucenas, „simbolo“ del 15 de septiembre

The carpet of lilies and carnations, “symbol” of September 15

Der Teppich aus Lilien und weißen Nelken, eine Art Symbol des 15. September

 
 

Peregrinos de Argentina

Pilgrims from Argentina

Pilger aus Argentinien

 
 

Sacerdotes en la tumba del Padre

Priests at the tomb of Father Kentenich

Priester am Grab von Pater Kentenich

Fotos: POS Fischer © 2006

Album de fotos – photo album - Fotoalbum

 

 
   

SCHÖNSTATT, mkf. Jetzt, in dieser Stunde, vor 38 Jahren... Es ist kurz nach 7.00 Uhr früh an diesem 15. September 2006; eine endlos scheinende Prozession von Priestern ist in die Anbetungskirche eingezogen, durch den Gang, den auch Pater Kentenich an jenem Morgen ging, hin zu dem Altar, an dem er seine erste Messe in dieser Kirche gefeiert hat, seine letzte hier auf Erden. Nebenan ist seine Sterbestelle wie jedes Jahr seitdem mit einem Blütenteppich aus weißen Nelken und Lilien geschmückt. Es ist ein eigenartiger Zauber, der dieser Messe in der Morgenfrühe innewohnt, der Menschen aus aller Welt anzieht – so wie die 50 Pilger aus Argentinien, die erst am Vorabend angekommen sind und noch den Jetlag in den Knochen haben, so wie ein junges Ehepaar aus Paraguay, das nur für diesen Gottesdienst nach Schönstatt gekommen ist. Zusammen mit Hunderten von Schönstättern vom Ort und aus der Umgebung sind sie da, an diesem Ort und zu dieser Stunde der Heimkehr Pater Kentenichs zu seinem Gott, die auch eine Heimkehr in seine Familie geworden ist: für alle, für immer.

"Der Papst in seinem Land", so titelte die südamerikanische Nachrichtenagentur ACI ihre Spezialberichterstattung vom Besuch Benedikts XVI in Bayern, in Deutschland. Fast eine Woche lang beherrschten Benedikt XVI. und sein Besuch in die Herzen der Menschen und die Medien Deutschlands. Für Pater Kentenich, der leidenschaftlich darum gerungen hat, Gottes Stimme in der Stimme der Zeit zu hören und sie zu deuten, muss es eine Freude gewesen sein, dass das Ereignis des Papstbesuches auch in diesem Gedenkgottesdienst aufgegriffen und "die Grundaussagen seiner Verkündigung mit unserem Leben und dem Erbe unseres Vaters und Gründers in Verbindung" gebracht werden, wie es Pater Dr. Joachim Schmiedl sagt am Beginn seiner Predigt, die in Spanisch und Englisch zum Mitlesen angeboten wird – auch dieses beheimatende Moment Teil jenes "funktionierenden Bindungsorganismus", den wir alle brauchen und den die Papstreise erneut ins Licht gestellt hat.

Kirche existiert nur, wo Glaubensleben mitgeteilt und ausgetauscht wird

Pater Joachim Schmiedl hat in seiner Predigt zentrale Aussagen aus den Ansprachen des Heiligen Vaters "von München-Riem bis Regensburg", vom Tag seiner Ankunft bis zum 12. September, zusammen- und in Kernanliegen Pater Kentenichs hineingestellt. Gott in den Mittelpunkt stellen, darum geht es – und darum geht es auch darum, neu zu lernen, wie das geht. Gott in den Mittelpunkt zu stellen, so der Papst, so Pater Kentenich, das hat nichts damit zu tun, wie gut man das Glaubensbekenntnis aufsagen kann. Es hat mit Glauben zu tun, mit jenem Vorgang, in dem der Mensch sich im konkreten Alltag einlässt auf diesen Gott, mit ihm rechnet, auf ihn baut und ihn erlebt – im eigenen Herzen, in den Menschen, den Dingen, den Ereignissen. "Kirche – so wird gerade durch Großveranstaltungen wie den Weltjugendtag und den Papstbesuch deutlich – existiert nur dort, wo Glaubensleben mitgeteilt und ausgetauscht wird", sagt Pater Schmiedl. Schönstatt existiert nur, wo Schönstattleben mitgeteilt und ausgetauscht wird. Darum und nur darum hat Pater Kentenich schon früh die ersten Schönstätter angeregt, ihre Schönstatterfahrungen einander mitzuteilen, als gegenseitige Anregung, einander teilhaben zu lassen an ihren Erfahrungen mit der Gottesmutter im Heiligtum und mit der Gottesmutter auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs. "Wie kein Papst vor ihm, nicht einmal Johannes Paul II., lässt Benedikt XVI. die Menschen an den eigenen Glaubenserfahrungen teilnehmen", so Pater Schmiedl. Ist hier das Geheimnis seiner ungeheuren Anziehungskraft?

Eine Reise zu den Wurzeln, in die Heimat war der Papstbesuch, so Schmiedl weiter. Heimat steht dabei für einen umfassenden natürlichen und übernatürlichen Bindungsorganismus, den gerade die Menschen heute brauchen, die so sehr in Bewegung sind...

"Gott, der Glaube, die Heimat: Für den Papst binden sich diese Schwerpunkte seiner Ansprachen während seiner Bayern-Reise in der Person Marias." Die Aussagen zu Maria, so Pater Schmiedl, bilden Höhepunkte seiner Verkündigung. "Und wir dürfen bitten, dass wir immer tiefer in die Denk- und Glaubenshaltung des Papstes hinein wachsen, in eine auf Gott hin ausgerichtete und von ihm sich abhängig wissende Haltung – was sich hoffentlich auch in der Verfassung Europas niederschlagen wird -, in eine Haltung, die aus persönlichen und gemeinsamen Glaubenserfahrungen lebt, in eine Haltung, die den umfassenden Bindungsorganismus als Chance für die Begegnung mit Gott sieht, in eine marianische Haltung der respektvollen Offenheit für den Willen Gottes und der Bereitschaft, Jesu apostolische Wege mitzugehen. Mit unserem Vater und Gründer sind wir dazu auf dem besten Weg."

Deine Macht ist die Güte

Anstelle der Fürbitten wird das innige Gebet des Papstes an der Mariensäule in München gebetet: "Wie du einst für die Brautleute in Kana leise und diskret eingetreten bist, so tust du es immer: Alle Sorgen der Menschen nimmst du auf dich und trägst sie vor den Herrn, vor deinen Sohn. Deine Macht ist die Güte. Deine Macht ist das Dienen... Du trägst Jesus auf deinen Armen, das segnende Kind, das doch der Herr der Welt ist. So bist du, den Segnenden tragend, selbst zum Segen geworden. Segne uns und diese Stadt und dieses Land..."

Danach erneuern alle ihr Liebesbündnis, verbinden sich auch mit all denen in aller Welt, die diesen Tag in Verbundenheit mit Pater Kentenich und der Schönstattfamilie begehen.

Nach der Messe drängt es alle an die Sterbestelle und das Grab Pater Kentenichs. Zuerst die Priester, die hier einen Moment verweilen, beten. Manche legen die Hand auf den Sarkophag, vertrauen sich, vertrauen die ihnen Anvertrauen Pater Kentenich an. Es sind Schönsttattpatres da aus Deutschland, aus Argentinien, aus Chile, aus der Schweiz... Ältere Frauen aus dem Bistum Münster und Marienschwestern sind die ersten, die nach den Priestern ans Grab Pater Kentenichs kommen. Dann strömen die argentinischen Pilger herbei, fast alle zum ersten Mal an diesem Ort, von dem sie so viel gehört haben. Es sind "Freunde Pater Kentenichs", die mit der vom Sekretariat Pater Kentenich organisierten Fahrt in Schönstatt sind, einige Missionare der Pilgernden Gottesmutter, Schönstatt-Mütter, Mädchenjugend... aus dem ganzen Land. "Jetzt du...": Sie machen einander Platz, damit jeder einmal ganz nah sein kann an der Sterbestelle, am Sarkophag, legen Briefe dorthin, Medaillen, Rosenkränze, Fotos von Menschen, die auf diesem Weg verbunden sein sollen mit diesem Ort, mit Pater Kentenich, und durch ihn mit dem Himmel, der wohl hier an diesem Tag besonders offen steht, wo Pater Kentenich seine Familie weiter lehrt, wie Maria Gott in den Mittelpunkt zu stellen.


Zurück/Back: [Seitenanfang / Top] [letzte Seite / last page] [Homepage]

Last Update: 18.09.2006 Mail: Editor /Webmaster
© 2006 Schönstatt-Bewegung in Deutschland, PressOffice Schönstatt, hbre, All rights reserved, Impressum