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 published: 2006-06-28

Menschen lebendigen Glaubens werden

Bischof Felix Genn mit der Bistumswallfahrt aus Essen in Schönstatt

 

Peregrinación de la diócesis de Essen: Mons. Felix Genn saluda a los peregrinos en el Santuario Original

Pilgrimage from the diocese of Essen: Bishop Felix Genn greeting the pilgrims at the Original Shrine

Bistumswallfahrt Essen: Bischof Felix Genn begrüßt die Pilger am Urheiligtum

 

Bendición de una lámpara de seguridad de mineros

Blessing of a miner’s lamp

Segnung einer Grubenlampe

Fotos: POS Fischer © 2006

 
 

Un regalo para el Obispo

A gift for the Bishop

Ein Geschenk für den Bischof

Foto: Zillekens © 2006

 

Peregrinando del Santuario Original a la Iglesia de Peregrinos

Pilgrimage from the Original Shrine to the Pilgrims’ Church

Pilgerweg vom Urheiligtum zur Pilgerkirche

Foto: POS Fischer © 2006

 

Mons. Genn con la placa de P. Heinrich König

Bishop Genn with the plaque for Fr. Heinrich König

Bischof Genn mit der Plakette für Pfr. Heinrich König

Foto: Zillekens © 2006

 

Oración en la tumba del Padre

Prayer at the tomb of Father Kentenich

Gebet am Grab von Pater Kentenich

Foto: POS Fischer © 2006

Albúm de fotos – photo album – Fotoalbum

 
   

SCHÖNSTATT, mkf. Bei strahlendem Sommerwetter besuchte am 24. Juni Bischof Felix Genn mit gut 400 Pilgern aus dem Ruhrbistum Essen den Wallfahrtsort Schönstatt. Am Urheiligtum versammelten sich die Pilger mit ihrem Bischof und gedachten hier, an seinem Geburts- und Todestag, des im Konzentrationslager Dachau umgekommenen jungen Priesters Heinrich König. Er hatte zur Schönstatt-Bewegung gehört und war Präses der Kolpingfamilie. Eine Gedenkplakette für Pfarrer Heinrich König wurde bei dieser Wallfahrt gesegnet. Im Pilgergottesdienst, der von der Vallendarer Band "Esperamor" musikalisch gestaltet wurde, rief der Bischof auf, die Umstrukturierungsprozesse im Bistum Essen von innen her zu begleiten und Zeugnis zu geben von der Kraft des christlichen Glaubens.

Die allerwenigsten der Schönstattpilger kommen im Stil der klassischen (und wieder ganz neu entdeckten) Fußpilger mit Pilgerfahne, Schweiß, Durst, Hunger und Blasen zum Gnadenort, sondern reisen ganz bequem im klimatisierten Reisebus an und haben Aussicht auf ein gut-bürgerliches Mittagessen. Doch seit einiger Zeit schon ist ein Stück echter Pilgerweg Teil der Wallfahrt: der Weg vom Urheiligtum zur Pilgerkirche am Beginn des Wallfahrt, mit Fahnen und Gebeten, und immer wieder angeführt von einem Bischof. So auch an diesem sonnigen Festtag des Täufers Johannes. Bischof Felix Genn kam schon hier dazu und betete mit den etwa 400 Pilgern aus Essen um einen gesegneten Pilgertag. Im Urheiligtum erhielt er ein originelles und aussagestarkes Geschenk: eine Grubenlampe, passend zum Ruhrbistum, passend auch zu den Umstrukturierungsprozessen, die gerade das Bistum Essen konsequent und auch schmerzlich erlebt. Licht tut da gut. Und dass es nicht nur an diesem einen sonnigen Wallfahrtstag gut tut, sondern immer, ist mit diesem Geschenk ausgedrückt: Die Grubenlampe soll im Heiligtum in Essen-Kray stehen, wo an jedem ersten Donnerstag im Monat von nun an eucharistische Anbetung und heilige Messe in den Anliegen des Bistums und des Bischofs stattfindet. Andere geistliche Bewegungen haben bereits signalisiert, sich beteiligen zu wollen.

Heinrich König, ein Zeuge des Glaubens

Am Urheiligtum, in der Pilgerkirche und auch am Nachmittag in der Marienfeier in der Anbetungskirche dabei ist eine Plakette, die den jungen Priester Heinrich König zeigt. Dieser 24. Juni ist sein Geburtstag und auch sein Geburtstag für den Himmel: Inhaftiert von den Nationalsozialisten und ins Konzentrationslager Dachau eingeliefert, ist der junge Schönstattpriester bis in den Tod hinein Zeuge des lebendigen Glaubens geworden – eines Glaubens, der nicht zuerst aus Strukturen, Gottesdienstzeiten und seelsorglicher Grundversorgung lebt, sondern aus der urpersönlichen Ergriffenheit vom lebendigen Gott, für den er lebt und stirbt.

Das Christentum habe nicht begonnen mit Immobilien, Strukturen und Diskussionen, sondern mit lebendigen Menschen. Das Wort habe nicht begonnen mit dem Aufschreiben in einem Buch, sondern mit dem Erzählen von lebendigen Erfahrungen, sagt Bischof Genn in seiner Predigt. Wenn wir nicht als lebendige Christen lebten, nützten alle strukturellen Veränderungen nichts. Wirkliche Erneuerung könne nur von innen, von Gott her kommen. Im Leben Johannes des Täufers oder der Gottesmutter, wie im Leben von Heinrich König, könne man in rein menschlichen Dimensionen keine großen Erfolge sehen, ja, man frage sich sogar: Was ist das für ein Leben? Und doch ist das Leben dieser Zeugen fruchtbar geworden für viele. In den gegenwärtigen Nöten und Zweifeln in den Umstrukturierungsprozessen im Bistum könne auch die Realität des Saatkorns, das in die Erde fällt und stirbt, angesagt sein – doch die Verheißung reicher Frucht trägt.

Damit aus dieser Anerkennung durch die Kirche Gnade und Segen für uns alle werde

Ein für alle, die dabei waren, bewegender Augenblick ergab sich nach der Marienfeier in der Anbetungskirche, als Bischof Genn mit den Priestern zum Grab von Pater Kentenich ging. In einem kurzen freien Gebet dankte er für das Leben und Wirken Pater Kentenichs und betete um ein Gelingen der Bemühungen um den Seligsprechungsprozess, "damit aus dieser Anerkennung durch die Kirche Gnade und Segen für uns alle werde".

Nach der Marienfeier kehrte der Bischof nach Essen zurück, während sich die Pilger bei weiterhin strahlendem Sonnenwetter auf die verschiedenen Angebote auf Berg Schönstatt verteilten... und wohl auch hin und wieder ein Gebet für das um 17.00 Uhr beginnende Spiel Deutschland gegen Schweden zum Himmel schickten! Mit gutem Erfolg, wie man weiß!


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Last Update: 28.06.2006 Mail: Editor /Webmaster
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