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 published: 2006-04-26

Die Anfänge des Heiligtums der Berufung

Erinnerungen und Zeugnisse zum 25 jährigen Jubiläum des Heiligtums in Merzhausen/Freiburg

 

El Santuario de la Vocación en Friburgo, Alemania

The Shrine of Vocation in Freiburg, Germany

Das Heiligtum der Berufung in Merzhausen bei Freiburg

 

El Santuario cumplió 25 años en marzo de 2006

The 25th anniversary of the Shrine was celebrated in March

Das Silberjubiläum des Heiligtums war im März 2006

 

El Santuario fue construido en un esfuerzo comun de la familia de Schoenstatt

The Shrine was built in a joint activity of the local Schoenstatt family

Das Heiligtum wurde in gemeinsamer Arbeit der Schönstattfamilie erbaut

 

El 6 de mayo esta una fiesta de la juventud, el 7 de mayo la celebración del jubileo de plata

On May 6, a youth festival is held here, and on May 7, the celebration of the Silver Jubilee

Am 6. Mai ist hier ein Jugendfest geplant, am 7. Mai die Feier des Silberjubiläums

 

La campana, „gemela“ de la de Belmonte

The bell, “twin” of the one in Belmonte

Die Glocke des Heiligtums in Merzhausen ist identisch mit der des Heiligtums in Belmonte

Fotos: POS Fischer © 2006

 

Del Santuario se ve la ciudad de Friburgo con la catedral

From the Shrine, there is a beautiful view of the city of Freiburg with the catedral

Vom Heiligtum aus sieht man in der Ferne die Stadt Freiburg und das Münster

Foto: Gerber © 2006

 
   

DEUTSCHLAND, Msgr. Dr. Peter Wolf. Die Wurzeln für das Heiligtum der Berufung in Freiburg gehen zurück bis in die Jahre des Zweiten Weltkrieges. Frauen, die um die glückliche Rückkehr ihrer Männer beteten, versprachen im Jahr 1943, eine Schönstattkapelle zu bauen als Dank für die Heimkehr. Seit 1945 kreiste in Freiburg ein MTA-Bild für ein Heiligtum, das aus Haus Regina und vermutlich aus dem Nachlass von Frau Holobars von der Frauen von Schönstatt stammt.

Im Umfeld des Jubiläumsjahres der Erzdiözese Freiburg (1977) verband sich diese anfängliche Sehnsucht nach einem Heiligtum mit dem Anliegen der Berufung. Der damalige Erzbischof Dr. Hermann Schäufele hatte im Vorfeld des Diözesanjubiläums alle Gemeinden und Gemeinschaften angeschrieben und ihren Beitrag erfragt im Sinne des Mottos: "Damit sie auch morgen glauben können". Der damalige Studentenpfarrer Rainer Birkenmaier hatte ins Spiel gebracht, dass er von einer Gebetsstätte um geistliche Berufe in Tirol wusste. Daraus wuchs der Gedanke, ob nicht ein Schönstattheiligtum in Freiburg gerade zu diesem Anliegen entstehen könnte und das unser Beitrag werden sollte.

Am Fest Maria Verkündigung 1978 waren der Verantwortlichenkreis der Freiburger Schönstattfamilie zur Messe und Beratung im Collegium Borromaeum zusammen. Dr. Peter Wolf, damals Direktor des Päpstlichen Werkes für geistliche Berufe, hatte an diesem Tag vom Bischof ein Schreiben aus Rom erhalten. Es enthielt den Auftrag, einen diözesanen Plan des Einsatzes für geistliche Berufe vorzulegen. Davon sprach Dr. Wolf in der Predigt dieser Messe mit dem Verantwortlichenkreis. Dabei fiel zu ersten Mal das Wort vom "Heiligtum der Berufung", in dem in der Folgezeit immer mehr aus dem der Freiburger Schönstattfamilie das gemeinsame Anliegen ausgedrückt fanden. Dieser Name wurde noch im selben Jahr auf einem Grundstein eingemeißelt und verewigt, den der Verantwortlichenkreis damals von der Münsterbauhütte erbeten hatte. Dieser Stein aus dem Münsterturm war von Anfang an ein Zeichen für die Verbindung des Heiligtums und seines Anliegens mit der Erzdiözese Freiburg. Er wurde im September des gleichen Jahres beim Freiburger Katholikentag gesegnet.

Das Heiligtum lebte, bevor es gebaut wurde

Zu diesem Zeitpunkt war noch völlig offen, wo das Heiligtum einmal stehen würde. Die Frage sollte sich über sieben Anläufe erst im Frühjahr 1980 klären. Die Entscheidung fiel auf den als "Unland" im Grundbuchamt eingetragenen Besitz der Freiburger Heilig Geist-Stiftung zwischen Waldrand und Weinberg unterhalb des Jesuitenschlosses am Rande der Stadt Freiburg. Später entdeckten wir in der alten Kirche von Merzhausen ein Gemälde aus der Barockzeit, wo ausgerechnet an dieser Stelle zwischen Jesuitenschloss und Kirche von Merzhausen die Gestalt der Gottesmutter gemalt ist.

In der Folgezeit kam es in den verschiedenen Gliederungen der Freiburger Schönstattfamilie zu einem starken Streben, das sich an den verschiedenen Symbolen und Gegenständen des werdenden Heiligtums festmachte. Die Theologengruppe im Collegium Borromaeum gab in dieser Zeit die Tabernakeltüren für das Heiligtum in Auftrag und bemühte sich stark um die Spiritualität der Verkündigungsstunde der Gottesmutter und um die eucharistische Anbetung. Die Freiburger Gruppe des Priesterverbandes hatte sich für die Glocke entschieden, woraus das VOCATOS VOCO-Ideal wuchs. Mit der Zeit waren alle Gegenstände und Symbole des Heiligtums verteilt und im Umkreis von Freiburg präsent. Man kann wirklich sagen: Das Heiligtum lebte, bevor es gebaut wurde.

Am 20. Juni 1980 fand der erste Spatenstich statt. Dem folgten im Frühsommer die Aushebung der Fundamente und bald die ersten Arbeiten am Bau. Man hatte dazu keine Firma angestellt, sondern baute mit Leuten aus der Schönstattfamilie. Es zeigt sich, dass für die verschiedenen Gewerke eigene Fachleute da waren, die jeweils die anderen in freiwilligen Einsätzen anleiten konnten. Oft waren an den Samstagen solche Baueinsätze. Bis heute erzählen sich die Leute voller Freude Geschichten jener Zeit auf dem Bau.

Lebendige Steine

In der Planungszeit hatte der Besitzer einer großen Firma für Baumaterial von diesem Vorhaben erfahren. Er hatte im Krieg den Bau einer Kapelle versprochen, was er aber bis dahin noch nicht verwirklichen konnte. Er ließ sich ein Foto von der geplanten Kapelle zeigen und war sofort bereit, jeden Stein und jeden Sack Zement, der für die Kapelle gebraucht würde, zu stiften. Dieses Versprechen führte dazu, den Gedanken des Bauens mit "lebendigen Steinen" zu betonen. In diesem Sinn haben junge Leute Zettel in die Mauern des Heiligtums eingemauert, die ihre Berufung in einem Weihegebet niedergeschrieben hatten. Dies waren die ersten "Früchte" des Heiligtums. Es waren entscheidende Zeichen der Bestätigung und Ermutigung von oben, die den Namen des Heiligtums in seiner Wahrheit bezeugten.

Die Einweihung fand am 22.3.1981 statt. Es war eine große Freude für die Freiburger Schönstattfamilie, dass der damalige Erzbischof Dr. Saier das Heiligtum einweihte, das von Anfang an mit seinem Anliegen der Erzdiözese verbunden war. Zur Einweihung waren über 1000 Leute aus nah und fern gekommen. In den Jahren danach gab es am Heiligtum manche Primizmesse und bei einem der regelmäßigen Jugendgottesdienste feierte man bald danach ein "Früchtlefest" voller Freude und Dankbarkeit über neue Berufungen im Umkreis des Heiligtums.

Mosaik der Berufungen

Bei der Feier des 25jährigen Jubiläums im Kreis der Regio Freiburg berichtete Dr. Wolf, dass er damals begonnen hat, solche Zeugnisse von Berufungen zu sammeln. So ist ein Ringbuch mit dem Titel "Mosaik der Berufungen" entstanden. Im Blick auf die gesammelten Dokumente gab er folgendes Zeugnis: "Dabei bewegte mich die gläubige Hoffnung, dass hier nicht nur eine Gebetsstätte, sondern im Ernst eine Gnadenstätte - ein Wallfahrtort - im Anliegen der Berufung am Werden ist. Es wird die Zeit kommen, wo wir den Namen unseres Heiligtums vor der Geschichte verantworten müssen. Ich kenne junge Menschen, die hier in diesem Heiligtum ihre Berufung zum Leben in einer Ordengemeinschaft oder einem Säkularinstitut gefunden haben. Ich weiß um Entscheidungen zum Priesterberuf, die hier gereift sind. Ich persönlich weiß von zehn solchen Berufungen, bei denen das Heiligtum von Merzhausen eine entscheidende Rolle gespielt hat. Darüber hinaus kenne ich nicht wenige, die in diesem Heiligtum um die Treue zu ihrer Berufung gerungen oder die weitere Fruchtbarkeit ihrer Berufung der Gottesmutter anvertraut haben. Im ersten Fürbittbuch, das ich im Heiligtum aufgelegt und später an mich genommen habe, zeigt sich darüber hinaus, dass viele zu dem Vertrauen fanden, gerade hier um gute Examen und um eine gute Arbeitsstelle zu beten. Wer die Geschichte des Heiligtums kennt, darf mit Recht überzeugt sein, dass die Gottesmutter sich hier mit Vorliebe als die Mutter der Berufungen und der Berufenen verherrlicht. Wenn wir das Jubiläum dieses Heiligtums feiern, bringen wir die Hoffnung zum Ausdruck, dass sie sich weiter als Mutter der Berufungen verherrlichen wird."

 


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