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 published: 2006-09-29

Mit dem Beten ist es wie mit Tennis - man kann nicht früh genug anfangen

Gebetsgemeinschaft mit 5000 Mitgliedern in Deutschland – Hauptanliegen: Krankheit und Existenznot

 

El poder de la oración: unos 5000 personas forman parte de la “Comunidad de oración” de las Hermanas de la Adoración

Prayer power: some 5,000 people are part of the Prayer community of the Adoration Sisters

Gebetsmacht: etwa 5000 Personen gehören zur Schönstätter Gebetsgemeinschaft

 

 

Las Hermanas de la Adoración reciben cientos de pedidos

The Adoration Sister receive hundreds of prayer requests

Die Anbetungsschwestern erhalten Hunderte von Gebetsbitten

Fotos: POS Fischer © 2006

 
   

SCHOENSTATT. Jeden Tag aufs neue erreichen uns durch Zeitungen und Fernsehen neue Schreckensmeldungen aus aller Welt. Ganz aktuell ist es der Nahost Konflikt der die Welt in Atem hält. Auch Deutschland ereilen eine Vielzahl von Problemen, die hohe Arbeitslosenrate ist eines davon. Viele bangen um ihre Existenz, um ihre Zukunft. Doch nicht nur im "Großen", sondern auch im "Kleinen" holen uns immer wieder Schwierigkeiten und Schicksalsschläge, wie Krankheit, Unfälle, Familienkrisen, ein. Wie oft in scheinbar ausweglosen Momenten denkt man, da hilft nur noch beten? Und was wäre, wenn man in solchen Situationen nicht alleine beten müsste, sondern mit vielen anderen Menschen im Gebet verbunden wäre, die für "dein" Anliegen mitbeten? So etwas müsste erfunden werden?

Nein, denn so etwas existiert bereits seit über 55 Jahren in Form der Schönstatter Gebetsgemeinschaft. Etwa 5000 Mitglieder in ganz Deutschland zählt die 1950 ins Leben gerufene Gemeinschaft bislang. Tagtäglich erreichen die Anbetungsschwestern auf Berg Schönstatt, die zu den Schönstätter Marienschwestern gehören und sich dem Gebet verschrieben haben, viele viele Anliegen jeglicher Art - von Krankheiten bis hin zu Existenzsorgen ist alles dabei.

"Unsere Welt vor Gott bringen! – Das ist nun mein tägliches Tun nach der Tagesschau. Noch nie ist mir so bewusst geworden, wie wichtig und sinnvoll das Gebet ist, vor allem, wenn ich sonst `nichts´ tun kann.", schreibt ein Mitglied des Gebetskreises. Diese Aussage stammt von Juli diesen Jahres. Aufgrund der herrschenden Konflikte weltweit, die wir über die Medien verfolgen und die uns zunehmend hilflos erscheinen lassen, kann man die Gedanken wohl nur allzu gut nachvollziehen. Doch nicht nur heute, sondern auch früher wurden die Menschen immer wieder vor Probleme gestellt und suchten oftmals Zuflucht im Gebet.

Die Anfänge der Gebetsgemeinschaft

So entstand vor genau 56 Jahren auf Bitten von Wallfahrern die Schönstätter Gebetsgemeinschaft, denn das Bedürfnis sich in Verbindung mit den Anbetungsschwestern an der Anbetung zu beteiligen keimte immer wieder auf. Anfänglich hatte dieser Gebetskreis, neben den Anbetungsschwestern, 11 Teilnehmer. Im Laufe der Zeit kamen 4989 hinzu und nun beläuft sich der Kreis auf 5000 Mitglieder allein in Deutschland – über 50.000 weltweit. Die Anbetungsschwestern koordinieren von Berg Schönstatt die Gebetsgemeinschaft in Deutschland und kümmern sich außerdem um Anliegen jeglicher Art, die sie täglich erhalten. "Für alle Anliegen die uns erreichen, wird gebetet.", so Schwester Maribirga von den Anbetungsschwestern.

Wie funktioniert der Gebetskreis?

Tag für Tag gehen im Anbetungshaus viele Anliegen aus ganz Deutschland ein und was passiert dann? "Wir Anbetungsschwestern hören uns beim Frühstück alle am Tag erhaltenen Anliegen an. Im Laufe des Tages beten wir dann für die Menschen und deren Anliegen. Unser Alltag ist für das Gebet, wir Leben dafür.", sagt Schwester Maribirga und weiter "die Mitglieder der Gebetsgemeinschaft sind in dem Sinne `erweiterte Anbetungsschwestern´, sie schalten sich täglich geistig in die Gebete ein."

Mitglieder des Gebetskreises können individuell nach ihrem Zeitplan sich täglich, wöchentlich oder auch monatlich für einen bestimmten Zeitrahmen ins Gebet einschalten und für die Anliegen vieler Menschen mitbeten. Wie das Gebet aussieht ist jedem Mitglied selbst überlassen, sei es mit Gebeten, die man gerne hat oder einfach selbst formulierten Worten – alles ist möglich.

Dr. Wolf- Heinrich Kotthoff, seit 25 Jahren Mitglied im Gebetskreis, aus Ittstein/Taunus findet es von "fundamentaler Wichtigkeit", dass man sich auf die "Mitbeter verlassen kann, auch wenn man selbst verhindert ist, beispielsweise aufgrund von Krankheiten". Auch das ist ein Aspekt der Gemeinschaft. Die Mitglieder stehen nicht in direktem Kontakt zueinander, lediglich ein viermal im Jahr erscheinender Rundbrief informiert die Beter über das Geschehen. Dennoch ist es den Mitgliedern möglich durch Anregungen und Ideen an der Gebetsgemeinschaft nicht nur betend teilzuhaben.

Besinnungstage werden immer wieder angeboten genauso wie Exerzitienkurse. Einmal im Jahr gibt es das sogenannte Tarborfest, hierzu kommen viele der Mitglieder nach Schönstatt um unter einem wechselnden Motto ("Im Bund mit Maria – unsere Welt vor Gott bringen", 2006) gemeinsam zu beten, sich kennenzulernen oder sich vielleicht sogar wiederzusehen.

Wer betet mit?

Da es sich um eine "offene Gemeinschaft" handelt ist jeder eingeladen sich dem Gebetskreis anzuschließen – vom Rechtsanwalt bis zur Hausfrau ist alles dabei. Dominierend in der Gruppe der "Mitbeter" sind ganz klar die Frauen und zwar zum Großteil die älteren Frauen ab 50 Jahren und aufwärts. Eine von ihnen ist Ursula Kratz- Esser aus Esching bei Freiburg. Sie ist erst seit April 2006 Mitglied in der Schönstätter Gebetsgemeinschaft. Bevor sie diesen Schritt gemacht hat, überlegte sie "was kann ich tun bis zum Tod? Ich kann ja noch 40 Jahre leben." "Fünf Minuten kann ich auch noch im Altenheim beten, aber dabei immer streng nach der Uhr? So habe ich mich entschlossen ein Vater unser sowie ein Gegrüßet seist du Maria zu beten.", sagt Kratz- Esser.

Natürlich gibt es auch jugendliche Mitbeter, aber die machen nur circa 3% der Gesamtheit aus. Auch einige Männer haben sich der Gebetsgemeinschaft bereits angeschlossen, hier liegt die Zahl zwischen 10% und 15% (meist Ehepartner).

"In den Gebetskreis kann ich noch gehen, wenn ich alt bin....."

"Viele Menschen denken, in den Gebetskreis kann ich noch gehen, wenn ich alt bin. Aber man fängt auch in den seltensten Fällen an Tennis zu spielen, wenn man alt ist. Warum also auch nicht schon früher in den Gebetskreis gehen?", meint Schwester Maribirga. Da hat Schwester Maribirga wohl nicht ganz Unrecht oder? Meist stehen nicht rüstige Senioren auf dem Tennisplatz und machen erste Bekanntschaften mit Tennisschläger und Ball, sondern vielmehr jüngere Menschen.

"Gemeinsam im Gebet die Welt verändern können"

"Es ist beruhigend und Kraft schenkend zu wissen, man betet zusammen. Es gibt mir die Gewissheit, dass wir gemeinsam im Gebet die Welt verändern können.", formuliert ein männliches Mitglied der Gemeinschaft. Wenn diese Einstellung mehr Menschen teilen, vielleicht kann die Schönstätter Gebetsgemeinschaft dann demnächst noch einige neue Mitglieder in ihren Reihen begrüßen. Eventuell ja sogar passend zum Jubiläumsjahr 2007.

Jubiläumsjahr 2007

Dann wird es 25 Jahre her sein, dass die Gebetsgemeinschaft, ihr Zeichen, die Sonnenmonstranz, eine vergoldete Monstranz in Form der Sonne, für das Anbetungsheiligtum geschenkt hat. Aus diesem Anlass haben die Anbetungsschwestern auch einen Kalender für das kommende Jahr anfertigen lassen. Unter dem Motto "Lichtblicke" führt der Kalender mit Sonnenmotiven verschiedener Art und Sprüchen durchs Jahr. Der Kalender ist für 4.80 Euro bei den Anbetungsschwestern erhältlich.

Fehlanzeige Internet

Vielleicht schaffen es die Anbetungsschwestern rechtzeitig zum Jubiläum und in Zeiten modernster Technik Anliegen auch problemlos über das Internet entgegenzunehmen oder auch neue Mitglieder über das Internet begrüßen zu dürfen, das würde eventuell auch einige Jüngere dazu bewegen sich dem Kreis anzuschließen. "Schlecht wäre so etwas nicht", denkt Heike Bauer aus Polch. Bis jetzt ist das noch ein Manko der Gebetsgemeinschaft, denn eine eigene Internetadresse haben die Schwestern für ihren Gebetskreis noch nicht.

Eine Gebetsseite für alle Anliegen?

Eine weitere Überlegung dürfte sein, ob es nicht schön wäre für die vielen Interessenten eine sogenannte "Gebetsseite" einzurichten. Dort könnten dann Tag und Nacht Anliegen eingehen für die alle Besucher der Seite sowie die Anbetungsschwestern und ihre Gebetsgemeinschaft dann beten könnten. Gerade Unfälle oder Krankheiten treffen die Menschen schnell und unerwartet, da dauert ein Brief zu lange. Wäre es da nicht schön, schnell ein Anliegen vorbringen zu können ohne vielleicht jemandem am Telefon alles erzählen zu müssen? Tag für Tag erreichen circa 15- 20 Anliegen das Pressebüro Schönstatt via E-Mail, denn die Anbetungschwestern sind ja nur schwer über das Internet zu erreichen. Eilige Anliegen werden vorgebracht, wie zum Beispiel der Unfall des 17jährigen Pablo aus Argentinien, der nun mit einem Blutgerinsel im Gehirn ums Überleben kämpft oder die heute beginnende Chemotherapie von Christina aus Goya. Solche Anliegen können nicht aufgeschoben werden.

Dafür wäre eine Gebetsseite doch gerade zu wie geschaffen oder etwa nicht? Es gibt allerdings die Seite http://nadasinti.blogspot.com mit zahlreichen Anliegen, die aus aller Welt "fürs Urheiligtum, das Grab Pater Kentenichs und das Mitbeten der Schönstattfamilie" eingehen, doch die Vorstellung, dort statt mit täglich drei bis vier Mitbetern mit einigen Tausenden zu rechnen, ist faszinierend.

Kompakt

Zurück zur Gebetsgemeinschaft. Jeder, der Interesse an einer Mitgliedschaft hat, muss also nur ein Formular bei den Anbetungsschwestern beantragen und sich dann individuell Gebetszeiten setzen, ob täglich, wöchentlich oder auch monatlich, das ist jedem frei überlassen. Gebetet wird dann für persönliche Sorgen, für die eingegangenen Anliegen und für Konflikte in der Welt. Aber auch alle die nur ein Anliegen vorbringen möchten, ohne jegliche Verpflichtungen, sind eingeladen dies zu tun.

Mehr Informationen zur Schönstätter Gebetsgemeinschaft gibt es bei den Anbetungsschwestern auf Berg Schönstatt 6, 56179 Vallendar oder telefonisch unter 0261/ 6 40 43 31. Auch Anliegen können auf diesem Wege entgegengenommen werden.


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