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 published: 2006-05-09

Maria auf der Harley

Motorradwallfahrt 2006: Schönstatt wird zum Bikertreff und der Pilgernden Gottesmutter bläst der Fahrtwind ins Gesicht

 

Peregrinación de motociclistas 2006 – Misa en la Iglesia de los Peregrinos, con las “Peregrinas Motos”

Bikers’ Pilgrimage 2006 – Mass in the Piulgrims’ Church, with the Pilgrim Mother on bike

Motorradwallfahrt 2006 – Messe in der Pilgerkirche, mit der Pilgernden Gottesmutter auf dem Motorrad

 

Llegada al Santuario Original

Arrival at the Original Shrine

Ankunft am Urheiligtum

 

Oración en el Santuario Original

Prayer at the Original Shrine

Gebet der Motorradfahrer am Urheiligtum

 

Lugar de encuentro

Bikers’ Stop and Bikers’ stories

Bikergeschichten

 

Iglesia de la Adoración

Adoration Church

Anbetungskirche

 

Con la Peregrina en moto al altar

With the Pilgrim MTA to the altar

Mit der Pilgernden Gottesmutter zum Altar

 

Bendición de motos y motociclistas

Blessings of bikes and bikers

Segen für Maschinen und Fahrer

Fotos: POS Fischer © 2006

 

 

 

SCHÖNSTATT, mkf. Motorengeknatter, Lederjacken, Abgaswolken: manch ahnungslosem Vallendarer Spaziergänger ging es am Samstag und Sonntag in Schönstatt ähnlich wie staunenden Pilgern aus Italien, Chile und Bayern und faszinierten Jugendlichen aus Brasilien, Mexiko und Argentinien, die in den Schönstätter Bikertreff hineingeraten waren. Leichte bis mittlere Irritation wich ungläubigem Staunen, denn angesichts der überwältigenden Echtheit der Hondas, Yamahas und Harley Davidsons blieb nichts andres übrig, als den eigenen Augen zu trauen: Die zweite Schönstätter Motorradwallfahrt brachte am 6. und 7. Mai Biker aus ganz Deutschland zum Urheiligtum in Schönstatt. Bekannte Gesichter, bekannte Maschinen, Begrüßen der Bikerfreunde vom letzten Jahr und der vielen, die zum ersten Mal in Schönstatt anrollen.

Bikereinsamkeit kommt nicht auf, überall stehen Motorräder und Roller, stehen Biker mit Helm und Lederkluft. Über hundert Maschinen zählt jemand. Der Club Rollergemeinschaft Rhein-Lahn ist da, "Free Biker", "Sportler ruft Sportler"... Es wird gefachsimpelt und an den Maschinen gewerkelt. Ganz wie bei einem typischen Bikertreffen und doch anders: Bei der Schönstätter Motorradwallfahrt sind auch Kinder willkommen und voll ins Programm einbezogen: sie winken zusammen mit Marienschwestern die Gruppen zur Ausfahrt ab, sie empfangen den Motorradkorso mit Fahnen am Urheiligtum, beim abendlichen Lagerfeuer bekommen sie vor dem Schlafengehen eine Extravorstellung der beiden Feuerkünstler. Eins und doch viele, viele und doch eins - rund ums Heiligtum der Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt können drei und mehr Events, drei und mehr Generationen, drei und mehr Sprachen, drei und mehr Kulturen fröhlich miteinander leben, weil sie Freude an der Vielfalt hat. Und sich freut an der ganz traditionellen Lichterprozession der Münchner und sich gleichzeitig aufs Motorrad schwingt und sich den Fahrtwind um die Nase wehen lässt. Maria auf dem Motorrad? Klar, wo sonst?

Mutter Christi und der Motorradfahrer

"Schon bei der Planung ihres Laufs scheint die Lahn an die Motorradfahrer gedacht zu haben", heißt es in einer Biker-Zeitschrift. Und schon bei der Planung der Sache mit der Pilgernden Gottesmutter scheinen die Schönstätter an die Motorradfahrer gedacht zu haben: in Originalgröße und Aluminiumausführung passt das Bild der Pilgernden Gottesmutter perfekt auf ein Motorrad. Die Idee aus Puerto Rico - dort angeregt durch die Erfahrungen der Ersten Motorradwallfahrt in Schönstatt im letzten Jahr - griffen Walter Spannagel und Pfarrer Stefan Schaaf auf und setzten Maria, die Mutter Christi und der Motorradfahrer, kurzerhand auf ihre Maschinen. "Mit der Harley zu Maria – das war 2005, und jetzt die Steigerung: Maria auf der Harley," kommentiert ein Biker. Maria und Motorrad, Bier und Beten, Steak und Stille, Helm und Himmel – das passt zusammen und das tut gut.

Am Nachmittag sammeln sich die Biker in vier Gruppen zur Ausfahrt. "Gott, du weißt, wie gerne ich auf dem Motorrad sitze", beten Pfarrer Stefan Schaaf und Pfarrer Jörg-Ingo Simon, beide begeisterte Motorradfahrer. "Du fühlst mit mir die Weite und Grenzenlosigkeit, die sich mir beim Fahren auftut... Komm, steig mit mir auf!" Das Wetter spielt phantastisch mit, es ist sommerlich warm, leicht windig, ideales Motorradwetter. Die dritte Gruppe ist als erste knapp 90 Minuten später am Urheiligtum, es gibt nur leichte Andeutungen über den Verbleib der anderen. Gegen 18.00 Uhr schließlich sind alle da, die Glocke des Urheiligtums lädt ein zum Gebet. Zwei Motorradfahrer spielen auf der Mundharmonika "Großer Gott", es folgt der Psalm der Motorradfahrer, ein Gebet zu Maria. Ganz still wird es beim Beten für die Verletzten und Verkehrstoten, die Schuldigen und die Unschuldigen, für die, die von einer Ausfahrt nicht mehr heimgekommen sind. "Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns... jetzt und in der Stunde unseres Todes." - Das "Nichts ohne dich, nichts ohne uns" der Biker: "Wenn Unfall und Gefahr droht, wenn Unachtsamkeit und Übermut droht, tritt du auf die Bremse und bewahre mich und die anderen" als dein Gut und dein Eigentum...

Bikertreff und Straßenfest im Tal

Der Abend sieht den ganzen Bereich rund ums Pilgerheim verwandelt in einen großen Bikertreff, dem sich langsam immer mehr anschließen: als Mitgestalter Teilnehmer einer Tagung für Frauen nach Trennung und Scheidung mit mit ihren Kindern, etwas zaghaft erst die Senioren der Münchner Wallfahrt, fasziniert die Mütter aus Chile, überrascht einige Marienschwestern, voll fasziniert Jugendliche aus Argentinien, Mexiko, Brasilien. Während die Fahrer an Holztischen sitzend sich Bikergeschichten erzählen, steigt der Fototermin mit der Harley von Walter Spannagel, auf der Pater Kentenich und die Pilgernde Gottesmutter mitfahren. Mit einem lockeren Programm an Tea-Kwan-Do, Feuershow und viel Musik geht der Abend seinen Gang und schließt mit einem besinnlichen Abendsegen.

Ausfahrt auf Berg Schönstatt

Nach der Nacht in Zelt oder Haus, ganz nach Geschmack, geht es am Sonntagmorgen auf Berg Schönstatt. Pfarrer Simon gibt eine kurze Einführung in das Leben Pater Kentenichs, dann strömen die Motorradfahrer zum Grab Pater Kentenichs. Sehr zur Freude der italienischen Familien, die gerade von dort kommen und so ausgiebig Zeit haben, die Maschinen zu bestaunen. Eine ganze Traube bildet sich um die beiden Maschinen mit der Pilgernden Gottesmutter. Es scheint, dass bald auch in Italien die Kampagne der Pilgernden Gottesmutter eine neue Variante haben wird!

Segen für Fahrer und Fahrzeuge

Mit einem großen Bikergottesdienst und anschließender Einzelsegnung von Bikes und Bikern endet die Motorradwallfahrt dann am Sonntagmittag. Die Pilgerkirche gehört den Motorradfahrern, und selbstverständlich stehen die beiden Maschinen mit der Pilgernden Gottesmutter vorn beim Altar… Die Gruppe Jeton gestaltet den Gottesdienst musikalisch, schwungvoll und lebhaft mit modernen Liedern. In der Predigt bringt Pfarrer Schaaf zentrale Erfahrungen des Motorradfahrens in Bezug zu Glaubenserfahrungen mit leichten Übersetzungseinschüben für die Nicht-Biker.

Dann gibt es den Segen für jede Maschine, jeden Fahrer, dazu Aufkleber mit dem Logo der Motorradwallfahrt 2006 und ein Gebetskärtchen für jeden. Es ist wichtig, dass jeder kräftige Tropfen Weihwasser spürt - auf Maschine, Helm, Anzug und Gesicht! Der Segen ist wichtig, andächtig stehen Männer und Frauen geduldig bei ihren Maschinen, bis einer der Priester vorbeikommt.

"Irgendwann wollen wir auch mal nach Rom, zum Papst!", sagt Pfarrer Schaaf. Aber vorher wieder nach Schönstatt, zur dritten Schönstätter Motorradwallfahrt 2007.


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Last Update: 09.05.2006 Mail: Editor /Webmaster
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