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 published: 2006-04-11

Neunzig Jahre Schönstatt in Berlin

Die erste Gruppenstunde außerhalb Schönstatts war in Berlin – und ein Austauschen über persönliche Erfahrungen mit der Gottesmutter

 

Schönstattzentrum Berlin

Foto: www.schoenstatt-berlin.de © 2006

 

Más allá: Hace 90 años, en plena guerra mundial: encuentro de grupo fuera de Schoenstatt, in Berlin

90 years ago, during WW I: group meeting outside Schoenstatt, in Berlin

Darüber hinaus: Vor neunzig Jahren, mitten im ersten Weltkrieg: Gruppentreffen außerhalb Schönstatts, in Berlin

Foto: MTA 1916, Nr.1 © 2006

 
   

DEUTSCHLAND, Sr. M. Irmtraud/mkf. "Neunzig Jahre Schönstatt in Berlin", so heißt dir Veranstaltung, die die Schönstattbewegung am 23. 04.dieses Jahres an Ihrem Zentrum in Berlin-Frohnau, Schönfließer Str. 9/11, begehen möchte Schon zwei Jahre nach der Gründung der Schönstattbewegung am 18. Oktober 1914 hatte es vier Schönstätter, Albert Eise, Peter Römer, WilhelmWaldbröl, Leo Prellwitz in die Kaserne nach Berlin-Tempelhof verschlagen. Die vier waren höchstwahrscheinlich als Kandidaten der Marianischen Kongregation am 18. Oktober im Heiligtum dabei. Alle vier wurden am 8. Dezember 1914 in die Kongregation aufgenommen, alle vier fanden sich Anfang 1916 als Soldaten in Berlin wieder.

Im Bericht über ihre erste "Sodalenversammlung" heißt es in der Zeitschrift MTA:

"Wer hätte das gedacht! Vier Sodalen, die der Weltkrieg mit grausiger Faust aus dem stillen Kloster in die lärmende Kaserne hinausgeschleudert hat, finden sich in Berlin zu einer Sodalenversammelung zusammen. Wie konnte es auch anders sein! Gleichwie gute Kinder sich bei der ersten besten Gelegenheit bei der Mutter zusammenfinden, so fühlten auch wir uns angetrieben, angesichts der günstigen Gelegenheit sogar verpflichtet, Maria von neuem in den Mittelpunkt all unserer Handlungen treten zu lassen. Durch den gegenseitigen Austausch der gemachten Erfahrungen wollten wir uns von neuem für die Sache Mariens begeistern. Von neuem wollten wir unserer himmlischen Mutter ewige Treue geloben..."

Modell schönstättischer Gruppenarbeit

Sie trafen sich regelmäßig in St. Bonifatius "zur Erneuerung der Marienweihe" und zu Gruppenbesprechungen, die auch schon einmal "in einem Bierlokal" in der Nähe stattfanden und bestärkten sich so "durch den gegenseitigen Austausch der gemachten Erfahrungen" in ihrem marianisch - apostolischen Geist. Interessant ist, dass Pater Kentenich in der Zeitschrift MTA nicht etwa die auch eingesandten Kurzvorträge veröffentlicht hat, sondern den in der unmittelbaren Begeisterung sprühend vor Leben geschriebenen Bericht über die Versammlung. Dieser ist selbst eine werbende Anregung, sich zu Austausch und Neuausrüstung zu treffen, enthält die Ziele (Maria von neuem in den Mittelpunkt all unserer Handlungen treten zu lassen – durch gegenseitgen Austausch der gemachten Erfahrungen uns von neuem für die Sache Mariens begeistern – unserer himmlischen Mutter erneut ewige Treue geloben) und Elemente einer geglückten und ermutigenden Gruppenstunde (1) Zurückschauen auf den Weg, den Maria uns geführt hat – (2) Wetteifern im Beweisen, dass Maria wirklich geholfen und "sich an uns wunderbar gezeigt" hat – (3) Austauschen: Wie können wir in den erlebten Situationen unseres Alltags apostolisch tätig werden? – (4) Ermutigung: "Mit neuen Lettern war der Name Maria wieder in unser Herz geschrieben. Das Ziel war wieder klar. Der bisherige zurückgelegte Weg war der richtige." – (5) Entscheidung: Wir wollen die Leute für Maria begeistern. Zusätzlich kommt als praktische Hilfe, dass es auch ein Bierlokal sein kann, wenn der Versammlungsort fehlt...

Schönstatt in Berlin

Die von den Ersten ausgestreuten Samenkörner gingen auf. In den zwanziger Jahren kamen Priester aus der Diözese Münster nach Berlin,  in den dreißiger Jahren die Schönstätter Marienschwestern und nach dem zweiten Weltkrieg waren es viele Umsiedler aus dem Osten, die sich der Schönstattbewegung anschlossen. Pater Josef Kentenich, der Gründer der Schönstattbewegung, war mehrmals in Berlin und hat auch in Alt-Buchhorst Priesterexerzitien gehalten.

Nach dem zweiten Weltkrieg konzentrierte sich die Bewegung besonders in der Pfarrei St. Ludgerus in der Potsdamer Straße in Berlin-Mitte, wo Pfarrer Rhode tätig war. Dort wurde 1950 die erste

Schönstatt-Kapelle in Berlin eingeweiht. Bis zum Bau der Mauer wallfahrteten dorthin monatlich etwa 1000 Menschen aus der Stadt und den umliegenden Ortschaften: Velten, Falkensee, Oranienburg, Bernau, Teltow u.a. Nach dem Bau der Mauer und der hermetischen Teilung der Stadt trafen sich die Ostberliner jeweils am 18. des Monats, dem Bündnistag, in der Herz-Jesu-Kirche am Prenzlauer Berg mit Msgr. Kaczmarek, und im westlichen Teil wurde 1970 in Frohnau ein originalgetreues Heiligtum eingeweiht.

Dankfeier am Weißen Sonntag in Frohnau

Die Schönstattbewegung Berlin möchte danken für 90 Jahre segensreiches Wirken der Dreimal Wunderbaren Mutter von ihren Heiligtümern aus.

Am Weißen Sonntag wird im Schönstattzentrum in der Schönfließer Str. 9/11 in Frohnau um 10 Uhr ein Festgottesdienst sein. Der Prediger ist P. Arkadiusz Sosna aus Warschau. Danach halten Msgr. Kaczmarek und Pater Krenz einen historischen Rückblick auf 90 Jahre Schönstatt in Berlin.

Malteser sorgen für das Mittagessen. Am Nachmittag geben Zeitzeugen Erlebnisberichte. Mit Dankandacht, Lagerfeuer und verschiedenen Aktivitäten soll der Tag froh ausklingen. Gäste und Interessenten sind herzlich willkommen.         


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Last Update: 11.04.2006 Mail: Editor /Webmaster
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