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 published: 2006-08-25

Wahl der Schulform: Eltern trauen ihren Kindern mehr zu und liegen dabei oft richtig

Allensbach-Umfrage für das FORUM FAMILIE STARK MACHEN e.V.

 

El rol de la familia en el colegio – tema de una encuesta en Alemania

The role of family at school – subject of an opinion poll in Germany

Welche Rolle spielt die Familie in Blick auf Schulwahl und Schulerfolgt – Thema einer Allensbach-Umfrage

 

Mucho depende del apoyo de los padres

The support of parents is decisive

Viel hängt ab von der Zuwendung der Eltern

Fotos: Isaac Joo, StockXchange © 2006

 

 

 

DEUTSCHLAND, Forum Familie stark machen. Mit dem Ende der Sommerferien wechseln wieder etwa 750.000 Kinder von der Grundschule auf eine weiterführende Schule. Zuvor stellte sich für Eltern, Lehrer und nicht zuletzt für die Kinder die Frage: Hauptschule, Realschule oder Gymnasium? Meist wird diese Frage einvernehmlich beantwortet, aber so mancher Fünftklässler kann zu Beginn des neuen Bildungsabschnitts nicht auf die vorbehaltslose Unterstützung von Eltern und Lehrern bauen. Das FORUM FAMILIE STARK MACHEN ließ in einer Umfrage untersuchen, wer aus Sicht der Befragten die Verantwortung für die Schulwahl übernehmen solle, und wer im Konfliktfall recht behält. Ergebnis: Die große Mehrheit will, dass die Eltern das letzte Wort in der Schulwahl haben.

In der Regel sprechen die Lehrer eine Empfehlung bei der Wahl der weiterführenden Schule aus, die auch befolgt wird. Damit ist mitunter jedoch nicht das letzte Wort gesprochen. Manchmal zweifeln Eltern diese Empfehlungen an und entscheiden sich für eine andere Schulform, als die empfohlene. Die bevölkerungsrepräsentative Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des FORUM FAMILIE STARK MACHEN zeigt, dass dieser Konflikt häufiger entsteht, als man vermuten könnte: 39 Prozent der Befragten (rund 1000 Personen) berichten, dass Sie solche Fälle in ihrer Familie oder dem Bekanntenkreis bereits erlebt haben, von den Eltern mit Schulkindern sind es sogar zwei Drittel (68 Prozent).

Die meisten Deutschen stehen in diesen Fällen auf Seiten der Eltern und sind der Auffassung, dass "die Eltern mit Ihren Vorstellungen, was das Beste für das Kind ist, das letzte Wort haben sollten" (45 Prozent). Lediglich 26 Prozent sehen "die Lehrer, die vor allem aufgrund der schulischen Leistungen entscheiden", in dieser Verantwortung. Für eine eigenverantwortliche Entscheidung der "Kinder, mit ihren eigenen Wünschen" sprechen sich 14 Prozent aus.

Die Konflikte bei der Wahl der Schulform entstehen meist, weil Eltern ihren Kindern mehr zutrauen, als dies in den betreffenden Fällen die Lehrer tun. Von den Befragten, die Fälle schildern, gaben rund 88 Prozent an, dass die Kinder auf eine höhere Schulform – meist das Gymnasium – geschickt wurden, als von den Lehrern empfohlen. Nur in 12 Prozent der Fälle sahen die betroffenen Eltern in einer einfacheren Schulform die geeignetere Wahl.

Entscheidend ist die Zuwendung der Eltern

Aber war die Entscheidung der Eltern nun richtig? Die Befragten sehen dies differenziert: dort, wo eine höhere Schule gewählt wurde, kamen 46 Prozent der Kinder damit gut zurecht oder waren sogar noch unterfordert. In etwa die gleiche Anzahl Kinder (45 Prozent) waren aber mit der höheren Schule überfordert. Dort, wo das Vertrauen der Eltern in die Leistungen niedriger war, als das der Lehrer, d.h. wo eine einfachere Schule gewählt wurde, liegen die Eltern dagegen deutlich öfter daneben: 57 Prozent der Befragten berichten von Unterforderung dieser Kinder und lediglich 27 Prozent von ausgewogenen Leistungen oder gar Überforderungen.

Die Befragung zeigt übrigens auch, dass besonders Eltern mit einfacher Bildung oder aus ländlichen Gegenden zur Wahl einer einfacheren Schule tendieren. Hierfür gibt es u.a. praktische Gründe: in ländlichen Regionen ist der Besuch einer höheren Schulform oftmals mit beträchtlichen Wegzeiten verbunden. Umgekehrt favorisieren Eltern mit höherer Bildung oder aus größeren Städten eher die höhere Schulform, wenn sie sich über eine Empfehlung hinwegsetzen.

Dass den Eltern in der Wahl der Schulform das letzte Wort eingeräumt wird, scheint insgesamt durch die Zahlen gerechtfertigt zu sein. Immerhin die Hälfte der betroffenen Kinder hat auf diese Weise eine geeignetere Schulbildung erhalten. Allerdings ist nicht nur die richtige Wahl der Schulform, sondern die langfristige Zuwendung, die Eltern ihren Kindern zuteil werden lassen, der für den Schulerfolg entscheidende Faktor. Denn Umfragen zu diesem Thema zeigen, dass Kinder umso besser mit der Schule zurechtkommen, je mehr Zeit sich Eltern für sie nehmen (Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach Nr. 4276, September 2003, Bild Kinderreport).

FORUM FAMILIE STARK MACHEN e.V.

FORUM FAMILIE STARK MACHEN e.V. ist ein überparteilicher und überkonfessioneller Zusammenschluss von Menschen, die die Zukunft der Familien- und Generationenbeziehungen aktiv gestalten wollen. Das derzeit von der Öffentlichkeit geprägte Image von Familie als Problemfall soll verbessert werden: Familie ist vor allem eine Leistung ihrer angehörigen Mitglieder, ihrer Haltung und Fähigkeit, Beziehungen zu gestalten. Die Familie als Ort der Sinnstiftung und des Lebensglückes. Das FORUM FAMILIE STARK MACHEN will mit verschiedenen Maßnahmen und Projekten die Verständigung über die Kultur von Familien- und Generationenbeziehungen in der Öffentlichkeit fördern und vertiefen.

Die Initiatoren des FORUM FAMILIE STARK MACHEN sind:

Prof. Dr. Hubertus Brantzen, Mainz, Michael Behrent, Oberursel, Dr. Wilhelm Haumann, Allensbach , Manuel Herder, Freiburg , Karl-Heinz B. van Lier, Mainz

Dem Kuratorium gehören an:

  • Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio, Richter des Bundesverfassungsgerichts
  • Gundula Gause, Journalistin
  • Manfred Kock, Präses i.R. der Evangelischen Kirche in Deutschland
  • Kardinal Karl Lehmann, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz
  • Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
  • Markus Schächter, Intendant des ZDF
  • Prof. Dr. Norbert Walter, Chefvolkswirt der Deutsche Bank AG

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Last Update: 25.08.2006 Mail: Editor /Webmaster
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