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 published: 2006-09-20

"Nehmt Abschied, Brüder"

Jungmänner der SMJ Regio Wegweiser feierten Dank- und Abschiedsfest

 

La Juventud Masculina se despidió de su casa en Thalwenden: cosas “interesantes” son subastadas

The Boys’ Youth  bids farewell to their house in Thalwenden: auction with interesting things are

Die SMJ nimmt Abschied vom Jugendhaus Thalwenden: Versteigerung von Raritäten

 

 

Misa de acción de gracias con Mons. Hauke

Thanksgiving with Bishop Hauke

Dankgottesdienst mit Bischof Hauke

 
 

Recuerdos...

Memories...

Erinnerungen...

 
 

Con antorchas rumbo al Santuario

With torches to the Shrine

Fackelzug zum Heiligtum

 
 

Fiesta

Party

Es ist eine Party – wenn auch etwas wehmütig

 
 

Casa de la Juventud Thalwenden, 1985 - 2006

Youth House Thalwenden, 1985 – 2006

Jugendhaus Thalwenden... es ist Geschichte

Fotos: Reimann © 2006

 
   

DEUTSCHLAND, Johannes Reimann. Das Dorf liegt dunkel und still. Die Uhr zeigt kurz nach 21 Uhr. Auf dem Platz zwischen Kirche und Pfarrhaus stehen etwa sechzig Menschen im Kreis und beten gemeinsam den traditionellen Neun-Uhr-Segen der Regio Wegweiser. Ein Mann der ersten Stunde – heute ist er Bäcker und Familienvater – tritt vor und gibt der Runde Zeugnis über die Anfänge des Jugendhauses Thalwenden. Dann werden Fackeln verteilt und entzündet. Mit Wehmut in den Stimmen erklingt das Lied "Nehmt Abschied Brüder". Kurz vor Ende der letzten Strophe setzt sich ein Zug aus Menschen in Bewegung – ein Fackelzug, der symbolisch für die SMJ der Regio Wegweiser auf Pilgerweg geht, zum Heiligtum ins acht Kilometer entfernte Kleine Paradies.

Mit dem Abschiedsfest am 2. September ging die Geschichte des Pfarrhauses von Thalwenden als Jugendhaus der SMJ offiziell zu Ende. Die Jungmänner der Regio Wegweiser hatten zu einem ganzen Tag der Erinnerungen, der Rückschau und vor allem des Dankes eingeladen. Vereinzelt fanden sich bereits am Vormittag Gäste ein, um das Haus ein letztes Mal zu besichtigen und verschiedene Angebote wahrzunehmen. Ein Beduine aus dem Zeltlager etwa erzählte arabische Märchen, ein Zeitstrahl und eine "Wall Of Memories" luden ein, eigene Erlebnisse und Erinnerungen festzuhalten und der "Pfad der offenen Türen" sowie die "LebensExpo" stellten dem Besucher die Räume des Jugendhauses anhand von Anekdoten, und Lebensströmungen anhand von spirituellen Symbolen aus dem Hausheiligtum vor.

Dankgottesdienst mit Weihbischof Hauke

Besuchermagnet und Höhepunkt bildete indes der Dankgottesdienst, dem Weihbischof Reinhard Hauke aus Erfurt vorstand. Etwa achtzig Gäste aus Thalwenden, Heiligenstadt und von weiter her feierten zusammen mit Pfarrer Trapp und den Schönstatt-Patres Paul Graf, Elmar Busse und Michael Czysch eine bewegende Heilige Messe. "Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit" – diese Textstelle aus dem Buch Kohelet stand als Leitgedanke über der Eucharistiefeier wie über dem gesamten Tag. Das Gloria mit einem besonderen Dankesritus verknüpfend, brachten die Jugendlichen zum Ausdruck, was sie als besondere Gnade im Jugendhaus erfahren hatten: eine Heimat, wo sich Jungs frei zu jungen Männer entfalten konnten; Menschen, die als Apostel gewirkt und Generationen von SMJlern geprägt hatten; eine Gemeinschaft, die jedem einzelnen Glaubenserfahrungen im Heiligen Geist schenken konnte. Weihbischof Hauke ging in seiner Predigt auf das Evangelium vom Gutsherren ein, der Talente an seine Diener verteilte. "Hier im Jugendhaus Thalwenden sind mit Sicherheit zwei oder mehr Talente dazugekommen." Vor dem Schlusssegen sprach auch der Bürgermeister von Thalwenden ein Grußwort und bestätigte den Jungmännern, dass der kleine Eichsfeld-Ort die Arbeit der SMJ immer positiv wahrgenommen habe.

Fackelzug zum Heiligtum

Eine Versteigerung von Kuriositäten aus dem Jugendhaus und die Aufführung eines Improvisationstheaters führte die Festgäste in den Abend hinein, dessen Schlusspunkt dann die Abschiedszeremonie bildete. Den anschließenden Fackelzug nach Heiligenstadt liefen aktive wie auch ehemalige Jungmänner aus den unterschiedlichsten Generationen mit. Schönstatt-Priester Pfarrer Jakob hieß die Pilger am Heiligtum im Kleinen Paradies willkommen und sprach Wünsche für die Zukunft der SMJ Regio Wegweiser aus. "Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit" Bernhard Staffa, Diözesanführer der SMJ Erfurt und derzeit leitender Jungmann der Regio Wegweiser, griff mit diesen Worten den Gedanken des Gottesdienstes vom Nachmittag wieder auf. Genauso gebe es eine Zeit, ein Jugendhaus einzurichten, es zu bewohnen und es sich zu Eigen zu machen. Aber dies sei eben eine bestimmte Zeit gewesen, die mit diesem Tag nun ihr Ende habe. "Ich weiß, dass etwas Neues im "Kleinen Paradies" in Heiligenstadt beginnen wird, etwas, das zwar anders und ungewohnt und mit Einschränkungen verbunden sein wird, das aber auch die Chance bietet, neue Ideen auszuprobieren, neue Bindungen zu schaffen, in einem gewissen Sinne für uns Schönstatt neu zu gründen." Wenn auch der Fackelzug das Ende des Programms markierte, feierten und tanzten einige unermüdliche Jugendliche weiter im Jugendhaus bis in die Nacht hinein.

Mit der Ankunft im Kleinen Paradies war so bereits eine symbolische Brücke zur neuen Heimat der SMJ geschlagen worden. Der tatsächliche Umzug indes dauerte die nächsten zwei Wochen. Für viele SMJler hieß es sowohl am Wochenende als auch mitten in der Woche Kisten packen, Möbel schleppen und Lieferwagen beladen. Letztendlich Abschied nehmen hieß es, als die neuen Eigentümer die Schlüssel des ehemaligen Pfarrhauses in den Händen hielten. Nach 21 Jahren fruchtbarer und segensreicher Jugendarbeit im Bund mit der Gottesmutter von Schönstatt schlossen sich für die Jungmänner der SMJ Regio Wegweiser am 15. September 2006 zum letzten Mal die Türen ihres Jugendhauses.


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Last Update: 20.09.2006 Mail: Editor /Webmaster
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