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 published: 2006-07-24

Ich verspreche, gut zu lernen, um Sie nicht zu betrügen...

Kinderbriefe an Spender, die ihnen den Schulbesuch für ein Jahr ermöglichen

 

Cartitas de los niños  becados por Dequeni

Letters of thanks written by the children who got  a scholarship via Dequeni

Dankbriefchen von Kindern, die durch Dequeni eine „Schultüte“ bekommen haben

 

„Mi escuela“

„My school“

„Meine Schule“

Foto: POS Brehm © 2006

 
 

La felicidad de poder estudiar

The joy of being able to go to school

Die Freude steht ihnen im Gesicht: sie dürfen lernen

 
 

Gracias a ustedes!

Thanks to you all!

Danke Ihnen allen!

Fotos: www.dequeni.org.py

 

 

 

PARAGUAY, mkf. "Ich bin Nestor, am 25. März 1998 in der Stadt A. Saldívar geboren. Ich gehe in die Fatima-Schule, bin im dritten Schuljahr, dank Ihnen und der Stiftung Dequeni, die mir die Schuluniform und einen Ranzen voller Schulsachen geschenkt haben. Ich danke Ihnen tausendmal, und ich verspreche, gut zu lernen, um Sie nicht zu betrügen, denn Sie machen es möglich, dass ich zur Schule gehen darf. Ich möchte, dass Sie stolz sind auf mich! Weißt du, seit der Vorschule bin ich jedes Jahr Klassenbester! Bist du schon etwas stolz auf mich? Nochmal ganz vielen Dank und ich hoffe, dass wir uns eines Tages kennen lernen." Geschrieben in feiner Kinderschrift, auf der Rückseite eine Buntstiftzeichnung von einem braunen Kater, so kommt dieser Brief eines Kindes aus Paraguay in Deutschland an, bei einem der vielen Spender, die mit 35 Euro das Leben von Nestor verändert haben... und das seines kleinen Bruders Alcides, und das von Cristian, Reinaldo, Diego, Pedro, Carlos, Liz, Rocío, Laura, Félix, Tobías...

Jedes Kind, das zu Beginn des Schuljahres 2006 am 1. März eine "Schultüte" erhalten hat, hat einen Brief geschrieben an "seinen" Schulpaten, seine Schulpatin: ein Briefchen mit farbigen Zeichnungen und ein paar Dankesworten, in Schönschrift oder mit dem mühsamen Gekritzel eines Erstklässlers, und einem Foto. "Ich danke Ihnen tausendmal, und ich verspreche, gut zu lernen, um Sie nicht zu betrügen, denn Sie machen es möglich, dass ich zur Schule gehen darf. Ich möchte, dass Sie stolz sind auf mich!" Es waren 35 Euro, die Nestor ins dritte Schuljahr gebracht haben, diesen kleinen Kerl, der mit seinen strahlenden Augen, seinem kurzen Haar, der adretten Schuluniform und seinem liebenswürdigen Lächeln das Herz im Sturm erobert.

Für mich ... einfach für mich und meine Zukunft

Was nicht vorzustellen, dass dieses Kind statt in der Fatima-Schule zu sitzen auf der Straße wäre, müde und schmutzig vom Autoscheibenputzen an der Ampel... Es sind 35 Euros und der unermüdliche Einsatz der Mitarbeiter von Dequeni, die Nestor davor bewahren, das Schicksal von 322.000 Kindern und Jugendlichen zwischen 5 und 17 Jahren – das sind 17,7% der gesamten Altersgruppe – zu teilen, die in Paraguay arbeiten, für Geld oder ohne Geld... Seit vier Jahren ist dieser Anteil in Paraguay nicht gesunken. Aber der kleine Nestor putzt keine Autoscheiben, er darf lernen, und sein kleiner Bruder auch. "Ich bin Alcides, mein Bruder Nestor schreibt diesen Brief für Sie, weil ich bin erst im ersten Schuljahr und kann noch keine Briefe schreiben. Ich bin am 10. März 1999 in Asunción geboren und bin sieben. Ich habe für mich meine Schuluniform gekriegt und für mich meinen Ranzen mit Schulsachen für mich, und ich bin Ihnen und Dequeni ganz arg dankbar, nur Gott kann das vergelten, denn dank Ihnen kann ich anfangen zu lernen..." Auf dem Bild, das Alcides auf seinen Brief gemalt hat, sieht man ein Haus und zwei Kinder, die davor Fußball spielen, grüner Rasen, blauer Himmel, Sonne. Alcides, der auf dem Foto vor Glück fast zu platzen scheint, hat Zeit zum Spielen...

Lasst die Kinder zu mir kommen

Seit über 20 Jahren kämpft die Stiftung Dequeni – gegründet von einer Gruppe Jugendlicher aus der Schönstatt-Bewegung – für die Rechte der Kinder. Das Wort DEQUENI kommt von den ersten Silben (in Spanisch) des Jesuswortes: Lasset die Kinder zu mir kommen (Mk 10,14). Seit 20 Jahren, so heißt es im Jahres-Rechenschaftsbericht 2005, "machen wir weiter aus der Überzeugung und Verpflichtung, eine gerechtere und solidarische Gesellschaft formen zu müssen". Dequeni ist in diesen Jahren zu einem Werkzeug in der Hand Gottes geworden, durch das Kinder wie Nestor, wie Alcides, wie Cristián mit seinem scheuen Lächeln, wie Mario Emuanuel mit diesem ernsten Gesicht, wie Felix mit seinen großen, erwartungsvollen Augen, wie Tobias, der ein großes Bild von seiner Schule gemalt hat... von einer besseren Zukunft träumen können.

Im Lauf der 20 Jahre hat Dequeni insgesamt 24.869 Menschen geholfen – Kindern, Jugendlichen, Familien. Dazu gehört der Dienst an der Entwicklung des Gemeindewesens: Familien aus extrem armen Siedlungen profitieren von den Impulsen zur soziokulturellen Förderung, die sie Schritt für Schritt zur gemeinschaftlich-genossenschaftlichen Selbstverwaltung führen. Denn die extreme Armut wird aus der Kraft der Gemeinden besiegt.

Die Programme der Offenen Zentren richten sich an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die auf der Straße arbeiten – mit allem damit verbundenen Risiko. Erstes Ziel ist, die Kinder Schritt für Schritt aus der Straßenarbeit herauszuholen: dafür gibt es in den Zentren schulische Unterstützung, Kindergarten- und Vorschulprogramme, warme Mahlzeiten, medizinische Grundversorgung, Spielen, Schul- und Familienhilfe, Workshops für Kinder, Eltern und Lehrkräfte der Schulen, an denen solche Kinder unterrichtet werden sollen: alles mit dem Ziel, Kinderarbeit zu verhindern oder zu reduzieren. Es ist ein Satz, den man im Jahresbericht schnell überliest: Im Jahr 2005 haben 257 Kinder aufgehört, auf der Straße zu arbeiten, 227 haben die Straßenarbeit verringert... Hinter jedem dieser fast 500 Kinder steht eine einmalige Geschichte... und eine Zukunft liegt vor ihnen.

Ein Gemeindezentrum ist ein Gebäude, ein physischer Ort, an dem Kinder, Jugendliche und Familien durch pädagogische und sozio-kulturelle Erziehung Möglichkeiten finden, ihr Leben anders zu gestalten.

Im Jahr 2005 wurden 1692 "Schultüten", Stipendien vergeben: alles ist darin enthalten, was ein Kind für ein Schuljahr braucht. Mit diesen Stipendien gibt Dequeni nicht nur 1692 Kindern eine bessere Zukunft. Dequeni gibt damit auch vielen hundert Menschen die Möglichkeit, das Leben eines Menschenkindes zu verändern. Mit 35 Euro.

Ein Brief an Nestor

Lieber Nestor: ich weiß nicht, ob wir uns eines Tages persönlich kennen lernen können. Aber du gehörst schon zu mir, du und dein kleiner Bruder Alcides und deine Familie. Danke für deinen Brief, dein Lächeln, dein Versprechen. "Ich verspreche, gut zu lernen, um Sie nicht zu betrügen, denn Sie machen es möglich, dass ich zur Schule gehen darf," schreibst du. Lieber Nester, auch ich verspreche dir, dich nicht zu betrügen. Deine ‚Schultüte 2007’ ist schon auf dem Weg zu Dequeni."

Mehr Information zu Dequeni: www.dequeni.org.py (spanisch und englisch)

Spenden aus Deutschland/Europa können auf folgendes Konto eingezahlt werden: Spendenkonto Dequeni, Konto-Nummer 121 483 602, z.Hd. Ingrid Springer, Volksbank Haltern, BLZ 426 613 30 Stichwort: Schultüte. Spendenquittungen sind möglich, geben Sie bitte bei der Überweisung Ihre Postanschrift an.


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