published: 2006-08-01 |
„Ehe und Familie sind durch keine andere Lebensform zu ersetzen“Bischof Dr. Reinhard Marx beim Generalkapitel des Instituts der Schönstatt-Familien |
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SCHOENSTATT. mkf Der Trierer Bischof Dr. Reinhard Marx besuchte am Donnerstag, 27. Juli, das zur Zeit in Schönstatt tagende VI. Internationale Generalkapitel des Instituts der Schönstatt-Familien. Fünf Ehepaare –aus Chile, aus USA, Tschechien, Österreich und Deutschland – zeigten ausgehend von ihren persönlichen Erfahrungen auf, worauf es den Familien ankommt, die sich zu einer Lebensform entschieden haben, in der Ehe und Familie als geistliche Berufung gelebt wird im Geist der evangelischen Räte – so neu in der Geschichte der Kirche, dass für die kirchliche Anerkennung als Säkularinstitut noch einige Hürden zu nehmen sind. „Wie steht es in Rom?“, war denn auch eine der Fragen des Trierer Bischofs an die Kapitelsfamilien. Beim bevorstehenden Ad-limina-Besuch könne die Frage ja durchaus an ihn gestellt werden. Eine Lebensform, so neu, dass es noch keinen kirchenrechtlichen Ort dafür gibt, und gleichzeitig in verschiedenen Kulturen und Lebenssituationen bewährt: das zeigten die Ehepaare in ihren kurzen Beiträgen auf. Ganzheitliche eheliche Liebe, gelebte Hauskirche im Hausheiligtum, verbindlicher Ehedialog, gesellschaftliches und politisches Engagement und das Entdecken und Fördern des urpersönliches Charismas jedes Kindes sind Eckpunkte einer modernen Ehe- und Familienspiritualität. Es geht um das Leben„Vielen Eheleuten und Familien täte es gut, in so eine Gemeinschaft oder in die Nähe einer solchen Gemeinschaft zu kommen“, sagte Bischof Marx. Von Schönstatt erwarte er in dieser Beziehung Angebote und aktive Unterstützung: Nicht um Theorie von Ehe und Familie gehe es, sondern um das Leben, darum, zu zeigen, was der Glaube bedeute für Ehe und Familie. Die Ehevorbereitung, so sein Wunsch, die Vorbereitung auf das Sakrament der Ehe, müsse viel intensiver und geistlicher werden. Manche Ehe scheitere vielleicht auch daran, dass niemand den jungen Leuten zeige, ihre Ehe als Projekt zu sehen, oder, um den Ausdruck Schönstatts aufzugreifen: Wir haben zusammen ein Ideal und eine Aufgabe. gesellschaftlich und politisch aktiv werdenAusgehend von dem Zeugnis des tschechischen Abgeordneten bestärkte der Bischof das Institut der Schönstattfamilien darin, „die Verbindung von Mystik und Politik“ zu sehen und „aus der Spiritualität heraus gesellschaftlich und politisch aktiv zu werden“. – „Ehe und Familie sind durch keine andere Lebensform zu ersetzen“, so Marx. Es gehe nicht darum, Menschen durch finanzielle Anreize dafür zu gewinnen, Kinder zu bekommen, sondern Familie als Glücksquelle zu zeigen. „Zeigen Sie, dass es glücklich macht, viele Kinder zu haben, dass es den Kindern tut gut, Geschwister zu haben, und dass in einer solchen Familie auch ein gemeinsames geistliches Leben geführt wird. Zeigen Sie, dass das geht!“ Nachdem der Bischof eine Auszug aus dem „Familienbuch“ des Instituts und – Gnade baut auf der Natur auf – einen Geschenkkorb mit Spezialitäten aus allen vertretenen Ländern erhalten hatte, ging es zum Heiligtum der Familien, zu einer international gestalteten Messfeier, zu der auch Josef und Rosa Maria Wieland, Leiter des Familienbundes in Deutschland, und einige Familien des Instituts aus der Umgebung gekommen waren. „Wir können dankbar dafür sein, dass in unserer Gesellschaft, nach Jahrzehnten der Blindheit gegenüber diesem Thema, wenigstens wieder neu in den Blick rückt, dass Ehe und Familie für die Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft unverzichtbar sind“, betonte Bischof Marx vor den rund 50 Delegierten des derzeit in Vallendar-Schönstatt tagenden VI. Internationalen Generalkapitels des Instituts der Schönstatt-Familien. Dieses ist Teil des von Pater Josef Kentenich im Konzentrationslager Dachau 1942 gegründeten Schönstatt-Familienwerks. Im Zeugnis nicht nachlassenIn seiner Predigt dankte Bischof Marx allen, die sich in der weltweiten Schönstatt-Familienbewegung engagieren, für ihr christliches Zeugnis in ihren Gemeinschaften, in den Pfarrgemeinden, den Familienkreisen und in der säkularen Welt. Er ermutigte sie, in diesem Zeugnis nicht nachzulassen. Gerade in einer säkularen Gesellschaft sei es wichtig, deutlich zu machen, dass es klug und vernünftig ist, sich als Christin oder Christ zu bekennen. Wer mit Gott rechnet und den Blick auf das Unsichtbare richtet, der ist der wahrhaft Kluge“, sagte der Bischof. Alle könnten froh sein, dass in der heutigen Zeit wieder intensiver über Ehe und Familie gesprochen werde. In der Katholischen Soziallehre sei immer klar gewesen, dass diese ebenso wie auch „das geordnete Gemeinwesen“, der Staat, zu den „natürlichen Institutionen des Menschseins“ gehören. Zu Beginn der Eucharistiefeier hatten Dr. Ulrich und Maria Wolff aus Eberbach bei Heidelberg den Bischof begrüßt und ihm als Mitglieder der Hauptstandesleitung der Schönstatt-Familienbewegung in Deutschland versichert, dass Schönstatt auch weiterhin dazu beitrage, „dass die Kirche wirklich Familie Gottes werden kann“. |
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Last Update: 08.08.2006
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